Kraiburg am Inn

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Wappen Deutschlandkarte
Kraiburg am Inn
Deutschlandkarte, Position des Marktes Kraiburg a.Inn hervorgehoben

Koordinaten: 48° 11′ N, 12° 26′ O

Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Mühldorf am Inn
Verwaltungs­gemeinschaft: Kraiburg am Inn
Höhe: 462 m ü. NHN
Fläche: 27,55 km2
Einwohner: 3946 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 143 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84559
Vorwahl: 08638
Kfz-Kennzeichen: MÜ, VIB, WS
Gemeindeschlüssel: 09 1 83 124
Marktgliederung: 54 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Marktplatz 1
84559 Kraiburg a.Inn
Website: kraiburg.lra-mue.de
Erste Bürgermeisterin: Petra Jackl (CSU)
Lage des Marktes Kraiburg a.Inn im Landkreis Mühldorf am Inn
Mühldorfer HartZangbergWaldkraiburgUnterreitTaufkirchen (Landkreis Mühldorf am Inn)SchwindeggSchönberg (Oberbayern)ReichertsheimRechtmehringRattenkirchenPolling (bei Mühldorf am Inn)ObertaufkirchenOberneukirchen (Oberbayern)OberbergkirchenNiedertaufkirchenNiederbergkirchenNeumarkt-Sankt VeitMühldorf am InnMettenheim (Bayern)MaitenbethLohkirchenKraiburg am InnKirchdorf (bei Haag in Oberbayern)Jettenbach (Oberbayern)HeldensteinHaag in OberbayernGars am InnErhartingEgglkofenBuchbach (Oberbayern)Aschau am InnAmpfingLandkreis LandshutLandkreis Rottal-InnLandkreis RosenheimLandkreis EbersbergLandkreis AltöttingLandkreis ErdingLandkreis TraunsteinKarte
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt

Kraiburg am Inn (amtlich: Kraiburg a.Inn) ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kraiburg am Inn liegt in der Region Südostoberbayern im Alpenvorland an der südlichen Seite des Inns rund 23 km nordöstlich von Wasserburg, 22 km nordwestlich von Trostberg, 73 km östlich der Landeshauptstadt München und 14 km von der Kreisstadt Mühldorf entfernt. Die nächstgelegene, von der Südostbayernbahn betriebene Bahnstation an der Strecke Mühldorf–Rosenheim befindet sich im Nachbarort Waldkraiburg.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 54 Gemeindeteile:[2]

Es gibt die Gemarkungen Guttenburg, Kraiburg a.Inn und Maximilian.[3]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Markt Kraiburg nach einem Stich von Michael Wening von 1721

Die Ersterwähnung erfolgte 772.[4] Von 1100 beginnend bis 1259 war die Burg Kraiburg auf dem Schlossberg Sitz der Grafen von Kraiburg. 1259 kam Kraiburg an die Wittelsbacher. Im Jahre 1385 wurde Kraiburg das Marktrecht verliehen[5][6]. Der Markt Kraiburg am Inn war vor 1800 Pflegamt und gehörte zum Rentamt Burghausen des Kurfürstentums Bayern. Kraiburg besaß ein Marktgericht mit magistratischen Eigenrechten. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.


Chronologie[4]

772 erstmalige urkundliche Erwähnung

1096 Geburt Engelbert II.

1099 Übertragung der Pfalzgrafenwürde an Engelbert II.

1100 Beginn des Baus der Kraiburger Burg

1136 Tod Engelbert II., Nachfolger wird Engelbert III.

1140 erstmalige Erwähnung Guttenburgs

1146 Aufruf zum Kreuzzug durch Bernhard von Clairvaux

1148 Heimkehr Engelberts vom Kreuzzug

1198 Zerstörung der Kraiburger Burg

1208 Pfalzgrafenwürde verliehen durch Otto IV an Rapoto

1259 Burg wurde verkauft an Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern

1322 Schlacht bei Mühldorf

1382 Brand

1384 Krieg und erneuter Brand

1385 Verleihung der Marktrechte

1412 Geburt des späteren Bischof Bernhard von Kraiburg - Sohn von Friedrich Kramer

1450 Bau der Kirche St. Maximilian

1484 Bau der Vorgängerkirche der heutigen Marktkirche - 4 Turmgeschosse noch heute vorhanden

1477 Tod von Bischof Bernhard in Herrenchiemsee

1535 Urkunde des Raspelhof Gundelprechting

1548 Brand

1562 Kronenwappen

1567 Langgasse erhält Pflaster

1571 Brand

1582 Inschrift Baustein

1582 Brand

1584 Erweiterung des Marktbrunnens zur Brandbekämpfung, Marienstatue aus Holz, Ansicht Gemälde am Benefiziantenhaus von 1584

1590 Inschrift Wandinger Tor

1593 Salztransport von 20.000 Pferden

1605 Beginn des Baus des Benefiziantenhaus

1608 Inschrift Baustein Benefiziantenhaus

1612 Wolkenbruch mit verheerendem Hochwasser

1614 Bau der Aukapelle

1620 Umbau des Rathauses mit Uhr und Glockenturm, sowie einem 7-säuligem Bogengang, der Markthalle, später Veranstaltungsräumen und einer Schule

1627 Inschrift Baustein

1641 Hochwasser

1645 Geburt Michael Wening (Kraibuger Kupferstich)

1648 Inschrift am heutigen Bischof-Bernhard Haus

1649 Bau des Gefängnisses am Nußbichl

1650 Fertigstellung der gesamten Marktplatzseite (Bischof-Bernhard-Haus und Pfarrhof)

1652 Erweiterung des Marktbrunnens auf 4 Röhren zum Schutz vor weiteren Bränden

1698 Inschrift am Rotmarmorwaschbecken im Laubengang Haus Dr. Gast

1669 Bewilligung von 4 Hauptmärkten (Chr. Himmelfahrt, Magdalena, Egidi und Martini); Erhebung eines Pflasterzolls

1721 Stich Marckh Crayburg Michael Wenning

1730 Barockisierung der Aukapelle

1735 Altarbild in der Aukapelle von Nikolaus Miller

1740 Bau des Lerchenfeld-Palais, der späteren Marktapotheke am Marktplatz

Bau der Hauszeilen in der Langgasse

1741 Burg war endgültig verlassen und begann zu verfallen

1741 Geburt Martin Anton Seltenhorn (Maler)

1741 Hochwasser im Grieß durch Wilbach

1754 Sitz des vereinigten Gerichtes Kraiburg und Mörmosen im Lerchenfeld Palais

1756 Burggebäude und der Hofbau wurden auf Erbrecht verkauft

1757 Abriß der Burg , Quader wurden zum Bau der Häuser am marktplatz verwendet

1758 Fißlkling Kapelle wird neu gebaut

1767 Bau des Bruckmühlweg 1

1767 Johann Caldera versorgt noch 18 Schlösser, 37 Klöster, 42 Pfarrhöfe und 68 Wirte mit Wein aus Italien und Österreich

1780 Regierung von Burghausen gewährt weitere Märkte

1796 Letztes Todesurteil in Kraiburg (Hinrichtung des Hüterssohn von Pettenham)

1781 Renovierung des Marktbrunnens mit einer Muttergottes aus Gusseisen

1798 Bau der Schusterschleif

1800 es stehen noch bedeutende Teile der Burg

1802 Bau des Salzstadls in der Bahnhofstraße (Anfang 19. Jh.)

1809 Tod Martin Anton Seltenhorn (Maler)

1810 Kraiburger Marktplatz Landkarte (Bebauungsplan)

1818 Gemeindeedikt

1821 Bau des Unterbräus (Im Kern älter)

1825 Bauer Jakob Sachs kauft den Schloßberg

1826 Großer Saal im Rathaus wird zum Schulraum umgestaltet

1831 Markt-Magistrats-Beschluss: es werden Feuerspritzen angeschafft

1832 Schiffsunglück auf dem Inn

1835 Lerchenfeld Palais wird zur Apotheke

1838 Bau der Schloßbergkapelle

1843 Bau des Stolz Bräus in der Langgasse

1843 Bauplan des Marktplatzes mit beantragtem Neubau von Alois Hardt (heute Hardt-Hotel)

1847 Bau des Friedhofs

1848 Kraiburger Pferdemarkt hat noch 1.400 Pferde

1852 Errichtung der Postexpedition im Unterbräu

1853 Ofensetzer Georg Sinzinger nutzt Keller im Rathaus als Laden

1856 Pferdemarkt hat noch 1.100 Pferde

1862 Fißlkling wird renoviert

1868 Hausinschrift Alois und Theresia Scher - Gasthaus in der Langgasse

1869 Johann Nepomuk Hardt ist Bürgermeister

1870 Pflanzung der Eiche in der Guttenburgerstr. zur Feier der Wiedereingliederung Elsaß-Lothringen

1871 Brand im Unterbräu (damals Brauhaus Stumbeck)

1873 Urkundliche Teilung des Eigelsperger Hauses hinter der Marktkirche

1875 Bau Hardthaus

1876 Eröffnung der Bahnstrecke Rosenheim–Mühldorf

1880 Fotografie des ersten Rathauses; Anbau an Marktkirche mit Uhr und Uhrturm

1880 Foto Kraiburger Pferdemarkt

1881 Haustürinschrift Schloßbergstüberl

1883 Johann Sperl malt "Der Apothekergarten von Kraiburg" (hängt heute in der Lenbachgalerie)

1887 Renovierung der Marktapotheke vorm. Lerchenfeld Palais mit einer Neurenaissance Fassade

1887 Renovierung Marktbrunnen

1889 Abbruch des alten Rathauses und der Marktkirche; Rathaus zieht in Haus hinter der Kirche um

1892 Fertigstellung der neuen Marktkirche St. Bartholomäus

1893 Einweihung der neuen Marktkirche

1894 Markt kauft Haus von Brauer Stumbeck - es entsteht das Kraiburger Krankenhaus

1896 Georgi-Fest

1898 Anfertigung zweier Holzstiche von Kraiburg; Anbringen des Kreuzes am Schloßberg

1900 Bau der Bahnhofstraße

1901 Alois Hardt wird Bürgermeister

1905 Bau der Mädchenschule

1908 Pferdemarkt noch 500 Pferde

1913 Johann Gillitzer wird Bürgermeister

1914 Fronleichnams-Hochwasser

1919 Hubertus Wimmer wird Bürgermeister; Beginn Bau des Innkanals

1932 Martin Wiesner wird Bürgermeister

1935 Bezug des Rathauses; Eingemeindung Maximilian

1936 Bau des zweiten Kraiburger Freibades am Bruckhäusln

1938 Bau der letzten Plätte in Kraiburg

1939 Ausbruch 2. Weltkrieg

1940 Hochwasser

1944 Bombardierungen

1945 Ende 2. Weltkrieg; Christian Drechsel wird Bürgermeister

1946 Hochwasser; Innbrücke wird zerstört

1947 Heimatmuseum unter Denkmalschutz

1948 Johann Brandl wird Bürgermeister

1952 Erweiterung des Kraiburger Krankenhauses

1966 Pfarrer Hamberger kommt nach Kraiburg

1967 Renovierung Marktkirche

1968 Abbruch Heimatmuseum; Umzug in ehem. Mädchenschule

1970 Bau der neuen Schule an der Innstraße; Pflasterung des Marktplatzes, Renovierung Marktbrunnen, Anliegerhäuser am Marktplatz erhalten neue Gehsteige

1972 Eingemeindung Guttenburg; Emil Storfinger wird Bürgermeister

1977 Bischof Bernhard Festspiel - 500. Todestag

1978 Johann Kifinger wird Bürgermeister

1979 Eröffnung des Bischof-Bernhard Hauses nach umfangreichen Umbauten und Renovierungen

1981 Alois Schlagmann wird Bürgermeister

1981 Kraiburger Krankenhaus wird zum Alten- und Pflegeheim umfunktioniert

1984 Gründung der Kraiburger Blaskapelle

1997 Fertigstellung des Hochwasserdamms

2002 Michael Loher wird Bürgermeister

2005 Hochwasser

2020 Petra Jackl wird Bürgermeisterin

19. bis 21. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kraiburg erhielt am 1. Mai 1876 mit der Eröffnung der Bahnstrecke Rosenheim–Mühldorf einen eigenen Bahnhof. Dieser wurde jedoch, wie die Bahnstrecke selbst, auf der aus Kraiburger Sicht gegenüberliegenden, nördlichen Seite des Inns errichtet und befindet sich damit rund drei Kilometer vom Ort entfernt. Im Zweiten Weltkrieg wurde im Bereich des Bahnhofs ein Rüstungsbetrieb, das „Werk Kraiburg“ gegründet und bis 1945 größtenteils durch Zwangsarbeiter betrieben. Ab 1946 entstand auf dem weitläufigen, nun verlassenen Gelände der Ort Waldkraiburg. Der frühere Kraiburger Bahnhof wurde entsprechend umbenannt. Am 1. April 1950 entstand aus dieser Industriesiedlung eine selbständige Gemeinde, die heutige Stadt Waldkraiburg.[7]

Vom 19. Juli 1981 bis 6. August 1985 war bei mehreren Hochwassern der niedrig liegende Teil des Ortsgebietes betroffen. 1997 wurde deshalb gemeinsam mit der Stadt Waldkraiburg ein auf beiden Seiten des Inns liegender Hochwasserdamm fertiggestellt. Wie nötig er war, zeigte zuletzt das Augusthochwasser 2005, bei dem er seine erste Bewährungsprobe bestand.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Februar 1935 wurde die Gemeinde Maximilian (vormals Niederkraiburg) nach Kraiburg eingemeindet. Am 1. Januar 1972 wurde im Zuge der Gebietsreform die Gemeinde Guttenburg eingegliedert.[7]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 2889 auf 3999 um 1110 Einwohner bzw. um 38,4 %.

Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015
Einwohner 2988 2735 2876 3243 3964 4020 4097 4004 4037

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Wahlen zum Gemeinderat seit 2014 setzte sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:

Partei CSU SPD Grüne UWG Gesamt
Sitze 2020[8] 7 2 2 5 16
Sitze 2014 8 2 1 5 16

Bürgermeisterin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Petra Jackl (CSU) ist seit dem 1. Mai 2020 amtierende Erste Bürgermeisterin der Marktgemeinde.[9] Sie konnte die Stichwahl am 29. März 2020 mit 56,1 % der Stimmen für sich entscheiden[10], während ihre Konkurrentin Anette Lehmann (UWG) 43,9 % der Stimmen erhielt. Die Stichwahl war notwendig, nachdem keiner der Kandidaten in der Wahl vom 15. März 2020 die erforderliche absolute Mehrheit erreichte. Petra Jackl erhielt dort 43,0 % der Stimmen, auf Anette Lehmann (UWG) entfielen 34,5 % der Stimmen und Werner Schreiber (SPD) erhielt 22,4 % der Stimmen[10].

Ehemalige Bürgermeister:[11]

  • Herbert Heiml (CSU, 2012 – 2020)[12]
  • Michael Loher (UWG, 2002 – 2012)
  • Alois Schlagmann (CSU, 1981 – 2002)
  • Johann Kifinger (1978 – 1981)
  • Emil Storfinger (1972 – 1978)
  • Johann Brandl (1948 – 1972)
  • Christian Drechsel (1945 – 1948)
  • Johann Nennhuber (1935 – 1945)
  • Martin Wesner (1932 – 1935)
  • Hubertus Wimmer (1919 – 1932)
  • Johann Gillitzer (1913 – 1919)
  • Alois Hardt (1901 – 1913)
  • Anton Schenkl (bis 1901)

Gemeindefinanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindefinanzen:[13]

  • Im Jahr 2017 hatte die Gemeinde Steuereinnahmen von 3497 T€, davon waren 724 T€ Gewerbesteuereinnahmen (netto).
  • Die Verschuldung je Einwohner lag Ende 2018 bei 784,00 €.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Markt Kraiburg am Inn
Blasonierung: „In Blau eine goldene Krone.“[14]
Wappenbegründung: Die goldene Krone im Wappen geht auf eine Fehldeutung des Ortsnamens als Kronburg im 16. Jahrhundert zurück. Die Krone findet sich erstmals im Siegel von 1557. Seit 1562 ist das Kronenwappen in Wappensammlungen enthalten. Das älteste Siegel des Marktes, das schon 1493 urkundlich genannt wird und in Abdruck von 1514 überliefert ist, zeigte dagegen das so genannte Gonfanon, die dreilatzige Sturmfahne oder Kirchenfahne. Dieses Symbol erinnerte an die kurze Ortsherrschaft des Grafen Hartmann von Werdenberg-Sargans in den Jahren 1256 bis 1259, dessen Familie die Tübinger Fahne im Schild führte (Grafen von der Fahne). Zuvor war Kraiburg im Besitz der Grafen von Ortenburg-Kraiburg, 1259 erwarb Herzog Heinrich von Niederbayern den Ort. Unter den wittelsbachischen Herzögen wurde Kraiburg 1385 zum Markt erhoben. Im 16. Jahrhundert war die Bedeutung des heraldischen Symbols auf dem Siegel nicht mehr bekannt. Man hielt die Fahne für einen Kamm, der dann in eine Krone umgedeutet wurde.[14]

Wappenführung seit 15. Jahrhundert. Das Wappen ist im Siegel überliefert; Siegelführung seit 1493 belegt.[14]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marktplatz
Die „Schuster-Schleif“ war einst eine Messer- und Werkzeugschleiferei, heute ist diese ein Industriedenkmal. Die Besonderheit dieser Schleiferei ist der Antrieb durch eine Fassturbine, in ganz Deutschland gibt es nur noch zwei dieser Art. Über Bänder und Wellen wird die Energie dieser Turbine übertragen und treibt dann Schleifsteine, Bohrmaschinen und eine Drehbank an.[15]

Museum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenkstätte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Friedhof erinnert eine Grabanlage mit Gedenkstein an 242 KZ-Häftlinge aus dem Außenlager Mettenheim des KZ Dachau, die während des Zweiten Weltkrieges Opfer von Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion wurden.[16]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 176 und im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe 101 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 75 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1644. Im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bauhauptgewerbe gab es keine Betriebe. Im Jahr 2016 bestanden zudem 52 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1352 ha. Davon waren 957 ha Ackerfläche.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2018):[17]

  • zwei Kindergärten: 164 Kindergartenplätze mit 130 Kindern
  • eine Grundschule: mit acht Lehrern und 146 Schülern

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter des Marktes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten, die mit dem Markt in Verbindung stehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kraiburg am Inn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Kraiburg a.Inn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  3. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (Nicht mehr online verfügbar.) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  4. a b Daten zur Gemeinde. Gemeinde Kraiburg am Inn, abgerufen am 4. September 2020.
  5. Bayerns Gemeinden - Markt Kraiburg a. Inn. Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 18. August 2017.
  6. Kraiburg a.Inn - Baudenkmäler. (PDF) Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, abgerufen am 18. August 2017.
  7. a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 525.
  8. Bekanntmachung des vorläufigen Ergebnisses der Wahl des Marktgemeinderates am 15.03.2020. Der Wahlleiter der Gemeinde Markt Kraiburg a.Inn, abgerufen am 2. Dezember 2020.
  9. Bürgermeister. Gemeinde Kraiburg am Inn, abgerufen am 4. September 2020.
  10. a b Stichwahl in Kraiburg: Petra Jackl (CSU) besiegt Anette Lehmann (UWG), in OVB-online.de, 29. März 2020, abgerufen am 30. März 2020
  11. Ein Sitz, der zur Zeit sehr begehrt ist in: OVB online, 21. August 2012, abgerufen am 7. April 2019
  12. Dr. Herbert Heiml (CSU) ist neuer Bürgermeister von Kraiburg in Wochenblatt Verlagsgruppe, 7. Oktober 2012, abgerufen am 30. März 2020
  13. @1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik.bayern.dehttps://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09183124.pdf (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven.)
  14. a b c Eintrag zum Wappen von Kraiburg am Inn in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  15. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 11. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kulturkreis-kraiburg.de
  16. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 156
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Statistik kommunal 2018 [1]