Aßlar
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 35′ N, 8° 28′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Lahn-Dill-Kreis | |
Höhe: | 1751 m ü. NHN | |
Fläche: | 43,57 km2 | |
Einwohner: | 13.924 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 320 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 35614, 35630 (Heinrichsegen) | |
Vorwahlen: | 06441, 06443, 06440, 06446 | |
Kfz-Kennzeichen: | LDK, DIL, WZ | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 32 001 | |
LOCODE: | DE ASL | |
Stadtgliederung: | 6 Stadtteile/Stadtbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Mühlgrabenstraße 1 35614 Aßlar | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Roland Esch (FWG) | |
Lage der Stadt Aßlar im Lahn-Dill-Kreis | ||
Aßlar (Wetzlar im Lahn-Dill-Kreis in Hessen (Deutschland).
) ist eine Stadt naheGeografie
Geografische Lage
Aßlar liegt am Tal der Dill (Unteres Dilltal), die im benachbarten Wetzlar in die Lahn mündet, an der Nahtstelle des Oberwesterwaldes (Westerwald, im Westen) zu Krofdorf-Königsberger Forst und Hörre (Gladenbacher Bergland).
Ein geografischer Mittelpunkt des Lahn-Dill-Kreises, berechnet mit der Methode „Schnittpunktermittlung“, befindet sich südwestlich von Berghausen, einem Stadtteil. Die unterschiedlichen Methoden zur Berechnung geografischer Mittelpunkte sind bei der Berechnung des Mittelpunkt Deutschlands beschrieben.
Geologie
Die Kernstadt und der Stadtteil Werdorf liegen in der Talsohle des Dilltales, eines Muldentales. Die übrigen Stadtteile liegen entweder im Lemptal (Oberlemp, Bermoll) oder auf Erhebungen des Lahn-Dill-Berglandes (Berghausen, Bechlingen).
Nachbargemeinden
Aßlar grenzt im Norden an die Gemeinden Mittenaar und Hohenahr, im Südosten an die Stadt Wetzlar, im Süden an die Stadt Solms sowie im Westen an die Gemeinde Ehringshausen (alle im Lahn-Dill-Kreis).
Stadtteile
- Aßlar mit Klein-Altenstädten
- Bechlingen
- Berghausen
- Bermoll
- Oberlemp
- Werdorf
Geschichte
Ersterwähnung
Aßlar wird im Jahre 782/783 in einer Schenkungsurkunde erstmals im Lorscher Codex erwähnt. Dort wird es als „in Aslare marca“, in der Mark Aßlar, die „in pago Logenehe“, im Lahngau, liegt, beschrieben.[2]
Wie viele andere Orte entwickelte sich Aßlar aus einigen großen Höfen, gelegen an den Bachläufen, über die Industrialisierung vor dem Ersten Weltkrieg zu einer Größe von ca. 5.000 Einwohnern, wobei es immer mit dem am jenseitigen Dillufer gelegenen Ortsteil Klein-Altenstädten eine Gemeinde bildete. Klein-Altenstädten versuchte immer wieder, unabhängig zu werden, konnte sich aber niemals vom weitaus größeren Aßlar loslösen.
Entstehung der modernen Gemeinde
Mit der Aufnahme von zirka 1.500 Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg und der Eingliederung der Gemeinden Bechlingen, Berghausen, Bermoll, Oberlemp am 31. Dezember 1971 wuchs die Einwohnerzahl der Gemeinde Aßlar beträchtlich.[3] Mit dem Abschluss der Gebietsreform in Hessen durch Eingliederung von Werdorf am 1. Januar 1977 durch ein Landesgesetz[4], erreichte Aßlar seine jetzige Größe von zirka 4400 ha mit rund 13.700 Einwohnern. Die Verleihung der Stadtrechte für Aßlar erfolgte schlussendlich am 16. November 1978.[3]
Räuber
Aus Aßlar stammt der als Lumpen Jost bekannte Räuber Johann Justus Dietz.
Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler in Aßlar
Naturdenkmäler in Aßlar
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[5] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[6][7]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 | ||
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FWG | Freie Wählergemeinschaft | 37,9 | 14 | 31,2 | 11 | 37,2 | 14 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 28,0 | 10 | 29,6 | 11 | 28,5 | 11 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 23,6 | 9 | 24,2 | 9 | 25,5 | 9 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 10,5 | 4 | 13,0 | 5 | 6,0 | 2 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | - | - | 2,0 | 1 | 2,7 | 1 | |
Gesamt | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | ||
Wahlbeteiligung in % | 41,2 | 38,9 | 37,1 |
Bürgermeister
Bei der letzten Wahl am 3. November 2013 wurde der amtierende Bürgermeister Roland Esch (FWG) mit 63,5 % der Stimmen wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 39,9 %.
Insgesamt hätten 10.180 Aßlarer bei der Wahl abstimmen können. Von ihrem Recht nahmen lediglich 4063 Einwohner Gebrauch. Bermoll stimmte mit 32,1 % für Roland Esch, Bechlingen mit 70,4 %, Berghausen mit 68,6 %, Oberlemp mit 71,2 %, Werdorf mit 59,5 % und die Kernstadt (mit Klein-Altenstädten und Briefwahl) mit 64,1 %.
Wahl | Wahl 1996 | Stichwahl 1996 | Wahl 2001 | Wahl 2007 | |||||
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Wahlbeteiligung | 56,7 % | 52,9 % | 51,8 % | 30,2 % | |||||
Kandidaten | Roland Esch (FWG) | Heiko Budde (CDU) | Karl Jürgen Meinecke (SPD) | Horst Klaper (/) | Roland Esch (FWG) | Karl Jürgen Meinecke (SPD) | Roland Esch (FWG) | Karl Jürgen Meinecke (SPD) | Roland Esch (FWG) |
Anteil | 34,3 % | 8,6 % | 29,8 % | 27,3 % | 60 % | 40 % | 71,8 % | 28,2 % | 87,7 % |
Wahl | Wahl 2013 | |
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Wahlbeteiligung | 39,9 % | |
Kandidaten | Roland Esch (FWG) | Uwe Wolter (SPD) |
Anteil | 63,5 % | 36,5 % |
Wappen
Blasonierung: Geteilt und unten von Gold und Rot gespalten; oben in Blau ein wachsender, rot bewehrter, silberner Löwe, unten vorn eine aufrechte rote Raute, hinten eine aufrechte goldene Haselnuss.
Die Genehmigung zur Führung eines Wappens und einer Flagge erhielt der Ort in den Jahren 1959 und 1960 durch die Hessische Landesregierung. Farben und Heraldik des Wappens sind weitestgehend zurückzuführen auf die Grafen von Solms und die Herren von Bicken (im Wappen als der Löwe und die Raute), die während des gesamten Mittelalters das Leben im Gebiet um Aßlar bestimmten. Die Haselnuss im unteren Teil des Wappens weist auf die Auslegung der Entstehung des Ortsnamens hin, nämlich auf das Wort "Haselare". So nannte man in frühgeschichtlicher Zeit eine mit Haselruten abgegrenzte heilige Stätte. Dieser wurde durch den Bau einer Kirche ein Denkmal gesetzt, die sich bis heute an dieser Stelle befindet und in der jede Woche evangelischer Gottesdienst gefeiert wird.
Städtepartnerschaften
- Seit 1966 ist Aßlar mit der südfranzösischen Stadt Saint-Ambroix im Département Gard verschwistert.
- Eine innerdeutsche Partnerschaft besteht seit 1991 mit der Stadt Jüterbog in Brandenburg.
Eine große Ehre wurde der Stadt Aßlar im Oktober 2001 zuteil. Für das Engagement der Stadt auf dem Gebiet der Verständigung innerhalb Europas verlieh der Europarat der Stadt Aßlar die Europafahne.
Kultur und Bildung
Museen
- Museum für Heimatgeschichte im Werdorfer Schloss[8]
- Besucherbergwerk Grube Fortuna, unterirdisch auf der Berghausener Gemarkung[9]
- Grubenbahnmuseum der Grube Fortuna nahe dem Besucherbergwerk
Bauwerke
Auf dem Berg nahe dem Aßlarer Marktplatz ist die Evangelische Kirche von Aßlar zu sehen. Sie ist eines der markanten Bauwerke der Stadt Aßlar.
Im Stadtteil Werdorf ist das Werdorfer Schloss zu bewundern. In den Jahren 1680 bis 1700 wurde das Schloss von den Grafen Solms-Greifenstein erbaut. Es diente als Witwen- sowie als Sommersitz für die gräfliche Familie.
Bildung
Die Stadt Aßlar besitzt drei allgemeinbildende Schulen in ihrem Gebiet. Die Schüler des Stadtteils Werdorf besuchen nach der vierten Klasse in der Regel die Gesamtschule im nahen Ehringshausen anstatt der Alexander-von-Humboldt-Schule Aßlar. Dafür wird die Alexander-von-Humboldt-Schule Aßlar normalerweise von Schülern des zur Stadt Wetzlar gehörenden Hermannsteins besucht.
Von der ersten bis zur vierten Jahrgangsstufe:
- Grundschule Aßlar
- Grundschule Werdorf
Von der fünften bis zur zehnten Jahrgangsstufe:
- Alexander-von-Humboldt-Schule Aßlar
Religionen
Evangelische Kirchengemeinde
Die Evangelische Kirchengemeinde Aßlar ist die weitaus größte religiöse Vereinigung in Aßlar. Aßlar ist, wie auch die Gebiete in der Umgebung, evangelisch geprägt. Die evangelische Gemeinde hält jeden Sonntag ihre Gottesdienste in der Evangelischen Kirche zu Aßlar ab.
Freie evangelische Gemeinde
In den Ortsteilen Bechlingen (FeG Bechlingen) und Bermoll (FeG Altenkirchen-Bermoll) ist jeweils eine Freie evangelische Gemeinde beheimatet. Die Gemeinden verfügen über ein vielfältiges Gemeindeprogramm und Angebote für alle Altersgruppen. Als Freikirche gehören die Freien evangelischen Gemeinden zur Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) und als Gastmitglied zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK).
Katholische Kirchengemeinde Christ König
Die ehemalige Katholische Kirchengemeinde Christ König Aßlar hat zirka 2000 Mitglieder und erstreckt sich über die Orte Kernstadt Aßlar mit Klein-Altenstädten, Werdorf, Berghausen und Bechlingen und ist heute Kirchort der katholischen Pfarrei St. Anna Biebertal.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Aßlar ist über die A 480 (AS Wetzlar-Nord/Aßlar) an die A 45 angeschlossen. Weiterhin ist Aßlar über die B 277 aus Richtung Wetzlar/Dillenburg gut zu erreichen.
Aßlar liegt an der Dillstrecke und verfügt über einen Bahnhof und einen Haltepunkt im Stadtteil Werdorf. In der Nähe von Aßlar befindet sich auf einem Ausläufer des Westerwaldes ein Segelflugplatz.
Ansässige Unternehmen
Aßlar ist Unternehmenssitz des börsennotierten Vakuumtechnologieherstellers Pfeiffer Vacuum mit ca 2.300 Mitarbeitern weltweit.
Auch durch die Lage im weiteren Einzugsbereich des Rhein-Main-Gebiets ist Aßlar ein attraktiver Standort. Zu nennen sind hier vor allem noch der Solarsystemanbieter und Modulhersteller FiveStarEnergy, bedea Berkenhoff und Drebes (Drahterzeugnisse), die Großbäckerei Moos, Howeld Schweißtechnik, Buderus Schleiftechnik, Gerth Medien GmbH (Buch- und Musikverlag), Bögl Reitz GmbH (Maschinenbau und Anlagenindustrie) sowie im Ortsteil Berghausen die Seil- und Netzfabrik Manfred Huck GmbH.
Freizeitmöglichkeiten
Die Palette der Freizeitgestaltung reicht über zirka 80 Vereine mit kulturellen und sportlichen Angeboten bis hin zu Grillplätzen und Wanderwegen sowie einem Thermalsolebad, die Laguna Aßlar, das in Mittelhessen so nicht noch einmal zu finden ist. Eine Stadthalle, Dorfgemeinschaftshäuser bzw. eine Mehrzweckhalle (Berghausen) sind in den Stadtteilen der Stadt Aßlar ebenfalls zu finden.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Philipp Rincker (1795–1868), Glockengießer und Landtagsabgeordneter
- Erwin Göbel (* 1959), Diplom-Kaufmann und Fußballfunktionär
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Karl Glöckner, Codex Laureshamensis, Darmstadt 1929–1936, Nachdruck 1963. Nr. 3111=3698a.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 380 und 383.
- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen vom 13. Mai 1974. In: GVBl. I S. 237
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006
- ↑ Informationen zum Schloss zu Werdorf
- ↑ Internetpräsenz des Besucherbergwerks und Grubenbahnmuseums „Grube Fortuna“
Weblinks
- Website der Stadt Aßlar
- „Aßlar, Lahn-Dill-Kreis“. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 15. Mai 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Aßlar In: Hessische Bibliographie[1]
- Linkkatalog zum Thema Aßlar bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- ↑ Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren! Info: Bitte auf