Division 2 1962/63

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Division 2 1962/63
Meister AS Saint-Étienne
Aufsteiger AS Saint-Étienne
FC Nantes
Absteiger CO Roubaix-Tourcoing
AS Troyes-Savinienne
Mannschaften 19
Spiele 342
Tore 1.103 (ø 3,23 pro Spiel)
Torschützenkönig Argentinien Ernesto Gianella
(AS Béziers)
Division 2 1961/62
Division 1 1962/63

Die Division 2 1962/63 war die 24. Austragung der zweithöchsten französischen Fußballliga. Zweitligameister wurde die AS Saint-Étienne.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnahmeberechtigt waren die 15 Vereine, die nach der vorangegangenen Spielzeit weder in die erste Division aufgestiegen waren noch ihre Lizenz – freiwillig oder gezwungen – aufgegeben hatten; dazu kamen vier Erstligaabsteiger.

Somit spielten in dieser Saison folgende 19 Mannschaften um die Meisterschaft der Division 2:

Einen direkten Auf- und Abstieg in Abhängigkeit vom sportlich erzielten Ergebnis gab es lediglich zwischen erster und zweiter Profi-Division; nach dem Zweiten Weltkrieg war über einige Jahre ein Abstieg in die dritthöchste Spielklasse eingeführt worden, der allerdings inzwischen nicht mehr in Kraft war. Ein Zweitdivisionär konnte also alleine in dem Fall absteigen, dass er seine Lizenz abgab oder sie ihm entzogen wurde. Bisherige Amateurmannschaften hingegen konnten auch weiterhin nur dann zur folgenden Saison in die Division 2 aufsteigen, wenn sie vom zuständigen Verband FFF die Genehmigung erhielten, professionellen Status anzunehmen.
Auch in dieser Saison gab es keine Relegation zwischen dem am schlechtesten platzierten Erstligisten, der nicht direkt abstieg, und dem besten, nicht direkt aufstiegsberechtigten Zweitligisten.

Saisonverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jede Mannschaft trug gegen jeden Gruppengegner ein Hin- und ein Rückspiel aus, einmal vor eigenem Publikum und einmal auswärts. Es galt die Zwei-Punkte-Regel; bei Punktgleichheit gab das Torverhältnis den Ausschlag für die Platzierung. In Frankreich wird bei der Angabe des Punktverhältnisses ausschließlich die Zahl der Pluspunkte genannt; hier geschieht dies in der in Deutschland zu Zeiten der 2-Punkte-Regel üblichen Notation.

Die AS Saint-Étienne marschierte mit nur drei Niederlagen – 1:3 in Béziers, 1:6 beim Schlusslicht aus Aix-en-Provence und zuhause 0:1 gegen den FC Nantes, bei dem sie das Hinspiel allerdings sogar mit 4:0 gewonnen hatte – unangefochten zum Meistertitel und kehrte auf Anhieb in die Division 1 zurück. Mit diesen beiden Mannschaften konnten als einzige ernsthafte Verfolger Sochaux und Le Havre einigermaßen Schritt halten, holten in den direkten Duellen gegen die beiden diesjährigen Spitzenteams aber nur drei beziehungsweise zwei der jeweils acht zu vergebenden Punkte.[1] Dabei hatte Sochaux den Erfolg am letzten Spieltag noch selbst in der Hand gehabt; der „Peugeot-Werksklub“ unterlag dabei allerdings vor einer Rekordkulisse von 16.959 zahlenden Zuschauern beim FC Nantes mit 0:2.[2] Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht zu erahnen gewesen, dass beide Aufsteiger den französischen Vereinsfußball für die kommenden knapp zwei Jahrzehnte dominieren sollten; die „Grünen“ aus Saint-Étienne gewannen ab 1964 und die „Gelben“ aus Nantes – die noch nie zuvor erstklassig gespielt hatten – ab 1965 zusammen bis 1983 insgesamt 15 Meistertitel sowie sechs Mal die Coupe de France. Vor allem begannen sie als erste im Land mit dem Aufbau eigener Nachwuchs-Ausbildungszentren und entwickelten unter ihren langjährigen Trainern (Snella, Batteux und Herbin bei der ASSE, Arribas und Vincent beim FCN) eine moderne, eigenständige und dabei attraktive Spielweise, die später auch andere Vereine Frankreichs nachzuahmen suchten und die den französischen Fußball insgesamt ab Mitte der 1980er Jahre auch international konkurrenzfähig zu machen begann.

Da es in dieser Saison nur zwei Aufstiegsplätze gab, mussten die beiden Vorjahresabsteiger Sochaux und Le Havre ein weiteres Jahr in der zweiten Division verbringen, genauso wie der vierte Absteiger aus Metz, der sogar bloß einen Rang im Tabellenmittelfeld erreichte. Im unteren Bereich des Abschlussklassements fand sich Aix zum dritten Mal seit 1960 als Träger der „roten Laterne“ wieder. Drei der nur geringfügig besser platzierten Vereine zogen nach Saisonende hingegen Konsequenzen aus ihrem teilweise langjährigen Scheitern an der Aufgabe, die zweite Division mit ihren in aller Regel geringen Zuschauerzahlen und nicht kostendeckenden Einnahmen dauerhaft in Richtung der ersten Liga zu verlassen: Roubaix-Tourcoing, CA Paris und Troyes-Savinienne gaben ihren Profistatus auf. Exemplarisch war der Fall der Hauptstädter von Cercle Athlétique: sie hatten der zweiten Division 23 Spielzeiten in ununterbrochener Folge angehört, dabei ab 1947/48 als beste Position noch einmal einen 14. Platz erreicht, aber sieben Mal als Tabellen-Vorletzter und vier Mal als Schlusslicht die jeweilige Saison beendet. Angesichts der Tatsache, dass sie mit dem Racing Club, Stade Français und Red Star aus dem angrenzenden Saint-Ouen auch noch drei Konkurrenten um die örtliche Zuschauergunst besaßen, ließ sich 1963 ungeachtet aller „Improvisationskunst“ des langjährigen Vereinspräsidenten Marcel Langiller der Profistatus für CAP endgültig nicht mehr finanzieren.

In den 342 Ligabegegnungen wurden 1.103 Treffer erzielt; das entspricht einem Mittelwert von 3,2 Toren je Spiel. Die Torjägerkrone gewann der Argentinier Ernesto Gianella aus Béziers mit 24 Toren.[3] Zur folgenden Spielzeit kamen die Erstligaabsteiger FC Grenoble, FC Nancy, SO Montpellier und Olympique Marseille hinzu. Der französische Fußballverband erteilte keinem Amateurverein eine neue Lizenz, so dass die Division 2 dann mit 18 Teilnehmern ausgetragen wurde.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
 1. AS Saint-Étienne (A)  36  25  8  3 086:460 1,87 58:14
 2. FC Nantes (A)  36  25  4  7 082:380 2,16 54:18
 3. FC Sochaux (A)  36  21  9  6 068:330 2,06 51:21
 4. Le Havre AC  36  18  11  7 063:430 1,47 47:25
 5. Red Star Olympique  36  17  9  10 069:600 1,15 43:29
 6. US Boulogne  36  15  9  12 066:550 1,20 39:33
 7. OSC Lille  36  15  8  13 063:590 1,07 38:34
 8. FC Limoges  36  14  9  13 057:600 0,95 37:35
 9. FC Metz (A)  36  12  12  12 062:460 1,35 36:36
10. AS Béziers  36  15  6  15 064:620 1,03 36:36
11. AS Cannes  36  16  3  17 067:700 0,96 35:37
12. Racing FC Besançon  36  12  8  16 065:720 0,90 32:40
13. US Forbach  36  11  7  18 036:530 0,68 29:43
14. CO Roubaix-Tourcoing  36  9  10  17 046:630 0,73 28:44
15. CA Paris  36  9  10  17 039:620 0,63 28:44
16. AS Cherbourg  36  7  13  16 046:620 0,74 27:45
17. AS Troyes-Savinienne  36  8  10  18 050:760 0,66 26:46
18. SC Toulon  36  7  9  20 041:700 0,59 23:49
19. AS Aix  36  6  5  25 033:730 0,45 17:55

Platzierungskriterien: 1. Punkte – 2. Torquotient – 3. geschossene Tore

  • Aufstieg in die Division 1 1963/64
  • Abstieg in die National (D3) nach Lizenzrückgabe
  • (A) Absteiger aus der Division 1 1961/62

    Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Alex Graham: Football in France. A statistical record 1894–2005. Soccer Books, Cleethorpes 2005, ISBN 1-86223-138-9
    • Sophie Guillet/François Laforge: Le guide français et international du football éd. 2009. Vecchi, Paris 2008, ISBN 978-2-7328-9295-5
    • Pierre Minier: 1943–2003 – Football Club de Nantes, le doyen de l’élite. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2003, ISBN 2-911698-23-1
    • Frédéric Parmentier: AS Saint-Étienne, histoire d’une légende. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2004, ISBN 2-911698-31-2

    Anmerkungen und Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. Parmentier, S. 288; Minier, S. 265f.
    2. Minier, S. 42
    3. Guillet/Laforge, S. 252