„Die Achse des Guten“ – Versionsunterschied

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[[Gideon Botsch]] notierte im April 2014, die [[Polemik]] des Blogs sei „in der Regel liberal, individualistisch, westlich und marktwirtschaftlich orientiert.“ ''Die Achse des Guten'' dürfe „nicht der [[Neue Rechte|neuen Rechten]] zugeordnet werden“.<ref>Gideon Botsch: [http://www.zeit.de/2014/18/literarische-provinz-neue-rechte ''Ende der Diskussion: Akif Pirinçci und die literarische Provinz der „neuen Rechten“''], Die Zeit, 24. April 2014.</ref>
[[Gideon Botsch]] notierte im April 2014, die [[Polemik]] des Blogs sei „in der Regel liberal, individualistisch, westlich und marktwirtschaftlich orientiert.“ ''Die Achse des Guten'' dürfe „nicht der [[Neue Rechte|neuen Rechten]] zugeordnet werden“.<ref>Gideon Botsch: [http://www.zeit.de/2014/18/literarische-provinz-neue-rechte ''Ende der Diskussion: Akif Pirinçci und die literarische Provinz der „neuen Rechten“''], Die Zeit, 24. April 2014.</ref>


Im September 2017 beschrieb der ''[[Der Spiegel|SPIEGEL]]''-[[Kolumnist]] [[Jakob Augstein]] ''Die Achse des Guten'' als eine „Spielwiese für Rechtsausleger“. Als Beispiel verwies Augstein auf die im Blog publizierende [[Vera Lengsfeld]], „die mal für die [[CDU]] im [[Deutscher Bundestag|Bundestag]] saß“, nun aber gemeinsam mit der [[Alternative_für_Deutschland|AfD]]-Parteivorsitzenden [[Frauke Petry]] öffentlich auftrete.<ref>Jakob Augstein: [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestagswahl-2017-angela-merkel-die-mutter-der-afd-kolumne-a-1168481.html ''Angela Merkel – Die Mutter der AfD''] In: ''[[Spiegel Online]]'', 18. September 2017.</ref>
Im Rahmen seines Sammelbandkapitels über ''Gegenöffentlichkeit im Wirtschaftsjournalismus'' verortete [[Lutz Frühbrodt]] ''Die Achse des Guten'' 2017 {{"|aufseiten der [[Politische Rechte (Politik)|politischen Rechten]]}}. Das Blog übe {{"|vor allem Kritik am Islam, an der [[Politische Linke|Linken]] und an (ebenfalls vermeintlich linken) Medien}}. Die [[Wirtschaftspolitik]] spiele nur eine untergeordnete Rolle, {{"|wiewohl in den Artikeln meist eine marktwirtschaftliche, mitunter [[Marktradikalismus|marktradikal]]e Attitüde}} mitschwinge.<ref>Lutz Frühbrodt: ''Gegenöffentlichkeit im Wirtschaftsjournalismus: Alternative Blogs, Unternehmensmedien und NGO-Magazine'' In: Kim Otto, Andreas Köhler (Hrsg.): ''Qualität im wirtschaftspolitischen Journalismus'', Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017; S. 82–83. {{doi|10.1007/978-3-658-17467-5_4}}. ISBN 978-3-658-17466-8.</ref> Im September 2017 beschrieb der ''[[Der Spiegel|SPIEGEL]]''-[[Kolumnist]] [[Jakob Augstein]] ''Die Achse des Guten'' als eine {{"|Spielwiese für Rechtsausleger}}. Als Beispiel verwies Augstein auf die im Blog publizierende [[Vera Lengsfeld]], {{"|die mal für die [[CDU]] im [[Deutscher Bundestag|Bundestag]] saß}}, nun aber gemeinsam mit der [[Alternative_für_Deutschland|AfD]]-Parteivorsitzenden [[Frauke Petry]] öffentlich auftrete.<ref>Jakob Augstein: [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestagswahl-2017-angela-merkel-die-mutter-der-afd-kolumne-a-1168481.html ''Angela Merkel – Die Mutter der AfD''] In: ''[[Spiegel Online]]'', 18. September 2017.</ref>


== Kooperationen ==
== Kooperationen ==

Version vom 21. September 2017, 07:52 Uhr

Die Achse des Guten
Blog
Sprachen Deutsch
Betreiber Henryk M. Broder und Dirk Maxeiner
Online 2004[1]
http://www.achgut.com/

Die Achse des Guten ist ein im Jahr 2004 gegründetes, politisches Blog. Es wird von den Publizisten Henryk M. Broder und Dirk Maxeiner herausgegeben. Bis Anfang 2015 gehörte auch Michael Miersch zu den Betreibern.

Inhalt und politische Positionen

Die Bezeichnung Achse des Guten ist eine Analogie zu der von dem US-Präsidenten George W. Bush verbreiteten Bezeichnung Achse des Bösen für die der Terrorunterstützung verdächtigten Länder Nordkorea, Iran und Irak. Die weit gespannten Themen und die Ausrichtung des Blogs werden von ihm selbst folgendermaßen beschrieben:

Die Achse des Guten bietet Raum für unabhängiges Denken. Ihre Autoren lieben die Freiheit und schätzen die Werte der Aufklärung. Sie versuchen populären Mythen auf den Grund zu gehen, und sind skeptisch gegenüber Ideologien. Die Themen des Weblogs reichen von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bis zu Populärkultur, Reiseberichten und den Abenteuern des Alltags.

Rezeption

2005 charakterisierte der spätere Mitautor Hannes Stein Die Achse des Guten als „Zentralgestirn“ eines „liberalen Paralleluniversums“, das dem US-amerikanischen Neokonservatismus nahe stehe.[2] Philipp Dudek nannte sie in der Taz den bekanntesten Weblog unter den Blogs, die „eine feste liberale Gegenöffentlichkeit im Internet“ bildeten.[3]

Im August 2009 beschrieb Sabine Pamperrien Die Achse des Guten in der Berliner Zeitung als „einflussreichsten deutschen Autorenblog“, dessen Autoren sich gegen „USA-Bashing, Kapitalismus-Kritik, Klima-Hysterie und falsche Toleranz gegenüber dem Islam“ wendeten.[4] Im Dezember 2009 kommentierte Lorenz Jäger in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die Autoren des Weblogs hätten sich „die Anliegen der amerikanischen Neocons“ auf die Fahnen geschrieben. „Ziemlich rabiater Antiislamismus“ stehe neben zahlreichen klimawandelskeptischen Einlassungen.[5]

In einem 2010 veröffentlichten Aufsatz zum Thema Islamfeindlichkeit stufte Sabine Schiffer Die Achse des Guten als „antiislamische“ Website ein.[6] Im selben Jahr stellte Jens Jessen in der ZEIT fest, Die Achse des Guten habe sich als „Achse des Bösen“ erwiesen und wolle „den Westen in eine dem Islamismus analoge Hassposition emporpeitschen“.[7]

Jörg Lau kritisierte im Januar 2012 auf der Website der ZEIT einen Artikel Broders,[8] in dem er „ein Abdriften in eine Ressentiment-Rhetorik“ zu finden glaubte: „Der Gegner ist schwul und ‚parasitäres Pack‘ – das ist eine rechtsextreme Rhetorik, die der Broder, den ich einmal kannte, einfach nur widerlich gefunden hätte.“[9] Für Volker Panzer, den Leiter des ZDF-„Nachtstudios“, war Die Achse des Guten im Mai 2012 durchaus eine Empfehlung „mit gutem Gewissen“: „Da kann man sich richtig schön ärgern und manchmal sogar freuen“.[10]

Gideon Botsch notierte im April 2014, die Polemik des Blogs sei „in der Regel liberal, individualistisch, westlich und marktwirtschaftlich orientiert.“ Die Achse des Guten dürfe „nicht der neuen Rechten zugeordnet werden“.[11]

Im Rahmen seines Sammelbandkapitels über Gegenöffentlichkeit im Wirtschaftsjournalismus verortete Lutz Frühbrodt Die Achse des Guten 2017 „aufseiten der politischen Rechten“. Das Blog übe „vor allem Kritik am Islam, an der Linken und an (ebenfalls vermeintlich linken) Medien“. Die Wirtschaftspolitik spiele nur eine untergeordnete Rolle, „wiewohl in den Artikeln meist eine marktwirtschaftliche, mitunter marktradikale Attitüde“ mitschwinge.[12] Im September 2017 beschrieb der SPIEGEL-Kolumnist Jakob Augstein Die Achse des Guten als eine „Spielwiese für Rechtsausleger“. Als Beispiel verwies Augstein auf die im Blog publizierende Vera Lengsfeld, „die mal für die CDU im Bundestag saß“, nun aber gemeinsam mit der AfD-Parteivorsitzenden Frauke Petry öffentlich auftrete.[13]

Kooperationen

Mindestens seit Ende 2009[14] werden auf dem Blog „aktuelle Artikel aus NovoArgumente“ verlinkt.[15] Dirk Maxeiner und Michael Miersch, Gründer der Achse des Guten, sowie mehrere Autoren der Achse des Guten (wie Vince Ebert, Walter Krämer und Vera Lengsfeld) sind auch Autoren von NovoArgumente.

Die Achse des Guten pflegte lange eine enge Kooperation mit dem Schweizer Wochenmagazin Die Weltwoche. Die Die-Achse-des-Guten-Gründer Henryk M. Broder, Dirk Maxeiner und Michael Miersch waren gleichzeitig auch Weltwoche-Autoren. Die wechselseitige Präsenz auf den Webseiten von Die-Achse-des-Guten und Die Weltwoche ist mittlerweile seit Jahren – bis auf einen News-Feed bei der Weltwoche – abgeschafft.

Autoren

Die Hauptautoren des täglich mehrfach aktualisierten Online-Tagebuchs sind, neben den Betreibern:

Ständige Gastautoren sind:

Weitere Autoren, die schon Beiträge auf der „Achse“ veröffentlicht haben:

Im August 2008 war auch der deutsche Journalist Alan Posener als Autor beigetreten. Nach Streitigkeiten mit den drei Betreibern schied Posener im Sommer 2009 wieder aus.[16] In ihrem Weblog verweisen die Autoren auch auf fremde Artikel, Blogbeiträge, Fernsehsendungen oder YouTube-Videos.

Von 2012 bis 2013 war Akif Pirinçci regelmäßiger Autor.[17] 2013 kam es mit Achseautor Tobias Kaufmann zu einem nach außen getragenen Konflikt und einer erregten Debatte um einen polarisierenden Blog-Eintrag von Pirinçci.[18]

Am 20. Januar 2015 verabschiedete sich Michael Miersch[19] aus der Runde der Autoren und Herausgeber des Blogs, da die ausgedrückte Meinung mancher anderer Autoren und vieler Leser, unter anderem zu der Frage, wie die Rolle der Pegida-Bewegung zu bewerten sei, zu weit weg von seinen eigenen Positionen stünde, mit einer persönlichen Stellungnahme: „Es ist besser, wenn ich mich als Autor, Redakteur und Herausgeber der Achse zurückziehe“.[20] Einer Erklärung der Achse-Herausgeber vom 22. Januar 2015 gemäß wird Miersch aber weiterhin „Gesellschafter und Miteigentümer der Achse bleiben, um an der Zukunft des Blogs teilzuhaben“.[21] Michael Miersch ist mittlerweile auch als Gesellschafter der „Achse“ ausgeschieden.

Ebenfalls 2015 verließ David Harnasch das Autorenkollektiv. Später schrieb er, der Grund sei die Leserschaft gewesen, die sich gewandelt habe, und dass die Achse insgesamt mittlerweile zu schlechtgelaunt und pessimistisch sei, als dass er damit noch assoziiert werden möchte, auch wenn er weiterhin viele der Autoren nach wie vor persönlich möge und gerne läse.[22]

Fußnoten

  1. Eine kleine Geschichte der Achse des Guten In: Achgut.com.
  2. Hannes Stein: Amerikas Freunde und das Internet. In: Die Welt. 21. Mai 2005
  3. Philipp Dudek: Die Achse der Guten, Taz, 28. September 2005.
  4. Sabine Pamperrien: Gegenseitige Vorwürfe. In: Berliner Zeitung, 24. August 2009. Abgerufen am 5. Januar 2014.
  5. Lorenz Jäger: Klimaskeptiker: Die letzten Fortschrittsgläubigen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 11. Dezember 2009
  6. Sabine Schiffer: Grenzenloser Hass im Internet. Wie „islamkritische“ Aktivisten in Weblogs argumentieren. In: Thorsten Gerald Schneiders (Hrsg.): Islamfeindlichkeit. Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-16257-7, S. 355.
  7. Jens Jessen: Der Streit um den Islam. In: Die Zeit, 4. Februar 2010, Nr. 6. Abgerufen am 5. Januar 2014.
  8. Henryk M. Broder: Schickt die Referenten in die wohl verdienten Renten!, Achse des Guten, 18. Januar 2012.
  9. Jörg Lau: Die „Achse des Guten“ gegen schwule Parasiten. In: blog.zeit.de vom 24. Januar 2012.
  10. Da hilft kein Piratengedöns! In: Der Tagesspiegel, 6. Mai 2012.
  11. Gideon Botsch: Ende der Diskussion: Akif Pirinçci und die literarische Provinz der „neuen Rechten“, Die Zeit, 24. April 2014.
  12. Lutz Frühbrodt: Gegenöffentlichkeit im Wirtschaftsjournalismus: Alternative Blogs, Unternehmensmedien und NGO-Magazine In: Kim Otto, Andreas Köhler (Hrsg.): Qualität im wirtschaftspolitischen Journalismus, Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017; S. 82–83. doi:10.1007/978-3-658-17467-5_4. ISBN 978-3-658-17466-8.
  13. Jakob Augstein: Angela Merkel – Die Mutter der AfD In: Spiegel Online, 18. September 2017.
  14. Novo Argumente (Memento vom 21. November 2009 im Internet Archive)
  15. Novo Argumente (Memento vom 21. November 2009 im Internet Archive)
  16. Alan Posener zum Streit mit der Achse des Guten. In: Hiram7 Review. 18. Juli 2009
  17. Die Achse des Guten: Autoren
  18. Erhitzte Debatte im Netz, Radio Bremen online, Jochen Grabler mit einer Zusammenfassung. April 2013
  19. „Zu viel Pegida: Michael Miersch verlässt 'Achse des Guten'“. In: Berliner Zeitung, 21. Januar 2015.
  20. Na dann ohne mich von Michael Miersch auf Die Achse des Guten
  21. Michael Miersch bleibt der Achse erhalten, Erklärung der Achse-Herausgeber, 22. Januar 2015.
  22. Diskussion auf dem offiziellen Facebook-Auftritt von David Harnasch. Abgerufen am 9. Juni 2017.