Christoph Brandenburg

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Christoph Brandenburg

Christoph Brandenburg (2005)
Christoph Brandenburg (2005)

Luftrettungszentrum
Betreiber ADAC Luftrettung, München
Träger Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, Potsdam
Hubschraubertyp Airbus Helicopters H145 D-3
Ehemalige Typen bis 2003: BK117
bis 2016: EC145
Inbetriebnahme 1. Juli 1994
Standort Luftrettungsstation Senftenberg
Ackerstraße 11
01968 Senftenberg
Einsatzbereitschaft 24 Stunden/Tag
Besonderheiten gemeinsamer Standort mit Christoph 33
Koordinaten 51° 31′ 50,4″ N, 13° 59′ 15,4″ OKoordinaten: 51° 31′ 50,4″ N, 13° 59′ 15,4″ O
Besatzung
Pilot ADAC Luftrettung
Arzt Klinikum Niederlausitz
HEMS Technical Crew Member Klinikum Niederlausitz

Christoph Brandenburg (vormals Christoph 71) ist der Funkrufname eines Intensivtransporthubschraubers (ITH) in Deutschland, der in die Notfallrettung des Landes Brandenburg eingebunden und an der Luftrettungs­station der ADAC Luftrettung in Senftenberg stationiert ist. Er wird vorwiegend für Interhospitaltransporte von Notfallpatienten und intensivpflichtigen Patienten unter Fortführung aller notwendigen medizinischen Maßnahmen eingesetzt. Bei Bedarf kann der im 24-Stunden-Einsatz betriebene Hubschrauber auch für Notfalleinsätze im Rettungsdienst eingesetzt werden.

Station, Einsatz und Besatzung

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Der Intensivtransporthubschrauber Christoph Brandenburg teilt sich die Luftrettungsstation Senftenberg mit dem dort seit Dezember 1991 stationierten Rettungshubschrauber Christoph 33. Die Einsätze der Station werden von der Einsatzleitstelle in Cottbus koordiniert. Die Luftrettungsleitstelle Cottbus ist gleichzeitig die integrierte Regionalleitstelle Lausitz und die vom Land Brandenburg beauftragte zentrale Koordinierungsstelle für Verlegungsflüge.

Christoph Brandenburg ist, wie auch der zweite regelmäßig im Land Brandenburg einsatzfähige Intensivtransporthubschrauber Christoph Berlin, täglich rund um die Uhr in Einsatzbereitschaft. Der Einsatzbereich des vom Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg als Aufgabenträger verantworteten ITH umfasst das Land Brandenburg, angrenzende Bundesländer sowie das benachbarte Ausland (Polen, Tschechien).

Hauptaufgabe des ITH ist die Verlegung von Notfall- und Intensivpatienten von einem Krankenhaus zu einem für die weitere medizinische Versorgung geeignetes Krankenhaus (siehe Sekundäreinsätze). In Sonderfällen übernimmt er, vor allem nachts, auch Rettungseinsätze (Primäreinsätze), wenn ein anderes geeignetes Rettungsmittel nicht innerhalb der Hilfsfrist verfügbar ist.

Rechtsgrundlagen für den Hubschraubereinsatz sind insbesondere die aufgrund des Brandenburgischen Rettungsdienstgesetzes erlassene Landesrettungsdienstplanverordnung (LRDPV)[1] und eine ergänzende Dienstanweisung.[2] Ferner besteht eine Vereinbarung zwischen dem Land Berlin und dem Land Brandenburg über die Zusammenarbeit in der Luftrettung auf Basis eines Staatsvertrages über die Zusammenarbeit in der Notfallrettung zwischen beiden Ländern.[3]

Die Besatzung von Christoph Brandenburg besteht tagsüber aus einem Piloten bzw. bei Nacht aus zwei Piloten der ADAC Luftrettung, einem Notarzt und einem Notfallsanitäter des Klinikums Niederlausitz. Die Notfallsanitäter unterstützen als HEMS Technical Crew Member den bzw. die Piloten im Bereich der Kommunikation und Navigation, während der Notarzt juristisch gesehen ein Passagier ist. Die Notärzte kommen aus den Fachdisziplinen Anästhesie, Innere Medizin und Chirurgie.

Der ITH Christoph Brandenburg wurde am 1. Juli 1994, damals noch mit dem Rufnamen Christoph 71, in Dienst gestellt und wird seither von der ADAC Luftrettung betrieben. Als erste Maschine wurde eine MBB/Kawasaki BK 117 verwendet. Diese wurde 2003 durch eine EC145 ersetzt. Im August 2016 wurde die EC145 durch den Airbus Helicopters H145 D-2 ersetzt. Seit dem 14. April 2022 wird an der Station eine Airbus Helicopters H145 D-3 mit Fünfblattrotor (D-HYAS) eingesetzt. Vorteile gegenüber der H145 mit Vierblattrotor sind eine etwas geringere Leermasse, ein gesteigerter Auftrieb sowie ein ruhigeres Flugverhalten. Die Maschine bietet damit bei gleicher Leistung eine um 150 kg höhere mögliche Nutzlast. Eine weitere Besonderheit der D-HYAS sind die Reflektorstreifen, die entlang der Konturen von Rumpf und Heck angebracht wurden. Diese verbessern die optische Wahrnehmung des Hubschraubers an Einsatzstellen, vor allem in der Dunkelheit.[4]

Seit April 2018 wird Christoph Brandenburg mit speziellen Nachtsichtbrillen auch nach Sonnenuntergang bei Notfalleinsätzen in unbekanntem Gelände eingesetzt.[5]

Einsatzstatistik

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Jahr 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Einsätze 328 528 627 705 704 773 755 731 772 769 729 780 827 1085 985 968
Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
Einsätze 981 1183 1147 1050 1023 1157 1122 1193 1200 1208 1169 1072 2022

Der Name Christoph Brandenburg geht auf den heiligen Christophorus zurück, den Schutzpatron der Reisenden. Nach ihm tragen alle deutschen Rettungshubschrauber den BOS-Funk-Rufnamen Christoph, gefolgt von einer Nummer bei Rettungshubschraubern und einer Bezeichnung zum Standort bei Intensivtransporthubschraubern.

Commons: Christoph Brandenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Verordnung über den Landesrettungsdienstplan (Landesrettungsdienstplanverordnung – LRDPV). In: Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (Hrsg.): BRAVORS – Brandenburgisches Vorschriftensystem, 24. Oktober 2011, abgerufen am 26. Mai 2019.
  2. Dienstanweisung für den Einsatz von Rettungshubschraubern und Verlegungshubschraubern im Land Brandenburg. Abgerufen am 6. Januar 2024.
  3. Staatsvertrag zwischen dem Land Brandenburg und dem Land Berlin über die Zusammenarbeit in der Notfallrettung. Abgerufen am 6. Januar 2024.
  4. Lars Schmitz-Eggen: „Christoph Brandenburg“ jetzt mit Fünfblattrotor. rettungsdienst.de, 25. April 2022, abgerufen am 9. Dezember 2023.
  5. Notfallrettung aus der Luft mit Nightvision. Pressemitteilung der ADAC Luftrettung, 23. April 2018, abgerufen am 26. Mai 2019.
    Rezipiert u. a. von: Luftrettung fliegt nun auch Nachteinsätze (Memento vom 26. Mai 2019 im Internet Archive) In: MOZ.de, 23. April 2018, abgerufen am 26. Mai 2019.