Saint-Alban-Leysse

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Saint-Alban-Leysse
Saint-Alban-Leysse (Frankreich)
Saint-Alban-Leysse (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Savoie (73)
Arrondissement Chambéry
Kanton Saint-Alban-Leysse
Gemeindeverband Grand Chambéry
Koordinaten 45° 35′ N, 5° 57′ OKoordinaten: 45° 35′ N, 5° 57′ O
Höhe 290–1240 m
Fläche 8,40 km²
Einwohner 6.429 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 765 Einw./km²
Postleitzahl 73230
INSEE-Code
Website www.saintalbanleysse.fr

Blick auf Saint-Alban-Leysse

Saint-Alban-Leysse ist eine französische Gemeinde mit 6429 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Savoie in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Arrondissement Chambéry und ist Mitglied des Gemeindeverbands Communauté d’agglomération du Grand Chambéry. Das Bureau centralisateur des gleichnamigen Kantons befindet sich in der Gemeinde. Die Bewohner werden Saint-Albanais und Saint-Albanaises genannt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Alban-Leysse liegt auf 310 m, etwa vier Kilometer ostnordöstlich der Stadt Chambéry (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im Westen des Département Savoie, am Südrand des Massivs der Bauges und am Fuß des Nivolet, am Eintritt des Flusses Leysse in die Talfurche von Chambéry.

Die Fläche des 8,40 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Massivs der Bauges. Die südliche Grenze verläuft meist entlang der Leysse, die hier aus einem tief eingeschnittenen Kerbtal in die Talebene von Chambéry hinaustritt und das Gebiet nach Westen zum Lac du Bourget entwässert. Die östliche Abgrenzung wird durch die Erosionsrinne von Lovettaz markiert. Vom Flusslauf der Leysse erstreckt sich das Gemeindeareal nordwärts über die Talebene bis auf den Mont (520 m), einen Querriegel in der Talfurche von Chambéry, sowie über den bewaldeten und mit Felsbändern durchzogenen Steilhang des Nivolet. Auf der Felsnase unterhalb des Gipfels wird mit 1240 m die höchste Erhebung von Saint-Alban-Leysse erreicht.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbargemeinden von Saint-Alban-Leysse sind Sonnaz und Verel-Pragondran im Norden, Saint-Jean-d’Arvey und Barby im Osten, La Ravoire und Barberaz im Süden sowie Bassens und Chambéry im Westen.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Alban-Leysse besteht aus den vier Ortsteilen und Weilern

  • Saint-Alban (310 m) am Fuß des Nivolet
  • Leysse (300 m) am Eintritt der Leysse in die Talfurche von Chambéry
  • Chesses (315 m) am Fuß des Nivolet
  • La Clusaz (380 m) in einem Tälchen zwischen dem Mont und dem Hang des Nivolet

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet von Saint-Alban-Leysse war bereits sehr früh besiedelt. Bei Saint-Saturnin wurden Spuren der Anwesenheit des Menschen während des Neolithikums gefunden; weitere Überreste stammen aus der Römerzeit. Die Pfarrei wurde um 1100 erstmals erwähnt (ecclesia sancti Albani) und hat den heiligen Alban von Verulamium als Namenspatron.[1] Im Mittelalter bildete Saint-Alban eine eigene Herrschaft, die erst der Familie La Ravoire gehörte und danach (1317) an die Grafen von Savoyen gelangte. Nach mehreren Wechseln der Lehnsherren im 15. und 16. Jahrhundert erlangte Saint-Alban 1598 den Rang einer Baronnie.[2] Im Jahr 1803 wurde der Weiler Leysse von Saint-Jean-d’Arvey abgetrennt und mit der Gemeinde Saint-Alban vereinigt. Um Verwechslungen mit anderen Gemeinden des gleichen Namens zu vermeiden, wurde 1946 der offizielle Name Saint-Alban-Leysse eingeführt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Sehenswürdigkeiten des Dorfes gehören die Kirche Saint-Alban, die Kapelle Saint-Saturnin und die als Monument historique eingeschriebene Betkapelle Notre-Dame-de-Bon-Secours aus dem 18. Jahrhundert[3] sowie das Château de Monterminod aus dem 18. und 19. Jahrhundert mit einem Turm aus dem 13. Jahrhundert.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2020
Einwohner 2259 2837 2996 2797 3858 5071 5381 6286
Quellen: Cassini und INSEE

Mit 6429 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021)[4] gehört Saint-Alban-Leysse zu den größeren Gemeinden des Département Savoie. Seit Beginn der 1980er Jahre wurde eine markante Bevölkerungszunahme verzeichnet. Seither hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt.[5] Saint-Alban-Leysse gehört zur Agglomeration Chambéry. Das Siedlungsgebiet ist heute lückenlos mit demjenigen der Nachbargemeinden Bassens, La Ravoire und Barby zusammengewachsen.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Alban-Leysse war bis ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft, insbesondere den Weinbau, geprägtes Dorf. Noch heute spielt der Weinbau an den Sonnenhängen oberhalb des Dorfes eine wichtige Rolle. Saint-Alban-Leysse liegt in der Weinbauregion Savoie. Weißweine aus der Rebsorte Altesse (lokal Roussette genannt) dürfen unter der geschützten Herkunftsbezeichnung Roussette de Savoie vermarktet werden. Für Weißweine anderer Rebsorten sowie Rotweine gilt die AOC Vin de Savoie.

In der Talebene entstanden in den letzten Jahrzehnten verschiedene Gewerbe- und Industriezonen. Als bedeutendes Unternehmen ist die Firma Camiva zu erwähnen, die sich auf den Bau von Feuerwehrfahrzeugen spezialisiert hat. Daneben gibt es zahlreiche weitere Betriebe in den Branchen Elektrizität, Bau- und Transportgewerbe, Informatik, sowie Handelsfirmen, Dienstleistungsbetriebe und Einkaufsgeschäfte.

Die Ortschaft ist verkehrsmäßig gut erschlossen. Sie liegt nahe der Hauptstraße D1006, die als ehemalige Nationalstraße 6 von Lyon via Chambéry nach Modane führt. Eine weitere regionale Straßenverbindung bildet die D912 (von Chambéry über den Col de Plainpalais und Lescheraines nach Annecy). Der nächste Anschluss an die Autobahn A43 befindet sich in einer Entfernung von rund drei Kilometern.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saint-Alban-Leysse – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. A. Gros: Dictionnaire étymologique des noms de lieu de la Savoie. Belley, Imprimerie Aimé Chaduc, 1937, S. 413 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. J. J. Vernier: Dictionnaire topographique du département de la Savoie. Imprimerie Savoisienne, 1896, S. 635 (französisch, online auf BNF [abgerufen am 19. Januar 2014]).
  3. Oratoire Notre-Dame de Bon-Secours in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch).
  4. Französisches Statistikinstitut (www.insee.fr)
  5. Saint-Alban-Leysse – notice communale. In: cassini.ehess.fr. Abgerufen am 1. Oktober 2014 (französisch).