Hagenbach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 1′ N, 8° 15′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Germersheim | |
Verbandsgemeinde: | Hagenbach | |
Höhe: | 104 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,86 km2 | |
Einwohner: | 5518 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 348 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76767 | |
Vorwahl: | 07273 | |
Kfz-Kennzeichen: | GER | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 34 008 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Ludwigstraße 20 76767 Hagenbach | |
Website: | ||
Stadtbürgermeister: | Franz Xaver Scherrer (CDU) | |
Lage der Stadt Hagenbach im Landkreis Germersheim | ||
Hagenbach ist eine Stadt im Landkreis Germersheim im Südosten von Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Hagenbach und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]
Geographie
Lage
Hagenbach liegt in der Oberrheinischen Tiefebene östlich des Bienwaldes. Das Stadtgebiet breitet sich etwa 3,5 km westlich des Rheins aus – stromabwärts betrachtet zwischen Neuburg am Rhein im Süden und dem Wörther Stadtteil Maximiliansau im Nordosten. Im Südosten reicht das Stadtgebiet an zwei Stellen bis an das Rheinufer; zwischen beiden liegt eine Exklave von Neuburg am Rhein. Vom Grenzgebiet Neuburgs in Richtung Norden zieht sich der bei Hagenbach eine u-förmige Schleife bildende und vom Heßbach durchflossene Hagenbacher Altrhein; östlich davon liegt im Wörther Stadtgebiet der Insel Nauas Altrhein.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden von Hagenbach sind im Westen und Norden die Stadt Wörth am Rhein, im Osten jenseits des Rheins die Großstadt Karlsruhe, im Süden die Ortsgemeinde Neuburg am Rhein und im Südwesten die Ortsgemeinde Berg. Neuburg und Berg gehören zur Verbandsgemeinde Hagenbach.
Geschichte
Urgeschichte
Schon zur Römerzeit war das Gebiet besiedelt. Der vorwiegend aus Silberschmuck bestehende „Hortfund von Hagenbach“ enthält Beute eines germanischen Kriegszugs aus dem 3. Jahrhundert, die vermutlich aus einem römischen Tempelbezirks Aquitaniens stammt. Der Fund wird heute im Historischen Museum der Pfalz in Speyer aufbewahrt.
Mittelalter
Es folgten die Burgunden und im 6. Jahrhundert auf die Franken. Die älteste erhaltene Erwähnung von Hagenbach stammt aus einer Schenkungsurkunde König Ludwigs des Deutschen von 848. 1281 verlieh der römisch-deutsche König Rudolf von Habsburg Hagenbach das Stadtrecht. Teile der Stadtmauer sind noch heute erhalten.
Hagenbach war der führende Ort der Büttelei Hagenbach.[3] Bei den beiden Landesteilungen der Herrschaft Lichtenberg, die um 1330 und im Jahr 1335 stattfanden, wird die Hälfte des Dorfes Hagenbach als Bestandteil dieser Herrschaft genannt. Diese wird dabei dem Landesteil der „mittleren Linie“, den Nachkommen Ludwigs III. von Lichtenberg, zugeordnet.[4] 1396 wurde die Lichtenberger Hälfte des Dorfes – unter Ausnahme der kleinen örtlichen Burg – dann als Pfand für die Mitgift anlässlich der Heirat von Adelheid von Lichtenberg, Tochter von Johann IV. von Lichtenberg, mit Johann von Finstingen den Herren von Finstingen überlassen.[5] Dieses Pfand gelangte später an Nassau-Saarbrücken.
Neuzeit
Im Bauernkrieg wurde die örtliche Burg 1525 zerstört. Das Pfand Hagenbach wurde erst unter den Nachfolgern der Lichtenberger, den Grafen von Hanau-Lichtenberg, 1544 wieder ausgelöst.[6]
Seit dem 22. Januar 2006 besitzt Hagenbach wieder Stadtrechte.[7]
Einwohnerentwicklung[2][1]
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Religionen
2012 waren 48,3 Prozent der Einwohner katholisch und 20,4 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[9]
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat in Hagenbach besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.
Die Sitzverteilung im Stadtrat:[10]
Wahl | SPD | CDU | FWH | Gesamt |
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2014 | 8 | 11 | 3 | 22 Sitze |
2009 | 7 | 12 | 3 | 22 Sitze |
2004 | 6 | 13 | 3 | 22 Sitze |
Orts- bzw. Stadtbürgermeister
- 1945–1960: Hermann Meyer
- 1960–1987: Karl August Vogel (CDU)
- 1987–1994: Hermann Dreizehnter (CDU)
- seit 1994: Franz Xaver Scherrer (CDU)
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: „In Silber eine bewurzelte grüne Buche“. Das Wappen wurde 1911 von Prinzregent Luitpold von Bayern genehmigt und geht zurück auf ein Siegel aus dem Jahr 1297.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Ortskern finden sich gepflegte Fachwerkhäuser. Die Kirche St. Michael von 1752 hat eine reichhaltige Rokokoausstattung. Hinter der Kirche ist noch ein Rest der alten Ortsbefestigung zu sehen und auf dem alten Friedhof das Denkmal „Kreuzigungsgruppe“ von 1835. Die Lourdesgrotte am Hochufer ist alljährlich das Ziel von Gläubigen.
Nahe Hagenbach (an der Straße nach Langenberg) befinden sich die Reste einer Römerstraße sowie die Kopien zweier römischer Meilensteine. Die Römerstraße lässt sich bis nach Wörth verfolgen.
Zwischen Hagenbach und Scheibenhardt verläuft der Skulpturenweg Hagenbach – Lauterburg.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Hagenbach
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Hagenbach liegt etwas abseits der A 65. Die Stadt hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Wörth–Strasbourg.
Ansässige Unternehmen
Mehrere Automobilzulieferer haben sich in den vergangenen Jahren in der Gemeinde angesiedelt. Größter Arbeitgeber ist das Entwicklungszentrum von Faurecia Innenraumsysteme. Dort werden Instrumententafeln und Cockpits für die Automobilindustrie entwickelt. 2003 hatte der Standort 550 Mitarbeiter. Das Werk ist 18.000 m² groß.[12] Übrige Gewerbetreibende haben sich ein einem lokalen Gewerbeverein organisiert, der in regelmäßigen Abständen eine lokale Leistungsschau ausrichtet, die Hagenbacher Gewerbeausstellung (kurz "HaGa").
Öffentliche Einrichtungen
Als Sitz der Verbandsgemeinde beherbergt Hagenbach deren Verwaltung. Neben der Hainbuchenschule befindet sich das Jugendzentrum.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Eduard Eichmann (1870–1946), deutscher Theologe und Kirchenrechtler
- Albert Leicht (1922–1994), deutscher Politiker (CDU)
- Hugo Ulm (* 1944), deutscher Fußballspieler
- Gabriele Mehl (* 1967), deutsche Ruderin
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Eyer, S. 55, 240.
- ↑ Eyer, S. 79.
- ↑ Eyer, S. 103.
- ↑ Eyer, S. 103.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, S. 204 (PDF; 2,1 MB)
- ↑ Die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen.
- ↑ Ewois, Stand: 31. Juli 2012
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Gräber, Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
- ↑ Faurecia-Pressemitteilung vom 19. September 2003 (PDF; 31 kB), abgerufen am 8. September 2013.