Utzedel
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 52′ N, 13° 7′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Mecklenburgische Seenplatte | |
Amt: | Demmin-Land | |
Höhe: | 29 m ü. NHN | |
Fläche: | 25,98 km2 | |
Einwohner: | 446 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17111 | |
Vorwahl: | 039993 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 71 148 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Goethestraße 43 17109 Demmin | |
Bürgermeisterin: | Gisela Schönbeck | |
Lage der Gemeinde Utzedel im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte | ||
Utzedel ist eine Gemeinde im Norden des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Die Gemeinde liegt südöstlich von Demmin. Sie gehört dem Amt Demmin-Land an, das seinen Verwaltungssitz in Demmin hat.
Geografie
Utzedel liegt ca. sieben Kilometer südöstlich von Demmin. Durch den Westen des Gemeindegebietes fließt der Augraben, nördlich davon die Tollense.
Nachbargemeinden
- im Norden: Siedenbrünzow
- im Osten: Kruckow, Alt Tellin
- im Süden: Hohenmocker
- im Westen: Demmin, Beggerow
Ortsteile
- Utzedel
- Leistenow
- Dorotheenhof
- Teusin
- Roidin
Geschichte
Utzedel wurde 1248 erstmals urkundlich erwähnt, als der pommersche Herzog Wartislaw III. dem Kloster Dargun den Besitz bestätigte. Die Feldsteinkirche stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts.
Das Gut befand sich seit 1500 im Besitz der Familie von Maltzahn, zusammen mit den später in der Nähe entstandenen Vorwerken Dorotheenhof und Karolinenberg.[2] Über eine längere Zeit wurden diese Güter von der Familie Walsleben gepachtet. 1737 lösten der Rittmeister Gustav Adolf von Maltzahn und der Oberhofmeister Carl Friedrich von Maltzahn diese Güter von den Pächtern aus, welche so bis 1930 unter direkter der Verwaltung der Maltzahns verblieben. Die Ruine des Gutshauses stammt von um 1800.
Das 1970 errichtete moderne Treib- und Schmierstofflager der Nationalen Volksarmee war das größte Depot in der DDR.
Leistenow wurde 1291 urkundlich erstmals erwähnt. Die einfache Kirche Leistenow stammt von um 1700.
Bis 1756 war die Familie von Walsleben im Besitz des Gutes. Es folgten die Holleben und die Bolten, bis dann die Familie von Heyden durch Wichard Wilhelm von Heyden 1825 das Gut erwarb. Der Gutspark wurde von Peter Joseph Lenné Mitte des 19. Jahrhunderts gestaltet. 1945 war Bogislaw von Heyden letzter Besitzer auf dem 400 ha großen Gut. Sein Schwiegersohn Carl Christian Hesse erlangte das Anwesen der Gutsanlage nach 1990 zurück.[3]
Roidin hatte im Mittelalter eine Kirche. 1669 erfolgte ein Neubau der Kirche, die abgerissen werden musste. Die neugotische Kirche Roidin stammt von 1874. Gutsbesitzer war u.a. die Familie von Maltzahn. Das unsanierte Gutshaus stammt von um 1860.
Eingemeindungen
Seit dem 13. September 1973 gehört Leistenow zu Utzedel.[4] Am 1. Juni 2004 wurde Teusin eingegliedert.[5]
Sehenswürdigkeiten
- Ruine des Gutshauses Utzedel von um 1800 mit Gewölbe und verwildertem Garten
- Feldsteinkirche Utzedel aus der Mitte des 13. Jahrhunderts
- Slawischer Burgwall auf dem Carolinenberg in Utzedel
- Kirche Leistenow: Einfacher Putzbau aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die Innenausstattung stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Altar zeigt Gemälde der Kreuzigung, des Abendmahles und die Wappen der Familien von Walsleben und von Borcke.
- Gutshaus Leistenow von 1842 mit Gutspark, gestaltet von Lenné
- Kirche Roidin: neugotische Feldsteinkirche aus dem 19. Jahrhundert
- Findling Davids-Stein: zweitgrößter Findling im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
- 129 Meter hoher Fernmeldeturm der BWI Informationstechnik aus Stahlbeton auf dem Gelände des Betriebsstoffdepot der Bundeswehr. (Koordinaten: 53° 52′ 9″ N, 13° 6′ 53″ O )
Wirtschaft und Verkehr
Die Gemeinde wird hauptsächlich durch die Landwirtschaft geprägt.
Der Ortsteil Utzedel, der sich im Norden des Gemeindeterritoriums befindet, liegt direkt an der Landstraße 271. An der Bahnstrecke Stralsund-Neubrandenburg-Berlin liegt ein Haltepunkt, welcher stündlich bedient wird. Am Bahnhof Utzedel zweigt ein Gleis zum Betriebsstoffdepot der Bundeswehr ab, das nach wie vor genutzt wird.
Die Bundeswehr unterhält auf dem Gelände des Bundeswehrdepots Ost ein Lager für Treib- und Schmierstoffe mit rund zehn Millionen Liter Kerosin und Dieselkraftstoff. Das Depot besteht seit 1972 und wurde bis 1990 von der Nationalen Volksarmee (NVA) genutzt.[6]
Persönlichkeiten
- Dieter Heuer (* 8. August 1942), ehemaliger deutscher Ringer
Literatur
- Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen, II. Teils – Band I., Die Kreise Demmin, Anklam, Usedom-Wollin und Ückermünde, Anklam 1868. (Digitalisat vorhanden)
Weblinks
Literatur über Utzedel in der Landesbibliographie MV
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ [1]
- ↑ Hubertus Neuschäffer: Vorpommerns Schlösser und Herrenhäuser. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft 1993, S. 114, ISBN 3-88042-636-8
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01. 01. 1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
- ↑ https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Bundeswehr-Treibstofflager-auf-dem-Pruefstand,bundeswehr1522.html