Großer Preis von Belgien 1951

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 Großer Preis von Belgien 1951
Renndaten
3. von 8 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1951
Streckenprofil
Name: XIII Grote Prijs van Belgie
Datum: 17. Juni 1951
Ort: Spa-Francorchamps
Kurs: Circuit de Spa-Francorchamps
Länge: 508,32 km in 36 Runden à 14,12 km

Wetter: sonnig
Pole-Position
Fahrer: Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Alfa Romeo
Zeit: 4:25,0 min
Schnellste Runde
Fahrer: Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Alfa Romeo
Zeit: 4:22,1 min (Runde 10)
Podium
Erster: Italien Giuseppe Farina Italien Alfa Romeo
Zweiter: Italien Alberto Ascari Italien Ferrari
Dritter: Italien Luigi Villoresi Italien Ferrari

Der Große Preis von Belgien 1951 (offiziell XIII Grote Prijs van Belgie) fand am 17. Juni auf dem Circuit de Spa-Francorchamps in Spa statt und war das dritte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1951.

Bericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nur 13 Fahrer hatten sich für das Rennen gemeldet. Je 3 Werkswagen von Alfa Romeo und Ferrari, die restlichen sieben verteilten sich auf diverse Privatfahrer, die alle mit Talbot antraten. Die Alfa Romeo fuhren ohne die Zusatztanks und hatten darüber hinaus die Sorge, dass eine zu kurze Getriebeübersetzung, die die Motoren auf der langen abschüssigen Masta-Geraden überdrehen könnten. Für das Rennen standen dann größere 19-Zoll-Hinterräder zur Verfügung, womit das Problem ausgeglichen werden sollte. Durch die fehlenden Zusatztanks mussten die Alfa-Romeo zwei Mal stoppen, während die Ferraris mit einem Stopp auskamen. Dies sorgte für eine gewisse Nivellierung der Chancen. Die Talbots kamen sogar ganz ohne Tankstopp aus, waren aber pro Runde durchschnittlich eine halbe Minute langsamer, sodass sich dieser Vorteil nicht auswirkte.

Nach dem Indianapolis 500 führten Juan Manuel Fangio und Lee Wallard in der Fahrerwertung mit drei Punkten vor Piero Taruffi und Mike Nazaruk.

Training/Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Training wurde von den italienischen Werksteams dominiert, wobei sich Fangio im Alfa-Romeo die Pole-Position sicherte. Er war damit 3 Sekunden schneller als der Zweite Giuseppe Farina auf dem gleichen Wagen, 11 Sekunden vor dem langsamsten Werkswagen (Consalvo Sanesi im Alfa Romeo) und fast eine Minute schneller als der letzte Starter im Feld. Die ersten fünf unterboten den offiziellen Rundenrekord aus dem Vorjahr.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luigi Villoresi gewann der Start und konnte sich zwei Runden lang an der Spitze des Feldes halten. Danach fiel er Runde um Runde bis auf den vierten Platz zurück, Farina übernahm die Spitze vor dem schlecht gestarteten Fangio, der sich erst ab Runde 6 auf den zweiten Platz vorkämpfen konnte. Einige Runden später bekamen die Ferrari erste Probleme.

Taruffi fiel in der neunten Runde mit gebrochener Hinterachse aus und Villoresi musste eine Runde danach einen kurzen Stopp einlegen um eine gelockerte Ölleitung fixieren zu lassen. In Runde 11 kam für Sanesi das Aus infolge eines überhitzen Motors. Kurz vor Halbzeit begannen die regulären Boxenstopps mit Farina als erstem Boxengast, was Fangio an die Spitze spülte, der jedoch eine Runde später ebenfalls anhielt. Fangios Boxenstopp verlief jedoch alles andere als problemlos, da sich die Radmutter hinten links nicht von der Nabe lösen ließ. Eine Speiche des Rades hatte sich in die Nabe verkeilt, sodass die gesamte Nabe getauscht werden musste. Die Reparatur kostete ihn über 15 Minuten und er hatte danach vier Runden Rückstand auf die Spitze. Farina fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen und gewann vor Alberto Ascari und Villoresi. Bester Talbot-Fahrer wurde Louis Rosier als Vierter.

In der Fahrerwertung übernahm Farini die Führung vor Fangio und Wallard.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Alfa Romeo Motorsport 02 Argentinien Juan Manuel Fangio Alfa Romeo 159 Alfa Romeo P
04 Italien Giuseppe Farina
06 Italien Consalvo Sanesi
Italien Scuderia Ferrari 08 Italien Alberto Ascari Ferrari 375 Ferrari P
10 Italien Luigi Villoresi
12 Italien Piero Taruffi
Frankreich Ecurie Rosier 14 Frankreich Louis Rosier Talbot-Lago T26C-DA Talbot D
18 Monaco Louis Chiron
Belgien Ecurie Belge 16 Belgien Johnny Claes Talbot-Lago T26C-DA Talbot D
Frankreich Team Philippe Etancelin 20 Frankreich Philippe Étancelin Talbot-Lago T26C-DA Talbot D
Frankreich Team Yves Giraud-Cabantous 22 Frankreich Yves Giraud-Cabantous Talbot-Lago T26C Talbot D
Belgien Ecurie Belgique 24 Belgien André Pilette Talbot-Lago T26C Talbot E
Frankreich Team Pierre Levegh 26 Frankreich Pierre Levegh Talbot-Lago T26C Talbot D

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Startreihe
01 Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Alfa Romeo 4:25,000 1L
02 Italien Giuseppe Farina Italien Alfa Romeo 4:28,000 1M
03 Italien Luigi Villoresi Italien Ferrari 4:29,000 1R
04 Italien Alberto Ascari Italien Ferrari 4:30,000 2L
05 Italien Piero Taruffi Italien Ferrari 4:32,000 2R
06 Italien Consalvo Sanesi Italien Alfa Romeo 4:36,000 3L
07 Frankreich Louis Rosier Frankreich Talbot-Lago 4:45,000 3M
08 Frankreich Yves Giraud-Cabantous Frankreich Talbot-Lago 4:52,000 3R
09 Monaco Louis Chiron Frankreich Talbot-Lago 5:01,000 4L
10 Frankreich Philippe Étancelin Frankreich Talbot-Lago 5:04,000 4R
11 Belgien Johnny Claes Frankreich Talbot-Lago 5:09,000 5L
12 Belgien André Pilette Frankreich Talbot-Lago 5:16,000 5M
13 Frankreich Pierre Levegh Frankreich Talbot-Lago 5:17,000 5R

Rennergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Zeit Start Schnellste Runde
01 Italien Giuseppe Farina Italien Alfa Romeo 36 2:45:46,2 02
02 Italien Alberto Ascari Italien Ferrari 36 + 2:51,0 04
03 Italien Luigi Villoresi Italien Ferrari 36 + 4:21,9 03
04 Frankreich Louis Rosier Frankreich Talbot-Lago 34 + 2 Runden 07 4:46,9
05 Frankreich Yves Giraud-Cabantous Frankreich Talbot-Lago 34 + 2 Runden 08 4:47,6
06 Belgien André Pilette Frankreich Talbot-Lago 33 + 3 Runden 12 4:56,2
07 Belgien Johnny Claes Frankreich Talbot-Lago 33 + 3 Runden 11 4:56,2
08 Frankreich Pierre Levegh Frankreich Talbot-Lago 32 + 4 Runden 13 5:04,9
09 Argentinien Juan Manuel Fangio Italien Alfa Romeo 32 + 4 Runden 01 4:22,1 (10.)
Monaco Louis Chiron Frankreich Talbot-Lago 28 DNF 09 4:45,9
Italien Consalvo Sanesi Italien Alfa Romeo 11 DNF 06
Italien Piero Taruffi Italien Ferrari 8 DNF 05
Frankreich Philippe Étancelin Frankreich Talbot-Lago 0 DNF 10

WM-Stand nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten fünf bekamen 8, 6, 4, 3 bzw. 2 Punkte; einen Punkt gab es für die schnellste Runde. Es zählten nur die vier besten Ergebnisse aus acht Rennen.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Italien Giuseppe Farina Alfa Romeo 12
02 Argentinien Juan Manuel Fangio Alfa Romeo 10
03 Vereinigte Staaten 48 Lee Wallard Kurtis Kraft 9
04 Italien Alberto Ascari Ferrari 6
05 Italien Piero Taruffi Ferrari 6
06 Vereinigte Staaten 48 Mike Nazaruk Kurtis Kraft 6
07 Italien Luigi Villoresi Ferrari 4
08 Italien Consalvo Sanesi Alfa Romeo 3
09 Frankreich 1946 Louis Rosier Talbot-Lago 3
10 Vereinigte Staaten 48 Andy Linden Sherman 3
11 Vereinigte Staaten 48 Jack McGrath Kurtis Kraft 2
12 Schweiz Emmanuel de Graffenried Alfa Romeo 2
13 Vereinigte Staaten 48 Manuel Ayulo Kurtis Kraft 2
14 Vereinigte Staaten 48 Bobby Ball Schroeder 2
15 Frankreich 1946 Yves Giraud-Cabantous Talbot-Lago 2
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
16 Belgien André Pilette Talbot-Lago 0
17 Monaco Louis Chiron Maserati 0
18 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss HWM 0
19 Frankreich 1946 Philippe Étancelin Talbot-Lago 0
20 Schweiz Rudolf Fischer Ferrari 0
21 Vereinigte Staaten 48 Harry Schell Maserati 0
22 Belgien Johnny Claes Talbot-Lago 0
23 Frankreich Pierre Levegh Talbot-Lago 0
24 Frankreich 1946 Guy Mairesse Talbot-Lago 0
Vereinigtes Konigreich Peter Whitehead Ferrari 0
Frankreich 1946 Henri Louveau Talbot-Lago 0
Vereinigtes Konigreich George Abecassis HWM 0
Argentinien José Froilán González Talbot-Lago 0
Schweiz Peter Hirt Veritas-Meteor 0

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lang, Mike: Grand Prix! 1950–1965; Haynes Publishing Group, Sparkford Sommerset 1981 (engl.), ISBN 978-0-85429-276-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]