Kirchberg an der Raab
Kirchberg an der Raab
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Südoststeiermark | |
Kfz-Kennzeichen: | SO (ab 1.7.2013; alt: FB) | |
Fläche: | 43,80 km² | |
Koordinaten: | 46° 59′ N, 15° 46′ O | |
Höhe: | 370 m ü. A. | |
Einwohner: | 4.588 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 105 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8324, 8082, 8322, 8323, 8332, 8341 | |
Vorwahlen: | +43 3115 | |
Gemeindekennziffer: | 6 23 82 | |
NUTS-Region | AT224 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchberg an der Raab 212 8324 Kirchberg an der Raab | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Florian Gölles (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (21 Mitglieder) |
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Lage von Kirchberg an der Raab im Bezirk Südoststeiermark | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Kirchberg ist eine Gemeinde mit 4588 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) in der Oststeiermark, etwa zehn Kilometer westlich der Bezirkshauptstadt Feldbach. Im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark ist die Gemeinde seit 2015 mit den Gemeinden Fladnitz im Raabtal, Oberdorf am Hochegg und Studenzen zusammengeschlossen,[1] die neue Gemeinde führt den Namen Kirchberg an der Raab weiter. Grundlage dafür ist das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz - StGsrG.[2] Weiters wurde Kirchberg zum selben Termin um Grundstücke der früheren Gemeinde Oberstorcha in deren Katastralgemeinde Oberstorcha erweitert.[3]
Geografie
Kirchberg liegt am Oberlauf der Raab, dort wo die Raab ihr „Knie“ nach Osten macht. Der Ort und die Kirche liegen auf einem Hügel, der das Tal um 70 m überragt, südwestlich des Flusslaufs. Das Gemeindegebiet erstreckt sich südlich der Raab auf den Hügeln des oststeirischen Hügellandes, wo die Ortsteile Wörth und Hof liegen. Etwas weiter raababwärts liegt die Ortschaft Berndorf.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende elf Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2015[4]):
- Berndorf (404)
- Fladnitz im Raabtal (764)
- Hof (238)
- Kirchberg an der Raab (914)
- Oberdorf am Hochegg (442)
- Oberstorcha (148)
- Radersdorf (183)
- Siegersdorf (247)
- Studenzen (452)
- Tiefernitz (105)
- Wörth bei Kirchberg an der Raab (523)
Die Gemeinde besteht aus acht Katastralgemeinden:
- Fladnitz im Raabtal (634,65 ha)
- Kirchberg an der Raab (783,31 ha)
- Oberdorf (611,96 ha)
- Oberstorcha (227,40 ha)
- Radersdorf (311,93 ha)
- Studenzen (590,12 ha)
- Tiefernitz (347,25 ha)
- Wörth (882,92 ha)
Nachbargemeinden
Sankt Marein bei Graz Bez. Graz-Umgebung |
Sankt Margarethen an der Raab Bez. Weiz |
Eichkögl |
Kirchbach-Zerlach | Edelsbach bei Feldbach | |
Sankt Stefan im Rosental | Paldau | Feldbach |
Geschichte
Eine erste Besiedelung des Kirchbergs lässt sich durch Funde bis in die Jungsteinzeit nachweisen. Auch aus der älteren Eisenzeit gibt es Grabhügel, die entweder von den Kelten oder den Norikern angelegt wurden.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus 1265, ebenso der Pfarrkirche St. Florian. Aus dem Jahr 1394 stammt eine Stiftungsurkunde für ein „freies Gut Kirchberg“, die aber keinen Besitzer nennt. Im 15. Jahrhundert ist das Geschlecht von Steinpeiß, Ende des 16. Jahrhunderts jenes der Zöbinger als Besitzer bekannt. In den Jahren 1634 und 1669 ging das Eigentum in zwei Teilen wieder zurück an Siegmund bzw. an Georg Christof von Steinpeiß, da die Zöbinger finanzielle Probleme hatten.
1696 erwarb Graf Sigbert von Heister die Herrschaft und errichtete das Schloss Unterkirchberg und zahlreiche Teiche am nördlichen Fuß des Hügels. 1821 ersteigerte Fürst Johann Josef Liechtenstein das Schloss und die Besitztümer, welche er bis 1848 beherrschte. Danach entwickelte sich der Ort als selbstständige Gemeinde weiter. Das Schlossgebäude wechselte mehrmals den Besitzer und ist heute im Eigentum von Marie Theres Herberstein.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs bildeten die Stellungen im Raabtal eine wesentliche Barriere gegen die vordringenden russischen Kräfte.
1967 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Wörth eingegliedert.
Einwohnerentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Das Schloss Kirchberg wurde ab 1704 erbaut und mit zahlreichen Fresken und Stuckaturen versehen.
- Die Pfarrkirche hl. Florian war anfangs ein romanischer Bau (vor 1265), von 1510 bis 1526 durch einen spätgotischen Neubau ersetzt, der zahlreiche barocke Erweiterungen und Umbauten erfuhr. Spätbarocke Innenausstattung. Im Turm befindet sich eine der ältesten Glocken der Steiermark - 1457 von Hans Mitter in Judenburg gegossen. Bei Renovierungsarbeiten in den 1970er Jahren wurde am Zifferblatt anstelle der „XII“ („12“) irrtümlich eine „XIII“ angebracht. Rund um die Kirche sind Reste der Wehranlage („Tabor“) zu erkennen, die vor allem aus der Zeit der Türkeneinfälle im 15. Jahrhundert stammen. Bei Renovierungsarbeiten wurde ein Ossarium (Totenkammer) wiederentdeckt, in der man die Gebeine von etwa 500 Menschen fand. Es soll sich dabei die Skelette vertriebener Protestanten aus dem Jahr 1600 handeln. Die Totenkammer wurde im Jahr 2013 nur kurz geöffnet und sollte dann für immer geschlossen werden.[5]
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister ist Florian Gölles (ÖVP).
Gemeinderat
Der Gemeinderat wurde aufgrund der Gemeindefusion 2015 von 15 auf 21 Mitglieder erweitert und setzt nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2015 aus Mandataren folgender Parteien zusammen:
Die letzten Gemeinderatswahlen brachten folgende Ergebnisse:
Partei | 2015 | 2010 | |||||||||||||
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Großgemeinde | Kirchberg | Fladnitz | Oberdorf | Studenzen | |||||||||||
Stimmen | % | Mandate | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | |
ÖVP | 2091 | 71 | 16 | 1121 | 77 | 12 | 377 | 71 | 7 | 205 | 35 | 3 | 316 | 61 | 6 |
SPÖ | 403 | 14 | 3 | 175 | 12 | 2 | 154 | 29 | 2 | 376 | 65 | 6 | 152 | 29 | 3 |
FPÖ | 364 | 12 | 2 | 153 | 11 | 1 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 50 | 10 | 0 | ||||
Die Grünen | 105 | 4 | 0 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||||
Wahlberechtigte | 3.732 | 1.669 | 614 | 635 | 573 | ||||||||||
Wahlbeteiligung | 80 % | 87 % | 88 % | 94 % | 92 % |
Wappen
Das Wappen, welches der Gemeinde 1959 verliehen wurde, ist in der Urkunde folgendermaßen beschrieben:
- „Im roten Schild mit blauem Schildfuß eine goldene Kirche auf gleichfarbigem Dreiberg.“
Wirtschaft
Holzbearbeitung, Metallbau, Fischzucht, Landwirtschaft, Tourismus
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Harald Sükar (* 1963), österreichischer Jurist, ehemaliger Präsident des Fußballklubs GAK
- Sebastian Prödl (* 1987), österreichischer Fußballer
- Lorenz Maierhofer (* 1956), österreichischer Komponist, Texter und Autor
- Graf Sigbert von Heister (1646–1718), österreichischer Feldmarschall, Feldherr in den Türkenkriegen unter Prinz Eugen
- Michelle Luttenberger (Luttenberger-Klug) (* 1990) Österreichische Sängerin, Amadeus-Gewinnerin
Weblinks
- 62382 – Kirchberg an der Raab. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Gemeinde Kirchberg an der Raab
Einzelnachweise
- ↑ Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
- ↑ § 3 Abs. 9 Z 2 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014. Nr. 31, Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x. S. 3.
- ↑ § 5 Abs. 4 Z 1 des Steiermärkischen Gemeindestrukturreformgesetzes – StGsrG. S. 5.
- ↑ Einwohner nach Ortschaften (Excel-Datei, 766 KB); abgerufen am 29. Juli 2015
- ↑ Eine schaurige Welt unter der Kirche auf ORF vom 1. April 2013 abgerufen am 2. April 2013