Krautscheid

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Wappen Deutschlandkarte
Krautscheid
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Krautscheid hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 4′ N, 6° 20′ OKoordinaten: 50° 4′ N, 6° 20′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Arzfeld
Höhe: 525 m ü. NHN
Fläche: 8,62 km2
Einwohner: 206 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54673
Vorwahl: 06554
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 253
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Luxemburger Straße 6
54687 Arzfeld
Website: www.krautscheid.com
Ortsbürgermeister: Norbert Antony
Lage der Ortsgemeinde Krautscheid im Eifelkreis Bitburg-Prüm
KarteBitburgAuw bei PrümRoth bei PrümOlzheimNeuendorfKleinlangenfeldSchwirzheimBüdesheimWallersheimFleringenWeinsheimGondenbrettSellerichBuchetOberlascheidBleialfMützenichWinterscheidWinterspeltGroßlangenfeldBrandscheidPrümRommersheimGiesdorfHersdorfSeiwerathSchöneckenOberlauchNiederlauchOrlenbachWinringenDingdorfWatzerathPittenbachPronsfeldHabscheidMasthornHeckhuscheidMatzerathHeisdorfNimsreulandLaselWawernFeuerscheidNimshuscheidLützkampenGroßkampenbergKesfeldÜttfeldEuscheidStrickscheidLünebachLierfeldEilscheidDackscheidMerlscheidPintesfeldKinzenburgWaxweilerManderscheidLichtenbornArzfeldIrrhausenReiffSengerichLeidenbornHerzfeldEschfeldRoscheidHarspeltSevenig (Our)DahnenReipeldingenDaleidenDasburgPreischeidOlmscheidJuckenKickeshausenLauperathKrautscheidOberpierscheidNiederpierscheidLascheidHargartenLambertsbergMauelPlütscheidBurbachBalesfeldNeuheilenbachNeidenbachUschZendscheidSteinbornSankt ThomasMalbergweichMalberg (Eifel)KyllburgweilerSeinsfeldOberkailGransdorfGindorfPickließemOrsfeldKyllburgEtteldorfWilseckerBademSefferweichSeffernSchleidHeilenbachEhlenzOberweilerBickendorfNattenheimFließemRittersdorf (Eifel)LießemNiederweilerBiersdorf am SeeWiersdorfWißmannsdorfHamm (Eifel)EchtershausenBrechtFeilsdorfHütterscheidBaustertBrimingenMülbachOberweisBettingen (Eifel)OlsdorfWettlingenStockemHalsdorfEnzenDudeldorfGondorfMetterichHüttingen an der KyllRöhlScharfbilligSülmDahlemTrimportIdenheimIdesheimMeckelEßlingenOberstedemNiederstedemWolsfeldDockendorfIngendorfMesserichBirtlingenAltscheidBerkothNusbaumBiesdorfKruchtenHommerdingenHüttingen bei LahrMettendorfNiehlBurgLahrGeichlingenKörperichRoth an der OurGentingenAmmeldingen an der OurBerscheidBaulerWaldhof-FalkensteinKeppeshausenRodershausenGemündSevenig bei NeuerburgAfflerDauwelshausenScheitenkorbNasingenMuxerathObergecklerNiedergecklerSinspeltNiederradenKoxhausenHerbstmühleKarlshausenZweifelscheidLeimbachEmmelbaumAmmeldingen bei NeuerburgHeilbachUppershausenPlascheidHüttenNeuerburgScheuernFischbach-OberradenUtscheidWeidingenÜbereisenbachWallendorfBollendorfEchternacherbrückErnzenFerschweilerMindenMenningenEisenachGilzemKaschenbachNiederweisIrrelPrümzurlayAlsdorfHolsthumPeffingenSchankweilerSpangdahlemHerforstBeilingenPhilippsheimSpeicher (Eifel)PreistOrenhofenAuw an der KyllHostenNordrhein-WestfalenBelgienLuxemburgTrierLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-Wittlich
Karte
Blick auf den Bildstock von 1781

Krautscheid ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Arzfeld an.

Geographische Lage

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Die Ortsgemeinde liegt zwischen Neuerburg und Arzfeld auf einer weithin sichtbaren Hochebene in der Südeifel, etwa 15 km östlich der Staatsgrenze zu Luxemburg.

Zur Ortsgemeinde Krautscheid gehören die Ortsteile Ringhuscheid mit dem Wohnplatz Sauerwies, Krautscheid mit dem Wohnplatz Beim Gemeindewald und Bellscheid.[2]

Nachbargemeinden

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Krautscheid grenzt im Norden an Lauperath, im Osten an Niederpierscheid und Oberpierscheid, Berkoth und Uppershausen im Süden sowie Arzfeld im Nordwesten.

Die erste gesicherte Erwähnung des Orts unter dem Namen „Kruisscheit“ stammt von einem Kaufvertrag aus dem Jahr 1231. In diesem wird ein Walterus sacerdos de Kruisscheit (Priester Walter zu Krautscheid) als Zeuge genannt.[3][4]

Bis 1794 gehörten die drei heute zur Gemeinde gehörenden Ortschaften Bellscheid, Krautscheid und Ringhuscheid zur luxemburgischen Herrschaft Neuerburg. Krautscheid war Hauptort einer Meierei, diesem Verwaltungs- und Gerichtsbezirk gehörten neben Krautscheid auch die Ortschaften Bellscheid, Hölzchen, Mauel, Niederpierscheid, Oberpierscheid, Ringhuscheid, die Höfe Windhausen und Wehrhausen und einen Teil von Arzfeld an.[5]

Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Während der französischen Verwaltung (1795–1814) wurden die drei Ortschaften von der Mairie Ringhuscheid verwaltet, die zum Kanton Arzfeld des Arrondissements Bitburg (Bitbourg) im Departement der Wälder gehörte.[6]

Nach der Niederlage Napoleons kamen die Orte aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung gehörte sie zunächst zur Bürgermeisterei Ringhuscheid im Kreis Prüm, von 1854 an zur Bürgermeisterei Waxweiler (1927 umbenannt in Amt Waxweiler).[6]

Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die drei Orte innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Die heutige Gemeinde wurde am 1. Januar 1973 aus den aufgelösten Gemeinden Krautscheid (damals 97 Einwohner), Bellscheid (46) und Ringhuscheid (159) neu gebildet.[7]

Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Krautscheid bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[8]

Jahr Einwohner
1815 208
1835 328
1871 381
1905 357
1939 368
1950 381
Jahr Einwohner
1961 337
1970 335
1987 304
1997 273
2005 262
2023 206[1]
Kirche St. Valentin

Der Gemeinderat in Krautscheid besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Ortsgemeinderat:

Wahl WGP WGZ WGL WGN Gesamt
2024 1 2 2 1 6 Sitze[9]
  • WGP = Wählergruppe Pusch
  • WGZ = Wählergruppe Zeimens
  • WGL = Wählergruppe Loskyll
  • WGN = Wählergruppe Neumann

Norbert Antony wurde 2024 Ortsbürgermeister von Krautscheid. Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er mit einem Stimmenanteil von 58,8 Prozent für fünf Jahre in sein Amt gewählt, sein Konkurrent Thomas Loskyll unterlag bei der Wahl mit 41,2 Prozent der Stimmen.[10]

Antonys Vorgänger Peter Pusch hatte das Amt seit 2014 bekleidet und war nicht mehr zur Wahl angetreten.

Wappen von Krautscheid
Wappen von Krautscheid
Blasonierung: „Von Silber über Rot geteilt, oben eine flugbereite schwarze Rabenkrähe, unten ein silberner, in drei Lindenblätter austreibender Baumstumpf“[11]
Wappenbegründung: Das Wappen zeigt ein „Redendes Wappen“. Die Farben sind Silber und Rot. Im oberen Feld ist eine schwarze auffliegende Krähe mit ausgebreiteten Flügeln dargestellt, im unteren Feld ein silberner Baumstubben, aus dem durch Stockausschlag neues Leben in Form von drei neuen Stämmchen, die in je einem Lindenblatt enden, sprießt. Der Baumstubben symbolisiert die Waldrodung, wodurch die drei Orte entstehen konnten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2021) sind folgende Kulturdenkmäler ausgewiesen:[12]

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Krautscheid

Grünflächen und Naherholung

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Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest
  • Hüttenbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[16][17]
  • Mehrmal jährlich finden hier im Laachental Motorsport-Veranstaltungen (Stock-Car und Autocross) statt. Die ersten Rennen wurden 1969 durchgeführt und ziehen Besucher aus weitem Umkreis an.[18]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Krautscheid

Krautscheid ist eine landwirtschaftlich geprägte Wohngemeinde. 62,7 % des Gemeindegebietes werden landwirtschaftlich genutzt, 28,8 % sind von Wald bestanden (Stand 2019).[8] Seit 1971, als noch 48 landwirtschaftliche Betriebe gezählt wurden, hat die landwirtschaftlich genutzte Fläche allerdings von 603 ha auf 420 ha (2010) abgenommen, die zu dieser Zeit von neun Betrieben bewirtschaftet wurden.[19] Der Strukturwandel setzt sich weiter fort, im Jahre 2019 wurden noch vier Haupt- und zwei Nebenerwerbsbetriebe gezählt. Im gleichen Jahr gab es in Krautscheid zwei Handwerksbetriebe und fünf aus dem Dienstleistungsbereich, darunter zwei Gastronomiebetriebe und ein Seminarhaus.[20]

Öffentliche Einrichtungen

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Die Ortsgemeinde ist Standort einer Freiwilligen Feuerwehr.

Der Ort liegt am Kreuzungspunkt mehrerer Landes- und Kreisstraßen (L 9 und L 10, sowie K 50 und K 61). Die nächste Autobahn-Anschlussstelle Waxweiler/Schönecken liegt 10 km östlich an der Bundesautobahn 60.

  • Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Prüm (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/II). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 175 (222 S., Mit 9 Tafeln und 185 Abbildungen im Text. Nachdruck der Ausgabe Schwann, Düsseldorf 1927).
Commons: Krautscheid – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 91 (PDF; 3,3 MB).
  3. Philipp de Lorenzi: Beiträge zur Geschichte sämtlicher Pfarreien der Diöcese Trier. Bischöfliches General-Vikariat, Trier 1887, S. 629 (www.dilibri.de)
  4. Heinrich Beyer: Mittelrheinisches Urkundenbuch, Band III, Coblenz: Hölscher, 1874, S. 352, Urkunde 447 (www.dilibri.de)
  5. Ortsgemeinde Krautscheid (Memento vom 10. August 2014 im Internet Archive) auf www.region-trier.de
  6. a b Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 2, 15, 25, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2022; abgerufen am 24. Juli 2022.
  7. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 183 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  8. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 1. Januar 2022
  9. Krautscheid, Gemeinde- / Stadtratswahl 09.06.2024
  10. Krautscheid, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024
  11. Wappen von Krautscheid (Memento vom 29. April 2018 im Internet Archive). In: Eifel aktuell – Bürgerzeitung für den Bereich der Verbandsgemeinde Arzfeld, Ausgabe 5/2011 vom 5. Februar 2011
  12. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Eifelkreis Bitburg-Prüm. (Memento vom 20. Oktober 2020 im Internet Archive) Mainz 2020[Version 2024 liegt vor.], S. 61 f. (PDF; 4,4 MB).
  13. Wandern in Krautscheid. Abgerufen am 29. April 2018.
  14. Jakobsweg/Pilgerweg. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. Mai 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.fernwege.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  15. Jakobsweg Köln nach Schengen. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. April 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.fernwege.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  16. Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
  17. Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.
  18. Frank Auffenberg: Die braune Hölle des Islek. 50 Jahre Motorsport im Laachental bei Krautscheid. In: Trierischer Volksfreund. Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH, Trier, 10. April 2019, abgerufen am 1. Januar 2022.
  19. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Landwirtschaft – Agrarstruktur 2010 (Memento vom 18. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)
  20. Ergebnisbericht – Dorfentwicklungskonzept 2019. (PDF) Erstellt im Rahmen der „Initiative Zukunfts-Check Dorf“. Ortsgemeinde Krautscheid, 4. Juli 2019, abgerufen am 1. Januar 2022.