Hohenfurch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Hohenfurch
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hohenfurch hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 51′ N, 10° 54′ OKoordinaten: 47° 51′ N, 10° 54′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Weilheim-Schongau
Verwaltungs­gemeinschaft: Altenstadt
Höhe: 699 m ü. NHN
Fläche: 12,39 km2
Einwohner: 1707 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 138 Einwohner je km2
Postleitzahl: 86978
Vorwahlen: 08861 und 08869Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: WM, SOG
Gemeindeschlüssel: 09 1 90 129
Gemeindegliederung: 2 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptplatz 7
86978 Hohenfurch
Website: www.hohenfurch.de
Erster Bürgermeister: Guntram Vogelsgesang (CSU)
Lage der Gemeinde Hohenfurch im Landkreis Weilheim-Schongau
KarteStarnberger SeeAmmerseeLandkreis OstallgäuLandkreis Bad Tölz-WolfratshausenLandkreis Garmisch-PartenkirchenLandkreis StarnbergLandkreis Landsberg am LechWildsteigWielenbachWessobrunnWeilheim in OberbayernSteingadenSindelsdorfSeeshauptSchwabsoienSchwabbruckSchongauRottenbuchRaistingPremPolling (bei Weilheim)PenzbergPeitingPeißenbergPählObersöcheringOberhausen (bei Peißenberg)IngenriedIffeldorfHuglfingHohenpeißenbergHohenfurchHabachEglfingEberfingBurggenBöbingBernried am Starnberger SeeBernbeurenAntdorfAltenstadt (Oberbayern)
Karte

Hohenfurch ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt in der Region Oberland im Pfaffenwinkel. Es gibt zwei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt nur die Gemarkung Hohenfurch.

Hohenfurch ist ein Ort im Alpenvorland unmittelbar südlich der Endmoräne des Lechgletschers. Das Dorf - durch die B 17 in zwei Teile geteilt - liegt entlang seiner gesamten West-Ost-Länge von ca. 2 km zu beiden Seiten der Schönach. Die Höhenlage der Gemeinde beträgt zwischen 650 m ü. NHN (Lech) und 790 m ü. NHN (südöstliche Ausläufer des Sachsenrieder Forsts bzw. des Denklinger Rotwalds).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Römerzeit führte die Via Claudia Augusta über Hohenfurcher Gebiet.

Bis 1785 gehörte das Oberdorf zum Hochstift Augsburg und das Unterdorf zum Kloster St. Mang in Füssen. Danach kam der gesamte Ort durch Tausch zum Kloster Steingaden und wurde damit Teil des Kurfürstentums Bayern. Kloster Steingaden hatte Hohenfurch bis 1802 als geschlossene Hofmark.

Mit dem Gemeindeedikt von 1818 entstand die Ruralgemeinde Hohenfurch, die zum Landgericht Schongau gehörte.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1293 auf 1643 um 350 Einwohner bzw. um 27,1 %.

Jahr 1840 1871 1900 1925 1939 1950 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2019 2022
Einwohner[4] 537 550 683 725 695 1107 987 1092 1274 1312 1274 1423 1479 1501 1547 1682 1705
Hohenfurch von Norden
Hohenfurcher Kirche
Blick auf Hohenfurch
Hohenfurch von Süden
St Ursula mit Hohenfurch

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Altenstadt. Erster Bürgermeister ist Guntram Vogelsgesang (CSU)[5] (seit der Kommunalwahl 2008). Als zweiter Bürgermeister wurde 2008 und 2014 Josef Epple (FWV) vom Gemeinderat gewählt. 2020 wurde Peter Schratt (FWV) 2. Bürgermeister.

Sitzverteilung im Gemeinderat
Partei / Liste Wahl 2020 Wahl 2014[6][7] Wahl 2008
CSU 5 4 5
SPD 3 4 3
Wählergruppe/FWV 4 4 4
Summe 12 12 12

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Hohenfurch
Wappen von Hohenfurch
Blasonierung:Gespalten von Silber und Grün; vorne ein aus dem vorderen Schildrand wachsender schwarzer Stier mit roten Hörnern, hinten ein goldener Drache.“[8]
Wappenbegründung: Der schwarze Stierrumpf mit den goldenen Hörnern entspricht dem Stammwappen der Herren von Hohenegg, die Ende des 16. Jahrhunderts als Inhaber des Niedergerichts über einen Teil von Hohenfurch, das Oberdorf, genannt werden. Der goldene Drache stammt aus dem Wappen des Benediktinerstifts St. Mang in Füssen, das den heiligen Magnus mit Stab, den Drachen zu seinen Füßen, zeigt. Das Kloster übte bis 1785 die Niedergerichtsbarkeit im Unterdorf von Hohenfurch aus.

Dieses Wappen wird seit 1977 geführt.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1998 waren am Wohnort insgesamt 771 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei Betriebe, im Bauhauptgewerbe zehn. Zudem bestanden im Jahr 1999 62 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1806 ha. Davon waren 1433 ha Ackerfläche und 369 ha Dauergrünfläche.

Im Jahre 2020 lag die Zahl der am Wohnort sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bei 727. 2016 gab es noch 39 landwirtschaftliche Betriebe.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Hohenfurch liegt unmittelbar an der Bundesstraße 17 sowie an der Kreisstraße WM 6. Bis zur Einstellung des Personenverkehrs im Jahr 1984 existierte ein Haltepunkt auf der Fuchstalbahn, die als Güterstrecke zwischen Schongau und Augsburg bis heute in Betrieb ist.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1999 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 49 Kindern
  • eine Volksschule mit fünf Lehrern und 118 Schülern

2020 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 50 Kindergartenplätze sowie 12 Krippenplätze
  • eine Grundschule mit 86 Schülern

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Erhard (1938–2013), Eishockeyspieler und -schiedsrichter

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hohenfurch ist Mitglied der folgenden touristischen Verbände:

Außerdem ist die Gemeinde Mitglied der Lokalen Aktionsgruppe AL-P zur Umsetzung des Regionalen Entwicklungskonzeptes.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Strobel: Chronik der Gemeinde Hohenfurch: erschienen anläßlich des 800-jährigen Bestehens der Gemeinde 1989. Hohenfurch, Gemeinde Hohenfurch 1989.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hohenfurch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Hohenfurch in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. September 2019.
  3. Gemeinde Hohenfurch, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  4. Kommunalstatistik von Hohenfurch, abgerufen am 6. November 2010
  5. Grußwort des Bürgermeisters. Gemeinde Hohenfurch, abgerufen am 20. August 2020.
  6. Ergebnis der Kommunalwahlen 2014, abgerufen am 18. März 2014
  7. Weilheimer Tagblatt vom 18. März 2014, Lokalteil S. 8
  8. Eintrag zum Wappen von Hohenfurch in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte