Tomorrow Never Knows

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Tomorrow Never Knows
The Beatles
Veröffentlichung 5. August 1966
Genre(s) Psychedelic Rock, experimenteller Rock
Autor(en) Lennon/McCartney
Album Revolver

Tomorrow Never Knows (engl. ‚Keiner weiß, was morgen ist‘ [sinngemäß]) ist ein Song der Beatles aus dem Jahr 1966, geschrieben und gesungen von John Lennon (trotz der üblichen Autorenangabe Lennon/McCartney). Er erschien auf dem Album Revolver.

Text und Titel

Als Vorlage für den Text dienten Schriften aus dem Tibetischen Totenbuch, das wiederum von Timothy Leary und Richard Alpert in dessen Handbuch zur Bewusstseinserweiterung Die Psychedelische Erfahrung als Quelle benutzt wurde. Darin wird der Konsum von LSD zu psychiatrischen Behandlungszwecken erwogen und Anleitungen für einen kontrollierten Rausch beschrieben. John Lennon konsumierte zu dieser Zeit LSD.

Der Titel Tomorrow Never Knows, der an keiner Stelle des Lieds als Text gesungen wird, ist ein Malapropismus von Ringo Starr, ähnlich wie A Hard Day’s Night. Starr gab diese Redewendung 1964 in einem Interview von sich, die sinngemäß „Keiner weiß, was morgen ist“ bedeuten soll.

Musik und Produktion

Dieser Song beendet das Album Revolver, wurde aber als erster Titel eingespielt. Die Aufnahmen in den Abbey Road Studios begannen am 6. April 1966. Produzent war George Martin, als Toningenieur wurde der erst 20-jährige Geoff Emerick neu engagiert, der zahlreiche technische Ideen einbrachte.

Produktionstechnisch schlugen die Beatles hier abermals neue Wege ein. Der Song besteht neben Lennons Gesang hauptsächlich aus einem durchgängigen Schlagzeug- und Bassloop und rückwärts laufenden Tonbandschleifen.[1] Mit dieser Technik experimentierten die Musiker auch bei anderen Liedern, um ihren musikalischen Ausdruck zu erweitern. Paul McCartney spielte ein Gitarrensolo ein, welches ebenfalls rückwärts abgemischt wurde.

Lennons Stimme wurde durchgängig mit Hilfe des von Ken Townsend neu erfundenen Flanging-Effekts verfremdet. In der zweiten Hälfte des Stücks wird sie zudem durch einen Leslie-Lautsprecher geführt, denn sie sollte sich distanziert und dünn anhören – laut George Martin sagte Lennon: „Ich möchte so klingen, als wäre ich der Dalai Lama, der vom höchsten Berggipfel aus singt, und trotzdem die Wörter hören, die ich singe.“ Zum Erzielen eines derartigen Effekts veränderten Emerick und seine Mitarbeiter die Schaltungen einer Hammond-Orgel, um den dort eingebauten Leslie-Lautsprecher zu nutzen. Ab da verwendeten die Beatles diese revolutionäre Technik für die verschiedensten Instrumente.

Harmonisch verharrt der Track die meiste Zeit in einem C-Dur-Akkord (über dem Orgelpunkt des Bassloops), der nur gegen Ende der Strophen zur Doppelsubdominante B-Dur hin wechselt. Die Gesangsmelodie steht in der mixolydischen Tonart.

Dieser Titel durchlief viele Entwicklungsphasen, bevor die endgültige Version aufgenommen wurde. Er ist als reines Studioprodukt zu betrachten und hätte mit der damaligen Technik nicht live aufgeführt werden können. Diese Arbeitsweise wurde bald typisch für die Beatles; da sie nicht mehr auf Tournee gingen, mussten ihre Lieder auch nicht mehr auf die Bühnentechnik beschränkt werden.

Coverversionen

Wie zahlreiche andere Songs der Beatles wurde auch dieser von anderen Künstlern gecovert (Auswahl):

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tilman Baumgärtel: Schleifen. Zur Geschichte und Ästhetik des Loops. Kulturverlag Kadmos, Berlin 2015, S. 295–314.