Bei der 29. Eishockey-Weltmeisterschaft (gleichzeitig die 40. Eishockey-Europameisterschaft ) im Jahre 1962 sollte sich die Eishockey-Weltelite zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren wieder in den USA treffen. Nach dem Olympischen Turnier im Jahre 1960 in Squaw Valley fand nun die WM im Mittleren Westen in den Städten Colorado Springs und Denver im Zeitraum vom 7. bis zum 18. März statt. Das Turnier stand ganz im Zeichen des Kalten Krieges ; die Behörden des Gastgeberlandes verweigerten dem Team der von den US-Amerikanern staatlich nicht anerkannten DDR wegen des Mauerbaus in Berlin 1961 die Einreise-Visa. Aus Solidarität boykottierten daraufhin sämtliche Ostblock-Teams die WM in den USA. Es war der zweite große Boykott bei einer Eishockey-WM nach 1957 , als die westlichen Staaten der WM in Moskau aufgrund des Ungarn-Aufstandes fernblieben.
Zusätzlich zum Boykott verzichteten auch zahlreiche westeuropäische Teams aufgrund der hohen Reisekosten auf eine Teilnahme, was nur tlw. durch die Meldung der Australier und Japaner ausgeglichen wurde. So lag die Teilnehmerzahl bei nur 14 Mannschaften. Infolgedessen wurde bei dieser WM nur in einer A-Gruppe (mit acht Mannschaften) und einer B-Gruppe (mit sechs Mannschaften) gespielt. Zwei der durch das Fernbleiben der UdSSR , der Tschechoslowakei und der DDR in der A-Gruppe frei gewordenen Plätze wurden durch die beiden Erstplazierten der vorjährigen B-WM, Norwegen und Großbritannien, eingenommen, der dritte Teilnehmer wurde in einem Qualifikationsspiel zwischen der Schweiz (Dritter der B-WM 1961 ) und Österreich (Sechster der B-WM 1961 , Polen boykottierte, Italien nahm nicht teil) ausgespielt.
Großer Sieger dieser Boykott-WM waren wieder die Schweden . Wie schon 1957 nutzten sie das Fernbleiben starker Konkurrenz zum Gewinn ihres dritten WM-Titels (gleichzeitig der neunte EM-Titel ). Die eigentlich favorisierten Kanadier und die USA mussten mit den restlichen Medaillenrängen zufrieden sein.
Qualifikation zur A-Weltmeisterschaft der Herren (in Colorado Springs, USA)
Qualifiziert für die A-Gruppe:
Schweiz
Qualifiziert für die B-Gruppe:
Österreich
A-Weltmeisterschaft der Herren (in Colorado Springs und Denver, USA)
Spiele
8. März 1962
Colorado Springs
Schweiz
–
Großbritannien
6:3 (1:2,1:0,4:1)
8. März 1962
Colorado Springs
USA
–
Norwegen
14:2 (0:0,8:1,6:1)
8. März 1962
Denver
Kanada
–
Finnland
8:1 (3:0,4:1,1:0)
9. März 1962
Colorado Springs
Finnland
–
Großbritannien
5:7 (2:1,2:2,1:4)
9. März 1962
Denver
Schweden
–
Schweiz
17:2 (7:0,4:0,6:2)
9. März 1962
Denver
BR Deutschland
–
Norwegen
4:6 (1:4,3:0,0:2)
10. März 1962
Colorado Springs
USA
–
Schweden
1:2 (0:1,1:0,0:1)
10. März 1962
Denver
Kanada
–
BR Deutschland
8:0 (5:0,3:0,0:0)
11. März 1962
Colorado Springs
Kanada
–
Schweiz
7:2 (2:1,2:1,3:0)
11. März 1962
Denver
Norwegen
–
Großbritannien
12:2 (0:0,7:2,5:0)
11. März 1962
Denver
USA
–
Finnland
6:3 (2:2,1:1,3:0)
12. März 1962
Colorado Springs
Norwegen
–
Schweiz
7:5 (3:0,3:3,1:2)
12. März 1962
Colorado Springs
BR Deutschland
–
Großbritannien
9:0 (3:0,3:0,3:0)
12. März 1962
Denver
Schweden
–
Finnland
12:2 (4:1,4:0,4:1)
13. März 1962
Colorado Springs
Kanada
–
Schweden
3:5 (0:2,1:2,2:1)
13. März 1962
Denver
USA
–
BR Deutschland
8:4 (3:2,4:1,1:1)
14. März 1962
Colorado Springs
Finnland
–
Schweiz
7:4 (1:0,1:1,5:3)
14. März 1962
Colorado Springs
USA
–
Großbritannien
12:5 (5:2,4:1,3:2)
14. März 1962
Denver
Kanada
–
Norwegen
14:1 (4:0,5:1,5:0)
15. März 1962
Colorado Springs
Finnland
–
BR Deutschland
9:3 (1:1,6:2,2:0)
15. März 1962
Denver
Schweden
–
Großbritannien
17:0 (6:0,8:0,3:0)
16. März 1962
Colorado Springs
Schweden
–
Norwegen
10:2 (5:0,1:2,4:0)
16. März 1962
Denver
USA
–
Schweiz
12:1 (6:1,4:0,2:0)
17. März 1962
Colorado Springs
Finnland
–
Norwegen
5:2 (1:1,1:1,3:0)
17. März 1962
Colorado Springs
Kanada
–
Großbritannien
12:2 (4:0,2:1,6:1)
17. März 1962
Denver
Schweden
–
BR Deutschland
4:0 (2:0,2:0,0:0)
18. März 1962
Colorado Springs
USA
–
Kanada
1:6 (1:2,0:2,0:2)
18. März 1962
Denver
BR Deutschland
–
Schweiz
7:1 (3:0,4:0,0:1)
Abschlusstabelle der WM
Eishockey-Weltmeister 1962
Schweden
Meistermannschaft
RF
Land
Spieler
1
SWE
Lennart Häggroth , Kjell Svensson ; Gert Blomé , Nils Johansson , Bertil Karlsson , Bert-Olov Nordlander , Roland Stoltz ; Anders Andersson (Eishockeyspieler) , Leif Andersson (Eishockeyspieler) , Per-Olof Härdin , Lars-Eric Lundvall , Eilert Määttä , Nisse Nilsson , Ronald Pettersson , Ulf Sterner , Sven Tumba (Johansson), Uno Öhrlund ; Trainer: Arne Stromberg ; Assistent und Generalmanager: Pelle Bergstrom
Abschlussplatzierung der EM
Eishockey-Europameister 1962
Schweden
Meistermannschaft
RF
Land
Spieler
1
SWE
Lennart Häggroth , Kjell Svensson ; Gert Blomé , Nils Johansson , Bertil Karlsson , Bert-Olov Nordlander , Roland Stoltz ; Anders Andersson (Eishockeyspieler) , Leif Andersson (Eishockeyspieler) , Per-Olof Härdin , Lars-Eric Lundvall , Eilert Määttä , Nisse Nilsson , Ronald Pettersson , Ulf Sterner , Sven Tumba (Johansson), Uno Öhrlund ; Trainer: Arne Stromberg ; Assistent und Generalmanager: Pelle Bergstrom
Auf- und Absteiger
Auf- und Abstiegsregelung:
aufgrund der Beendigung des Boykotts neue Gruppeneinteilung für die WM 1963 am grünen Tisch anhand der Ergebnisse der WM 1961
B-Weltmeisterschaft der Herren (in Colorado Springs und Denver, USA)
Spiele
8. März 1962
Denver
Niederlande
–
Australien
6:4 (4:1,1:1,1:2)
9. März 1962
Colorado Springs
Japan
–
Frankreich
10:8 (4:3,2:4,4:1)
10. März 1962
Colorado Springs
Österreich
–
Australien
17:0 (4:0,8:0,5:0)
10. März 1962
Denver
Niederlande
–
Dänemark
9:4 (4:1,3:1,2:2)
11. März 1962
Colorado Springs
Frankreich
–
Dänemark
7:2 (4:0,1:0,2:2)
12. März 1962
Denver
Japan
–
Australien
13:2 (3:1,7:1,3:0)
13. März 1962
Colorado Springs
Frankreich
–
Australien
13:1 (6:0,5:0,2:1)
13. März 1962
Denver
Österreich
–
Niederlande
12:1 (6:0,3:1,3:0)
14. März 1962
Denver
Japan
–
Österreich
7:3 (0:0,5:2,2:1)
15. März 1962
Colorado Springs
Frankreich
–
Niederlande
6:2 (1:0,1:1,4:1)
15. März 1962
Denver
Australien
–
Dänemark
6:2 (2:2,4:0,0:0)
16. März 1962
Colorado Springs
Japan
–
Niederlande
20:2 (7:1,4:0,9:1)
16. März 1962
Denver
Österreich
–
Frankreich
10:1 (0:0,6:0,4:1)
17. März 1962
Denver
Japan
–
Dänemark
13:1 (6:0,4:0,3:1)
18. März 1962
Denver
Österreich
–
Dänemark
7:0 (3:0,2:0,2:0)
Abschlusstabelle der B-WM
RF
Team
Sp
Sg
Un
NL
Tore
TD
Pkte.
1
Japan
5
5
0
0
63:16
+47
10: 0
2
Österreich
5
4
0
1
49: 9
+40
8: 2
3
Frankreich
5
3
0
2
35:25
+10
6: 4
4
Niederlande
5
2
0
3
20:46
-26
4: 6
5
Australien
5
1
0
4
13:51
-38
2: 8
6
Dänemark
5
0
0
5
9:42
-33
0:10
Auf- und Abstieg
B-Weltmeister 1962:
Japan
Auf- und Abstiegsregelung:
aufgrund der Beendigung des Boykotts neue Gruppeneinteilung für die WM 1963 am grünen Tisch anhand der Ergebnisse der WM 1961