Schotten (Stadt)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 30′ N, 9° 7′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Vogelsbergkreis | |
Höhe: | 330 m ü. NHN | |
Fläche: | 133,56 km2 | |
Einwohner: | 10.053 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 75 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 63679 | |
Vorwahl: | 06044 | |
Kfz-Kennzeichen: | VB | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 35 016 | |
Stadtgliederung: | 14 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Vogelsbergstraße 184 63679 Schotten | |
Website: | www.schotten.de | |
Bürgermeisterin: | Susanne Schaab-Madeisky (SPD) | |
Lage der Stadt Schotten im Vogelsbergkreis | ||
Schotten ist eine Stadt in der Mitte Hessens. Die nächst größeren Städte sind Alsfeld im Norden, Fulda im Osten, Friedberg (Hessen) im Süden und Gießen im Westen.
Geografie
Geografische Lage
Der staatlich anerkannte Luftkurort liegt in 168 bis 773 Meter Höhe am Westhang des Vogelsberges. In der Nähe befinden sich Hoherodskopf (764 m) und Taufstein (773 m), die zwei höchsten Erhebungen des Naturparks Hoher Vogelsberg. Schotten ist Fremdenverkehrsort, durch hohe Schneesicherheit im Winter und Wandermöglichkeiten im Sommer in ausgedehnten Wäldern. Auch Wassersport ist auf dem Niddastausee möglich.
Im äußersten Nordosten des Stadtgebietes befindet sich die Niddaquelle, welche ein beliebtes Ziel für Wanderer ist.
Nachbargemeinden
Schotten grenzt im Norden an die Stadt Ulrichstein, im Nordosten an die Stadt Herbstein, im Osten an die Gemeinde Grebenhain, im Süden an die Stadt Gedern und die Gemeinde Hirzenhain (beide Wetteraukreis), sowie im Westen an die Stadt Nidda (Wetteraukreis) und die Stadt Laubach (Landkreis Gießen).
Stadtgliederung
Zur Großgemeinde Schotten gehören neben der Kernstadt Schotten die Ortsteile Betzenrod, Breungeshain, Burkhards, Busenborn, Eichelsachsen, Einartshausen, Eschenrod, Götzen, Kaulstoß, Michelbach, Rainrod, Rudingshain, Sichenhausen, Wingershausen.
Geschichte
Archäologische Funde aus dem Schottener Raum reichen zurück bis in die Jungsteinzeit. Aus vorgeschichtlicher Zeit künden mehrere Hügelgräber sowie die Ringwälle "Alteburg" und "Wildhauskopf" mit unbekannter Zeitstellung. Ein großes Kugelgefäß aus der Hallstattzeit wurde in den 1960er Jahren im Bereich des heutigen Freibad ergraben und befindet sich heute im Vogelsberger Heimatmuseum in Schotten.
Schotten wird zum ersten Mal 778 urkundlich erwähnt. Die Gründung der Siedlung steht in Zusammenhang mit der beginnenden hochmittelalterlichen Rodungsperiode des 8. Jahrhunderts. Schotten liegt an einer alten Fernstraße, die entlang der Nidda über den Vogelsberg zieht. Dem Schutz dieser Straße und vermutlich auch der ersten Siedlung in Schotten diente die Alteburg, eine vermutlich um 1000 entstandene Turmburg im heutigen Alteburgpark (heute von Fachwerkbau überformt). Die Erbauer dieser Anlage sind nicht bekannt, möglich wäre eine Errichtung durch die Grafen von Nidda. Die erste Schottener Kirche gilt als Gründung iro-schottischer Mönche. Die große gotische Liebfrauenkirche wurde im 14. Jahrhundert gebaut und war für einige Jahrzehnte eine populäre Wallfahrtskirche, die vermutlich an einer der Routen des Jakobsweges lag.
Im späten Mittelalter gehörte Schotten den Geschlechtern der Eppsteiner und Trimberger. Der Rheinische Städtebund nahm 1385 bei einer Fehde mit Angehörigen dieser Rittergeschlechter, die als Raubritter tätig waren, die Stadt ein und zerstörte sowohl die Mauern als auch das sog. Eppsteiner Schloss und vermutlich auch die Alteburg. Ab 1403 gehörte Schotten den hessischen Landgrafen. In dieser Zeit wurde auch das zuvor zerstörte Eppsteiner Schloss erneuert.
Entwicklung des Stadtgebiets
Durch die Gebietsreform zu Beginn der 1970er Jahre schlossen sich 15 Gemeinden zu der Großgemeinde Schotten zusammen.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 ergab folgende Sitzverteilung:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 36,3 | 13 | 32,0 | 12 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 47,5 | 18 | 50,0 | 18 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 9,4 | 3 | 10,9 | 4 |
FW | Freie Wähler | 6,9 | 3 | 7,1 | 3 |
gesamt | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | |
Wahlbeteiligung in % | 47,9 | 54,1 |
Wappen
In Blau ein, auf einem goldenen Berg sitzender, silberner und rot bewehrter Falke mit ausgebreiteten Schwingen.
Der goldene Berg symbolisiert den Vogelsberg. Der Falke hat seinen Ursprung in einer Sage, die über die Stadtgründung existiert.
Städtepartnerschaften
Schotten ist mit den folgenden Städten verschwistert :
- Arco in Italien, seit 1960
- Beloeil-Quevaucamps in Belgien, seit 1963
- Crosne (Dept. Essonne) in Frankreich, seit 1963
- Rýmařov in Tschechien, seit 1996
- Maybole (South Ayrshire) in Schottland, seit 2000
Des Weiteren bestehen Städtefreundschaften mit Bogen (Bayern), Elmshorn (Schleswig-Holstein) und Ozimek (Polen).
Wirtschaft
Verkehr
Die Bundesstraßen B 455 und B 276 führen durch die Stadt. Die nächsten Autobahnen sind die A 5 und die A 45. Die B 276 von Gedern über Schotten nach Laubach ist eine legendäre Motorradstrecke, die an sonnigen Wochenenden Scharen von Motorradfahrern anzieht. Vor allem auch wegen der Motorradtreffs entlang der Strecke, wie zum Beispiel das Falltorhaus. Die sogenannte "Applauskurve" ist unter Motorradfahrern in ganz Deutschland bekannt. Es handelt sich hierbei um eine langgezogene 180° Kurve auf dem Teilstück Schotten-Laubach, wo oft viele Zuschauer (meistens andere Motorradfahrer) zu finden sind und die Motorradfahrer bejubeln (oder gar filmen und fotografieren), die die stärkste Schräglage erreichen.
Freizeit- und Sportanlagen
Niddastausee und Hoherodskopf sind beliebte Ausflugsziele.
Die beiden größten Sport-Vereine im Kernort Schotten sind der Turn- und Gesangverein 1859 e. V. sowie der S. V. Blau Weiß Schotten e. V..
Aufgrund der ausgebauten Straßen eignet sich die Gegend um Schotten sehr gut zum Motorradfahren.
Außerdem hat Schotten einen Vogelpark.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
In der Altstadt kann man die gotische Liebfrauenkirche mit dem berühmten Marienaltar besichtigen. Der Flügelaltar entstand um 1385, geschaffen von einem unbekannten Maler. Das nahe gelegene alte Rathaus ist ein imposanter Fachwerkbau aus dem Jahr 1512; die letzte Renovierung dieses historischen Gebäudes erfolgte 1984-1987 im Rahmen der Altstadtsanierung.
Regelmäßige Veranstaltungen
Im Motorsport ist der Ort durch die Schottenring-Rennen bekannt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- 1830, 30. August: Eduard Kreyßig, † 1. März 1897 in Mainz, Stadtbaumeister von Mainz
- 1845, 18. Oktober: Julius Lehr, † 10. Oktober 1894 in München, Forstwissenschaftler und Nationalökonom
- 1910, 24. März: Wilhelm Gontrum, † 13. Oktober 1969, deutscher Politiker (CDU), MdB
- 1937: Dieter Magnus, deutscher Filmemacher und Regisseur
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).