Neuleiningen

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Wappen Deutschlandkarte
Neuleiningen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Neuleiningen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 33′ N, 8° 8′ OKoordinaten: 49° 33′ N, 8° 8′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Dürkheim
Verbandsgemeinde: Grünstadt-Land
Höhe: 300 m ü. NHN
Fläche: 9,06 km2
Einwohner: 795 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 88 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67271
Vorwahlen: 06351, 06356, 06359
Kfz-Kennzeichen: DÜW
Gemeindeschlüssel: 07 3 32 038
Adresse der Verbandsverwaltung: Industriestraße 11
67269 Grünstadt
Website: www.neuleiningen.de
Ortsbürgermeister: Franz Adam (CDU)
Lage der Gemeinde Neuleiningen im Landkreis Bad Dürkheim
KarteBad DürkheimGrünstadtGrünstadtHaßlochMeckenheim (Pfalz)Niederkirchen bei DeidesheimRuppertsbergForst an der WeinstraßeDeidesheimWattenheimHettenleidelheimTiefenthal (Pfalz)Carlsberg (Pfalz)AltleiningenEllerstadtGönnheimFriedelsheimWachenheim an der WeinstraßeElmsteinWeidenthalNeidenfelsLindenberg (Pfalz)Lambrecht (Pfalz)FrankeneckEsthalKindenheimBockenheim an der WeinstraßeQuirnheimMertesheimEbertsheimObrigheim (Pfalz)ObersülzenDirmsteinGerolsheimLaumersheimGroßkarlbachBissersheimKirchheim an der WeinstraßeKleinkarlbachNeuleiningenBattenberg (Pfalz)NeuleiningenKirchheim an der WeinstraßeWeisenheim am SandWeisenheim am SandWeisenheim am SandErpolzheimBobenheim am BergBobenheim am BergDackenheimDackenheimFreinsheimFreinsheimHerxheim am BergHerxheim am BergHerxheim am BergKallstadtKallstadtWeisenheim am BergWeisenheim am BergLandkreis Alzey-WormsWormsLudwigshafen am RheinFrankenthal (Pfalz)Rhein-Pfalz-KreisLandkreis GermersheimNeustadt an der WeinstraßeLandkreis Südliche WeinstraßeLandau in der PfalzKaiserslauternLandkreis KaiserslauternDonnersbergkreisKaiserslauternLandkreis Südwestpfalz
Karte

Neuleiningen ist eine Ortsgemeinde der 1972 gebildeten Verbandsgemeinde Grünstadt-Land im rheinland-pfälzischen Landkreis Bad Dürkheim und liegt im Nordwesten der europäischen Metropolregion Rhein-Neckar.

Lage

Auf einem Vorberg nahe dem nördlichen Ende der Haardt (Pfalz) gruppiert sich Neuleiningen in etwa 300 m Höhe um die gleichnamige Burg. Südwestlich und westlich erstreckt sich der Pfälzerwald, nordwestlich das Nordpfälzer Bergland, nach Osten breitet sich hinter den Rebenhügeln des Leiningerlandes die Oberrheinische Tiefebene aus.

Der Weiler Neuleiningen-Tal liegt südlich des Hauptortes im Tal des Eckbachs auf 183 m Höhe.

Geschichte

Der Ortsname leitet sich - wie beim wenige Kilometer entfernten Altleiningen - vom Adelsgeschlecht der Leininger ab, denen vormals das Leiningerland gehörte und die auch im 13. Jahrhundert die Burg errichtet haben. Um diese herum setzte schon bald, indem sich Bürger ansiedelten, die Entstehung und Entwicklung des Ortes ein. Dieser gehörte bis 1969 zum (erloschenen) Landkreis Frankenthal.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Neuleiningen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[2]

SPD CDU FWG Gesamt
2009 1 8 3 12 Sitze
2004 1 9 2 12 Sitze

Wappen

Das Wappen der Gemeinde ist schrägrechts geteilt: Rechts unten in hellblauem Feld, von sechs goldenen Kreuzchen umgeben und rot bewehrt und bezungt, der nach rechts gewendete silberne leiningische Adler, links oben in schwarzem Feld, von zehn goldenen Kreuzchen umgeben und mit dem Bart schräg nach rechts oben zeigend, der silberne Schlüssel des Fürstbistums Worms.

Kultur

Burg Neuleiningen: Stumpf des nordöstlichen Wehrturms (Bergfried)
Ehemalige Burgkapelle (jetzt Pfarrkirche) St. Nikolaus
Fachwerkhaus Ecke Obergasse/Mittelgasse

Sehenswürdigkeiten

Die Geschichte vieler Bauwerke reicht bis ins Mittelalter zurück.

Burg Neuleiningen

Die Burg Neuleiningen hat typologisch die französischen Burgen des sog. „Kastelltyps“ der Ile de France zum Vorbild. Sie wurde unter Graf Friedrich III. von Leiningen-Dagsburg in den 1240er Jahren erbaut und zählt damit zu den frühesten Kastellburgen auf deutschem Boden. Vom Aussichtsturm der Burg hat man eine hervorragende Sicht auf die Rheinebene im Osten sowie die Berge des Pfälzerwaldes im Westen. Zu sehen sind die Dörfer Sausenheim und Kleinkarlbach unterhalb Neuleiningens. Bei gutem Wetter sind auch Ludwigshafen am Rhein, Mannheim, der Odenwald und sogar startende Flugzeuge auf dem Frankfurter Flughafen zu erkennen.

Stadtbefestigung

Die Stadtbefestigung mit ihren vier Türmen wurde im Anschluss an die Burg errichtet und entstammt ebenfalls noch dem 13. Jahrhundert. Sie wurde im 15. Jahrhundert erneuert und ausgebaut. Von den vormals drei Stadttoren ist nur noch das westliche aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erhalten.

Nikolauskirche

Die Pfarrkirche St. Nikolaus wurde im 13. Jahrhundert als Burgkapelle zeitgleich mit der Burg erbaut. Sie wird auch Wallfahrtskirche der Gnadenmutter zu Neuleiningen genannt. Das Gnadenbild zum Fest Mariä Geburt am 8. September ist eine gotische Marienstatue mit Kind in einer Mandorla. Im 15. Jahrhundert wurde der Chor erweitert und der Turm angefügt. Der einschiffige Innenraum ist nach mehreren Restaurierungen stark verändert. Neben einer barocken Statue des heiligen Nikolaus mit segnender Hand beherbergt die Kirche noch mehrere spätgotische Holzskulpturen.

Pfarrhaus

Als Pfarrhaus dient der ehemalige Wachenheimer Hof (1561, stark verändert), das Wohnhaus der ehemaligen Burgverwalter, der Herren von Wachenheim (Pfrimm). Der Komplex gehörte zur Vorburg der Burg Neuleiningen.

Rathaus

Das Rathaus (Mittelgasse) gehörte ebenso wie die angegliederte Kirche im 14./15. Jahrhundert zum Karmeliterkloster Zum Heiligen Kreuz, das in der Reformation aufgehoben wurde. 1902 erwarb die Gemeinde den Komplex und baute ihn so um, wie er sich heute darstellt. Seit 1957 ist die Kirche, die 1555–82 lutherisch und danach bis 1902 Synagoge war, wieder in evangelischem Eigentum.

Fachwerkhäuser

Gut erhaltene Fachwerkhäuser (16./17. Jahrhundert), z. T. mit Erker, prägen die engen Gassen des Ortskerns, insbesondere die parallel verlaufenden Bebauungen der Ober-, Mittel- und Untergasse.

Löwenskulptur

Die auf einer Säule stehende Löwenskulptur am Marktbrunnen (Mittelgasse) aus dem Jahre 1782 trug früher die so genannte Fasseiche (ein amtliches Eichgefäß für Weinfässer) und heute das Wappen der Fürstbischöfe von Worms.

Marktbrunnen

Unterhalb des Marktbrunnens ist in der Untergasse der Spülbrunnen erhalten. Er fing das in den Marktbrunnen ausgegossene Brauchwasser, das sich noch zum Spülen von Weinfässern eignete, in einem Becken auf.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Neuleiningen

Gastronomie

Der Gewölbekeller der Burg ist zur Burgschänke ausgebaut, der Burg benachbart liegt die Alte Pfarrey, die heute ebenso ein Feinschmeckerrestaurant ist wie Liz’ Stuben am Ortsrand.

Flugsport

Auf einer Anhöhe des Ortes befindet sich das Modellfluggelände der Abteilung Modellflug des Luftfahrtvereins Grünstadt und Umgebung e. V.

regelmäßige Veranstaltungen

Frühjahr

Seit über 400 Jahren wird am so genannten Sonntag letare, 3 Wochen vor Ostern, die Winterverbrennung im Ortskern gefeiert.

Sommer

Der Neuleininger Burgsommer, eine Konzertreihe im Neuleininger Burghof, findet seit einigen Jahren an 5 Wochenenden im Juni/Juli statt.

Ende Juli wird von den ansässigen Weingütern im Burghof außerdem das Burg-Weinfest veranstaltet.

Herbst

Weinkerwe am 4. September-Wochenende, zeitgleich der Herbstmarkt im Burghof.

Winter

Seit 1990 wird am 1. und 2. Advent-Wochenende im Ortskern der Neuleininger Weihnachtsmarkt veranstaltet, der zu den bekanntesten Märkten der Region gehört.

Wirtschaft

Weinbau

Der Weinbau ist vor dem Tourismus der Hauptwirtschaftszweig des Ortes. Die Weinberge liegen im Osten der Gemeinde zur Rheinebene hin. Die Neigung der Hänge zur Morgensonne hat zwei Vorteile: Der Boden erwärmt sich früh nach der Abkühlung während der Nacht, und kältere Luftmassen können rasch in die Ebene abfließen, so dass es im Frühjahr nicht zu Spätfrösten kommt, welche die frischen Triebe schädigen.

Der Weinbau in Neuleiningen hat Tradition. Im Ort gibt es mehrere Weingüter, deren Existenz bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Sie bauen sowohl Weißweine (Riesling, Chardonnay, Weißburgunder, Müller-Thurgau) als auch Rotweine (Spätburgunder, Dornfelder, Schwarzriesling, St. Laurent, Blauer Portugieser, Cabernet Sauvignon) an. Einige Weine reifen im Barriquefass. Kleinere Flächen werden auch mit neuen Rebsorten bestockt. Im Herbst wird auf den Weingütern Federweißer angeboten, zu Weihnachten Glühwein aus eigener Produktion.

Quellen und Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
Commons: Neuleiningen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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