Markt Hartmannsdorf
Marktgemeinde Markt Hartmannsdorf
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Weiz | |
Kfz-Kennzeichen: | WZ | |
Fläche: | 29,29 km² | |
Koordinaten: | 47° 3′ N, 15° 51′ O | |
Höhe: | 331 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.996 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 102 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8311, 8312, 8261 | |
Vorwahl: | 03114 | |
Gemeindekennziffer: | 6 17 16 | |
NUTS-Region | AT224 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 157 Markt Hartmannsdorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Roman Thomaser (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Markt Hartmannsdorf im Bezirk Weiz | ||
Markt Hartmannsdorf von Südwesten | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Markt Hartmannsdorf ist eine Marktgemeinde mit 2996 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Rittscheintal in der Oststeiermark. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk und Bezirk Weiz.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Marktgemeinde gehören vier Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2018[1]):
- Hartmannsdorf (1.028,77 ha)
- Oed (355,23 ha)
- Pöllau bei Gleisdorf (863,97 ha)
- Reith (680,85 ha)
Die Gemeinde gliedert sich in fünf Ortschaften und weitere Ortsteile (Einwohner Stand 1. Jänner 2024[2]):
- Bärnbach (108)
- Markt Hartmannsdorf (1546)
- Oed (265)
- Pöllau bei Gleisdorf (750)
- Pöllau
- Oberberglen
- Widenwinkel
- Reith bei Hartmannsdorf (327)
- Reith
- Reithgraben
- Großegg
Eingemeindungen und Namensänderungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Am 1. Juni 1951 wurden die Gemeindenamen von Oed und Reith in „Oed bei Gleisdorf“ bzw. „Reith bei Hartmannsdorf“ geändert.[3]
- Am 1. Jänner 1952 wurde die ehemalige Gemeinde Oed bei Gleisdorf in Hartmannsdorf eingemeindet.[4]
- Am 1. August 1964 wurde Hartmannsdorf die Bezeichnung „Marktgemeinde“ verliehen.[5]
- Am 1. Jänner 1973 wurde der Gemeindename der Marktgemeinde Hartmannsdorf in „Markt Hartmannsdorf“ geändert.[6]
- Am 1. Jänner 1976 wurden die ehemaligen Gemeinden Pöllau bei Gleisdorf und Reith bei Hartmannsdorf in Markt Hartmannsdorf eingemeindet.[7]
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwei der neun Nachbargemeinden liegen im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (HF), vier im Bezirk Südoststeiermark (SO).
Hofstätten an der Raab | Sinabelkirchen | Ilz (HF) |
St. Margarethen an der Raab | Ottendorf an der Rittschein (HF) | |
Eichkögl (SO) | Edelsbach und Feldbach (beide SO) |
Riegersburg (SO) |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1232. Es gibt Zeugnisse einer frühgeschichtlichen Besiedlung in Form sogenannter „Keltengräber“. Hartmann, ein Ritter der 1138 errichteten Riegersburg, wird als Gründer genannt. Hartmannsdorf hieß bis 1922 „Windisch-Hartmannsdorf“. Das weist darauf hin, dass die im 12. Jahrhundert eingewanderten deutschen Siedler Reste einer dünnen slawischen Bevölkerung vorgefunden haben, die sich nur in versteckten Randlagen halten konnten. Hier sind im 12. Jahrhundert noch Reste eines Verbindungsweges vorhanden gewesen, nach denen die Dörfer ausgerichtet wurden. So setzte die deutsche Besiedlung im Herrschaftsgebiet der Riegersburg im Rittscheintal ein, wobei Hartmannsdorf im zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts als Straßendorf längs des alten Verbindungsweges durch das Rittscheintal neu gegründet worden ist. Der alte Name Windisch-Hartmannsdorf bedeutet also nicht ein windisches Dorf, sondern vielmehr eine deutschsprachige Siedlung im windischen Gebiet.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1990 bis 2011 waren sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz positiv.[8]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Hartmannsdorf hl. Radegundis
- Ulrichsbrunn ist eine Wallfahrtskapelle mit einer Quelle circa zwei Kilometer außerhalb des Ortes gelegen. Das Wasser der Quelle soll Augenleiden heilen. Das Gebiet rund um die Kapelle ist Quellschutzgebiet, die Quelle ist ein wichtiger Teil der Trinkwasserversorgung für den Ort. Nach dem Buch „s'Marterl“ von Stjepan Drvoderic besagt eine Legende, dass vor sehr langer Zeit, dort wo heute die Ulrichsbrunnkapelle steht, eine ganze Stadt errichtet war, welche jedoch im von der Quelle aufgeweichten Boden versunken sein soll. Weiters soll ein Wanderer, der in Vollmondnächten die Kapelle aufsucht, immer noch die aus dem Boden herausragende Kirchturmspitze sehen können. Sollte der Unglückliche jedoch die Kirchturmspitze berühren, so wird er laut Legende in die versunkene Stadt hinab gezogen, und muss dort für immer verweilen.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Landwirtschaft (Obst, Mais, Kürbis) dominiert. Es gibt einige Kleingewerbe- und Dienstleistungsbetriebe, die auch den Gewerbepark als Betriebsstandort nutzen.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bahn: Markt Hartmannsdorf besitzt keinen Anschluss an das Schienenverkehrsnetz. Die nächste Haltestelle der steirischen Ostbahn ist die Station Sankt Margarethen-Takern (rund acht Kilometer entfernt), die nächsten größeren Bahnhöfe liegen in Gleisdorf und Feldbach (je rund 13 km entfernt).[9]
- Bus: Von Markt Hartmannsdorf aus sind per Postbus unter anderem Graz, Gleisdorf, Riegersburg und Fürstenfeld direkt erreichbar.[10]
- Straße: In Markt Hartmannsdorf kreuzen sich zwei Landesstraßen. Die Feldbacherstraße L 225 führt über Auersbach in die Bezirkshauptstadt Feldbach. Die Rittscheintalstraße L 366 führt von Hofstätten an der Raab bei Gleisdorf nach Walkersdorf (Gemeinde Ottendorf an der Rittschein). Die nächstgelegene Autobahn ist die Süd Autobahn A 2, die Anschlussstelle bei Sinabelkirchen befindet sich rund acht Kilometer, jene bei Gleisdorf-Süd rund zwölf Kilometer und die bei Ilz-Fürstenfeld rund 15 km vom Ort Markt Hartmannsdorf entfernt.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Markt Hartmannsdorf gibt es drei Schulen: Volksschule, Neue Mittelschule (NMS) (ca. 300 Schüler) und die Musikschule Ilz/Markt Hartmannsdorf. Die Volksschule wurde 2007 mit dem höchsten steiermärkischen Schulpreis, dem Pädagogischen Panther ausgezeichnet.[11]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder. Die Mandatsverteilung nach den Gemeinderatswahlen zeigt die Tabelle:[12]
Jahr | ÖVP | SPÖ | FPÖ | Grüne | NEOS |
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2000[13] | 11 | - | 3 | 1 | - |
2005[13] | 10 | 3 | 1 | 1 | - |
2010[14] | 10 | 3 | 1 | 1 | - |
2015[15] | 10 | - | 3 | 2 | - |
2020[12] | 10 | - | 2 | 2 | 1 |
- Bürgermeister
- 1991–2008 Anton Freiberger (ÖVP)
- 2009–2024 Otmar Hiebaum (ÖVP)[16]
- seit 2024 Roman Thomaser (ÖVP)
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wappen und Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hartmannsdorf erhielt 1959 ein Gemeindewappen. Es ist abgeleitet von der Äbtissin und Pfarrpatronin der Hl. Radegundis. Diese Heilige wurde mit zwei Wölfen und einer Krone als Beigaben dargestellt.
Die heraldische Beschreibung (Blasonierung) des Wappens lautet:[18]
- „In von Blau und Silber geviertem Schild in Feld 1 der goldene obere Teil eines Bischofstabes, in 4 eine goldene Krone; in den silbernen Feldern 2 und 3 ein blauer, rot bezungter Wolfskopf.“
Die Gemeindeflagge hat zwei Streifen in den Farben Blau-Weiß mit dem Wappen.[19]
Das 1976 eingemeindete Pöllau bei Gleisdorf hatte seit 1966 ein Wappen: „In einem von Rot und Silber gespaltenen Schild vorn ein silbernes Malteserkreuz, hinten ein schwarzer geflügelter Greifenfuß.“
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1988: Rupert Wieser-Holper (* 1928 in Knittelfeld), langjähriger Feuerwehrkommandant, Gemeinderat
- 2004: Peter Simonischek (* 1946 in Graz; † 2023 in Wien), Schauspieler
- 2009: Anton Freiberger (* 1956 in Hartberg), Bürgermeister von Markt Hartmannsdorf (1991–2008)[20]
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- David Schloffer (* 1992), Fußballspieler
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frido Hütter (* 1950), Journalist
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Zoller: Chronik Markt Hartmannsdorf. Markt Hartmannsdorf 2003[21]
- Hermann Zoller: Chronik Krieg und Nachkriegszeit Markt Hartmannsdorf, Die 30iger Jahre – Das nationalsozialistische Regime – Die Zeit des 2. Weltkrieges – Die unmittelbare Nachkriegszeit. Markt Hartmannsdorf 2011[22]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 61716 – Markt Hartmannsdorf. Gemeindedaten der Statistik Austria
- www.markt-hartmannsdorf.at Homepage der Marktgemeinde
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ CSV-Datei aus REGIONALINFORMATION.zip (1.221 kB) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; abgerufen am 12. Jänner 2019
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ LGBL. STMK. Nr. 037/1951
- ↑ LGBL. STMK. Nr. 065/1951
- ↑ LGBL. STMK. Nr. 169/1964
- ↑ LGBL. STMK. Nr. 138/1972
- ↑ LGBL. STMK. Nr. 198/1975
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Markt Hartmannsdorf. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. Juni 2020.
- ↑ Takern-St.Margarethen Bahnhof to Markt Hartmannsdorf. GoogleMaps, abgerufen am 19. Juni 2020.
- ↑ Stationsinformation. ÖBB, abgerufen am 19. Juni 2020.
- ↑ Dr. Peter Härtel, Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft: Preisträger/innen 2007. Beitrag zur Preisverleihung an die Preisträger/innen des Pädagogischen Panthers 2007, Graz-Burg, Weißer Saal, 2. Juli 2007 (pdf (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., lsr-stmk.gv.at).
- ↑ a b Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Markt Hartmannsdorf. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 27. August 2020.
- ↑ a b Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Markt Hartmannsdorf. Land Steiermark, 13. März 2005, abgerufen am 27. August 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Markt Hartmannsdorf. Land Steiermark, 21. März 2010, abgerufen am 27. August 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Markt Hartmannsdorf. Land Steiermark, 22. März 2015, abgerufen am 27. August 2020.
- ↑ Marktgemeinde Hartmannsdorf | Politik/Verwaltung | Gemeinderat. Abgerufen am 19. Juni 2020.
- ↑ Jahre Gemeindepartnerschaft (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in „markt hartmannsdorfer nachrichten, 559. folge, august 2018“.
- ↑ Marktgemeinde Hartmannsdorf | Politik/Verwaltung | Geschichte/Wappen. Abgerufen am 19. Juni 2020.
- ↑ Eintrag zu Markt Hartmannsdorf auf der Seite kommunalflaggen.eu
- ↑ „Toni Freiberger – Ehrenbürger von Markt Hartmannsdorf“, Homepage der Gemeinde Markt Hartmannsdorf, 16. Juni 2009.
- ↑ Chronik. Gemeinde Markt Hartmannsdorf bei Web-Books im Austria-Forum. Hermann Zoller, Markt Hartmannsdorf, 2003, 154 S.
- ↑ Digitalisat bei Web-Books im Austria-Forum. Hermann Zoller, Markt Hartmannsdorf, 2003, 38 S.