Großer Preis von Belgien 1975

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 Großer Preis von Belgien 1975
Renndaten
6. von 14 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1975
Streckenprofil
Name: XXXIII Grote Prijs van Belgie
Datum: 25. Mai 1975
Ort: Zolder-Terlaemen
Kurs: Circuit Zolder
Länge: 298,34 km in 70 Runden à 4,262 km

Wetter: bewölkt, aber trocken
Pole-Position
Fahrer: Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari
Zeit: 1:25,43 min
Schnellste Runde
Fahrer: Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari
Zeit: 1:26,76 min
Podium
Erster: Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari
Zweiter: Sudafrika 1961 Jody Scheckter Vereinigtes Konigreich Tyrrell
Dritter: Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham

Der Große Preis von Belgien 1975 fand am 25. Mai auf dem Circuit Zolder in Zolder-Terlaemen statt und war das sechste Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1975.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als die Formel 1 zwei Wochen nach dem Großen Preis von Monaco in Zolder antrat, fehlten Mario Andretti, der am zeitgleich stattfindenden Indianapolis 500 teilnahm, sowie Roelof Wunderink, der sich bei einem Formel-5000-Rennen in Zandvoort verletzt hatte. Da sowohl Parnelli als auch Ensign Racing auf eine Verpflichtung von Ersatzfahrern verzichteten, fehlten beide Teams bei dem Grand Prix.

Da Graham Hill seine aktive Rennfahrerkarriere beendet hatte und Rolf Stommelen sich von seinen schweren Verletzungen, die er durch seinen Unfall beim Großen Preis von Spanien erlitten hatte, erholen musste, wurden François Migault und Tony Brise als Besetzung für die beiden Hill GH1 engagiert.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niki Lauda qualifizierte sich mit einer im Vergleich zum zweitplatzierten Carlos Pace um lediglich vier Hundertstelsekunden schnelleren Rundenzeit für die Pole-Position. Vittorio Brambilla erreichte nach einer überzeugenden Trainingsleistung den dritten Startplatz vor Clay Regazzoni, Tom Pryce, Carlos Reutemann und dem ebenfalls positiv auffallenden Tony Brise. Der in der Weltmeisterschaft führende Emerson Fittipaldi folgte erst dahinter auf dem achten Startplatz an der Seite von Jody Scheckter.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pace gelang gegenüber Lauda der bessere Start, wodurch er vor der ersten Kurve in Führung ging. Es folgte Brambilla vor Regazzoni, Reutemann und Scheckter.

Während Brise bereits nach kurzer Zeit wegen Motorproblemen zurückfiel, ging Scheckter an Reutemann und Regazzoni vorbei. Brambilla stellte seine bereits im Training gezeigte Konkurrenzfähigkeit an diesem Wochenende erneut auf beeindruckende Art unter Beweis, indem er sowohl Lauda als auch Pace überholte und somit die Führung übernahm. Lauda ging wenig später ebenfalls an Pace vorbei und lag dadurch wieder auf dem zweiten Rang.

In der sechsten Runde eroberte Lauda die Führung von Brambilla. Drei Runden später ging auch Scheckter, der zwischenzeitlich Pace überholt hatte, an dem Italiener vorbei und verdrängte ihn somit auf den dritten Rang. Die dadurch hergestellte Reihenfolge an der Spitze blieb bis zur 49. Runde konstant, als Brambilla zu einem Reifenwechsel an die Box kam und dadurch Reutemann den dritten Platz überlassen musste.

Fittipaldi hatte zwischenzeitlich auf dem vierten Rang gelegen, wurde jedoch in der Schlussphase von Depailler, Regazzoni und Pryce auf den siebten Platz und somit außerhalb der Punkteränge verdrängt. Er verlor dadurch seine WM-Führung an den Sieger Lauda.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team Texaco 1 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi McLaren M23 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
2 Deutschland Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 3 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Tyrrell 007 G
4 Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 5 Schweden Ronnie Peterson Lotus 72E G
6 Belgien Jacky Ickx
Vereinigtes Konigreich Martini Racing 7 Argentinien Carlos Reutemann Brabham BT44B G
8 Brasilien 1968 Carlos Pace
Vereinigtes Konigreich Beta Team March 9 Italien Vittorio Brambilla March 751 G
Vereinigtes Konigreich Lavazza March 10 Italien Lella Lombardi G
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 11 Schweiz Clay Regazzoni Ferrari 312T Ferrari 015 3.0 F12 G
12 Osterreich Niki Lauda
Vereinigtes Konigreich Stanley B.R.M. 14 Vereinigtes Konigreich Bob Evans BRM P201 BRM P200 3.0 V12 G
Vereinigtes Konigreich UOP Shadow Racing Team 16 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Shadow DN5 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
17 Frankreich Jean-Pierre Jarier
Vereinigtes Konigreich Team Surtees 18 Vereinigtes Konigreich John Watson Surtees TS16 G
Vereinigtes Konigreich Frank Williams Racing Cars 20 Italien Arturo Merzario Williams FW03 G
21 Frankreich Jacques Laffite Williams FW04
Vereinigtes Konigreich Embassy Racing with Graham Hill 22 Frankreich François Migault Hill GH1 G
23 Vereinigtes Konigreich Tony Brise
Vereinigtes Konigreich Hesketh Racing 24 Vereinigtes Konigreich James Hunt Hesketh 308 G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Custom Made Harry Stiller Racing 26 Australien Alan Jones G
Vereinigte Staaten Penske Cars 28 Vereinigte Staaten Mark Donohue Penske PC1 G
Brasilien 1968 Copersucar-Fittipaldi 30 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Copersucar FD02 G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 1:25,43 179,600 km/h 01
02 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:25,47 179,516 km/h 02
03 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:25,66 179,117 km/h 03
04 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 1:25,85 178,721 km/h 04
05 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:25,94 178,534 km/h 05
06 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:26,09 178,223 km/h 06
07 Vereinigtes Konigreich Tony Brise Vereinigtes Konigreich Hill-Ford 1:26,22 177,954 km/h 07
08 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:26,26 177,872 km/h 08
09 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:26,36 177,666 km/h 09
10 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:26,38 177,624 km/h 10
11 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 1:26,51 177,358 km/h 11
12 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:26,74 176,887 km/h 12
13 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 1:27,05 176,257 km/h 13
14 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:27,17 176,015 km/h 14
15 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:27,38 175,592 km/h 15
16 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:27,40 175,551 km/h 16
17 Frankreich Jacques Laffite Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:27,70 174,951 km/h 17
18 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:28,01 174,335 km/h 18
19 Italien Arturo Merzario Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:28,18 173,999 km/h 19
20 Vereinigtes Konigreich Bob Evans Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:28,57 173,232 km/h 20
21 Vereinigte Staaten Mark Donohue Vereinigte Staaten Penske-Ford 1:28,65 173,076 km/h 21
22 Frankreich François Migault Vereinigtes Konigreich Hill-Ford 1:29,57 171,298 km/h 22
23 Italien Lella Lombardi Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:29,71 171,031 km/h 23
24 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 1:30,27 169,970 km/h 24

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 70 0 1:43:53,98 01 1:27,33
02 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 70 0 + 19,22 09 1:27,59
03 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 70 0 + 41,82 06 1:27,63
04 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 70 0 + 1:00,08 12 1:27,10
05 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 70 1 + 1:03,84 04 1:26,76
06 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 70 0 + 1:28,45 05 1:28,27
07 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 69 0 + 1 Runde 08 1:28,24
08 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 69 0 + 1 Runde 02 1:28,29
09 Vereinigtes Konigreich Bob Evans Vereinigtes Konigreich B.R.M. 68 0 + 2 Runden 20 1:29,27
10 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 68 0 + 2 Runden 18 1:29,12
11 Vereinigte Staaten Mark Donohue Vereinigte Staaten Penske-Ford 67 0 + 3 Runden 21 1:29,41
12 Brasilien 1968 Wilson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 67 0 + 3 Runden 24 1:31,10
Frankreich François Migault Vereinigtes Konigreich Hill-Ford 57 0 DNF 22 1:29,33 Aufhängungsschaden
Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich March-Ford 54 1 DNF 03 1:28,04 Bremsdefekt
Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 52 0 DNF 16 1:29,99 gebrochene Bremswelle
Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 36 0 DNF 14 1:28,18 Bremsdefekt
Frankreich Jacques Laffite Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 18 1 DNF 17 1:30,83 Getriebeschaden
Italien Lella Lombardi Vereinigtes Konigreich March-Ford 18 0 DNF 23 1:32,53 Motorschaden
Vereinigtes Konigreich Tony Brise Vereinigtes Konigreich Hill-Ford 17 0 DNF 07 1:29,90 Motorschaden
Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 15 0 DNF 11 1:29,82 gebrochener Schalthebel
Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 13 0 DNF 10 1:29,38 Fahrfehler
Italien Arturo Merzario Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 02 0 DNF 19 1:39,67 Kupplungsschaden
Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 01 0 DNF 13 1:39,90 Kollision
Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 00 0 DNF 15 Kollision

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Osterreich Niki Lauda Ferrari 23,0
02 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi McLaren 21,0
03 Brasilien 1968 Carlos Pace Brabham 16,0
04 Argentinien Carlos Reutemann Brabham 16,0
05 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Tyrrell 15,0
06 Frankreich Patrick Depailler Tyrrell 11,0
07 Deutschland Jochen Mass McLaren 10,5
08 Schweiz Clay Regazzoni Ferrari 8,0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
09 Vereinigtes Konigreich James Hunt Hesketh 7,0
10 Belgien Jacky Ickx Lotus 3,0
11 Schweden Ronnie Peterson Lotus 3,0
12 Frankreich Jean-Pierre Jarier Shadow 1,5
13 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Shadow 1,0
14 Italien Vittorio Brambilla March 1,0
15 Italien Lella Lombardi March 0,5

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Brabham 29,0
02 Vereinigtes Konigreich McLaren 26,5
03 Italien Ferrari 26,0
04 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 19,0
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Vereinigtes Konigreich Hesketh 7,0
06 Vereinigtes Konigreich Lotus 6,0
07 Vereinigtes Konigreich Shadow 2,5
08 Vereinigtes Konigreich March 1,0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“ (Memento des Originals vom 11. Mai 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 10. Dezember 2011)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 10. Dezember 2011)
  3. „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 11. Mai 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 10. Dezember 2011)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]