Großer Preis von Frankreich 1997

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 Großer Preis von Frankreich 1997
Renndaten
8. von 17 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1997
Streckenprofil
Name: LXXXIII French Grand Prix
Datum: 29. Juni 1997
Ort: Magny-Cours
Kurs: Circuit de Nevers Magny-Cours
Länge: 306 km in 72 Runden à 4,25 km

Wetter: trocken, später Regen
Zuschauer: ~ 75.000[1]
Pole-Position
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zeit: 1:14,548 min
Schnellste Runde
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zeit: 1:17,910 min (Runde 37)
Podium
Erster: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zweiter: Deutschland Heinz-Harald Frentzen Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Dritter: Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Italien Ferrari

Der Große Preis von Frankreich 1997 (offiziell LXXXIII French Grand Prix) fand am 29. Juni auf dem Circuit de Nevers Magny-Cours in Magny-Cours statt und war das achte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1997.

Bericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Großen Preis von Kanada führte Michael Schumacher in der Fahrerwertung mit sieben Punkten vor Jacques Villeneuve und mit 22 Punkten vor Olivier Panis. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari mit acht Punkten vor Williams-Renault und mit 28 Punkten vor Benetton-Renault.

Vor dem Rennwochenende gab es drei Fahrerwechsel: Gianni Morbidelli hatte sich bei Testfahrten den Arm gebrochen und musste vom Ersatzfahrer Norberto Fontana ersetzt werden. Panis brach sich beim vorherigen Rennen beide Beine und wurde durch Jarno Trulli ersetzt. Trulli hingegen war bisher bei Minardi unter Vertrag und wurde dort ab diesem Rennen von Ersatzfahrer Tarso Marques vertreten.

Renault verkündete an diesem Wochenende, dass sie sich mit Saisonende als Motorenhersteller aus der Formel 1 zurückziehen werden.

Mit Michael Schumacher (zweimal) und Damon Hill (einmal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Rennen fanden zwei Trainingseinheiten statt: Die erste am Freitagmorgen und die zweite am Samstagmorgen.

Beim ersten freien Training am Freitag holte sich Michael Schumacher mit 1:18,339 Minuten die Bestzeit vor Giancarlo Fisichella, der beinahe eineinhalb Sekunden zurücklag. Erwähnenswert ist die langsame Zeit von Jan Magnussen, welcher nur 1:34,357 Minuten schaffte. Damit war er ganze 16 Sekunden langsamer als der Erste und gar drei Sekunden als der Vorletzte, Alexander Wurz, welcher nach seiner schnellsten Runde von der Strecke abflog und das Training ungewollt beenden musste.[2][3]

Im zweiten freien Training am Samstag schlugen dann die Williams-Piloten zurück und holten sich mit Villeneuve die schnellste Zeit, rund drei Sekunden schneller als Michael Schumachers Bestzeit am Vortag. Diesmal konnte auch Magnussen eine Zeit innerhalb der 107-Prozent-Regel setzen. Alle Fahrer lagen innerhalb von viereinhalb Sekunden.[4]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Schumacher konnte sich um zwei Zehntel die Bestzeit vor seinem Landsmann Heinz-Harald Frentzen sichern. Nur um sechs Tausendstel musste sich Ralf Schumacher mit Platz drei zufriedengeben. Überraschend war, dass der Paydriver Pedro Diniz seinen Teamkollegen und den amtierenden Weltmeister Hill um zwei Zehntel schlug. Alle Fahrer waren innerhalb von vier Sekunden.[5]

Warm-Up[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überraschend holte sich Eddie Irvine um eine Sekunde vor seinem Teamkollegen Michael Schumacher die schnellste Zeit. Alle Fahrer waren innerhalb von sechseinhalb Sekunden.[6]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Schumacher konnte den Start gewinnen und führte das Rennen vor Frentzen an, Hill hatte einen miserablen Start und verlor nach einer Berührung auch noch seinen Frontflügel.

Das Rennen war unspektakulär, doch gegen Ende des Rennens zog ein Sturm auf, was viele Fahrer dazu veranlasste, auf Regenreifen zu wechseln. Michael Schumacher behielt seine Trockenreifen, drehte sich aber mehrmals. Da er aber weit vor den Nächsten führte, konnte er problemlos die Führung behalten.

Als in der letzten Runde Coulthard abflog, ließ Michael Schumacher seinen Bruder Ralf sich zurücküberrunden, um den jetzt freien sechsten Platz und damit den letzten Punkt zu erhalten, da er ansonsten eine Runde weniger fahren konnte und so nicht den nicht mehr fahrenden Coulthard zu überholen.

In den letzten zwei Kurven konnte Villeneuve noch Irvine einholen. Der Kanadier versuchte verzweifelt, den Nordiren zu überholen, doch er drehte sich dabei. Jean Alesi konnte aufschließen und versuchte nun ebenfalls in der letzten Kurve Villeneuve zu überholen, doch dieser konnte seinen vierten Platz bis zur Ziellinie retten.[7][8]

Michael Schumacher gewann schlussendlich das Rennen vor Frentzen und Irvine. Villeneuve wurde Vierter, Alesi Fünfter und Ralf Schumacher Sechster. Nach dem Rennen wurde über eine Disqualifikation von Villeneuve nachgedacht, da er nach seinem Dreher über die Boxenlinie fuhr und so einen Teil der Strecke abkürzte.

Michael Schumacher fuhr zudem mit 1:17,910 Minuten die schnellste Runde.

In der Fahrerwertung konnte Michael Schumacher seinen Vorsprung auf Villeneuve ausbauen. Neuer Dritter war Frentzen. In der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Positionen unverändert.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Danka Arrows Yamaha 01 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Arrows A18 Yamaha 3.0 V10 B
02 Brasilien Pedro Diniz
Vereinigtes Konigreich Rothmans Williams Renault 03 Kanada Jacques Villeneuve Williams FW19 Renault 3.0 V10 G
04 Deutschland Heinz-Harald Frentzen
Italien Scuderia Ferrari Marlboro 05 Deutschland Michael Schumacher Ferrari F310B Ferrari 3.0 V10 G
06 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine
Italien Mild Seven Benetton Renault 07 Frankreich Jean Alesi Benetton B197 Renault 3.0 V10 G
08 Osterreich Alexander Wurz
Vereinigtes Konigreich West McLaren Mercedes 09 Finnland Mika Häkkinen McLaren MP4/12 Mercedes-Benz 3.0 V10 G
10 Vereinigtes Konigreich David Coulthard
Irland B&H Total Jordan Peugeot 11 Deutschland Ralf Schumacher Jordan 197 Peugeot 3.0 V10 G
12 Italien Giancarlo Fisichella
Frankreich Prost Gauloises Peugeot 14 Italien Jarno Trulli Prost JS45 Mugen-Honda 3.0 V10 B
15 Japan Shinji Nakano
Schweiz Red Bull Sauber Petronas 16 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Sauber C16 Petronas 3.0 V10 G
17 Argentinien Norberto Fontana
Vereinigtes Konigreich Tyrrell 18 Niederlande Jos Verstappen Tyrrell 025 Ford ED5 3.0 V8 G
19 Finnland Mika Salo
Italien Minardi Team 20 Japan Ukyō Katayama Minardi M197 Hart 3.0 V8 B
21 Brasilien Tarso Marques
Vereinigtes Konigreich Stewart Ford 22 Brasilien Rubens Barrichello Stewart SF01 Ford Zetec-R 3.0 V10 B
23 Danemark Jan Magnussen

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start
01 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 1:14,548 01
02 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:14,749 02
03 Deutschland Ralf Schumacher Irland Jordan-Peugeot 1:14,755 03
04 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:14,800 04
05 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Italien Ferrari 1:14,860 05
06 Italien Jarno Trulli Frankreich Prost-Mugen-Honda 1:14,957 06
07 Osterreich Alexander Wurz Italien Benetton-Renault 1:14,986 07
08 Frankreich Jean Alesi Italien Benetton-Renault 1:15,228 08
09 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:15,270 09
10 Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:15,339 10
11 Italien Giancarlo Fisichella Irland Jordan-Peugeot 1:15,453 11
12 Japan Shinji Nakano Frankreich Prost-Mugen-Honda 1:15,857 12
13 Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Stewart-Ford 1:15,876 13
14 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Schweiz Sauber-Petronas 1:16,018 14
15 Danemark Jan Magnussen Vereinigtes Konigreich Stewart-Ford 1:16,149 15
16 Brasilien Pedro Diniz Vereinigtes Konigreich Arrows-Yamaha 1:16,536 16
17 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Arrows-Yamaha 1:16,729 17
18 Niederlande Jos Verstappen Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:16,941 18
19 Finnland Mika Salo Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:17,256 19
20 Argentinien Norberto Fontana Schweiz Sauber-Petronas 1:17,538 20
21 Japan Ukyō Katayama Italien Minardi-Hart 1:17,563 21
22 Brasilien Tarso Marques Italien Minardi-Hart 1:18,280 22
107-Prozent-Zeit: 1:19,766 min (bezogen auf die Bestzeit von 1:14,548 min)

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 72 2 1:38:50,492 01 1:17,910 (37.)
02 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 72 2 + 23,537 02 1:18,136 (46.)
03 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Italien Ferrari 72 3 + 1:14,801 05 1:19,029 (20.)
04 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 72 3 + 1:21,784 04 1:18,649 (27.)
05 Frankreich Jean Alesi Italien Benetton-Renault 72 3 + 1:22,735 08 1:19,055 (27.)
06 Deutschland Ralf Schumacher Irland Jordan-Peugeot 72 3 + 1:29,871 03 1:19,225 (27.)
07 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 71 2 DNF 09 1:19,317 (37.)
08 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Schweiz Sauber-Petronas 71 2 + 1 Runde 14 1:20,845 (40.)
09 Italien Giancarlo Fisichella Irland Jordan-Peugeot 71 2 + 1 Runde 11 1:19,225 (34.)
10 Italien Jarno Trulli Frankreich Prost-Mugen-Honda 70 2 + 2 Runden 06 1:19,417 (32.)
11 Japan Ukyō Katayama Italien Minardi-Hart 70 3 + 2 Runden 21 1:20,534 (26.)
12 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Arrows-Yamaha 69 2 + 3 Runden 17 1:20,434 (42.)
Finnland Mika Salo Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 61 2 DNF 19 1:20,385 (31.)
Osterreich Alexander Wurz Italien Benetton-Renault 60 2 DNF 07 1:18,684 (35.)
Brasilien Pedro Diniz Vereinigtes Konigreich Arrows-Yamaha 58 2 DNF 16 1:20,557 (55.)
Argentinien Norberto Fontana Schweiz Sauber-Petronas 40 3 DNF 20 1:19,849 (35.)
Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Stewart-Ford 36 1 DNF 13 1:18,781 (27.)
Danemark Jan Magnussen Vereinigtes Konigreich Stewart-Ford 33 1 DNF 15 1:19,912 (32.)
Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 18 0 DNF 10 1:20,153 (14.)
Niederlande Jos Verstappen Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 15 0 DNF 18 1:22,034 (15.)
Japan Shinji Nakano Frankreich Prost-Mugen-Honda 7 0 DNF 12 1:20,662 (07.)
Brasilien Tarso Marques Italien Minardi-Hart 5 0 DNF 22 1:22,325 (04.)

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari 47
02 Kanada Jacques Villeneuve Williams-Renault 33
03 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Williams-Renault 19
04 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Ferrari 18
05 Frankreich Olivier Panis Prost-Mugen-Honda 15
06 Frankreich Jean Alesi Benetton-Renault 15
07 Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren-Mercedes 11
08 Osterreich Gerhard Berger Benetton-Renault 10
09 Finnland Mika Häkkinen McLaren-Mercedes 10
10 Italien Giancarlo Fisichella Jordan-Peugeot 8
11 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Sauber-Petronas 7
12 Brasilien Rubens Barrichello Stewart-Ford 6
13 Deutschland Ralf Schumacher Jordan-Peugeot 5
14 Finnland Mika Salo Tyrrell-Ford 2
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
15 Italien Nicola Larini Sauber-Petronas 1
16 Japan Shinji Nakano Prost-Mugen-Honda 1
17 Italien Jarno Trulli Minardi-Hart 0
18 Brasilien Pedro Diniz Arrows-Yamaha 0
19 Danemark Jan Magnussen Stewart-Ford 0
20 Japan Ukyō Katayama Minardi-Hart 0
21 Niederlande Jos Verstappen Tyrrell-Ford 0
22 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Arrows-Yamaha 0
23 Italien Gianni Morbidelli Sauber-Petronas 0
24 Osterreich Alexander Wurz Benetton-Renault 0
Italien Vincenzo Sospiri Lola-Ford 0
Brasilien Ricardo Rosset Lola-Ford 0
Argentinien Norberto Fontana Sauber-Petronas 0
Brasilien Tarso Marques Minardi-Hart 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 65
02 Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 52
03 Italien Benetton-Renault 24
04 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 21
05 Frankreich Prost-Mugen-Honda 16
06 Irland Jordan-Peugeot 13
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Schweiz Sauber-Petronas 8
08 Vereinigtes Konigreich Stewart-Ford 6
09 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 2
10 Italien Minardi-Hart 0
11 Vereinigtes Konigreich Arrows-Yamaha 0
Vereinigtes Konigreich Lola-Ford 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. motorsportarchiv.de Übersicht Frankreich 1997 (Memento vom 10. August 2011 im Internet Archive)
  2. motorsportarchiv.de Freitagstraining Frankreich 1997 (Memento vom 23. März 2008 im Internet Archive)
  3. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Frankreich GP 1997 - 1. Training - Ergebnis. Abgerufen am 14. Juli 2023.
  4. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Frankreich GP 1997 - 2. Training - Ergebnis. Abgerufen am 14. Juli 2023.
  5. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Frankreich GP 1997 - Qualifying - Ergebnis. Abgerufen am 14. Juli 2023.
  6. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Frankreich GP 1997 - Warm Up - Ergebnis. Abgerufen am 14. Juli 2023.
  7. motorsportarchiv.de Rennen Frankreich 1997 (Memento vom 23. März 2008 im Internet Archive)
  8. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Frankreich GP 1997 - Rennen - Ergebnis. Abgerufen am 14. Juli 2023.