René Wolff
René Wolff (2024) | |
Zur Person | |
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Spitzname | Heintje |
Geburtsdatum | 4. April 1978 |
Nation | Deutschland |
Disziplin | Bahnradsport |
Fahrertyp | Sprinter |
Karriereende | 2007 |
Verein(e) / Renngemeinschaft(en) | |
2004–2007 | RSC Turbine Erfurt |
Wichtigste Erfolge | |
Team(s) als Trainer | |
2010–2017 2018–2021 02/22–01/23 09/23 |
Bahnnationalteam (Kurzzeit) Niederlande Bahnnationalteam (Kurzzeit) Neuseeland Bahnnationalteam (Kurzzeit) Niederlande Bundesstützpunkt Schwerin |
Letzte Aktualisierung: 6. Dezember 2022 |
René Wolff (* 4. April 1978 in Erfurt) ist ein deutscher Radsporttrainer. Von 2010 bis 2017 sowie 2022 betreute er die niederländische Bahn-Nationalmannschaft in den Kurzzeitdisziplinen. Von 2018 bis 2021 war er Nationaltrainer in Neuseeland. Als Aktiver wurde er Olympiasieger und zweimaliger Weltmeister.
Sportliche Laufbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]René Wolff begann 1987, im Alter von acht Jahren, mit dem Radsport.[1] 1995 und 1996 wurde er Junioren-Weltmeister im Sprint, 1999 Europameister.[2] 2001 holte er sich den deutschen Meistertitel im Keirin. 2003 wurde er dreifacher deutscher Meister im Sprint, Keirin und im Olympischen Sprint und holte Sprint-Bronze bei den Bahn-Radweltmeisterschaften in Stuttgart. Bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen errang Wolff Gold im Teamsprint und Bronze im Sprint. 2005 gewann er als fünfter Deutscher überhaupt bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Los Angeles die Goldmedaille im Sprint. 2002 gewann er den Großen Preis von Deutschland. Von den internationalen Sprinterturnieren gewann er weiterhin den Großen Preis von Büttgen 1998, 2002 und 2004.
Im Mai 2007 beendete Wolff seine Karriere als Radsportler wegen Perspektivlosigkeit und Unstimmigkeiten mit dem Bund Deutscher Radfahrer.[3]
Berufliches
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]René Wolff (Spitzname „Heintje“[4]) hat Literatur und Philosophie studiert.[5] Zum 1. September 2008 wurde er Stützpunkttrainer für den Kurzzeitbereich am Landesstützpunkt Thüringen in Erfurt und trat damit die Nachfolge seines langjährigen Trainers Jochen Wilhelm an. Anfang des Jahres 2010 wechselte er als Nationaltrainer in die Niederlande,[6] im November 2016 wurde sein dortiger Vertrag um vier Jahre verlängert.[7] Im März 2017 wurde bekannt, dass Wolff von seinem Amt nach den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2017 im April in Hongkong zurücktritt.[8] Ab Juni 2017 war Wolff als prestatiemanager (in etwa: Leistungssportdirektor) des niederländischen Sport- und Olympiaverbandes NOC*NSF tätig.[9]
Im August 2018 wurde bekannt, dass René Wolff ab Beginn der Bahnrad-Saison 2018/19 als Nachfolger von Anthony Peden neuer Kurzzeit-Nationaltrainer in Neuseeland wird.[10] Im Dezember 2021 trat Wolff von seinem Trainerposten in Neuseeland zurück. Im Zusammenhang mit der Untersuchung des Todes der Radsportlerin Olivia Podmore wurden Vorwürfe gegen Funktionäre des neuseeländischen Radsportverbandes erhoben, von denen zwei schon vorher ihre Ämter aufgaben.[11] Zum 1. Februar 2022 übernahm er erneut das Amt des niederländischen Nationaltrainers im Kurzzeitbereich, nachdem sein Vorgänger Hugo Haak zurückgetreten war.[12] Sein zum Ende Januar 2023 laufender Vertrag wurde vom niederländischen Radsportverband KNWU nicht verlängert.[13][14] In einem Interview sagte der niederländische Sprinterstar Harrie Lavreysen, Wolff sei ein guter Trainer für junge Talente auf dem Weg zur Spitze. Inzwischen bestehe das niederländische Team jedoch aus „Siegern“, da sei eine andere Herangehensweise gefragt, vor allem in Hinblick auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris.[15]
Seit dem 1. September 2023 ist René Wolff Bundesstützpunkttrainer in Schwerin.[16]
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wolff hat zwei Kinder aus einer früheren Ehe.[5] Während seiner Tätigkeit in den Niederlanden lebte und arbeitete er in Apeldoorn.[17] Er ist mit der ehemaligen niederländischen Bahnsprinterin Willy Kanis liiert; das Paar hat seit 2014 einen gemeinsamen Sohn.[18]
Erfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1995
- 1996
- 1999
- 2001
- 2002
- Weltmeisterschaft – Keirin
- Weltcup in Monterrey – Sprint
- 2003
- Weltmeister – Teamsprint (mit Carsten Bergemann und Jens Fiedler)
- Weltmeisterschaft – Sprint
- Weltcup in Moskau – Keirin
- Weltcup in Sydney – Sprint
- Deutscher Meister – Keirin, Sprint, Teamsprint (mit Matthias John und Michael Seidenbecher)
- 2004
- Olympiasieger – Teamsprint (mit Stefan Nimke und Jens Fiedler)
- Olympische Spiele – Sprint
- Weltcup in Moskau – Teamsprint (mit Carsten Bergemann und Jens Fiedler)
- Deutscher Meister – Keirin
- 2005
- Weltmeister – Sprint
- Weltmeister – Teamsprint (mit Stefan Nimke und Matthias John)
- Weltcup in Manchester – Keirin
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- René Wolff in der Datenbank von Radsportseiten.com
- René Wolff in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- René Wolff in der Datenbank von rad-net.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bahnrad-WM: René Wolff sprintet zu Gold. spiegel.de, 28. März 2005, abgerufen am 1. März 2015.
- ↑ Joel Godaert: Velo Plus. Travel Marketing, Mechelen 2009, S. 499.
- ↑ Bahn-Olympiasieger Wolff hört auf. radsport-news.com, 21. Mai 2007, abgerufen am 1. März 2015.
- ↑ Radsprinter René Wolff verschenkt Medaillen. Mitteldeutsche Zeitung, 25. August 2004, abgerufen am 21. Juni 2021.
- ↑ a b Rene Wolff auf langer Abschiedstour. rad-net, 12. April 2006, abgerufen am 1. März 2015.
- ↑ Wolff wird Bahnrad-Trainer der Niederlande. WAZ, 21. November 2009, abgerufen am 1. März 2015.
- ↑ Wolff blijft toch bondscoach baansprinters. In: nos.nl. 24. November 2016, abgerufen am 26. November 2016 (niederländisch).
- ↑ Wolff tritt als niederländischer Nationalcoach zurück. In: rad-net.de. 14. März 2017, abgerufen am 15. März 2017.
- ↑ Door: Anp: NOC*NSF stelt voormalig baancoach Wolff aan als prestatiemanager. In: nu.nl. 23. Juni 2017, abgerufen am 31. Juli 2017.
- ↑ Wolff wird Sprint-Nationalcoach in Neuseeland. In: rad-net.de. 28. August 2018, abgerufen am 28. August 2018.
- ↑ Nz Herald: Cycling: Coach Rene Wolff resigns as investigation into NZ Cycling continues. In: nzherald.co.nz. 6. Dezember 2021, abgerufen am 10. Dezember 2021.
- ↑ Wolff wieder Oranje-Nationaltrainer der Bahnradsprinter. In: classic.rad-net.de. 10. Januar 2022, abgerufen am 11. Januar 2022.
- ↑ Wolff nicht mehr Trainer der Oranje-Bahnradsprinter. In: rad-net.de. 3. Dezember 2022, abgerufen am 6. Dezember 2022.
- ↑ René Wolff per 1 februari weg bij KNWU. In: baanwacht.nl. 1. Dezember 2022, abgerufen am 6. Dezember 2022 (niederländisch).
- ↑ Rob Gollin: Sprinter Harrie Lavreysen over vertrek coach René Wolff: ‘We zijn geen makkelijke groep’. In: volkskrant.nl. 7. Dezember 2022, abgerufen am 14. März 2023 (niederländisch).
- ↑ Radsportverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. - René Wolff neuer Bundesstützpunkttrainer. In: radsport-mv.de. 31. August 2023, abgerufen am 6. September 2023.
- ↑ René Wolff sprintcoach in Nieuw-Zeeland. In: Baanwacht. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. September 2018; abgerufen am 4. September 2018 (niederländisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Wereldtitels baanwielrennen, waarom niet? NOS, 15. Februar 2015, abgerufen am 1. März 2015 (niederländisch).
Personendaten | |
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NAME | Wolff, René |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bahnradsportler |
GEBURTSDATUM | 4. April 1978 |
GEBURTSORT | Erfurt |
- Radsportler (Deutschland)
- Olympiasieger (Radsport)
- Weltmeister (Radsport)
- Deutscher Meister (Radsport)
- Bahnradfahrer
- Olympiateilnehmer (Deutschland)
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2004
- Sportler (Erfurt)
- Träger des Silbernen Lorbeerblattes
- Radsportnationaltrainer (Niederlande)
- Radsportnationaltrainer (Neuseeland)
- Mann
- Deutscher
- DDR-Bürger
- Geboren 1978
- Person (Apeldoorn)