Großer Preis von Belgien 1973

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 Großer Preis von Belgien 1973
Renndaten
5. von 15 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1973
Streckenprofil
Name: XXXI Grote Prijs van Belgie
Grand Prix d’Europe
Datum: 20. Mai 1973
Ort: Zolder-Terlaemen
Kurs: Circuit Zolder
Länge: 295,47 km in 70 Runden à 4,221 km

Wetter: sonnig und warm
Pole-Position
Fahrer: Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:22,46 min
Schnellste Runde
Fahrer: Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell
Zeit: 1:25,42 min (Runde 28)
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell
Zweiter: Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell
Dritter: Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus

Der Große Preis von Belgien 1973 (offiziell XXXI GROTE PRIJS VAN BELGIE) fand am 20. Mai auf dem Circuit Zolder in Zolder-Terlaemen statt und war das fünfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1973. Das Rennen hatte auch den FIA-Ehrentitel Großer Preis von Europa.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals sollte der belgische Grand Prix in Zolder ausgetragen werden. Während einer Streckenbesichtigung im Vorfeld wurde von Mitgliedern der GPDA der Asphalt bemängelt. Der Veranstalter entschloss sich daraufhin, diesen bis zum Rennwochenende zu erneuern.

Zu dem Fahrerfeld, das bereits drei Wochen zuvor beim Großen Preis von Spanien am Start gewesen war, gesellte sich Chris Amon am Steuer einer überarbeiteten Version des Rennwagens des italienischen Herstellers Tecno.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Freitags-Trainings brach der neue und noch nicht vollständig ausgehärtete Asphalt mehrfach auf. In der Nacht zum Samstag mussten entsprechende Ausbesserungsarbeiten durchgeführt werden. Die GPDA drohte damit, den Grand Prix zu boykottieren, falls die Probleme nicht vollständig beseitigt würden. Während der Trainingseinheiten am Samstag stellte sich schließlich heraus, dass die Strecke problemlos zu befahren war.

Ronnie Peterson qualifizierte sich bereits zum dritten Mal in dieser Saison im Lotus 72 für die Pole-Position. Er teilte sich die erste Reihe mit Denis Hulme im McLaren M23. Dahinter startete der einzige teilnehmende Ferrari-Pilot Jacky Ickx vor François Cevert auf Tyrrell, Jean-Pierre Beltoise im BRM P160 und Jackie Stewart im zweiten Tyrrell.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peterson konnte seine Pole zunächst in eine Führung umsetzten, wurde aber bereits in der zweiten Runde von Cevert überholt, der sich daraufhin etwas vom Rest des Feldes absetzen konnte. Es folgten Ickx, Hulme und Carlos Reutemann.

Wenig später rutschte Hulme kurz von der Strecke und verlor den Anschluss an die Spitze. Er war auf Öl geraten, das aus dem Motor von Ickx ausgetreten war. Wenig später musste der Belgier wegen dieses Schadens aufgeben. Reutemann befand sich daraufhin auf dem dritten Rang, den er halten konnte, bis er in der 15. Runde wegen eines Motorschadens ausfiel.

Emerson Fittipaldi und Stewart holten auf die Spitze auf. In Runde 18 überholte Emerson Fittipaldi zunächst seinen Teamkollegen Peterson. Als sich Cevert kurz darauf drehte, konnte der Brasilianer die Führung übernehmen. Fünf Runden später wurde er jedoch von Stewart von dieser Position verdrängt.

In der Schlussphase des Rennens hatte Emerson Fittipaldi zunehmend mit Benzindruck-Problemen zu kämpfen. Er musste daraufhin Cevert passieren lassen, der somit einen Tyrrell-Doppelsieg sicherstellte. Hinter Emerson Fittipaldi kamen Andrea de Adamich, Niki Lauda und Amon ins Ziel und sicherten sich jeweils ihre ersten WM-Punkte in dieser Saison.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 01 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus 72E Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
02 Schweden Ronnie Peterson
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 03 Belgien Jacky Ickx Ferrari 312B3 Ferrari 001/11 3.0 F12 G
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 05 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Tyrrell 006 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
06 Frankreich François Cevert
Vereinigtes Konigreich Yardley Team McLaren 07 Neuseeland Denis Hulme McLaren M23 G
08 Vereinigte Staaten Peter Revson
Vereinigtes Konigreich Ceramica Pagnossin Team 09 Italien Andrea de Adamich Brabham BT37 G
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 10 Argentinien Carlos Reutemann Brabham BT42
11 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi
Vereinigtes Konigreich Embassy Racing 12 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Shadow DN1 G
Vereinigtes Konigreich STP March Racing Team 14 Frankreich Jean-Pierre Jarier March 731 G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Clarke-Mordaunt-Guthrie Racing 15 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler G
Vereinigte Staaten UOP Shadow Racing Team 16 Vereinigte Staaten George Follmer Shadow DN1 G
17 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver
Vereinigtes Konigreich Marlboro B.R.M. 19 Schweiz Clay Regazzoni BRM P160E BRM P142 3.0 V12 F
20 Frankreich Jean-Pierre Beltoise
21 Osterreich Niki Lauda
Italien Martini Racing Team 22 Neuseeland Chris Amon Tecno PA123/6 Tecno Series-P 3.0 F12 F
Vereinigtes Konigreich Brooke Bond Oxo Team Surtees 23 Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Surtees TS14A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
24 Brasilien 1968 Carlos Pace
Vereinigtes Konigreich Frank Williams Racing Cars 25 Neuseeland Howden Ganley Iso-Marlboro IR2 F
26 Italien Nanni Galli Iso-Marlboro IR1

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:22,46 184,278 km/h 01
02 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:23,00 183,080 km/h 02
03 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 1:23,10 182,859 km/h 03
04 Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:23,22 182,596 km/h 04
05 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:23,25 182,530 km/h 05
06 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:23,28 182,464 km/h 06
07 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:23,34 182,333 km/h 07
08 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:23,34 182,333 km/h 08
09 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:23,44 182,114 km/h 09
10 Vereinigte Staaten Peter Revson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:23,52 181,940 km/h 10
11 Vereinigte Staaten George Follmer Vereinigte Staaten Shadow-Ford 1:23,86 181,202 km/h 11
12 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:23,91 181,094 km/h 12
13 Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:23,96 180,986 km/h 13
14 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:24,51 179,808 km/h 14
15 Neuseeland Chris Amon Italien Tecno 1:24,79 179,215 km/h 15
16 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:24,83 179,130 km/h 16
17 Italien Nanni Galli Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 1:24,89 179,003 km/h 17
18 Italien Andrea de Adamich Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:25,28 178,185 km/h 18
19 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:25,57 177,581 km/h 19
20 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:25,77 177,167 km/h 20
21 Neuseeland Howden Ganley Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 1:26,68 175,307 km/h 21
22 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigte Staaten Shadow-Ford 1:28,12 172,442 km/h 22
23 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigte Staaten Shadow-Ford 1:30,45 168,000 km/h 23

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 70 0 1:42:13,43 06
02 Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 70 0 + 31,84 04 1:25,42 (28.)
03 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 70 0 + 2:02,79 09
04 Italien Andrea de Adamich Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 69 0 + 1 Runde 18
05 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich B.R.M. 69 0 + 1 Runde 14
06 Neuseeland Chris Amon Italien Tecno 67 0 + 3 Runden 15
07 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 67 1 + 3 Runden 02
08 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 66 0 + 4 Runden 08
09 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigte Staaten Shadow-Ford 65 0 + 5 Runden 23
10 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich B.R.M. 63 1 DNF 12
11 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler Vereinigtes Konigreich March-Ford 63 0 DNF 20
Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich March-Ford 60 0 DNF 16
Frankreich Jean-Pierre Beltoise Vereinigtes Konigreich B.R.M. 56 0 NC 05
Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 46 0 DNF 19
Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 42 0 DNF 01
Vereinigte Staaten Peter Revson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 33 0 DNF 10
Neuseeland Howden Ganley Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 16 0 DNF 21
Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 14 0 DNF 07
Vereinigte Staaten George Follmer Vereinigte Staaten Shadow-Ford 13 0 DNF 11
Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigte Staaten Shadow-Ford 11 0 DNF 22
Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 6 0 DNF 03
Italien Nanni Galli Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 6 0 DNF 17
Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 4 0 DNF 13

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). In der Konstrukteurswertung zählten nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus-Ford 35
02 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Tyrrell-Ford 28
03 Frankreich François Cevert Tyrrell-Ford 18
04 Vereinigte Staaten Peter Revson McLaren-Ford 9
05 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford 9
06 Italien Arturo Merzario Ferrari 6
07 Vereinigte Staaten George Follmer Shadow-Ford 5
08 Belgien Jacky Ickx Ferrari 5
09 Italien Andrea de Adamich Surtees-Ford / Brabham-Ford 3
10 Frankreich Jean-Pierre Beltoise B.R.M. 2
11 Osterreich Niki Lauda B.R.M. 2
12 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Brabham-Ford 1
13 Schweiz Clay Regazzoni B.R.M. 1
14 Neuseeland Chris Amon Tecno 1
15 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler March-Ford 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
16 Neuseeland Howden Ganley Iso-Ford 0
17 Argentinien Carlos Reutemann Brabham-Ford 0
18 Frankreich Henri Pescarolo March-Ford 0
19 Brasilien 1968 Carlos Pace Surtees-Ford 0
20 Italien Nanni Galli Iso-Ford 0
21 Sudafrika 1961 Jody Scheckter McLaren-Ford 0
22 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Shadow-Ford 0
23 Brasilien 1968 Luiz Bueno Surtees-Ford 0
Frankreich Jean-Pierre Jarier March-Ford 0
Schweden Ronnie Peterson Lotus-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood Surtees-Ford 0
Sudafrika 1961 Eddie Keizan Tyrrell-Ford 0
Sudafrika 1961 Jackie Pretorius Iso-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Shadow-Ford 0
Sudafrika 1961 Dave Charlton Lotus-Ford 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 36
02 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 35
03 Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 15
04 Italien Ferrari 9
05 Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 5
06 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 5
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 4
08 Italien Tecno 1
09 Vereinigtes Konigreich March-Ford 0
10 Vereinigtes Konigreich Iso-Ford 0
11 Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“ (Memento des Originals vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 23. Juli 2011)
  2. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 23. April 2024.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]