Lauf (Baden)
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 39′ N, 8° 8′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Ortenaukreis | |
Höhe: | 279 m ü. NHN | |
Fläche: | 15 km2 | |
Einwohner: | 3987 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 266 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 77886 | |
Vorwahl: | 07841 | |
Kfz-Kennzeichen: | OG, BH, KEL, LR, WOL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 17 068 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 70 77886 Lauf | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Oliver Rastetter (CDU) | |
Lage der Gemeinde Lauf im Ortenaukreis | ||
Lauf ist eine Gemeinde im Ortenaukreis in Baden-Württemberg.
Geografie
Lauf liegt im Bereich des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord am Westhang des Schwarzwalds am Ausgang des Laufbachtals in die Oberrheinische Tiefebene in 200 bis 1.010 Metern Höhe. Der Laufbach, der dem Ort seinen Namen gab, entspringt am Nordwesthang der Hornisgrinde.
Nahezu die Hälfte des Gemeindegebietes ist bewaldet. Im Laufbachtal und seinen Seitentälern ist ein Großteil der ursprünglichen pflanzlichen Artenfülle, darunter Blumenwiesen mit einigen einheimischen Orchideenarten, erhalten geblieben.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Lauf gehören die inzwischen eine Siedlungseinheit bildenden Dörfer Lauf und Niederhofen, die Weiler Äckerle, Auf den Höfen (Untere und Obere Krafteneck), Gehrengraben-Rötel (mit Lauf zusammengewachsen), Holzhütte, Hornenberg, Kopfgarten, Lochwald, die Zinken Aspich, Au, Glashütte, Grimmes, Grobe (Groppenkopf), Grünwinkel, Haltenrain, Kammerhof, Lochhof, Matzenhöf, Mühlberg, Poppen, Bückele, Presteneck und Rieberhof, die Höfe Alsenhof, Aubach, Bruderhöfel, Junkerwald, Lautenbächle und Wendelbach und die Wohnplätze Hard und Schloßberg (Neuwindeck mit Schloßhof).[2]
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung (als Löuffe) erfolgte im Jahre 1383. Der Ort gehörte zunächst zur kaiserlich-österreichischen Landvogtei Ortenau. Seit 1805 gehörte die Gemeinde zum Großherzogtum Baden, wo sie 1807 dem Amt Bühl zugeordnet wurde, aus dem 1939 der Landkreis Bühl wurde. Mit dessen Auflösung kam der Ort 1973 zum neugebildeten Ortenaukreis.
Der Laufer Schlosser und Wehrmachtssoldat Stefan Könninger äußerte sich im Januar 1944 defätistisch zur Kriegslage und wurde denunziert. Er wurde wegen Zersetzung der Wehrkraft vom Zentralgericht des Heeres zum Tode verurteilt und am 21. August 1944 in Berlin hingerichtet.[3]
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 brachte bei einer Wahlbeteiligung von 55,4 % folgendes Ergebnis:
Gemeindepartnerschaft
Lauf unterhält mit folgender Stadt eine Städtepartnerschaft:
- Xertigny, Lothringen, Frankreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Lauf beherbergt einige kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten.
Seit 1648 ist der Name St. Leonhard mit der Gemeinde Lauf verbunden. Damals wurde die erste Dorfkirche in Lauf dem heiligen Leonhard geweiht. Der Abt Leonhard von Noblac wurde als großer Wohltäter und Helfer in Nöten und als Schutzpatron der Pferde und des Viehs verehrt. Die Pferdesegnung und der Leonhardusritt erinnern im November an Leonhard von Noblac.
Bauwerke
Die Burg Neu-Windeck wurde um 1300 erbaut und gilt als Wahrzeichen von Lauf. Die Burg befindet sich auf einer Anhöhe inmitten des Ortes.
Lauf als Weingemeinde besitzt eine Weintrotte aus dem 16. Jahrhundert, die in den 1970er Jahren entdeckt und renoviert wurde. Sie wiegt nahezu 15 t und befindet sich im Trotthaus.
Das Barockschloss Aubach wurde um 1720/30 erbaut. Ergänzt wurde Schloss Aubach um einen neugotischen Anbau um 1855.
Sport- und Freizeitanlagen
Ein Startplatz[4] für Gleitschirmflieger und Drachenflieger befindet sich auf dem Sodkopf am Fuße der Hornisgrinde. Lauf ist auch Ausgangspunkt einiger Mountainbiketouren, Rundwanderwege und Nordic-Walking-Routen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Lauf besitzt über Landstraßen Anbindung an die B3 und B500. Die nächsten Bahnhöfe liegen in Achern und Bühl. Buslinien werden von SüdwestBus betrieben.
Justiz
Lauf gehört zum Bezirk des Amtsgerichts Achern.
Bildung
In Lauf gibt es mit der Neuwindeck-Schule eine eigene Grundschule sowie mit Ottersweier eine gemeinsame Werkrealschule. Außerdem gibt es einen römisch-katholischen Kindergarten sowie eine römisch-katholische Kindertagesstätte. Bei letzterer Einrichtung befindet sich das Gebäude im Besitz der Gemeinde.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Dieter Thomas Heck (seit dem 4. April 2009)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 299–300
- ↑ LG Offenburg, 4. Juni 1946. In: Justiz und NS-Verbrechen. Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen 1945–1966, Bd. I, bearbeitet von Adelheid L. Rüter-Ehlermann, C. F. Rüter. Amsterdam : University Press, 1968, Nr. 6, S. 31–43 Denunziation eines deutschen Soldaten wegen defaitistischer Äusserungen über die deutsche Kriegslage
- ↑ Fluggelände Sodkopf