Matrix (Film)

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Film
Titel Matrix
Originaltitel The Matrix
Produktionsland Vereinigte Staaten, Australien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1999
Länge 131 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Wachowski-Geschwister
Drehbuch Wachowski-Geschwister
Produktion Joel Silver
Musik Don Davis
Kamera Bill Pope
Schnitt Zach Staenberg
Besetzung

Matrix (Originaltitel: The Matrix) ist ein Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1999. Regie führten die Wachowski-Geschwister, die auch das Drehbuch schrieben und zum Zeitpunkt des Erscheinens noch unter dem Namen „The Wachowski Brothers“ auftraten. Die Hauptrollen spielten Keanu Reeves, Laurence Fishburne und Carrie-Anne Moss. Im Mai 2003 folgte die Fortsetzung mit Matrix Reloaded und im November 2003 der dritte Teil Matrix Revolutions.

Handlung

Der Film beginnt damit, dass Polizisten versuchen, eine junge Frau festzunehmen. Sie kann jedoch durch scheinbar übernatürliche Kräfte – extrem schnelle Kampfbewegungen – entkommen. Bei ihrer Flucht wird sie von mit der Polizei zusammenarbeitenden „Agenten“ in grauen Anzügen verfolgt, die ähnliche Fähigkeiten wie sie haben. Die Frau flüchtet in eine Telefonzelle, die einen Moment später von einem Agenten mit einem Lkw zerquetscht wird. Die Frau ist aber nicht in den Trümmern zu finden.

Der junge Hacker Neo begibt sich derweil nachts in eine Disco, nachdem er eine geheimnisvolle Botschaft auf seinem Computer erhalten hat. Die Frau aus dem Vorspann, die sich als die polizeilich gesuchte Hackerin Trinity zu erkennen gibt, warnt ihn vor bevorstehender Gefahr. Am nächsten Morgen wird Neo vom geheimnisvollen Morpheus angerufen, während die Agenten an Neos Arbeitsplatz auftauchen und nach ihm suchen. Morpheus zeigt ihm einen Fluchtweg über die Außenfassade des Bürohochhauses. Der Weg ist Neo aber zu gefährlich; er wird verhaftet. Ein Agent, Mr. Smith, verhört Neo und wirft ihm zahlreiche Cyberverbrechen vor. Neo erhält ein Amnestieangebot, sofern er den Agenten Morpheus ausliefere, der ein gefährlicher Terrorist sei. Als Neo sich weigert, wird ihm in einer surrealen Szene ein spinnenförmiges Gerät in den Bauch eingepflanzt. Im nächsten Moment erwacht er zu Hause wie aus einem Albtraum.

Neo trifft sich erneut mit Trinity, die sich als Verbündete von Morpheus zu erkennen gibt. Auf der Fahrt zu Morpheus entfernt sie das spinnenförmige Gerät aus Neos Körper, das ihm zur Positionsbestimmung und Überwachung eingepflanzt wurde. Morpheus erklärt Neo, dass die Welt, in der er zu leben glaubt, lediglich eine Simulation ist, er nur ein gefangener Sklave in dieser computergenerierten Traumwelt, der „Matrix“, sei, und bietet ihm die Befreiung daraus an. Neo willigt ein und erwacht nach einer kurzen Prozedur in der Realität: Sein echter Körper befindet sich in einer Art Brutkasten in einer riesigen Zuchtanlage für Menschen. Er wird aus dem Brutkasten gespült und anschließend von einem Hovercraft-Schiff gerettet, das von Morpheus befehligt wird. Während Neo im Koma liegt, wird sein verkümmerter Körper langsam regeneriert.

Nach einiger Zeit erzählt ihm Morpheus den Hintergrund der aktuellen Lage: Die Menschheit verlor vor langer Zeit, vermutlich zu Beginn des 21. Jahrhunderts, einen Krieg gegen von ihr selbst erschaffene Maschinen mit künstlicher Intelligenz. Gegen Ende des Krieges verdunkelten die Menschen den Himmel, um die Maschinen an der Sonnenenergiegewinnung zu hindern und so auszuschalten. Die Maschinen reagierten jedoch, indem sie menschliche Körper zur Energiegewinnung nutzen, und entwickelten die Computersimulation der Matrix, um die bewusstlosen Menschen unter Kontrolle zu halten. Ernährt werden diese unter anderem mit den aufgelösten Leichen der Verstorbenen. Die Agenten in der Matrix sind Schutzprogramme, die gegen menschliche Revolutionäre wie Morpheus und Trinity vorgehen, die sich durch Telefonleitungen in die Matrix hacken, um Menschen zu befreien. Dies ist gefährlich, da man, sofern man in der Matrix zu sterben glaubt, auch in Wirklichkeit stirbt. Laut Morpheus handelt es sich bei Neo um den „Auserwählten“, der laut des ominösen Orakels die Matrix bezwingen wird.

Neo wird an Bord des Schiffes, der Nebukadnezzar, für den Kampf in der virtuellen Realität der Matrix ausgebildet. Dazu werden ihm mithilfe von Speichermodulen verschiedene Fähigkeiten und Kampfkünste beigebracht. Morpheus lehrt ihn, dass in der Scheinwelt der Matrix physikalische Gesetze durch reine Willenskraft gebeugt oder sogar gebrochen werden können. Als Neo von Morpheus einige Zeit später zum Orakel in der Matrix gebracht wird, wird ihm gesagt, dass Neo nicht der Auserwählte sei, aber sich Morpheus in seiner Überzeugung für ihn opfern werde. Auf dem Rückweg vom Orakel wird Morpheus durch den Verrat eines seiner Crewmitglieder (Cypher) von Mr. Smith in der Matrix gefangen genommen und drei Mitglieder der Crew werden vom Verräter getötet, bevor dieser selbst den Tod findet. Während die Agenten Morpheus foltern, um in den Besitz des geheimen Zugangscodes für die letzte freie Stadt der Menschheit, Zion, zu gelangen, begeben sich Neo und Trinity zu einem Befreiungsversuch erneut in die Matrix. Nach dem geglückten Befreiungsversuch entkommen Morpheus und Trinity aus der Matrix, aber Neo wird durch Mr. Smith an der Flucht gehindert. Inzwischen greifen Roboter, sogenannte Sentinels, die Nebukadnezzar an. Die Benutzung eines EMP als einziges mögliches Mittel würde auch Neo töten, da er noch mit der Matrix verbunden ist. Deshalb beschließen sie, zu warten, bis Neo es zurück schafft, während die Roboter immer weiter in das Schiff vordringen. Nach einer Verfolgungsjagd und einem harten Kampf wird Neo von Agent Smith erschossen. Trinity ist wegen einer Prophezeiung des Orakels jedoch davon überzeugt, dass Neo lebt, da ihr offenbart wurde, sie würde sich in den Auserwählten verlieben. Sie gibt Neos Körper an Bord der Nebukadnezzar einen Kuss: „Das Orakel hat mir gesagt, dass der Mann, den ich liebe, der Auserwählte ist. Du kannst also unmöglich tot sein!“ Neo erwacht daraufhin mit neuen Fähigkeiten. Er kann den Code der Matrix nun deutlich sehen und mit seinen Gedanken frei manipulieren. Nach einem kurzen ungleichen Kampf, in dem Neo seinen Gegner Agent Smith souverän beherrscht, dringt er in dessen Körper ein und zerstört ihn von innen. Er kehrt schließlich gerade rechtzeitig zurück, sodass der EMP gefahrlos betätigt und die Sentinels zerstört werden können.

Gegen Ende des Films befindet sich Neo in der Matrix und erklärt, die in der Matrix gefangenen Menschen befreien zu wollen, bevor er sich nach Art eines Superman in die Lüfte erhebt.

Spezialeffekte

Der Film erregte Aufsehen durch aufwendig gestaltete Kampfszenen im Stil von Kung-Fu-Filmen, die in Verbindung mit digitalen Effekttechniken auf innovative Weise präsentiert wurden.

Der durch den Film bekannt gewordene Bullet-Time-Effekt – ein spezielles Verfahren der Zeitlupenfotografie – wurde in Matrix durch 122 Spiegelreflex- und 2 Filmkameras realisiert. Die Kameras wurden rund um eine Szene auf Schienen geschraubt und synchronisiert ausgelöst. So kann diese Szene verlangsamt, gestoppt oder rückwärts abgespielt werden, während eine Kamerafahrt in dieser scheinbar zeitverlangsamten Welt möglich ist.

Das Motion-Capture-Verfahren wurde ebenfalls in Matrix verwendet. Hierbei werden menschliche Bewegungen durch Sensorenchips erfasst, vom Computer gespeichert und dann auf künstlich erstellte Mensch-Modelle im Computer übertragen, die dann digital in das konventionell aufgenommene Filmmaterial hineinkopiert werden.

Für in der Matrix spielende Szenen wurde ein grüner, für in der Realität spielende Szenen ein blauer Farbfilter eingesetzt, der die jeweiligen Szenen entsprechend leicht einfärbt.[1]

Synchronisation

Synchronfirma: R.C. Production

Dialogbuch: Alexander Löwe

Dialogregie: Clemens Frohmann

Rolle
Schauspieler
Synchronsprecher
Neo / Thomas A. Anderson Keanu Reeves Benjamin Völz
Morpheus Laurence Fishburne Tom Vogt
Trinity Carrie-Anne Moss Martina Treger
Agent Smith Hugo Weaving Hans-Jürgen Wolf
Cypher / Mr. Reagan Joe Pantoliano Ilja Richter
Tank Marcus Chong Dietmar Wunder
Apoc Julian Arahanga Daniel White
Mouse Matt Doran Asad Schwarz
Switch Belinda McClory Anja Godenschweger
Dozer Ray Anthony Parker Bernd Schramm
Agent Brown Paul Goddard Erich Räuker
Agent Jones Robert Taylor Uwe Jellinek
Orakel Gloria Foster Hannelore Fabry
Rhineheart David Aston Till Hagen
Choi Marc Gray David Nathan
Junge mit Löffel Rowan Witt Benjamin Meierhofer

Soundtrack / Musik

Die Filmmusik wurde von Don Davis komponiert und erschien im Mai 1999 als The Matrix (Original Motion Picture Score) unter dem Label Varèse Sarabande.

Im Film verwendete Titel:[2]

Interpret Titel
Massive Attack Dissolved Girl*
Rob Zombie Dragula (Hot Rod Herman Mix)*
Lunatic Calm Leave You Far Behind (Lunatics Roller Coaster Mix)*
The Prodigy Mindfields*
Meat Beat Manifesto Prime Audio Soup*
Rob D Clubbed To Death (Kurayamino Mix)*
Django Reinhardt Minor Swing
Duke Ellington I’m Beginning to See the Light
Propellerheads Spybreak!*
Rage Against the Machine Wake Up*
Marilyn Manson Rock is Dead*

Der Soundtrack erschien am 19. April 1999, welcher von WMG produziert wurde. Neben den in der oberen Liste mit Sternchen (*) gekennzeichneten Songs enthält der Soundtrack auch die Songs Look to your Orb for the Warning von Monster Magnet, My own Summer von den Deftones, Ultrasonic Sound von Hive, Du hast von Rammstein und "Dragula" von Rob Zombie

Dreh, Kinostart und Einspielergebnis

Die Dreharbeiten fanden vom 14. März bis 1. September 1998 in Sydney statt. Dabei wurden auch bereits vorhandene Kulissen aus dem Film Dark City von 1998 verwendet, dessen Handlung gewisse Ähnlichkeiten zu Matrix aufweist. So sind beispielsweise die Hausdächer, über die Trinity zu Beginn läuft, dieselben, über die John Murdoch in Dark City läuft. Ursprünglich war Will Smith für die Rolle des Neo vorgesehen. Smith sagte aber ab, weil er von dem Filmkonzept anfangs nicht überzeugt war und sich die Rolle selbst nicht zutraute.[3] In einem Interview von 2004 bekannte er, froh darüber zu sein, da er das Konzept des Films erst später verstanden und Keanu Reeves seine Sache im Film sehr gut gemacht habe.[4]

Die Produktionskosten wurden auf rund 63 Millionen US-Dollar geschätzt. Kinostart in den Vereinigten Staaten war am 31. März 1999 und in Deutschland am 17. Juni 1999. Der Film spielte in den Kinos weltweit rund 463 Millionen US-Dollar ein, davon rund 171 Millionen in den Vereinigten Staaten.

Einflüsse und Gestaltungsmerkmale

Die grünen Zeichenkaskaden des Matrix-Codes bestehen neben gespiegelten Zeichen aus indischen Ziffern und japanischen Schriftzeichen.

Auffallend sind die über den Horizont üblicher Actionfilme hinausgehenden philosophisch-theologischen Inhalte mit Elementen und Anleihen bei der Erkenntnistheorie (siehe z. B. Platons Höhlengleichnis), des Gnostizismus, Zen-Buddhismus und der Analogie der Handlung zum Neuen und Alten Testament sowie zur Gegenkultur.[5] Neos Versteck für Software in seiner Wohnung ist das Buch Simulacres et Simulation des französischen Medienphilosophen Jean Baudrillard, das das Verhältnis von Realität, Symbolen und Gesellschaft untersucht. In der Wohnung des Orakels ist ein Schild über der Tür mit der lateinischen Inschrift Temet Nosce zu sehen, was auf Deutsch so viel wie „Erkenne dich selbst“ bedeutet, eine aus der griechischen Philosophie stammende Maxime (Gnothi seauton).

Einige Motive des Films lassen sich auf eine Reihe von Einflüssen zurückführen. Ende der 1980er Jahre wurde in der deutschen Romanserie Perry Rhodan beschrieben, wie die Bewohner der Erde zwangsweise durch Chips mit einer künstlichen, aber als echt empfundenen Realität verbunden waren (Simusense).[6] Der Film weist weiterhin deutliche Bezüge zur Grundidee des Romans Simulacron-3 von Daniel F. Galouye auf.[7] Das Buch wurde zweimal verfilmt: 1973 von Rainer Werner Fassbinder als zweiteiliger Fernsehfilm unter dem Titel Welt am Draht und 1999 von Josef Rusnak unter dem Titel The 13th Floor – Bist du was du denkst?. 1978 verwendete Adam Wisniewski-Snerg das Motiv eines handelnden Protagonisten in einer Welt, die einem geheimen Drehbuch entspricht, in der lediglich dieser erkennt, dass die Wirklichkeit nur vorgetäuscht ist – während alle anderen still ihre Rolle spielen. Vielfach auch von Putnam und anderen Philosophen ist im Gedankenexperiment – Gehirne im Tank – darüber philosophiert worden, ob es einem bewusst sein kann, ein Gehirn im Tank zu sein, das mit den entsprechenden Informationen gefüttert wird, oder ob das Gehirn im Tank diesen Zusammenhang nicht erkennen kann.

Fortsetzungen und Computerspiele

Nach dem Erfolg von The Matrix kamen 2003 die Nachfolger Matrix Reloaded und als dritter Teil Matrix Revolutions in die Kinos. Hinzu kamen neun Anime-Kurzfilme namens Animatrix, die im Internet und vor anderen Kinofilmen gezeigt und schließlich alle auf einer DVD veröffentlicht wurden. Etwa gleichzeitig mit dem zweiten Teil wurde außerdem das Computerspiel Enter the Matrix für PC, PlayStation 2, Xbox und GameCube veröffentlicht. Am 7. Dezember 2004 wurde „The Ultimate Matrix Collection“ veröffentlicht. Sie enthält alle drei Filme, die Animatrix-DVD sowie zusätzlich sechs DVDs mit Hintergrund-Informationen. Das Set, bestehend aus zehn DVDs, ist in der Standard-Edition und in der Special-Edition (Plastikbox inklusive einer Neo-Büste) erhältlich. Im 1. Quartal 2005 wurde das Online-Computer-Spiel The Matrix Online veröffentlicht, dessen vom Spieler beeinflussbare Handlung dort ansetzt, wo Matrix Revolutions aufhört. Am 15. November 2005 wurde das dritte Computerspiel The Matrix: Path of Neo veröffentlicht. Entwickler war Shiny Entertainment, das auch schon für Enter the Matrix verantwortlich zeichnet.

Rezeption

Kritik

Quelle Bewertung
Rotten Tomatoes
Kritiker SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[8]
Publikum SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[8]
Metacritic
Kritiker SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[9]
Publikum SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[9]
IMDb SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[10]

Viele Kritiker besprachen den Film positiv; Andreas Platthaus resümierte 2003 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, er sei zur „Legende“ geworden „durch die Mitwirkung all jener Interpreten, die ihre kruden Zukunfts-, Gesellschafts-, Wissenschafts- oder auch nur Science-fiction-Modelle hier einem Test unterworfen sahen“ und sich jeweils bestätigt gesehen hätten.[11] Auf Spiegel Online hatte der Medienwissenschaftler Tilman Baumgärtel beispielsweise geschrieben, „mit den opulenten Bildern“ solle das Publikum „scheinbar erschlagen“ werden: Die „postmoderne Melange“ spiele auf Gedanken der postmodernen Philosophie, Nietzsches und des Taoismus an und zitiere Cyberpunk-Filme wie Blade Runner, Total Recall und Brazil, aber auch Klassiker wie Cocteaus „Orphée“. Diese „disparaten“ Elemente würden verbunden zu einem Film, „der unterhaltsam und gleichzeitig intellektuell herausfordernd“ sei.[12] Der film-dienst schrieb:

Aufwendig gestalteter Science-Fiction-Film, der das aktuelle Misstrauen gegenüber der sichtbaren Welt und insbesondere den neuen Computertechniken artikuliert, wobei er sich zahlreicher mythologischer und religiöser Anspielungen bedient. Das fast ohne Farben und in kahlen Räumen inszenierte Endzeitdrama setzt zugleich auf perfekte Kampfszenen, in denen das traditionelle Kung-Fu-Kino mit den Möglichkeiten der Digitaltechnik effektvoll übersteigert wird.[13]

Auszeichnungen

Adaptionen und Parodien

Verschiedene Filme haben wesentliche Elemente des Films Matrix übernommen, um ihre eigene Geschichte zu erzählen. Dazu gehören neben vielen anderen (wie z. B. Matrix XP[14]) auch die mehrfach ausgezeichnete Flash-Animation The Meatrix. Auch einzelne Szenen und stilistische Elemente wurden parodiert, etwa in manchen Folgen der Simpsons und Futurama. Beispielsweise wird die Szene, in der Neo und Trinity in das Hochhaus eindringen, in dem Morpheus von den Agenten gefangengehalten wird, im Videospiel Conker’s Bad Fur Day nachgestellt. Die Szene auf dem Dach des Hochhauses, in der einer der Agenten auf Neo schießt und dieser sich nach hinten bis zum Boden beugt, während über ihm die Kugeln in Zeitlupe hinwegziehen (siehe auch Bullet Time), wird häufig in Filmen oder durch Bilder parodiert, zum Beispiel in den Filmen Scary Movie, Shrek, Der WiXXer, Kung Pow: Enter the Fist und Ich bin immer für Dich da! sowie in einigen Computerspielen. Es existiert eine Parodie (produziert für die MTV-Movie-Awards), die sich auf der Bonus-DVD des zweiten Teils befindet. Im Videospiel Grand Theft Auto V wurden drei Modelle des fiktiven Autoherstellers Übermacht, der auf BMW basiert, nach Persönlichkeiten und Orten aus dem Film benannt.

Literatur

  • Christof Wolf: Zwischen Illusion und Wirklichkeit. Wachowskis Matrix als filmische Auseinandersetzung mit der digitalen Welt. In: Beiträge zur Medienästhetik und Mediengeschichte, Bd. 14; LIT Verlag, Münster 2002, ISBN 3-8258-6167-8
  • Sebastian Görnitz-Rückert: Anders als es scheint – Matrix als Paradigma gegenwärtiger Jugendreligiösität. In: Martin Laube (Hrsg.): Himmel – Hölle – Hollywood. Religiöse Valenzen im Film der Gegenwart. LIT Verlag, Münster 2002, ISBN 3-8258-5567-8, S. 143–172
  • Karen Haber (Hrsg.): Das Geheimnis der Matrix. Heyne, München 2003, ISBN 3-453-87048-4 (mit Beiträgen von Stephen Baxter, Bruce Sterling, Alan Dean Foster, David Brin, Ian Watson, Joe Haldeman u. a.)
  • Martin A. Hainz: Technik visualisiert – The Matrix. In: Quarber Merkur, Nr. 105/106, 2007, S. 147–150.
  • Valentin Platzgummer: Die Errettung der Menschheit. Studien zu den Science Fiction-Filmen Gattaca und Matrix. Tectum, Marburg 2003, ISBN 3-8288-8570-5
  • Georg Seeßlen: Die Matrix entschlüsselt. Das definitive Buch über alle drei Matrix-Filme. Bertz, Berlin 2003, ISBN 3-86505-151-0
  • Christoph Spehr: Revolution und Transformation in „Matrix“. In: Berliner Debatte Initial, 16 (2005), 1, ISBN 3-936382-38-7, S. 4–19.
  • Veit M. Etzold: Matrix. Die Ambivalenz des Realen. Die Inszenierung von Wirklichkeit und Illusion im erkenntnistheoretischen und kunsthistorischen Kontext. Sekundärliterarische Reihe 60. Passau 2006, ISBN 978-3-932621-90-1. Online-Volltext
  • Thomas Weber: Medialität als Grenzerfahrung. Futurische Medien im Kino der 80er und 90er Jahre. transcript, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-89942-823-0
  • Gina Ziebell: Why Does the One Only Exist in Cyberspace? Obsolescence of the Body, Construction of a Virtual Subject and the Question of Control in „The Matrix“ sowie Dennis Edelmann: “Like Alice in Wonderland”: Special Effects in The Matrix In: Sonja Georgi and Kathleen Loock (eds.): Of Body Snatchers and Cyberpunks, 2011 Universitätsverlag Göttingen, ISBN 978-3-941875-91-3

Weblinks

Wikiquote: Matrix – Zitate
Commons: Matrix – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mario Remler: The Complete Matrix Trilogy (Blu-ray). In: Cinefacts. Abgerufen am 9. November 2014.
  2. imdb.com
  3. Shell Harris: 10 Actors Who Passed on Iconic Movie Roles. Toptenz, 31. August 2008, abgerufen am 1. Oktober 2014 (englisch).
  4. Neil Wilkes: Will Smith glad he turned down 'The Matrix'. DigitalSpy., 26. Juli 2004, abgerufen am 1. Oktober 2014 (englisch).
  5. Fabian Bross: Gefangen in der Welt der Zeichen. Über Kommunikationsguerilla und andere Versuche ‚dem System‘ zu entkommen. Eine Untersuchung zur Illuminatus!- und zur Matrix-Trilogie. (PDF; 999 kB) In: Helikon. A Multidisciplinary Online Journal. Bd. 1, 2010, S. 48–67.
  6. The Animatrix and Anime’s Burgeoing Influence
  7. Thorsten Dörting: Science-Fiction-Klassiker „Welt am Draht“: Besser paranoid als tot. In: Spiegel Online. 11. Februar 2010, abgerufen am 2. Dezember 2010.
  8. a b [1] bei Rotten Tomatoes, abgerufen am 23. November 2014
  9. a b [2] bei Metacritic, abgerufen am 20. November 2014
  10. Matrix bei IMDb
  11. Andreas Platthaus: Jetzt dürfen die Deutschen: „Matrix Reloaded“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. Mai 2003.
  12. Tilman Baumgärtel: „Matrix“ – Elegante Ballerorgie. In: Spiegel Online, 14. Juni 1999.
  13. film-dienst, 12/1999.
  14. matrix-xp.com