Die drei Musketiere (2011)

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Film
Titel Die drei Musketiere
Originaltitel The Three Musketeers
Produktionsland Deutschland, USA, Frankreich, Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2011
Länge 111 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Paul W. S. Anderson
Drehbuch Alex Litvak,
Andrew Davies
Produktion Paul W. S. Anderson,
Jeremy Bolt,
Robert Kulzer
Musik Paul Haslinger
Kamera Glen MacPherson
Schnitt Alexander Berner
Besetzung
Foto von den Dreharbeiten auf dem Balkon der Würzburger Residenz

Die drei Musketiere (Originaltitel: The Three Musketeers) ist ein Abenteuerfilm in 3D aus dem Jahr 2011 des Regisseurs Paul W. S. Anderson. Der Film basiert lose auf dem Roman Die drei Musketiere von Alexandre Dumas dem Älteren.

Handlung

Der junge D’Artagnan, der von seinem Vater, einem ehemaligen Musketier, im Fechten ausgebildet worden ist, will sich den königlichen Musketieren anschließen. Deshalb begibt er sich auf die Reise nach Paris, auf der er bereits seinen künftigen Erzfeind kennenlernt: Rochefort, den Anführer der Truppen des Kardinals Richelieu. Als er in Paris ankommt, fängt er aus verschiedenen Gründen mit drei Musketieren Streit an, woraufhin er sich im Abstand einer Stunde mit allen zum Duell verabredet. Als die drei Musketiere, Athos, Porthos und Aramis, zu dem ersten Duell erscheinen (Athos hat Porthos und Aramis zu seinen Sekundanten bestimmt), merken sie, dass sie alle mit demselben Gegner zum Duell verabredet sind. Bevor es jedoch zu einem Kampf kommen kann, erscheinen die Truppen des Kardinals und wollen alle vier verhaften. D’Artagnan, der sich sofort in den Kampf stürzt, besiegt die Truppen fast im Alleingang.

Wegen der Niederlage seiner Garde veranlasst Kardinal Richelieu, der eigentliche Herrscher Frankreichs, den jungen König Louis, die Musketiere für eine Bestrafung zu sich zu rufen. Anstatt einer Bestrafung nimmt dieser aber D’Artagnan bei den Musketieren auf und belohnt alle vier, da er von ihrem Kampfgeist beeindruckt ist.

Die Spionin Milady De Winter, die vor einem Jahr die drei Musketiere an den Herzog von Buckingham verraten und ihnen die Pläne für ein Luftschiff entwendet hat, wechselt erneut die Seite. Nun arbeitet sie mit dem Kardinal daran, dass Buckingham Frankreich den Krieg erklärt, damit der Kardinal auch offiziell die Macht über Frankreich an sich reißen kann. Zu diesem Zweck entwendet sie die Juwelen von Königin Anna und schiebt sie dem Herzog von Buckingham unter, damit König Louis glaubt, seine Frau habe eine Affäre mit Buckingham.

Die Musketiere bekommen durch Constance, eine Zofe der jungen Königin, in die sich D’Artagnan verliebt hat, den Auftrag der Königin vermittelt, die Juwelen aus London zurückzuholen. Zwar erwartet Milady De Winter sie dort bereits, ist aber nicht in der Lage, ihren Plan zu vereiteln. Als Athos Milady für ihre Verbrechen richten will, stürzt diese sich ins Meer. Doch auf der Rückreise mit Buckinghams Luftschiff werden die Musketiere von Rochefort auf einem vielfach größeren Luftschiff abgefangen. Noch dazu befindet sich Constance in der Gewalt von Rochefort.

Gezwungenermaßen lassen sich die Musketiere auf einen Tausch ein: D’Artagnan und die Juwelen gegen Constance. Anschließend beginnt eine Luftschlacht, die damit endet, dass D’Artagnan und Rochefort mit dessen zerstörtem Luftschiff auf der Kathedrale von Notre Dame landen.

Auf dem Dach von Notre Dame liefern sich D’Artagnan und Rochefort ein langes Duell, aus dem D’Artagnan schließlich als Sieger hervorgeht. Als die Musketiere bei König und Kardinal antreten, decken sie die Intrigen Richelieus, da sonst die Ordnung in Frankreich zusammenbrechen würde. Sein Angebot für ihn zu arbeiten, schlagen sie aber aus.

Der gedemütigte Herzog von Buckingham sinnt auf Rache und hat eine riesige Flotte aufgestellt, mit der er nun gegen Frankreich zieht. Dabei kann er auch Milady De Winter vor dem Ertrinken retten.

Hintergrund

  • Der Film wurde ausschließlich in Deutschland gedreht. Während der Hauptanteil der Innenaufnahmen und die komplette Postproduktion im Filmstudio Babelsberg in Potsdam erfolgte, dienten folgende Außen-Drehorte in Bayern von Ende August bis Anfang Oktober 2010 als Kulisse:
  • An der Finanzierung des Films waren mit umgerechnet rund 4 Millionen US-Dollar der Bayerische Bankenfonds (BBF) und der FilmFernsehFonds Bayern beteiligt sowie die Filmförderungsanstalt (FFA) des Bundes mit rund 1,3 Millionen US-Dollar. Darüber hinaus erhielt der Film ungefähr 10 Millionen US-Dollar an Steuerrückvergütung vonseiten des Deutschen Filmförderfonds (DFFF) ausbezahlt.[4]
  • Kinostart in Deutschland war am 1. September 2011, in Frankreich und England am 12. Oktober 2011.[5]

Synchronisation

Milla Jovovich als Milady de Winter bei den Dreharbeiten in Würzburg
Rolle Darsteller Synchronsprecher
D’Artagnan Logan Lerman Patrick Roche
Athos Matthew Macfadyen Martin Umbach
Porthos Ray Stevenson Tilo Schmitz
Aramis Luke Evans Jacques Breuer
Milady De Winter Milla Jovovich Meret Becker
Herzog von Buckingham Orlando Bloom Philipp Moog
Kardinal Richelieu Christoph Waltz Christoph Waltz
König Louis Freddie Fox Konrad Bösherz
Rochefort Mads Mikkelsen Axel Malzacher
Königin Anna Juno Temple Laura Maire
Planchet James Corden Manuel Straube
Jussac Carsten Norgaard Dietmar Wunder
Cagliostro Til Schweiger Til Schweiger
Vater von D'Artagnan Dexter Fletcher Ole Pfennig
Mutter von D'Artagnan Jane Perry Elisabeth Günther
Constance Gabriella Wilde Luise Helm
Hofdame Minette Nina Eichinger Nina Eichinger
Die Blonde Helen George Katrin Fröhlich

Kritiken

Der Film erhielt überwiegend negative Kritiken und erreichte bei Rotten Tomatoes eine Bewertung von 24 %, basierend auf 90 Kritiken.[6] Bei Metacritic konnte ein Metascore von 35, basierend auf 15 Kritiken, erzielt werden.[7]

Die drei Musketiere in 3D ist das filmische Äquivalent einer gecasteten Boygroup: nicht nur, weil auch hier ein verschiedene Geschmäcker bedienendes Männerquartett in Szene gesetzt wird und der Schlusssong von Take That stammt, sondern auch, weil unverdrossen bewährte Muster kopiert und zu überraschungsarmer, aber eingängiger Unterhaltung für ein jugendliches Massenpublikum kombiniert werden. Als solche funktioniert der Film durchaus. [..] Das Vergnügen beim Zuschauen stammt nicht zuletzt von den Schauwerten, die der Film en masse auffährt: vom starken Ensemble über die schönen Kostüme bis zu den Raumentwürfen, prachtvollen Palast- und Stadtszenarien, die die Regie in 3D schön zur Geltung bringt, [..] wobei allerdings die Deutlichkeit, mit der in den Kampfszenen das Abstechen der Gegner zelebriert wird, bisweilen nicht recht zum spielerisch-eleganten Stil passen will.“

Felicitas KleinerFilmdienst[8]

„Fazit: Die äußeren Voraussetzungen für eine wenigstens solide Adaption von „Die drei Musketiere“ waren bei diesem Projekt gegeben. Man durfte in den schönsten Schlössern und Städten Bayerns drehen, heuerte einen vielversprechenden Cast an, und leistete sich auch bezaubernde Kostüme aus der Hand des Designers Pierre-Yves Gayraud. Doch die Fehlentscheidung bei der Wahl des Regisseurs liegt zu schwer. Paul W.S. Anderson hat nicht mehr zu bieten als ein paar handwerklich solide Actionszenen. Wie man Schauspieler führt, Situationskomik timt, originelle Bilder komponiert und eine prächtige Abenteuerfilm-Atmosphäre kreiert, davon konnte er in „Die drei Musketiere“ keinen Beweis erbringen.“

Florian Koch – Filmstarts[9]

„Gewiss ist die jüngste Version von D’Artagnans Abenteuern aufwendig produziert und wartet mit barocker Ausstattung und eindrucksvollen Drehorten auf […] Doch abseits solcher Schauwerte enttäuscht der Film umso nachhaltiger. […] Insbesondere die Versuche, den zeitlosen Stoff für ein junges Publikum zu modernisieren, wirken bemüht, so etwa der an die „Indiana Jones“-Filme angelegte Prolog in Venedig oder die Zeitlupensequenzen und Martial-Arts-Einlagen, die von dem Science-Fiction-Film „Matrix“ inspiriert sind. Drehbuch, Figuren und Dialogen gehen Tragik und emotionale Tiefe vollständig ab.“

Harald Steinwender – br-online[10]

Trivia

Der Abspann des Films beginnt mit „For Bernd“. Dies bezieht sich auf den deutschen Filmproduzenten Bernd Eichinger, welcher am 24. Januar 2011 verstarb. Seine Tochter Nina Eichinger spielt eine Hofdame von Königin Anna.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Die drei Musketiere. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, August 2011 (PDF; Prüf­nummer: 128 919 K).
  2. Alterskennzeichnung für Die drei Musketiere. Jugendmedien­kommission.
  3. Hollywood in Franken – Die drei Musketiere in 3D (Memento vom 12. Oktober 2010 im Internet Archive), Artikel auf br-online vom 1. September 2011
  4. Artikel “Three Musketeers” gets $1 mil from Berlin (englisch)
  5. Starttermine zum Film
  6. Die drei Musketiere bei Rotten Tomatoes (englisch)
  7. Die drei Musketiere bei Metacritic (englisch)
  8. Filmkritik Die drei Musketiere
  9. Filmstarts-Kritik Die drei Musketiere
  10. Abenteuerklassiker in 3D Die drei Musketiere