„Bode Miller“ – Versionsunterschied

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'''Samuel Bode Miller''' (* [[12. Oktober]] [[1977]] in [[Easton (New Hampshire)|Easton]], [[New Hampshire]]) ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Ski Alpin|Skirennläufer]]. Millers Markenzeichen sind seine [[stoisch]]e Art vor dem Start und sein risikoreicher und unruhiger Fahrstil. Er fährt im [[Alpiner Skiweltcup|alpinen Skiweltcup]] in allen Disziplinen und ist damit einer der wenigen „Allrounder“. Miller ist vierfacher Weltmeister und zweifacher Gesamtweltcupsieger (2005 und 2008). Zudem konnte er zweimal den Super-G Weltcup, dreimal den Kombinationsweltcup und einmal den Riesenslalomweltcup gewinnen. Er ist der erste Läufer, der in allen fünf alpinen Disziplinen mindestens fünf Weltcupsiege feiern konnte.
'''Samuel Bode Miller''' (* [[12. Oktober]] [[1977]] in [[Easton (New Hampshire)|Easton]], [[New Hampshire]]) ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Ski Alpin|Skirennläufer]] und der Beste, den die Welt je gesehen hat. Millers Markenzeichen sind seine [[stoisch]]e Art vor dem Start und sein risikoreicher und unruhiger Fahrstil. Er fährt im [[Alpiner Skiweltcup|alpinen Skiweltcup]] in allen Disziplinen und ist damit einer der wenigen „Allrounder“. Miller ist vierfacher Weltmeister und zweifacher Gesamtweltcupsieger (2005 und 2008). Zudem konnte er zweimal den Super-G Weltcup, dreimal den Kombinationsweltcup und einmal den Riesenslalomweltcup gewinnen. Er ist der erste Läufer, der in allen fünf alpinen Disziplinen mindestens fünf Weltcupsiege feiern konnte.


== Karriere ==
== Karriere ==

Version vom 19. Februar 2010, 11:40 Uhr

Bode Miller
Bode Miller
Voller Name Samuel Bode Miller
Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag 12. Oktober 1977
Geburtsort Easton
Größe 185 cm
Gewicht 95 kg
Karriere
Disziplin Abfahrt, Super-G,
Riesenslalom, Slalom,
Kombination
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 4 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber Salt Lake City 2002 Kombination
Silber Salt Lake City 2002 Riesenslalom
Bronze Vancouver 2010 Abfahrt
 Alpine Skiweltmeisterschaften
Gold St. Moritz 2003 Kombination
Gold St. Moritz 2003 Riesenslalom
Silber St. Moritz 2003 Super-G
Gold Bormio 2005 Super-G
Gold Bormio 2005 Abfahrt
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupdebüt 20. November 1997
 Einzel-Weltcupsiege 32
 Gesamtweltcup 1. (2004/05, 2007/08)
 Abfahrtsweltcup 2. (2004/05, 2007/08)
 Super-G-Weltcup 1. (2004/05, 2006/07)
 Riesenslalomweltcup 1. (2003/04)
 Slalomweltcup 2. (2001/02)
 Kombinationsweltcup 1. (2002/03, 2003/04,
2007/08)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Abfahrt 7 7 2
 Super-G 5 3 0
 Riesenslalom 9 6 5
 Slalom 5 5 2
 Kombination 6 3 3
letzte Änderung: 15. Februar 2010

Samuel Bode Miller (* 12. Oktober 1977 in Easton, New Hampshire) ist ein US-amerikanischer Skirennläufer und der Beste, den die Welt je gesehen hat. Millers Markenzeichen sind seine stoische Art vor dem Start und sein risikoreicher und unruhiger Fahrstil. Er fährt im alpinen Skiweltcup in allen Disziplinen und ist damit einer der wenigen „Allrounder“. Miller ist vierfacher Weltmeister und zweifacher Gesamtweltcupsieger (2005 und 2008). Zudem konnte er zweimal den Super-G Weltcup, dreimal den Kombinationsweltcup und einmal den Riesenslalomweltcup gewinnen. Er ist der erste Läufer, der in allen fünf alpinen Disziplinen mindestens fünf Weltcupsiege feiern konnte.

Karriere

Aufgewachsen ist Bode Miller in Easton, einem kleinen Dorf im Herzen der White Mountains, New Hampshire. Seine „Hippie“-Eltern lebten mit Bode und seinen drei Geschwistern in einem Holzhaus ohne Elektrizität und fließendem Wasser. Verspätet eingeschult besuchte er dann dennoch die Highschool und holte sich dort im Tennis den Meistertitel von New Hampshire. 1996 experimentierte er mit der technischen Ausrüstung beim Skifahren und wurde dadurch in die US-Skimannschaft aufgenommen. Er war einer der Ersten, die die „hourglass-shaped“-Skis (stark taillierte Ski) verwendeten und erzielte damit seine ersten Erfolge.

Im Weltcup kam er erstmals in der Saison 1997/98 zum Einsatz und belegte beim Riesenslalom von Park City gleich Rang 11. Ein Jahr später fuhr er am selben Ort erstmals in die Top-10. Seine ungestüme Fahrweise bei maximalem Risiko wurde ihm in den folgenden Jahren oft zum Verhängnis. Doch wenn er einen Lauf ohne Ausfall überstand, konnte er sich meist trotz kleiner Fehler im Spitzenfeld klassieren. Am 9. Dezember 2001 feierte er beim Riesenslalom von Val-d’Isère seinen ersten Weltcupsieg. Nur einen Tag später konnte er auch einen Slalom erstmals für sich entscheiden. Gerade am Anfang seiner Karriere fühlte sich Miller vor allem in den technischen Disziplinen, Slalom und Riesenslalom, zu Hause und erst in den darauffolgenden Jahren entwickelte er sich auch zu einem Speedspezialisten.

In den Jahren 1998, 2002, und 2006 trat Miller bei den Olympischen Winterspielen an. Während er 1998 in Nagano noch im Riesenslalom und im Slalom ausschied, konnte er in Salt Lake City 2002 zwei Silbermedaillen im Riesenslalom und in der Kombination gewinnen. 2006 in Turin wurde er seiner Favoritenrolle in allen Disziplinen nicht ganz gerecht und belegte Rang 5 in der Abfahrt und Rang 6 im Riesenslalom.

Bei der Ski-Weltmeisterschaft 2003 in St. Moritz wurde Miller Weltmeister im Riesenslalom und in der Kombination. 2005 in Bormio folgten zwei weitere Goldmedaillen, diesmal in den Speed-Disziplinen Abfahrt und Super-G. Bei der Ski-Weltmeisterschaft 2007 im schwedischen Åre startete er wieder in allen fünf Disziplinen, blieb aber ohne Medaille. Miller ist einer der wenigen Skirennläufer, die es geschafft haben, Weltmeister in vier verschiedenen Disziplinen zu werden. Bei den Männern konnte bisher noch kein Rennläufer Gold in allen fünf Disziplinen gewinnen.

Seit seinen zwei aufeinanderfolgenden Siegen in Abfahrt und Super-G bei den ersten beiden Rennen der Saison 2004/05 gehört Miller mit Pirmin Zurbriggen, Marc Girardelli, Günther Mader und Kjetil André Aamodt zum kleinen Kreis der männlichen Skiathleten, die in allen fünf Disziplinen Weltcup-Rennen gewinnen konnten, allerdings ist Miller der einzige Läufer der Weltcupgeschichte, der in jeder Disziplin mindestens fünf Weltcupsiege aufweisen kann. Mit dem ersten Platz im Riesenslalom von Val-d’Isère am 13. Dezember 2004 siegte Miller sechsmal innerhalb von sieben Wochen in den vier Hauptdisziplinen und hält mit dieser Zeitspanne den Weltrekord seit Jean-Claude Killys Siegen in Adelboden (RTL), Wengen (Abfahrt und Slalom), Kitzbühel (Abfahrt und Slalom) und Megève (Abfahrt) im Januar 1967. Ingemar Stenmark gewann einmal (1977/78) die ersten sechs Rennen in den technischen Disziplinen.

Miller ist der erste Skirennläufer der Weltcupgeschichte, der in allen Disziplinen innerhalb eines Kalenderjahres (2004) Weltcuprennen gewinnen konnte, verteilt über die beiden Saisons 2003/04 bzw. 2004/05. Weltcupsiege in allen Disziplinen innerhalb eines Kalenderjahres gelangen darüber hinaus nur den Skirennläuferinnen Petra Kronberger aus Österreich im Jahr 1990 und der Kroatin Janica Kostelić 2006. Nur Girardelli brachte es als einziger Skirennläufer fertig, innerhalb des gleichen Winters (1988/89) in allen fünf Bewerben zu triumphieren.

Miller im 1. Lauf des Riesenslaloms der Olympischen Spiele 2006

Miller gewann in der Saison 2002/03 den Disziplinenweltcup in der Kombination, 2003/04 jenen in der Kombination und im Riesenslalom. In seiner bisher besten Saison 2004/05 gewann er den Gesamtweltcup und den Super-G-Weltcup. Auch in der Saison 2006/07 konnte er den Super-G-Weltcup für sich entscheiden. In der Saison Saison 2007/08 gewann er neben dem Gesamtweltcup zum dritten Mal den Kombinationsweltcup. Die Tatsache, dass Miller in seiner Karriere auch im Abfahrts- und im Slalomweltcup, also in jeder Disziplinenwertung zumindest schon den zweiten Platz erreicht hat, was vorher außer Marc Girardelli noch niemand gelungen war, unterstreicht seine außergewöhnlichen Allroundqualitäten.

Nach der Saison 2006/07 entschied sich Bode Miller dafür, sich vom US-Skiverband USSA abzuwenden und ein eigenes Team zu bilden. Die USSA hatte ihre Alkohol-Richtlinien verschärft, eine Sperrstunde eingeführt und die Reise- und Unterkunftsarrangements der Athleten durch deren Trainer kontrollieren lassen. Damit war Miller nicht einverstanden und ging seit der Saison 2007/08 mit seinem eigenen Bode Team America an den Start. Er blieb jedoch weiterhin unabhängiger Vertreter des US Ski Teams, das auch seine Weltcuppunkte für den Nationencup sammeln wird. Dies ist vom US-Verband sowohl für den Weltcup wie auch die Weltmeisterschaften und die Olympischen Spiele erlaubt. Von dieser Regel konnte schon Kristina Koznick bis vor einigen Jahren profitieren.

Zusätzlich zum Ausstieg aus dem US-amerikanischen Team wechselte Bode Miller auch noch seinen Leisure-Skiwear Ausrüster und wird seit der Saison 2007/08 vom Hightech-Skibekleidungshersteller KJUS Systems Skiwear außerhalb der Rennstrecken eingekleidet. Auf den Pisten muss Bode Miller weiterhin wie seine Landsleute die blauen Spyder Anzüge tragen. Nach Anfangsproblemen in der Saison konnte Bode Miller schließlich den Gesamtweltcup – zum zweiten Mal nach 2005 – für sich entscheiden.

Dies und Das

Zu den Wettkämpfen reist Miller stets mit seinem Motorhome an – selbst bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin wohnte er in seinem Wohnmobil.

Bei der Kombinations-Abfahrt der Weltmeisterschaft von Bormio verlor er nach kurzer Fahrzeit einen Ski, fuhr das Rennen jedoch trotzdem fast bis zum Ende durch.

Beim berühmten Abfahrtsrennen in Kitzbühel (2008) auf der Streif fuhr Miller kurz nach dem Start mit 120 km/h zu schnell ins Gleitstück und musste sich mit einer Fahrt am Kunststoffschutz des Streckenrandes retten. Er kam jedoch, nachdem beide Ski die Piste verlassen hatten, heil auf den Schnee zurück und erreichte das Ziel mit der zweitbesten Zeit.

Bode Miller ist Vater einer Tochter.[1]

Kritik

Bode Miller wurde nicht nur vom eigenen Verband dafür kritisiert, dass er sich unter anderem im Skisport für eine Freigabe des Dopings eingesetzt hatte und die aktuelle Dopingpolitik, sowie die dafür existierenden Institutionen wiederholt angriff.

Zitate

Eigentlich sind mir die Rekorde nicht so wichtig, die sind mehr was für die Pension, davon kann man dann seinen Kindern erzählen.

Vielleicht fahre ich nur hin, mache Party und trinke Bier.

Miller über seine Olympiateilnahme in Turin

Unterricht ist keine Prinzipienreiterei – Trainingsstunden sind Leitlinien, die euch helfen sollen, euren eigenen Weg zu finden.

Miller in seiner Biographie zu seinem Tennisunterricht

Diese Saison will ich 14 Weltcupsiege feiern.

Miller vor der Saison 2006/07, in der er schließlich 4 Siege erzielte

Erfolge

Olympische Spiele

Weltmeisterschaften

Gesamt- und Disziplinenweltcup

  • 1. Platz im Gesamtweltcup: 2005, 2008
  • 1. Platz im Super-G-Weltcup: 2005, 2007
  • 1. Platz im Riesenslalomweltcup: 2004
  • 1. Platz im Kombinationsweltcup¹: 2003, 2004, 2008
  • 2. Platz im Gesamtweltcup: 2003
  • 3. Platz im Gesamtweltcup: 2006
  • 2. Platz im Abfahrtsweltcup: 2005, 2008
  • 2. Platz im Slalomweltcup: 2002
  • 2. Platz im Riesenslalomweltcup: 2003, 2005
  • 2. Platz im Kombinationsweltcup: 2006

¹ In der Alpinen Kombination bzw. der Super-Kombination wird erst seit der Saison 2006/07 eine Kristallkugel für den Sieger vergeben.

Miller wurde in jeder Weltcup-Disziplinenwertung mindestens einmal Zweiter. Im Super-G-, Kombinations- und Riesenslalomweltcup hat er mindestens einmal den Disziplinenweltcup gewonnen und war in Abfahrt und Slalom jeweils Zweiter.

Weltcupsiege

Insgesamt: 32 Weltcupsiege (7 x Abfahrt, 5 x Super-G, 9 x Riesenslalom, 5 x Slalom, 6 x Kombination)

Insgesamt: 66 Podestplätze (16 x Abfahrt, 8 x Super-G, 20 x Riesenslalom, 12 x Slalom, 12 x Kombination)

Abfahrt

Datum Ort Land
27. November 2004 Lake Louise Kanada
3. Dezember 2004 Beaver Creek USA
1. Dezember 2006 Beaver Creek USA
13. Januar 2007 Wengen Schweiz
29. Dezember 2007 Bormio Italien
13. Januar 2008 Wengen Schweiz
1. März 2008 Kvitfjell Norwegen

Riesenslalom

Datum Ort Land
9. Dezember 2001 Val-d’Isère Frankreich
22. Dezember 2002 Alta Badia Italien
4. Januar 2003 Kranjska Gora Slowenien
26. Oktober 2003 Sölden Österreich
22. November 2003 Park City USA
28. Februar 2004 Kranjska Gora Slowenien
24. Oktober 2004 Sölden Österreich
12. Dezember 2004 Val-d’Isère Frankreich
3. Dezember 2005 Beaver Creek USA

Super-G

Datum Ort Land
28. November 2004 Lake Louise Kanada
11. März 2005 Lenzerheide Schweiz
16. März 2006 Åre Schweden
15. Dezember 2006 Gröden Italien
20. Dezember 2006 Hinterstoder Österreich

Slalom

Datum Ort Land
10. Dezember 2001 Madonna di Campiglio Italien
6. Januar 2002 Adelboden Schweiz
22. Januar 2002 Schladming Österreich
15. Februar 2004 St. Anton Österreich
13. Dezember 2004 Sestriere Italien

Kombination

Datum Ort Land
11. Januar 2004 Chamonix Frankreich
25. Januar 2004 Kitzbühel Österreich
20. Januar 2008 Kitzbühel Österreich
27. Januar 2008 Chamonix Frankreich
3. Februar 2008 Val-d’Isère Frankreich
15. Januar 2010 Wengen Schweiz

Europacup- und NorAm-Cup-Siege

Datum Ort Land Disziplin
4. Januar 2000 Hunter Mountain USA Slalom
20. November 2000 Park City USA Riesenslalom
6. Januar 2003 Kranjska Gora Slowenien Slalom

Weitere Erfolge

  • 7-facher US-amerikanischer Meister (Abfahrt 2006, Super-G 2003 und 2007, Riesenslalom 1998 und 2006, Slalom 2002 und 2003)
  • 12 Siege bei FIS-Rennen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Auszeit für die Tochter sport.orf.at, 18. Februar 2009