Gundelfingen an der Donau
Wappen | Deutschlandkarte | |
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![]() |
Koordinaten: 48° 33′ N, 10° 22′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Dillingen an der Donau | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Gundelfingen an der Donau | |
Höhe: | 438 m ü. NHN | |
Fläche: | 54,05 km2 | |
Einwohner: | 7808 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 144 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 89423 | |
Vorwahl: | 09073 | |
Kfz-Kennzeichen: | DLG, WER | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 73 136 | |
Stadtgliederung: | 15 Gemeindeteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Prof-Bamann-Str. 22 89423 Gundelfingen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Miriam Gruß (FDP) | |
Lage der Stadt Gundelfingen a.d.Donau im Landkreis Dillingen an der Donau | ||
Gundelfingen an der Donau (amtlich: Gundelfingen a.d.Donau) ist eine Stadt im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Gundelfingen an der Donau.
Die Stadt liegt an der Donau zwischen Günzburg und Dillingen an der Donau.
Die Burgstadt der Stauferzeit erlebte eine Blütezeit im Mittelalter, woran noch heute das Stadtbild erinnert.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gundelfingen liegt am Rande der Schwäbischen Alb im Donautal, dessen ausgedehnte Auen-, Ried- und Mooslandschaft (Schwäbisches Donaumoos) sich auf die südliche Gemarkung der Stadt erstreckt. Der Ortskern wird von drei Armen der Brenz durchflossen. Die Donau fließt im Süden an der Stadt vorbei und wird zu einem Stausee aufgestaut.
Nachbargemeinden sind die Städte Lauingen (Donau) und Günzburg sowie die Gemeinden Bächingen an der Brenz, Haunsheim, Medlingen und Offingen.
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde hat 15 amtlich benannte Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2]
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Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die erste urkundliche Erwähnung wird auf etwa 750 datiert. Die Stadtrechte erhielt Gundelfingen 1220. In dieser Zeit wurde die Stadtmauer mit drei Toren errichtet, von denen heute noch das „Untere Tor“ erhalten ist.
Einen wichtigen Punkt in der Geschichte der Stadt markiert das Jahr 1462: Die Stadt wehrte sich erfolgreich gegen eine Belagerung des kaiserlichen Heeres unter Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach. Herzog Ludwig der Reiche verlieh darauf als Anerkennung der Stadt weite Ländereien, Steuervergünstigungen und einen Wappenbrief. Dieser berechtigte die Stadt dazu, ein Drittel des bayerischen Wappens in ihr eigenes aufzunehmen.
Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg wurde die Stadt 1505 dem Herzogtum Pfalz-Neuburg angegliedert. Seit 1777 gehört Gundelfingen wieder zu Bayern.
Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- katholische Kirchengemeinde
- evangelische Kirchengemeinde
Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 1. Mai 1978 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Echenbrunn und Peterswörth eingegliedert.[3]
Im Jahr 1978 wurde im Rahmen der kommunalen Gebietsreform die Verwaltungsgemeinschaft Gundelfingen an der Donau gegründet. Neben der Stadt Gundelfingen gehören dazu die Orte Bächingen an der Brenz, Haunsheim und Medlingen. Die zugehörigen Gemeinden besitzen weiterhin Selbständigkeit (eigene Bürgermeister). Zur Verwaltungsgemeinschaft (VG) gehören etwa 11.600 Einwohner. Die erste Bürgermeisterin der Stadt Gundelfingen ist gleichzeitig Leiterin der Verwaltungsgemeinschaft (Gemeinschaftsvorsitzende).
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt von 6.556 auf 7.796 um 1.240 Einwohner bzw. um 18,9 %.
Jahr | Einwohner |
---|---|
1840 | 3619 |
1900 | 3438 |
1961 | 5849 |
1970 | 6162 |
1987 | 6492 |
1991 | 6893 |
1992 | 6965 |
1995 | 7417 |
1997 | 7429 |
2000 | 7643 |
2002 | 7869 |
2003 | 7883 |
2004 | 7838 |
2005 | 7781 |
2006 | 7790 |
2007 | 7738 |
2008 | 7759 |
2009 | 7715 |
2010 | 7729 |
2011 | 7694 |
2012 | 7670 |
2013 | 7624 |
2014 | 7622 |
2015 | 7812 |
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Stadtrat hat 20 Mitglieder. Seit der Kommunalwahl am 15. März 2020 verteilen sich die Sitze auf folgende Listen:
Partei/Liste | 2020 | 2014 | 2008 | 2002 | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |
SPD | 30,5 | 6 | 37,2 | 8 | 33,6 | 6 | 36,1 | 8 |
CSU | 30,2 | 6 | 29,9 | 6 | 30,9 | 7 | 40,1 | 7 |
Freie Wähler | 25,1 | 5 | 26,2 | 5 | 24,1 | 5 | 23,8 | 5 |
FDP | 6,4 | 1 | 6,7 | 1 | 11,4 | 2 | – | – |
GRÜNE | 7,8 | 2 | – | – | – | – | – | – |
Gesamt | 100 | 20 | 100 | 20 | 100 | 20 | 100 | 20 |
Wahlbeteiligung | 52,4 % | 48,5 % | 55,7 % | 60,9 % |
Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- SPD: Jürgen Hartshauser, Birgit Spengler, Vera Schweizer, Hans Stenke, Roman Schnalzger, Max Ruchti (neu).
- CSU: Werner Lohner, Georg Blatter, Florian Steidle, Georg Wiedenmann, Manfred Wörle (neu), Julia Berchtold.
- Freie Wähler: Ingo Blatter, Karl Seifried, Friedlies Hopf-Schirm, Erwin Hegele (neu), Edelbert Reile.
- FDP: Joachim Matheis (neu)
- GRÜNE: Roswitha Stöpfel (neu), Josefine Lenzer (neu)
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bürgermeister war seit 1999 Franz Kukla (CSU). Bei der Bürgermeisterwahl 2017 trat Kukla nicht mehr an. Im ersten Wahlgang entfielen auf Miriam Gruß (FDP) 43,7 %, auf Jürgen Hartshauser (SPD) 37,7 % und auf Matthias Grätsch (CSU) 18,6 % der Stimmen. In der Stichwahl am 21. Mai 2017 traten Miriam Gruß und Jürgen Hartshauser gegeneinander an.[4] Gruß konnte sich mit 58 % der Stimmen durchsetzen und das Amt im Juni 2017 antreten.[5][6]
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „In Silber ein rot gekrönter und rot gezungter schwarzer Löwe, der auf der Brust den bayerischen Rautenschild und in den Pranken einen bewurzelten grünen Baum trägt.“[7] | |
Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Stadt unterhält folgende Städtepartnerschaften:
- Beek in den Niederlanden, seit 1970
- Gemeinden Louverné und La Chapelle-Anthenaise im französischen Département Mayenne, seit 1992
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Automobil Veteranen Salon (Automuseum)
- Fotomuseum
- Sudetendeutsche Heimatstube
- Kulturzentrum Walkmühle
Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
(Auswahl)
- Rathaus, Renaissancebau aus dem 17. Jahrhundert
- Unteres Tor (Torturm) aus dem 14. Jahrhundert
- Stadtpfarrkirche St. Martin, eine der ältesten Kirchen der Umgebung (8. Jahrhundert), gotischer Bau, barock verändert. 1747 von Johann Heel – linkes Seitenaltargemälde „Anbetung der Könige“
- Spitalkirche, barocke Ausstattung
- Schloss Schlachtegg, ehemalige Hofmark, mit Schlosskapelle
- Münzmühle (Privatbesitz)
- katholische Pfarrkirche Maria Immaculata in Echenbrunn
Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe: Liste der Bodendenkmäler in Gundelfingen an der Donau
Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sportanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Schwabenstadion
- Kreissporthalle
- TV-Sportgelände
- Brenzhalle
- Hallenbad
- Baseball-Anlage
- Wasserski und Wakeboard Anlage
- Skateanlage
- Trimm-Dich-Pfad
Sportvereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- FC Gundelfingen
- TV Gundelfingen
- SSV Peterswörth
- LSV Gundelfingen
- Gundelfinger Sharks `03 e. V.
- Schützenverein Gundelfingen e. V.
- Die Glinken e. V.
Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Stadt ist weithin bekannt für ihre mittelalterlichen Feste, die in unregelmäßigen Abständen für mehrere Tage stattfinden, sowie ihre Aktivitäten im Fasching. Ein ebenfalls traditionelles Fest ist das „Schnellefest“ der Stadtkapelle Gundelfingen, das alljährlich im Juli stattfindet. An zwei Wochenenden im Sommer findet das Internationale Handballturnier mit regelmäßig mehr als 100 teilnehmenden Mannschaften aus unterschiedlichen Spielklassen auf dem Sportgelände des TV Gundelfingen statt.
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gundelfingen liegt in der Nähe des Autobahnkreuzes Ulm/Elchingen (A 8/A 7). Die beiden Autobahnen können jeweils in etwa 15 Minuten erreicht werden. Die B16 wird über eine Umgehung an der Stadt vorbeigeführt. Gundelfingen liegt an der Donautalbahn Ulm–Donauwörth und hat einen Bahnhof, der von agilis-Zügen bedient wird. Der Donauradweg führt durch die Stadt. Am nördlichen Stadtrand liegt der Flugplatz Gundelfingen (EDMU).
Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Alten- und Pflegeheim der Spital- und Vereinigten Wohltätigkeitsstiftung
- Kinderheim St. Clara
- zwei Kindergärten
- Montessori-Kinderhaus
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Peter-Schweizer-Volksschule (Grundschule)
- Volksschule am Schlachtegg
- Volkshochschule
- Musikschule
Söhne und Töchter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Kaspar Manz (1606–1677), Rechtswissenschaftler und Kanzler von Pfalz-Neuburg
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wolfgang Wüst: Der kaiserliche Feldherr und Nürnberger Burggraf Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg (1414–1486). In: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen. 113 (2012/2013) S. 151–170; (betrifft inhaltlich: Schlacht und Belagerung der Stadt Gundelfingen im Reichskrieg 1462. ISSN 0073-2699)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Stadt Gundelfingen
- Gundelfingen: Historische Spurensuche – Die Junge Pfalz in Bayern (Haus der Bayerischen Geschichte)
- Gundelfingen an der Donau: Amtliche Statistik des LfStat
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Tabellenblatt "Daten 2", Statistischer Bericht A1200C 202041 Einwohnerzahlen der Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke 1. Vierteljahr 2020 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Gundelfingen an der Donau in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. August 2019.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 770.
- ↑ Kandidaten müssen in die Stichwahl
- ↑ Stadtrat. Gemeinde Gundelfingen an der Donau, abgerufen am 9. August 2020.
- ↑ https://www.liberale.de/content/gruss-wird-buergermeisterin-von-gundelfingen
- ↑ Eintrag zum Wappen von Gundelfingen an der Donau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte