Naumburg (Hessen)

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Wappen Deutschlandkarte
Naumburg (Hessen)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Naumburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 15′ N, 9° 10′ O keine Zahl: 210 – 450Koordinaten: 51° 15′ N, 9° 10′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Kassel
Höhe: 210 – 450 m ü. NHN
Fläche: 66,32 km2
Einwohner: 5111 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 77 Einwohner je km2
Postleitzahl: 34311
Vorwahl: 05625
Kfz-Kennzeichen: KS, HOG, WOH
Gemeindeschlüssel: 06 6 33 018
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Burgstraße 15
34311 Naumburg/Hessen
Website: www.naumburg.eu
Bürgermeister: Stefan Hable
Lage der Stadt Naumburg im Landkreis Kassel
KarteBad KarlshafenGutsbezirk ReinhardswaldTrendelburgTrendelburgHofgeismarHofgeismarWesertalReinhardshagenLiebenauGrebensteinImmenhausenFuldatalEspenauVellmarCaldenBreunaZierenbergZierenbergAhnatalHabichtswaldWolfhagenNaumburgBad EmstalSchauenburgBaunatalFuldabrückLohfeldenSöhrewaldHelsaKaufungenNiesteNiestetalKassel
Karte
Straße in Naumburg mit Fachwerkhäusern und Stadtpfarrkirche St. Crescentius
Marktplatz mit Rathaus und Brunnen

Naumburg ist eine Kleinstadt im Landkreis Kassel in Hessen (Deutschland).

Seit 1995 ist Naumburg staatlich anerkannter Kneippkurort.

Geografie

Geografische Lage

Das in Nordhessen gelegene Naumburg befindet sich im Westteil des Naturparks Habichtswald östlich des Langen Walds und wird vom Eder-Zufluss Elbe durchflossen. Die höchste zu Naumburg gehörende Erhebung ist der südwestlich der Kernstadt (283 m ü. NN) im Naumburger Stadtwald (Teil des Langen Walds) befindliche Sandkopf (450 m ü. NN). Durch Naumburg führt ein Abschnitt der Ferienstraße Deutschen Fachwerkstraße.

Nachbargemeinden

Naumburg grenzt im Norden an die Stadt Wolfhagen, im Osten an die Gemeinde Bad Emstal (beide im Landkreis Kassel), im Südosten an die Stadt Fritzlar (im Schwalm-Eder-Kreis), im Südwesten an die Gemeinde Edertal, sowie im Westen an die Stadt Waldeck (beide im Landkreis Waldeck-Frankenberg).

Stadtgliederung

Die Stadt besteht aus den Stadtteilen Altendorf, Altenstädt, Elbenberg (entstanden aus Elben und Elberberg), Heimarshausen sowie der Kernstadt Naumburg.

Geschichte

Im 2. Jahrtausend v. Chr. belegt die rituelle Nutzung des Riesensteins am Heiligenberg die frühe Besiedlung der Gegend.

Naumburg wurde im Jahre 1170 erstmals urkundlich erwähnt und war seither eine Ackerbürgerstadt, die bis 1802 dem Erzbistum Mainz gehörte. Dadurch wurde die Stadt nach der Reformation zur katholischen Enklave in der protestantischen Landgrafschaft Hessen. Auch die Gegend um das heutige Elbenberg und die alte Burg Elberberg waren bis ins 15. Jahrhundert kirchlicher Besitz; sie gehörten dem Stift St. Alban vor Mainz, das die Herren von Elben als Vögte in der Elber Mark einsetzten.

Als Folge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 wurde Naumburg mit den anderen ehemaligen kurmainzischen Enklaven Fritzlar, Amöneburg und Neustadt zum Fürstentum Fritzlar vereinigt und der Landgrafschaft Hessen-Kassel unter dem zum Kurfürsten erhobenen Wilhelm I. von Hessen-Kassel einverleibt. Mit der Annexion von Hessen-Kassel durch Preußen im Jahre 1866 wurde auch Naumburg preußisch.

Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die meisten Einwohner in der Landwirtschaft beschäftigt. Im 20. Jahrhundert wurden das Volkswagen-Werk in Baunatal, kleine Gewerbebetriebe und Dienstleistungsunternehmen sowie die Tourismusbranche bevorzugte Arbeitgeber. Naumburg nimmt an mehreren Natur- und Umweltschutzprojekten der Region teil und wurde 1997 von der Bundesregierung mit dem Preis Umwelt und Fremdenverkehr ausgezeichnet.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 42,6 13 44,5 14
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 40,6 13 44,3 14
FWG Freie Wählergemeinschaft 16,8 5 11,1 3
Gesamt 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 58,1 62,3

Inzwischen hat ein SPD-Mitglied seine Fraktion verlassen und gehört als Fraktionsloser der Stadtverordnetenversammlung an. Stefan Hable (CDU) wurde am 17. Juni 2007 bei einer Wahlbeteiligung von 72,5 Prozent mit 54,3 Prozent erstmals zum Bürgermeister gewählt und ist seit dem 1. November 2007 im Amt. An seine Stelle als Stadtverordnetenvorsteher wird Mike Gerhold (SPD) als derzeit jüngster Stadtverordnetenvorsteher Hessens, der erst seit der Kommunalwahl 2006 politisch aktiv ist, gewählt. Dem Magistrat gehören neben dem Bürgermeister je drei Vertreter von CDU und SPD sowie zwei Vertreter der FWG an.

Städtepartnerschaften

Die Stadt Naumburg unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu der Stadt Komárom in Ungarn seit 1992 und seit Oktober 2001 zu der italienischen Stadt San Mauro Pascoli.

Naumburger Madonna in Hessen um 1340
Die Fatimagrotte

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Der Riesenstein (Heiligenberg)
  • Die Straßenzüge der historischen Altstadt weisen gut erhaltene Fachwerk-Ensembles des ausgehenden 17. Jahrhunderts auf.
  • Die katholische Stadtpfarrkirche St. Crescentius ist eine 3-schiffige gotische Basilika, die im 14. Jahrhundert begonnen wurde. Das Langhaus wurde um 1420/30 erweitert und der Westturm 1512 abgeschlossen. Nach dem großen Stadtbrand von 1684 musste der Bau in weiten Teilen erneuert werden. Eine gotische Sandstein-Madonnenstatue von 1340, deren anonymer Bildhauer nach ihr Meister der Naumburger Madonna genannt wird, befindet sich an der südlichen Außenfassade. Auch im Inneren der Kirche befindet sich eine gotische Marienstatue (Ende 14. Jahrhundert). Die übrige Ausstattung im neogotischen Stil stammt aus dem späten 19. Jahrhundert; die Chorschranken sowie die beiden äußeren Chorfenster datieren von 1897. Das erneuerte mittlere Chorfenster stellt in leuchtenden Farben Christus als Weltenrichter in der Mandorla dar. (1991).
  • Museumseisenbahn: In Naumburg befindet sich einer von zwei Endbahnhöfen des Hessencourriers.
  • Schloss Elberberg
  • Die Weingartenkapelle zu Naumburg
  • Die Fatimagrotte

Persönlichkeiten

Modellbahn

Naumburg als Bahnhof ist auch unter Modellbahnern bekannt. So gibt es Modelle des Bahnhofs in der Nenngröße H0 und N. Der FREMO hatte Naumburg mehrfach für Treffen ausgewählt.

Das Bahnhofsgebäude um 1988
Das Bahnhofsgebäude im Modell 1:87

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).

Weblinks

Commons: Naumburg (Hessen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien