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Liste der Stolpersteine in Hranice na Moravě

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Die Liste der Stolpersteine in Hranice na Moravě enthält die Stolpersteine in der tschechischen Stadt in Hranice na Moravě, Region Olomoucký kraj. Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, welche von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden von Gunter Demnig konzipiert und werden von ihm persönlich beziehungsweise von anderen Initiativen und Gruppen verlegt.

Das tschechische Stolpersteinprojekt Stolpersteine.cz, das die Verlegungen mitinitiierte, wurde 2008 durch die Česká unie židovské mládeže (Tschechische Union jüdischer Jugend) ins Leben gerufen; seit etwa 2015 ist es nicht aktiv.[1][2][3] Die Stolpersteine liegen in der Regel vor dem letzten selbstgewählten Wohnort des Opfers. Die Stolpersteine werden auf tschechisch stolpersteine genannt, alternativ auch kameny zmizelých (Steine der Verschwundenen).

Hranice na Moravě[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Stadt Hranice na Moravě (deutsch Mährisch Weißkirchen) wurden am 5. August 2015 von G. Demnig folgende Stolpersteine verlegt[4]:

Bild Inschrift Standort Name, Leben
HIER WOHNTE
MAX GESSLER
GEB. 1878
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1944
IN AUSCHWITZ
Masarykovo nám. 8

verlegt: 2015
Max Gessler, * 12. Februar 1878, Inhaber eines Textilgeschäfts in Hranice, war mit Terezie Gesslerová verheiratet, mit der er die Töchter Ilse (auch Ilsa) und Lída hatte. Er wurde 1942 nach Theresienstadt und 1944 nach Auschwitz deportiert und dort 1944 ermordet.[5][6][7][Anm. 1]
HIER WOHNTE
TEREZIE GESSLEROVÁ
GEB. 1884
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1944
IN AUSCHWITZ
Masarykovo nám. 8

verlegt: 2015
Terezie Gesslerová (auch „Tereza“), * 11. Juli 1884, war mit Max Gessler verheiratet, mit dem sie die Töchter Ilse (auch Ilsa) und Lída hatte. Sie wurde 1942 nach Theresienstadt und 1944 nach Auschwitz deportiert und dort 1944 ermordet.[5][7][8]
HIER WOHNTE
ILSA STEINSBERGOVÁ
GEB. GESSLEROVÁ
GEB. 1918
DEPORTIERT 1942
NACH THERESIENSTADT
1944 NACH AUSCHWITZ
BEFREIT IN THERESIENSTADT
Masarykovo nám. 8

verlegt: 2015
Ilsa Steinsbergová (auch Ilse S.), geborene Gesslerová, * 1918, Tochter von Max Gessler und Terezie Gesslerová, wurde nach Theresienstadt deportiert, wo sie 1945 die Befreiung erlebte.[5][7][Anm. 2]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Datenbank Yad Vashem verzeichnet noch einen anderen Max Gessler (mit der ID 11504468), geboren ebenfalls 1878, allerdings aus Breslau / Lublin in Polen (siehe yvng.yadvashem.org/...11504468).
  2. Während die Inschrift auf dem Stolperstein wie auch der Bericht über die Steinverlegung in Hranický deník.cz vom 12. August 2015 (hranicky.denik.cz/...) angibt, Ilsa Steinsbergová sei in Theresienstadt aus dem KZ befreit worden, behauptet das staatliche Bezirksarchiv Přerov in einer Übersicht der deportierten Juden aus Hranice (archives.cz/zao/...), Ilsa Steinsbergová sei (zusammen mit ihrer Schwester Lída Steinsbergová, geb. 1922) in Bergen–Belsen befreit worden.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zdeňka Kuchyňová: Praha má na chodnících své první pamětní kameny holocaustu, Bericht des tschechischen Rundfunksenders Radio Praha vom 19. Oktober 2008, online auf: www.radio.cz/...
  2. Bericht der Vereinigung Stolpersteine.cz, online auf: Stolpersteine in der Tschechischen Republik (Memento vom 15. Oktober 2015 im Webarchiv archive.today)
  3. Stolpersteine CZ ve stavu hibernace. Záslužný projekt chce oživit Federace židovských obcí, in: Židovské listy, Zeitschrift der Federace židovských obcí (Föderation jüdischer Gemeinden), online (archiviert) auf: zidovskelisty.blog.cz/
  4. Die einzelnen Verlegedaten finden sich auf Chronikseite von Demnigs Webseite stolpersteine.eu/chronik, wo allerdings lediglich die Verlegungsorte verzeichnet sind, nicht die einzelnen Personen: Hranice n. M. 2015
  5. a b c Übersicht über deportierte Juden aus Hranice n.M., in: SBORNÍK Státního okresního archivu Přerov (Sammelband des staatlichen Bezirksarchivs Přerov), Přerov 2000, ISBN 80-238-6492-0, S. 176, online auf: archives.cz/zao/...
  6. MAX GESSLER, Angaben der Datenbank Yad vashem, online auf: yvng.yadvashem.org/...7783257
  7. a b c První Kameny zmizelých připomínají v Hranicích oběti holocaustu, in: Hranický deník.cz, 12. August 2015, online: hranicky.denik.cz/...
  8. TEREZA GESLEROVÁ, Angaben der Datenbank Yad vashem, online auf: yvng.yadvashem.org/...7783259