D. Bamberger

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Eine emsige Biene als Schutzmarke des Unternehmens D. Bamberger, handgefertigt aus teils importierten nachhaltigen Rohmaterialien, 1920er Jahre
DBL-Logo, 1920er Jahre

D. Bamberger war ein deutsches Familienunternehmen, das während der 1830er Jahre in Mitwitz, Obermainkreis, Königreich Bayern, begründet und ab 1884 in Lichtenfels, Oberfranken, weitergeführt wurde.[1]

Ursprünglich eine inhabergeführte handwerkliche Feinbäckerei und Lebküchnerei, wandelte sie sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem Krämer und Einzelhändler,[2][3] schließlich zu einem weltweit agierenden Importeur für Rohmaterialien aus Palmengewächsen und Rohr für die Möbel- und Korbwarenindustrie sowie zu einer Manufaktur für geflochtene Körbe und andere Produkte aus getrockneten Blättern von Palmen sowie aus Rohr gefertigten Möbelklopfern, zu einem Großhandel und Exporteur.[4][5][6][7]

D. Bamberger entwickelte sich zum Marktführer in diesen Marktsegmenten. Die Firma zählt zu den namhaften Unternehmen der Korbwarenindustrie, auf welche die Stadt Lichtenfels den Zusatz Deutsche Korbstadt zurückführt, den sie bis heute trägt.[8][9] Das Unternehmen gehörte zu den größten Arbeitgebern der Stadt und des Umlandes.[7]

Der Handels- und Fertigungsbetrieb entwickelte sich während der 1920er Jahre zu einem bedeutenden Zulieferer des Bauhauses in Weimar und Dessau für Sitzmöbel aus Rohr und Rattan, handgefertigte Tischplatten und Flechtarbeiten für Stuhlsitzflächen und -lehnen.[10]

Ab den 1920er Jahren wurden als zusätzlicher Geschäftszweig hölzerne Spielwaren und Bastelsets nach den Spieltheorie-Vorgaben des Pestalozzi-Schülers Friedrich Fröbel vertrieben, aber auch kunstgewerbliche Kreationen aus Holz.[11][12][13][14][15]

Während der Zeit des Nationalsozialismus 1938/39 „arisiert“, d. h. weit unter Wert an NS-Profiteure zwangsverkauft,[16] firmierte D. Bamberger ab 1939 unter den neuen Besitzern als Knorr, Friedrich & Co.[17][18]

Firmierung und Markenzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Firmierung des Unternehmens D. Bamberger fällt der mit Initial abgekürzte Vorname David auf, der mit einiger Wahrscheinlichkeit die jüdische Abstammung des Firmengründers weniger offenbar werden lassen sollte, um mögliche negative Auswirkungen auf den Geschäftserfolg zu mildern. Der biblische David spielt jedoch auch im Christentum eine signifikante Rolle.

Das Unternehmen wurde spätestens ab 1919, vermutlich bereits seit den 1880er Jahren, als oHG geführt.[19]

Die unterschiedlichen Markenzeichen des Unternehmens D. Bamberger haben ebenso eine Entwicklung vollzogen wie das Unternehmen selbst. Im Gegensatz zur heutigen Zeit definierten damalige Unternehmen zumeist keine Corporate Identity und demzufolge auch kein einheitliches Corporate Design. Es gibt daher eine Reihe unterschiedlicher Darstellungen der Markenzeichen von D. Bamberger, insbesondere der Biene, aber auch eine wechselnde Typographie des Kürzels DBL.

Biene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werbeanzeige mit Verweis auf die Schutzmarke und Bitte, korrekt zu adressieren, denn es gab in Lichtenfels auch eine Firma Joseph Bamberger im selben Marktsegment, 1920er Jahre
Markenzeichen DB über einer zeitgenössischen Ansicht des Betriebsgeländes, vorn in der Bildmitte der Ziergarten, der sich direkt an das Wohnhaus von Philipp und Fritz Bambergers Familien anschloss, 1910er Jahre

Ausgehend von dem Handwerk des David Bamberger stellt ein Markenzeichen des Unternehmens die Draufsicht einer graphisch gezeichneten Biene mit ausgebreiteten Flügeln dar,[1] teils in einem Lorbeerkranz. Die Biene wurde als Symbol für Fleiß und Genügsamkeit betrachtet, steht aber natürlich auch für den Honig und den enthaltenen Zucker, die in einer Feinbäckerei bzw. einer Lebküchnerei zur Anwendung kommen. Der Biene sind in einigen Darstellungen (bereits während der 1890er Jahre) die Buchstaben DBL in Versalien zugeordnet, wobei das L teils zentriert und leicht tiefer angeordnet ist als die auf einer gedachten Grundlinie darüber positionierten Buchstaben D und B.[5] Die Biene dürfte das älteste bekannte Signet des Unternehmens sein.

Das Markenzeichen mit der Biene wurde für Messestände von Hand gefertigt, wobei die Rohmaterialien, die das Unternehmen teils importierte und weiterbearbeitete, verwendet wurden, um deren vielfältige Anwendungsmöglichkeiten zu veranschaulichen, aber auch die damit verbundene handwerkliche Expertise der Arbeiter (siehe Foto eines Messestandes aus den 1920er Jahren).

Mal DB, mal DBL[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf erhaltenen Dokumenten aus den 1910er Jahren findet sich das Initial DB als ineinander verschlungene Versalien, die von einem Kreis umrahmt sind. Ab den 1920er Jahren findet sich hingegen wieder das Kürzel DBL, das für D. Bamberger Lichtenfels steht, teils in einem Oval.

Fisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stuhlsitze aus der Produktion des Unternehmens wurden mit einem graphisch dargestellten Fisch in Seitenansicht als Schutzmarke (D.R.P.) gekennzeichnet, um deren Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit sinnbildlich darzustellen (siehe weiter unten abgebildetes Deckblatt einer Preisliste, um 1909).

Gründer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen wurde in den 1830er Jahren durch David Bamberger (geboren am 24. Dezember 1811 in Mitwitz, Mainkreis; gestorben am 23. Juni 1890 in Lichtenfels, Oberfranken) in seiner Geburtsstadt gegründet,[7] wo er im Haus Nr. 23 (Nachfolgebau heute: Kronacher Straße 10) lebte.[20] David Bamberger erlernte das Handwerk des Zuckerbäckers, eine Profession, mit der er seine Unternehmung aufbaute.

Gründungsmythos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1925 wurde das 100. Jubiläum begangen, ergo das Jahr 1825 als Gründungsjahr postuliert.[4] Ein Mythos, denn am Heiligen Abend des Jahres 1825 feierte der Unternehmensgründer seinen 14. Geburtstag. Mit 14 Jahren, ergo 1826, soll er Mitwitz für einige Jahre verlassen und in der Fremde seine Lehre begonnen haben. Etwa 1830 soll er ausgebildet nach Mitwitz zurückgekehrt sein.[21][17][5][22] Daher erscheinen die 1830er Jahre als Gründungszeit realistischer, zumal sein Vater 1834 verstarb und das Jahr 1836 für David Bamberger eine wesentliche Statusänderung mit sich brachte (siehe unten), als ihm die formelle Voraussetzung zur Berufsausübung gewährt wurde. Allerdings verfügte er erst ab August 1837, als 25-Jähriger, über einen Judenschutzbrief (siehe unten).[17] Formaljuristisch betrachtet, konnte David Bamberger erst ab August 1837 ein Gewerbe begründen. Möglicherweise jedoch waren Formalien auch damals schon, selbst für eine so benachteiligte Minderheit wie die Juden, nicht so bindend, wie es zeitgenössische Dokumente nahelegen. Retrospektiv scheint es, als habe David Bamberger die Phase seiner Lehrjahre zum Bestehen seines späteren Unternehmens hinzu addiert, weil er sich da offenbar bereits im Metier sah.

Judenmatrikel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Haus 23 in Mitwitz (links, mit Treppenaufgang und Frachtrampe, Nachfolgebau heute: Kronacher Straße 10), im Jahr 1805 errichtet durch den Viehhändler Gottlieb (ben Salomon) Bamberger, 1908 abgebrannt

Das Haus Nr. 23 in Mitwitz hatte sein Vater, der Viehhändler Gottlieb (ben Salomon) Bamberger (geboren 1770 in Burgkunstadt, gestorben 1834 in Mitwitz), im Jahr 1805 errichtet,[20] nachdem er 1796 Freinle Seligberger (1774–1841) aus Mitwitz geheiratet hatte und nach Mitwitz umziehen durfte.[17][23][24]

Dazu hatte es einer Genehmigung seitens der Freiherren zu Würtzburg bedurft, denn bis zum Judenedikt von 1813 durften Juden in Bayern weder ihren Wohnort noch ihren Beruf frei wählen oder ohne Genehmigung heiraten.[25][17]

Auf Gottlieb Bamberger geht der Familienname seiner Nachfahren zurück, den er ab etwa 1824 für sich wählte.[26] Sein Beschneidungsname war ben Salomon (hebräisch: בן שלמה, ben Shlomo, Sohn Salomos).[17] Die jüdischen Beschneidungsnamen mussten im Obermainkreis (entsprach etwa dem heutigen Oberfranken) ab etwa 1824 einem festen Familiennamen weichen. Basis dafür war das Judenedikt von 1813.[27]

Vor dem Tod seines Vaters (1834) war es David Bamberger nicht gelungen,[22] sich in die ab etwa 1824 im Obermainkreis eingeführten Judenmatrikel eintragen zu lassen, die analog eines Personenstandsregisters der Dokumentation jüdischer Bürger dienten. Grund dafür war die zu dieser Zeit strenge Limitierung der Gesamtanzahl jüdischer Haushalte pro Gemeinde bzw. innerhalb der Ländereien des jeweiligen Herrschaftsbereiches, im vorliegenden Fall festgelegt durch die Freiherren zu Würtzburg. Ein Eintrag in den Judenmatrikeln war die Voraussetzung für die Ausübung eines Berufes.[27] Erst der Tod seines Vaters eröffnete David Bamberger die Möglichkeit, in Mitwitz bleiben, dort seinen Beruf ausüben und ein Gewerbe begründen zu dürfen.

Am 26. März 1836 erwarb er das Haus seines verstorbenen Vaters zusammen mit zwei Zuckerrübenfeldern von der Erbin, seiner verwitweten Mutter. Da die Witwe in dem Haus wohnen bleiben konnte, wurde kein neuer jüdischer Haushalt begründet, so dass sie ihren eigenen Listenplatz No. 922/I in den Judenmatrikeln an ihren Sohn David abtreten durfte, und so wurde David Bamberger anstelle seiner Mutter in die Judenmatrikel eingetragen. Damit verpflichtete er sich, für seine Mutter bis zu deren Lebensende zu sorgen. Weder er noch seine Mutter durften einen eigenen (zusätzlichen) Hausstand gründen. Für jede Art von Gewerbe waren das knebelnde Bedingungen; ein Ortswechsel war auf unbestimmte Zeit unmöglich. Am vorgegebenen Ort (Lage des Hauses) bestand somit ein ökonomischer Zwang, über viele Jahre geschäftlichen Erfolg zu erzielen.[23][17]

Judenschutzbrief[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

David Bamberger erhielt einen auf den 18. August 1837 datierten Schutzbrief (siehe auch: Judenschutz) der Freiherren zu Würtzburg, der ihm die Ansiedlung in Mitwitz erlaubte.[26] Er heiratete im Jahr 1840 Regina Baerlein (geboren 1817 in Oberlangenstadt; gestorben 1854 in Mitwitz), eine Tochter des Salomon Baerlein (geboren 1776) und dessen Ehefrau Magdalena Friedmann (geboren 1777). Aus der Ehe gingen drei überlebende Kinder hervor, Theresa (1841–1935), Magdalena (1843–1913) und Salomon (1846–1910). Zwei weitere Kinder wurden tot geboren, ein weiteres, Karl (1844–1845), verstarb in seinem ersten Lebensjahr und wurde in Burgkunstadt beigesetzt.[17]

Geschäftsentwicklung und -wandel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Feinbäckerei D. Bamberger, die ihre Waren auch in den Orten Lauscha, Neustadt und Sonneberg verkaufte,[28] war erstmals im Jahr 1837 im Gewerbekataster verzeichnet, zunächst als Lebküchner, um 1845 dann als Krämer und um 1865 als „Spezereiwaarenhandlung“.[29][30][17][22] Nebenbei war das Unternehmen um etwa 1850 zu einem Importeur von Palmblättern und Rohr aus Kuba avanciert,[17][1][7][31] weil sich aus den getrockneten Blättern äußerst dekorative und schützende Verpackungen für die gefertigten Backwaren, darunter das zu jener Zeit stark nachgefragte Marzipan, fertigen ließen.[5]

Das Unternehmen selbst bezeichnete sich um 1900 als „Erster Direktimporteur von Palmblättern aus Kuba zur Anfertigung von Palmkörben“, es habe auch als erstes Unternehmen Rohr und weitere Korbmaterialien eingeführt.[32][1]

David Bambergers Feinbäckerei- und Lebküchnerhandwerk geriet dadurch im Laufe der Jahre sukzessive aus dem Fokus. Dies bedeutete konkret, dass das aufgrund seiner begrenzten Haltbarkeit nur lokal und regional zu handelnde Backwerk angesichts des großen Verkaufserfolgs der aus veredelten nachhaltigen Rohmaterialien gefertigten Verpackung, die sich für weitaus vielfältigere Einsatzzwecke eignete, kommerziell zu einem nachrangigen Posten geriet. Dadurch avancierten sowohl die teils importierten Rohmaterialien als auch die daraus gefertigte Verpackung in der Folge für D. Bamberger zu dessen primärem Geschäftszweck. Nach heutigem Sprachgebrauch: die geflochtene nachhaltige Verpackung lag ganz im Trend der damaligen Zeit. David Bambergers Betrieb wandelte sich in der Folge von einem lokal und regional wirkenden Unternehmen zu einem national und schließlich international agierenden.[17]

1854 verstarb David Bambergers Ehefrau Regina 37-jährig. Noch im selben Jahr heiratete er Adelheid Grabfelder (1829–1892), mit der er sieben Kinder bekam, die alle in Mitwitz geboren wurden: Karl (1855–1895), Sigmund (1856–1932), Philipp (1858–1919), Ludwig, Friedrich „Fritz“ (1862–1942), Gustav (1864–1943) und Joseph (1867–1930).[17] Einige von David Bambergers Kindern wanderten in die Vereinigten Staaten aus, um dort teilweise eigene Unternehmen zu gründen. Hintergrund war, dass das Unternehmen des Vaters nicht alle erwachsenen Kinder mit deren neu gegründeten Familienzweigen hätte ernähren können.[17]

Produktentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

David Bamberger entwickelte aus elastischem und robustem Peddigrohr (lat. Calamoideae) einen neuartigen Möbelklopfer zum Entstauben von Polstermöbeln (Polster von Sofas, Liegen, Sesseln, Chaiselongues, Récamieren, Ottomanen etc.), Matratzen, Teppichen und Bekleidung, der Furore machte. Sein Versuch, ihn patentieren zu lassen, scheiterte jedoch daran, dass man bei dem verwendeten nachhaltigen Rohmaterial nicht die Vielzahl möglicher Formvarianten hätte patentieren lassen können. Es fanden sich schnell Nachahmer.[5] Daher behalf David Bamberger sich damit, seine Schutzmarke auf Nickelhülsen zu prägen, die in das Griffende der aus seiner Fertigung stammenden Möbelklopfer eingearbeitet wurden – ein Hinweis auf deren Echtheit. Der Artikel selbst (siehe 11 Formvarianten auf dem Foto eines Messestandes, 1890er Jahre), oft auch als Ausklopfer oder Teppichklopfer bezeichnet, ist bis heute – zumindest in der älteren Generation – weithin bekannt, wurde aber zumeist durch den elektrischen Staubsauger abgelöst. D. Bamberger fertigte die Möbelklopfer als Miniatur für Puppenstuben, für die praktische Nutzung durch Kinderhände bis zu einem Format, das der Körpergröße eines Erwachsenen nahekam. Das Unternehmen bezeichnete sich als „Älteste und größte Möbelklopfer-Fabrik“.

Die Flechtware aus getrockneten und gebleichten Blättern von Palmengewächsen (lat. Arecaceae bzw. Palmae), Weide (lat. Salix), Binsen (lat. Juncaceae) und Bast (sekundäres Phloem) fand sehr vielfältige Verwendung. D. Bamberger entwickelte und fertigte u. v. a. beispielsweise Bade- bzw. Strandtaschen, Besteckkörbe, Einkaufskörbe, Erntekörbe, Fahrradkörbe, Flaschenkörbe, Fußmatten, Geschenkkörbe, Hunde- und Katzenkörbe, Kaminholzkörbe, Koffer, Näh- bzw. Strickkörbe, Papierkörbe, Picknickkörbe, Pilzkörbe, Puppenwagen, Regalkörbe, Schalen mit und ohne Griffe/n, Schirmständer, Serviertabletts, Tragekörbe/Kiepe, Truhen, Vasen für Trockengestecke, Wäschekörbe und Zeitungsständer, die sich durch Variantenreichtum und Kombinationen unterschiedlicher Flechttechniken in abwechslungsreichen Formen und Größen präsentierten. Hinzu kamen diverse Flechttechniken und Materialien für die nachhaltige Bespannung von Sitzflächen und -lehnen (siehe weiter unten), die immerhin das Körpergewicht eines Menschen dauerhaft aushalten sollten.[33]

Kinderarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kinderarbeit war im 19. und frühen 20. Jahrhundert weit verbreitet, auch bei D. Bamberger. Beispielsweise beschäftigte das Unternehmen in Mitwitz etwa ein Dutzend Knaben zum Bemalen geformter Marzipanfiguren.[30][17][22] Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass zumindest innerhalb der Familien, die in der oberfränkischen Region teils im Akkord für D. Bamberger in Heimarbeit fertigten,[34] auch Kinder mitarbeiteten.[35]

Jüdische Emanzipation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die maßgeblich durch Otto von Bismarck betriebene Gründung des Deutschen Reiches am 18. Januar 1871 markierte einen Wendepunkt. Mit dem bereits im Juli 1869 im Norddeutschen Bund verabschiedeten Gesetz, betreffend die Gleichberechtigung der Konfessionen in bürgerlicher und staatsbürgerlicher Beziehung, das nun im gesamten Deutschen Reich Geltung erlangte, dadurch auch im Königreich Bayern, wurde das Judentum mit allen anderen Konfessionen gleichgestellt. „Alle noch bestehenden, aus der Verschiedenheit des religiösen Bekenntnisses hergeleiteten Beschränkungen der bürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechte werden hierdurch aufgehoben.“[36] David Bamberger und seinem Unternehmen war von nun an ein Ortswechsel freigestellt. Von dieser Jüdischen Emanzipation machte er alsbald Gebrauch. Aus der nun geltenden Freizügigkeit entwickelte sich reichsweit eine Blütezeit des deutschen Judentums, die von der Reichsgründung im Januar 1871 bis zum 30. Januar 1933 andauerte, mehr als sechs Jahrzehnte. Im oberfränkischen Lichtenfels wirkte sie sich auf die Prosperität der Stadt und des Umlandes positiv aus, rief dadurch allerdings auch Neider hervor, die diesen Erfolg Juden keinesfalls gönnen mochten.[37][38][39][40] Frei von Antisemitismus war diese Phase daher keineswegs.[41][31]

Expansion dank Eisenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1870er Jahren hatte David Bambergers Import- und Versandgeschäft einen derartigen Aufschwung erlebt, dass er sich entschloss, seine beiden noch minderjährigen Söhne Philipp (1858–1919) und Fritz (1862–1942) im Jahr 1875 nach Lichtenfels zu entsenden, um dort einen Filialbetrieb aufzubauen und zu betreiben,[1][4][3][2][7][17][5] der dazu geeignet war, ihn selbst in Mitwitz zu entlasten, denn er war zu dieser Zeit bereits 64 Jahre alt. Philipp und Fritz profitierten dabei von der neuen Gesetzgebung, die seit 1871 galt, während einige ihrer Geschwister auswanderten.[42]

Nachdem sich die geflochtenen Verpackungen bei seinen Kunden größter Nachfrage erfreuten, auch um beispielsweise deren private Räumlichkeiten zu dekorieren oder praktischen Zwecken im Haushalt zu dienen, eröffnete D. Bamberger eine Dépendance im erheblich verkehrsgünstiger gelegenen Lichtenfels, um das dortige, zur Ludwig-Süd-Nord-Bahn (LindauHof) gehörende Schienennetz der Eisenbahn, das seit 1854 bestand (das Teilstück Bamberg–Lichtenfels bereits seit 1846),[43][44] und die seit 1859 bestehende Werrabahn (Eisenach–Lichtenfels) für seinen Versandhandel nutzen zu können. Ab Oktober 1885 führte die Frankenwaldbahn von Lichtenfels nach Saalfeld (Saale).[7] Unter Leitung der beiden Söhne wuchs die Filiale in Lichtenfels dank des Eisenbahnanschlusses rasch zu einem größeren Betrieb heran als der Stammsitz in Mitwitz. Das Unternehmen soll um das Dreikaiserjahr 1888 herum rund 200 Arbeitskräfte beschäftigt haben, davon etwa die Hälfte in Heimarbeit, sowohl in Lichtenfels als auch im Umland.[5][2][3]

Zweite Generation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Anwesen Bamberger Straße 45 in Lichtenfels, links Comptoir, rechts Wohnhaus, um 1888
Preisliste No. 26, mit Abbildung erworbener Auszeichnungen auf Messen (Medaillen), um 1909

Am 1. August 1884 übertrug der 73-jährige David Bamberger seinen beiden noch sehr jungen Söhnen Philipp und Fritz das Unternehmen D. Bamberger vollständig und schloss den Stammsitz in Mitwitz.[1][17][5] Damit wurde dieser zugunsten der ursprünglich als Filialbetrieb eingerichteten Dépendance in Lichtenfels aufgegeben.

Am 1. Juli 1887 verließ David Bamberger als letzter Angehöriger der einstigen jüdischen Gemeinde von Mitwitz die Stadt, nachdem er das dortige Gebäude der Synagoge und Schule (Haus Nr. 31, heute: Coburger Straße 8) der um 1875 aufgelösten jüdischen Kultusgemeinde von Mitwitz verkauft hatte,[45] und zog zu seinen Söhnen Philipp und Fritz nach Lichtenfels,[4][17][22] die in diesem Jahr ein Wohnhaus an der äußeren Bamberger Straße (heute: Bamberger Straße 23) erworben hatten. 1888 wurde direkt benachbart eine „Niederlage“ (Filiale, Lager) errichtet,[46] 1890 eine Schwefelkammer (zum Bleichen getrockneter Palmblätter),[47] 1891, 1895, 1899, 1910, 1912, 1913, 1923 und 1928 je eine Lagerhalle,[48][49][50][51][52][53][54][55][22] 1917 ein Gebäude für die Weidensiederei.[56] Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde das Anwesen beschrieben als „Wohnhaus mit Keller, Waschhaus, Ziergarten und Sommerhaus, Korbwarenniederlage mit Comptoir, Schwefelkammer, Stall und Wagenremise, Lagerhallen mit Schutzdach, Remise, Brunnen“.[7]

Das Unternehmen nahm an den Warenmessen jener Zeit teil, die sich ab 1895 durch die Entwicklung der Eisenbahn zu Mustermessen wandelten. Die großen Stückzahlen einer industriellen Produktion in gleichbleibender Qualität machten es obsolet, dass Hersteller ihre gesamte Handelsware zu Kaufmannshöfen mitbrachten. Sie reisten stattdessen in zunehmendem Maß lediglich mit Produktmustern, die ihr jeweiliges Portfolio repräsentierten, zu Ausstellungen und Messen wie z. B. ins Städtische Kaufhaus Leipzig an. Dort wurde die Ware nicht mehr gleich direkt am Ort in nennenswerten Stückzahlen verkauft, sondern durch den Abschluss von Handelsverträgen Liefermengen, Qualität, Ausführung und Konditionen vereinbart.[57][58][59][60]

Mit Silbernen Medaillen für herausragende Produkte und Leistungen wurde D. Bamberger 1895 in Lübeck, 1896 in Nürnberg, 1897 in Leipzig, 1898 in Brüx, 1906 in Nürnberg und 1908 in Altenburg ausgezeichnet (siehe abgebildetes Deckblatt einer Preisliste, um 1909).

Die Firma D. Bamberger residierte in Lichtenfels in der Bamberger Straße 45 (heute: Bamberger Straße 21),[1] nahe dem örtlichen Bahnhof. Die Familien, die David Bambergers Söhne Philipp und Fritz später gründeten, wohnten direkt angrenzend an das Areal des Familienunternehmens, was ihnen einen mentalen Abstand zum Gewerbebetrieb erschwerte.[17] Für Fritz ist aus den 1920er Jahren überliefert, dass er seinen Großneffen Klaus Bamberger, den Sohn seines Neffen Otto Bamberger, mit einem Rohrstock in der Hand quer durch die Lagerhallen jagte, wenn dieser als kleiner Junge die Elastizität der gestapelten Rohmaterialien nutzte, um spielerisch darauf zu wippen bzw. zu springen und damit gleichzeitig seinen Gleichgewichtssinn schulte.[61][62]

Weltläufigkeit und Renommée[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werbeanzeige, ab 1925

Um die besten Qualitäten ausfindig zu machen, reisten Einkäufer von D. Bamberger beispielsweise nach Australien, China, Indien, Japan, Kuba, in die Vereinigten Staaten, nach Ägypten, Frankreich, in die Niederlande, nach Italien, Österreich und in die Schweiz.[20][1][32] Als erstes Unternehmen soll D. Bamberger „Malakkarohr“ aus Malaya importiert haben.[5] Die durch das Unternehmen verarbeiteten Rohmaterialien sollen veredelt auf alle fünf Kontinente geliefert worden sein.[1][32][5][17] Auf internationale Bezüge verweisen auch die damaligen Bankverbindungen des Unternehmens in die Schweiz, nach Italien, in die Tschechoslowakei (siehe z. B. abgebildete Werbeanzeige aus den 1920er Jahren) sowie Belgien.[63][64]

Zwei Historiker verweisen auf die Weltgeltung des Unternehmens, der Name D. Bamberger sei auf dem Markt für Korbwaren weit über das Deutsche Reich hinaus führend gewesen.[32][20][65][66]

Dritte Generation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei Unternehmergenerationen und ihre Wirkungszeit
Stammsitz und Niederlassungen

Im Jahr 1910 stieg Philipp Bambergers 25-jähriger Sohn Otto Bamberger in das Unternehmen ein,[1][67] das zu dieser Zeit seinem Vater Philipp und seinem Onkel Fritz gehörte. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, an dem die jüngeren Bambergers der dritten Unternehmergeneration als patriotische Kriegsfreiwillige teilnahmen und somit für einige Jahre dem Unternehmen fehlten,[31] musste sich der Betrieb umstellen. Eine eigene Schreinerei wurde eingerichtet. Ein Teil der Flechtwaren wurde nun auch in industriellem Maßstab gefertigt, wodurch sich die Fertigung in privater Heimarbeit allmählich reduzierte. Nach dem Tod Philipp Bambergers im Jahr 1919 ging das Unternehmen in den Besitz seines jüngeren Bruders Fritz über,[1] der als sehr genügsam charakterisiert wird.

Im Gefolge der Novemberrevolution kam es bei D. Bamberger zu einem 12-stündigen Streik, in dem es um höhere Löhne ging. Otto Bamberger ging u. a. darauf in einem Leserbrief ein, der am 25. Juni 1919 im Lichtenfelser Tagblatt veröffentlicht wurde. Er galt als arbeiterfreundlich; durch seine politische (sozialistische) Orientierung habe er die hohen Löhne der Branche verursacht, wofür er von den Mitbewerbern des Unternehmens öffentlich kritisiert wurde,[19] die sich dem Lohnniveau bei D. Bamberger höchst ungern anglichen.

Die Inflation und Hyperinflation zehrte das Unternehmen ebenso wie das gesamte Reich aus.[68] Die eigene Schreinerei musste vorübergehend schließen, wodurch 15 Schreiner ihren Arbeitsplatz verloren.[69][70] Danach ging es allmählich wieder bergauf;[7] die Schreinerei wurde wieder aktiviert, ausgebildete Schreinermeister und -gesellen eingestellt.

Im Verlauf der 1920er Jahre übernahmen Otto Bamberger, sein jüngster Bruder Ludwig Bamberger und deren Cousin Alfred Bamberger (geboren 1890 in Lichtenfels),[71] der Sohn von Fritz, das Geschäft. Alfred war im Vertrieb tätig und zudem für die Fuhrwerke verantwortlich, er wohnte ab 1920 in Coburg, wo er in der Bahnhofstraße 38 und 40 (NS-Zeit: Adolf-Hitler-Straße 38 und 40) zwei benachbarte Häuser besaß.[72][73][74]

Erweiterung des Portfolios[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preisliste Nr. 160, 1920er Jahre
Klaus Bamberger beim Aufbauen des Sets aus einem mehrfach erweiterungsfähigen Holz-Städtebaukasten (im Sortiment von D. Bamberger), ca. 1931

Otto Bamberger implementierte ab den 1920er Jahren ein neues Sortiment in das Portfolio des Unternehmens. D. Bamberger vertrieb nun von einem in Coburg am Güterbahnhof angesiedelten Lager des Unternehmens eine große Vielzahl von Geschicklichkeits- und Gesellschaftsspielen, Holzspielzeug, Baukästen, Bastel- und Handarbeitsmaterial für Kinder nach den Spieltheorie-Vorgaben des Pestalozzi-Schülers Friedrich Fröbel,[17][31] außerdem kunstgewerbliche Erzeugnisse aus Holz,[75][11][12][13][14][15] die Otto Bamberger zum Teil selbst entwarf bzw. gestaltete. Die durch D. Bamberger aus dem slowakischen Teil der Tschechoslowakei importierten Spielwaren ließ er von seinen beiden Kindern Ruth und Klaus erproben und beurteilen.[76][77][62] Auch die beiden Töchter seines jüngeren Bruders Ludwig Bamberger, Annegret und Eva, wurden dafür eingesetzt; Annegret gestaltete aufgrund ihres zeichnerischen Talents den Produktkatalog des Unternehmens mit.[17] Otto Bamberger befürwortete, dass sich die Kinder besser mit realen Objekten als mit kindlichen Miniaturen befassten. Lediglich pädagogisch wertvoll erscheinendes Spielzeug empfand er als sinnvoll.[78] Gängiges Kriegsspielzeug wie Zinnsoldaten und Spielzeugwaffen lehnte er kategorisch ab, wovon sich sein Sohn Klaus jedoch nicht abhalten ließ.[79][34]

Wettbewerber innerhalb der Verwandtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Zwist innerhalb der weiteren Familie schien in dem Umstand begründet zu sein, dass sich der in Mitwitz geborene jüngste Sohn des David Bamberger, Joseph Bamberger (1867–1930), ab 1887 ebenfalls in Lichtenfels angesiedelt hatte und dort unter seinem Namen ein konkurrierendes Unternehmen betrieb,[7][9] das er wegen der Namensähnlichkeit, die bei Lieferanten und Kunden zu Verwechslungen führen konnte, abzugrenzen suchte. Eine deutlich unterscheidbare Firmierung hätte da recht leicht vorbeugen können. Zu jener Zeit gehörte es jedoch zum guten Ton, dass ein rechtschaffener Gewerbetreibender mit seinem eigenen Namen für die gute Qualität seiner Ware bzw. seines Handwerks einstand, daher bildete sich der volle persönliche Name in den meisten Fällen auch in der Firmierung eines Unternehmens ab.

Klaus Bamberger berichtete, dass er als Kind hin- und hergerissen war, den stets freundlichen Gruß seines Großonkels Joseph auf gleiche Weise zu erwidern, wenn sich beide auf der Straße begegneten, wohlwissend, dass er jedes Zusammentreffen aufgrund familiärer Maßgabe eigentlich meiden sollte.[80] Kommerzielle Konkurrenz bzw. Wettbewerb innerhalb der eigenen Familie am selben Ort wurde als kontraproduktiv betrachtet, allerdings war der offenkundige Mangel an Kommunikation aufgrund bestehender Animositäten einer für beide Seiten akzeptablen Lösung kaum förderlich.

Bedeutender Kunde aus Weimar und Dessau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen D. Bamberger war zur Zeit der Weimarer Republik ein bedeutender Zulieferer des Bauhauses. Darauf verweisen bis heute produzierte Bauhaus-Sitzmöbel nach Entwürfen von Marcel Breuer, Erich Dieckmann, Ludwig Mies van der Rohe oder nach Bauhaus-Entwürfen entstandene Thonet-Sitzmöbel mit geflochtenen Sitzflächen und Rückenlehnen. Auch für Bauhaus-Sitzmöbel und -Tische aus Rattan lieferte D. Bamberger das Rohmaterial und fertigte dafür in eigener Schreinerei die Tischplatten an.[61][62]

Für das Bauhaus erstellte D. Bamberger auch Expertisen, in denen es beispielsweise um einen qualitativen Vergleich teils geflochtener thüringischer Sitzmöbel mit entsprechenden italienischen Erzeugnissen ging. Außerdem fragte das Bauhaus an, ob D. Bamberger sich in der Lage sehe, derartige Fertigungsaufträge zu übernehmen. Dies wurde angesichts der vorhandenen Fachkräfte bejaht.[81]

Erich Dieckmann: Stühle mit geflochtenen Sitzflächen und -lehnen in der Villa Sonnenhaus des Otto Bamberger in Lichtenfels, Korb (rechts vorn) aus Geflecht, Dezember 1932

Eine Wechselwirkung hatte der Kunde Bauhaus bei Otto Bamberger, der dem Bauhaus am 5. November 1926 den Auftrag erteilte,[82] seine Jugendstil-Villa Sonnenhaus in Lichtenfels komplett neu einzurichten und auszustatten,[20][83][84][85] mit Mobiliar inkl. Einbaumöbeln mit Intarsien, Leuchten, Polster- und Vorhangstoffen, Teppichen und Accessoires.[86][87] Die Ausführung erfolgte sukzessive, zog sich bis Dezember 1932 hin, und hätte wohl ihre Fortsetzung gefunden, wären nicht die Nationalsozialisten dazwischen getreten, indem sie das Bauhaus zur Selbstauflösung zwangen.

Ab Herbst 1929 schlug die Weltwirtschaftskrise zu, die sich im Deutschen Reich sehr stark auswirkte. Arbeitslosigkeit (Arbeitslosenquote 30,8 % bzw. 5.602.711 Menschen im Jahr 1932) und Armut wurden überall deutlich sichtbar.[88][89]

Ab 1931 wurde der Bauhaus-Designer Erich Dieckmann freiberuflich u. a. für D. Bamberger tätig, auch für Otto Bamberger privat.[90][91][92]

Boykott, Ausgrenzung, Diskriminierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Öffentlicher Aufruf des Lichtenfelser Aktionskomitees zum Boykott jüdischer Gewerbetreibender im Lichtenfelser Tagblatt vom 1. April 1933
Geänderte Hausnummerierung ab etwa Mitte 1937; zusätzliche Bankverbindung in Belgien

Ab Ende Januar 1933 wurden mit der Machtabtretung an die Nationalsozialisten die Juden in der deutschen Gesellschaft zunehmend ausgegrenzt. Die so bezeichnete „Judenfrage“ sollte zunächst durch „freiwillige“ Auswanderung und Vertreibung gelöst werden. Rund 2.000 antijüdische Gesetze und Ergänzungsverordnungen wurden während der Zeit des Nationalsozialismus erlassen. Davon waren natürlich auch D. Bamberger, die Familie Bamberger und indirekt deren Angestellte betroffen,[31] zuerst durch den „Judenboykott“ am 1. April 1933, der jedoch wegen der Passivität der Bevölkerung nach drei Tagen abgebrochen wurde.[93]

Der geschäftsführende Gesellschafter Otto Bamberger wurde als Jude und zudem SPD-Mitglied auf einer Geschäftsreise in Frankfurt am Main von der SA in „Schutzhaft“ genommen und verhört.[20][94] Er kehrte nach einer Woche mit schwerer Depression und Herzinsuffizienz zurück und verstarb 48-jährig wenige Monate später.[31][20][95][96][97] Da er seit 1910 der kreative und innovative Kopf des Unternehmens gewesen war, bildete sein Verlust sowohl familiär als auch unternehmerisch eine schwere Hypothek.

Der Verlust des Bauhauses, das von den Nationalsozialisten zur Selbstauflösung genötigt worden war, stellte für das Unternehmen D. Bamberger einen weiteren Schlag ins Kontor dar. In dieser Situation erwies sich retrospektiv Otto Bambergers Strategie als vorausschauend, in den 1920er Jahren einen weiteren Geschäftszweig initiiert zu haben, eine Vielzahl von Spiel- und Bastelmaterialien sowie kunstgewerblichen Artikeln. Dieser in Coburgs Bahnhofstraße angesiedelte Zweig wurde nun zum Rettungsanker.

Die Stelle ihres verstorbenen Ehemannes Otto im Familienunternehmen als Mitgesellschafter übernahm nun Henriette „Jetta“ Bamberger, geb. Wolff (1891–1978), die sich erst einmal einarbeiten musste. Sie unterstützte von nun an ihren Schwager Ludwig Bamberger und dessen Cousin Alfred Bamberger (1890–1956),[6] war jedoch zumindest 1934 (noch) nicht zeichnungsberechtigt.[1] Innerfamiliär wurde ein deutlicher Unterschied zwischen den direkten Bamberger-Nachfahren und angeheirateten Partnern gemacht, das galt so auch in vielen anderen Familien. Bei „Jetta“ Bamberger spielten zudem die von der Familie Bamberger nicht goutierten speziellen Umstände der einstigen Eheanbahnung hinein (siehe Kurzbiographie Otto Bamberger).

Ab etwa Mitte 1937 wurde die Hausnummerierung in der Bamberger Straße geändert; das Anwesen des Unternehmens trug nun nicht mehr die langjährige Hausnummer 45, sondern künftig die Hausnummer 21–23.

„Entjudung“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1938 wurde die „Arisierung“ bzw. „Entjudung“, die Zwangsenteignung des Besitzes jüdischer Bürger zugunsten des Profits von Nichtjuden, so genannten „Ariern“, für das Unternehmen D. Bamberger Lichtenfels (DBL) vollzogen. Am 6. April 1939 wurde es aus dem Handelsregister getilgt.[17][3] Neuer Besitzer war nun ein ehemaliger leitender Angestellter der Bambergers, Friedrich Knorr,[1] aus dessen Namen die neue Firmierung gebildet wurde: Knorr, Friedrich & Co. Die Rechtsnachfolger weisen bis heute zwar mit Recht auf D. Bamberger als einen ihrer Ursprünge hin, lassen die „Arisierung“ in ihrer Unternehmenshistorie jedoch vollkommen unerwähnt und verlegen sogar die Firmierung zu Knorr, Friedrich & Co. fälschlich um ein Jahrzehnt in die unkritisch erscheinende Nachkriegszeit (1949),[18] obwohl das Handelsregister, erhaltene Preislisten, Rechnungen und Werbeanzeigen ab 1939 ausweisen, wie die Abläufe wirklich waren.

Vier Mercedes-Benz-Fahrzeuge aus dem Fuhrpark der Firma D. Bamberger[23] gingen durch die „Arisierung“ in den Besitz der Firma Knorr, Friedrich & Co. über, zwei davon wurden von dieser im März 1939 verkauft, eines an das Lichtenfelser Unternehmen Striwa-Werke Striegel & Wagner und ein weiteres an die Landesregierung Schleswig-Holsteins.[98]

Rechtzeitige Emigration oder Tod in der Shoáh[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Firmengründer David Bamberger und seine zweite Ehefrau Adelheid, geb. Grabfelder, wurden 1890 und 1892 auf dem Jüdischen Friedhof Lichtenfels beigesetzt,[7] 1919 deren Sohn Philipp Bamberger und 1925 dessen Ehefrau Sarah, geb. Ullmann, sowie 1933 sein vorzeitig verstorbener Enkel Otto Bamberger,[99][100] die das Unternehmen bis dahin zusammen und nacheinander rund einhundert Jahre aufgebaut, weiterentwickelt und expandiert hatten.

Otto Bambergers Witwe Henriette Bamberger, geb. Wolff, emigrierte mit ihren beiden Kindern 1938 in die Vereinigten Staaten. Fritz Bambergers Sohn Alfred, der das Unternehmen zuletzt zusammen mit Ottos Witwe und Ottos jüngstem Bruder Ludwig geführt hatte, emigrierte 1939 in die USA.[3][71] Ludwig Bamberger emigrierte mit seiner Ehefrau Thea, geb. Spier, und seinen beiden Töchtern 1939 nach England,[2][3] 1949 in die USA.[101]

Fritz Bamberger wurde am 17. Juni 1942 zusammen mit seiner Ehefrau Emilie „Milli“ Ida, geborene Kaumheimer (1870–1942), mit Transport II/6 von München aus ins Ghetto Theresienstadt deportiert,[102][103][104][105] wo Fritz Bamberger am 29. Juni 1942 verstarb.[106][107][108][109] Emilie Ida Bamberger wurde am 19. September 1942 mit Transport Bo in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet.[110][111][112]

Verlustrechnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ökonomische Einbuße, welche die Stadt durch den Verlust sämtlicher jüdischen Betriebe während der Zeit des Nationalsozialismus erlitten hat, ist unermesslich. Deren internationale Kontakte zu Staaten auf allen Kontinenten, über Jahrzehnte aufgebaut und sehr sorgfältig gepflegt, gingen weitestgehend verloren und konnten seitdem nie wieder reaktiviert werden, weil die gesamte Korbwarenbranche und das Im- und Exportgeschäft ersatzlos wegbrachen. Eine kleine jüdische Gemeinde hat Lichtenfels seit deren erzwungener Vertreibung und Emigration sowie dem Holocaust nicht mehr,[2][3] die damit verbundenen gesellschaftlichen und kulturellen Bezüge sind oft radikal abgeschnitten worden. Fragmente finden sich an verschiedenen Stellen noch, die es zu sichern, zu bewahren und sachgerecht zu erläutern gilt, will man die damalige Zeit und deren Menschen zumindest ansatzweise kennenlernen und im Kontext verstehen. Eine Einladung zur Rückkehr wurde gegenüber den emigrierten jüdischen Bewohnern und Unternehmern von Lichtenfels niemals ausgesprochen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich Meyer: Die Lichtenfelser Juden – Ein Beitrag zur Stadtgeschichte. In: Geschichte am Obermain, Bd. 5, Colloquium Historicum Wirsbergense, 1968/69, OCLC 633845164, S. 135–166.
  • Herbert Loebl: The Holocaust – 1800 Years in the Making. Exemplified since ca. 1030 by the Experience of the Jewish Community of Bamberg in Franconia. A course of 9 lectures. Department of Religious Studies, University of Newcastle upon Tyne, Winter Term 1989. Selbstverlag, Newcastle upon Tyne 1989, OCLC 630421121. Darin nicht enthalten: Chapter IV – The Bamberger Families of Burgkunstadt and Mitwitz, unvollendet, unveröffentlicht, 80 Seiten inkl. Titelblatt.
  • Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993, OCLC 174282770.
  • Claude P. Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, ISBN 0-9653827-0-2.
  • Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, Verlag H. O. Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8.
  • Gerald Bamberger: The Story of My Life – A Memoir. Juli 2010
  • Günter Dippold: Bauliche Zeugnisse der Korbindustrie in der Deutschen Korbstadt Lichtenfels. In: Streifzüge durch Franken, Bd. 1, Colloquium Historicum Wirsbergense, Verlag H. O. Schulze, Lichtenfels 2010, ISBN 978-3-87735-201-4, S. 111–122.
  • Siegfried Rudolph: Otto Bamberger – ein Mitwitzer Kunstsammler. In: Friedrich Bürger (Hrsg.): 750 Seiten Mitwitz – Ein Sammelband, Selbstverlag, Mitwitz 2012, ohne ISBN, OCLC 814521359, S. 425–452.
  • Adolf Joch: Aus der Geschichte der Juden in Mitwitz. In: Friedrich Bürger (Hrsg.): 750 Seiten Mitwitz – Ein Sammelband, Selbstverlag, Mitwitz 2012, ohne ISBN, OCLC 812259549, S. 425–452.
  • Heinz Köhler: Aus der Geschichte der Juden in Mitwitz. Selbstverlag, Mitwitz 2020, ohne ISBN, OCLC 1193308810, S. 11, 21, 33, 42–44.

Deutsches Korbmuseum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Deutsche Korbmuseum in Michelau in Oberfranken verfügt nach eigenen Angaben über keinerlei Exponate aus der Produktion von D. Bamberger. Gleichwohl finden sich in dessen Dauerausstellung Beispiele teils ähnlicher Produkte anderer handwerklicher Betriebe aus der Region. Durch D. Bamberger gefertigte bzw. vertriebene Originalprodukte sind bis heute bei Angehörigen bzw. Nachfahren der Familie Bamberger in den Vereinigten Staaten erhalten.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m Hans Kühnlein: Die ehemalige Korbfirma D. Bamberger. Maschinenschriftliches Manuskript. Stadtarchiv Lichtenfels, Lichtenfels 1990.
  2. a b c d e Lichtenfels (Oberfranken/Bayern). In: Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum, auf: jüdische-gemeinden.de
  3. a b c d e f g Lichtenfels (Kreisstadt) mit -Seubelsdorf Jüdische Geschichte / Synagoge, auf: alemannia-judaica.de
  4. a b c d Heinrich Meyer: Die Lichtenfelser Juden – Ein Beitrag zur Stadtgeschichte. In: Geschichte am Obermain, Bd. 5, Colloquium Historicum Wirsbergense, 1968/69, OCLC 633845164, S. 156, 162–164.
  5. a b c d e f g h i j Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, Verlag H. O. Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8, S. 11–18.
  6. a b Claude P. Bamberger: ART – A Biographical Essay. Verlagshaus Meisenbach, Bamberg (Layout, Design), Selbstverlag, Carlstadt, New Jersey 1989, OCLC 634913800, S. 6.
  7. a b c d e f g h i j Prof. Dr. Günter Dippold: Einführung. In: Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, Verlag H. O. Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8, S. 8–10.
  8. Lichtenfels, die deutsche Korbstadt, 20. Mai 2020, auf: bayern-online
  9. a b Alfred Thieret: Aus der Sammlung von Klaus Müller. In: Obermain-Tagblatt, 17. März 2015, auf: obermain.de
  10. Steffen Huber: Das Sonnenhaus: ein Stück deutschlandweiter Baugeschichte. In: Obermain-Tagblatt, 28. September 2022, auf: obermain.de
  11. a b Preisliste 160 – Beschäftigungsspiele, Unterhaltungsspiele, Fröbelmaterialien, D. Bamberger, Lichtenfels, undatiert [um 1925].
  12. a b Preisliste 169: Spielen, basteln und anderes, D. Bamberger, Lichtenfels, undatiert [um 1930].
  13. a b Preisliste 175: Spielen, basteln und anderes, D. Bamberger, Lichtenfels 1936.
  14. a b Preisliste 186: DBL – Kunstgewerbliche Erzeugnisse, D. Bamberger, Lichtenfels/Bay.
  15. a b Suzanne Loebl: Flucht nach Belgien – Jugend am Rande des Holocaust. Epubli, Berlin 2014, ISBN 978-3-7375-0002-9, S. 13.
  16. Werner Diefenthal: Briefmarkenbörse in Bad Staffelstein. In: Obermain-Tagblatt, 23. November 2022, auf: obermain.de
  17. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Dr. Herbert Loebl OBE: The Holocaust – 1800 Years in the Making. Exemplified since ca. 1030 by the Experience of the Jewish Community of Bamberg in Franconia. A course of 9 lectures. Department of Religious Studies, University of Newcastle upon Tyne, Winter Term 1989. Selbstverlag, Newcastle upon Tyne 1989, OCLC 630421121. Darin nicht enthalten: Chapter IV – The Bamberger Families of Burgkunstadt and Mitwitz, unvollendet, unveröffentlicht, S. 49–51.
  18. a b Unternehmen, auf: knorrprandell.com
  19. a b Otto Bamberger: Zur Aufklärung. In: Lichtenfelser Tagblatt, 25. Juni 1919.
  20. a b c d e f g Dr. Siegfried Rudolph: Ein Mitwitzer Kunstsammler. In: Mitteilungsblatt – Amtsblatt für die Verwaltungsgemeinschaft Mitwitz, Nr. 25 (1992), 19. Juni 1992.
  21. Adolf Joch, Oberlehrer aus Mupperg, hielt im Jahre 1928 den Vortrag „Einiges aus der Geschichte der Juden in Mitwitz“. Darin erwähnte er u. a. dass David Bamberger Mitwitz verließ, um auswärts ein Handwerk zu erlernen. – Zitiert nach: Friedrich Bürger (Hrsg.): 750 Seiten Mitwitz – Ein Sammelband, Selbstverlag, Mitwitz 2012, OCLC 812259549, S. 425f.
  22. a b c d e f Dr. Heinz Köhler: Aus der Geschichte der Juden in Mitwitz. Selbstverlag, Mitwitz 2020, ohne ISBN, OCLC 1193308810, S. 42–44.
  23. a b c Claude P. Bamberger: History of a Family. The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Claude P. Bamberger International (Hrsg.) Carlstadt, New Jersey, USA, 1993, S. 11–13.
  24. Gottlieb Bamberger (ben Salomon) erhielt das bebaute Grundstück in Mitwitz, auf dem er später sein Haus errichtete, durch seinen Schwager, den Viehhändler Hirsch Seligberger, der in Haus Nr. 24 lebte. Das ursprüngliche Gebäude Nr. 23 war bereits baufällig und wurde vor 1805 abgerissen. Das von Gottlieb Bamberger neu errichtete Haus Nr. 23 brannte zusammen mit den zwei benachbarten Häusern Nr. 22 und Nr. 24 („Roter Hirsch“ und „Schwarzer Hirsch“) im Jahr 1908 ab. – Zitiert nach: Adolf Joch, Oberlehrer und Heimatforscher aus Mupperg: Einiges aus der Geschichte der Juden in Mitwitz, Vortrag im Frankenwald-Verein Mitwitz, 1928. In: Mitwitz auf den Punkt gebracht, 12/2012, auf: yumpu.com – Zitiert nach: Friedrich Bürger (Hrsg.): 750 Seiten Mitwitz – ein Sammelband, Selbstverlag, Mitwitz 2012, ohne ISBN, OCLC 812259549. – Zitiert nach: Herbert Loebl: The Holocaust – 1800 Years in the Making. Exemplified since ca. 1030 by the Experience of the Jewish Community of Bamberg in Franconia. A course of 9 lectures. Department of Religious Studies, University of Newcastle upon Tyne, Winter Term 1989. Selbstverlag, Newcastle upon Tyne 1989, OCLC 630421121. Darin nicht enthalten: Chapter IV – The Bamberger Families of Burgkunstadt and Mitwitz, unvollendet, unveröffentlicht, S. 36.
  25. Philipp Lenhard, Martina Niedhammer: „Ohne Bewilligung“. Vorgeschichte, Funktion und Auswirkungen der Judenmatrikel in Bayern (1813–1861) und der Familiantengesetze in den böhmischen Ländern (1726/27–1859). In: Milan Havačka, Robert Luft, Ulrike Lunow (Hrsg.): Tschechien und Bayern. Gegenüberstellungen und Vergleiche vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Collegium Carolinum, München 2016, ISBN 978-3-944396-59-0, S. 131–149.
  26. a b Claude P. Bamberger: History of a Family. The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Claude P. Bamberger International (Hrsg.) Carlstadt, New Jersey, USA, 1993, S. 10–11.
  27. a b Gesellschaft für Familienforschung in Franken e. V. / Staatliche Archive Bayerns (Hrsg.): Die 'Judenmatrikel' 1824–1861 für Oberfranken. (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, Nr. 2; Staatliche Archive Bayerns, Digitale Medien, Nr. 4). Nürnberg 2017. ISBN 978-3-929865-88-2.
  28. Adolf Joch, Oberlehrer aus Mupperg, hielt im Jahre 1928 den Vortrag „Einiges aus der Geschichte der Juden in Mitwitz“. Darin erwähnte er u. a. dass David Bamberger seine Backwaren auch nach Neustadt, Sonnberg und Lauscha an Wiederverkäufer (Krämer) lieferte. – Zitiert nach: Friedrich Bürger (Hrsg.): 750 Seiten Mitwitz – Ein Sammelband, Selbstverlag, Mitwitz 2012, OCLC 812259549, S. 425f.
  29. Gewerbekataster Mitwitz: Konzession als Lebküchner am 13. November 1837 erteilt an David Bamberger; als Krämer am 19. Mai 1845; als Detailhändler am 20. August 1863. – Zitiert nach: Schulrat und Archivpfleger Hans Silbermann: Chronik der Gemeinde Mitwitz im Landkreis Kronach, S. 208, 209, 210.
  30. a b Adolf Joch: Aus der Geschichte der Juden in Mitwitz. In: Friedrich Bürger (Hrsg.): 750 Seiten Mitwitz – Ein Sammelband. Selbstverlag, Mitwitz 2012, OCLC 814521359, S. 425f.
  31. a b c d e f Suzanne Loebl: At the Mercy of Strangers – Growing Upon the Edge of the Holocaust. Pacifica Press, Pacifica, CA, USA, 1997, ISBN 0-935553-23-1, S. 5–15.
  32. a b c d Heinrich Meyer: Die Lichtenfelser Juden – Ein Beitrag zur Stadtgeschichte. In: Geschichte am Obermain, Bd. 5, Colloquium Historicum Wirsbergense, 1968/69, OCLC 633845164, S. 162.
  33. Monika Schütz: Mehr als Briefmarken bei Sammlerbörse in Bad Staffelstein. In: Obermain-Tagblatt, 26. November 2019, auf: obermain.de
  34. a b Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, H. O. Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8, S. 27.
  35. Prof. Dr. Günter Dippold: Grundzüge der Industriegeschichte im Raum Lichtenfels (PDF-Datei; 2,4 MB). In: Frankenland – Zeitschrift für fränkische Geschichte, Kunst und Kultur, Nr. 57 (2005). S. 169–181 (Zitatstelle: S. 176).
  36. Bundesgesetzblatt des Norddeutschen Bundes, Band 1869, Nr. 28, Seite 292.
  37. Prof. Dr. Arno Herzig: 1815-1933: Emanzipation und Akkulturation. In: Bundeszentrale für politische Bildung, auf: bpb.de
  38. Peter Fassl: Juden in Bayern. Von den Anfängen bis zur NS-Zeit. In: Hans-Jürgen Müller / Ursula Rudnick (Hrsg.): Christen und Juden, Juden und Christen. Katalog zur Wanderausstellung in Bayern, Hora-Verlag, Hannover 2002, ISBN 978-3-9366-9200-6, OCLC 237599893, S. 12–21.
  39. Prof. Dr. Rolf Kießling: Jüdische Gemeinden. In: Prof. Dr. Max Spindler / Prof. Dr. Alois Schmid (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte. Vierter Band: Das neue Bayern. Von 1800 bis zur Gegenwart. Zweiter Teilband: Die innere und kulturelle Entwicklung. 2. Aufl. H. C. Beck, München 2007, ISBN 3-7696-0404-0, S. 356–384.
  40. Baruch Zwi Ophir / Prof. Dr. Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. Institut für Zeitgeschichte, Oldenbourg Verlag, München u. a. 1979, ISBN 3-4864-8631-4, OCLC 180606667.
  41. Prof. Dr. Rolf Kießling: Judentum (Weimarer Republik). In: Historisches Lexikon Bayerns, auf: historisches-lexikon-bayerns.de
  42. Jüdisches Leben in Bayern – Emanzipation auf Raten. In: Bayerischer Rundfunk, 3. Januar 2021, auf: br.de
  43. Ulrich Kahle: Die Ludwig-Süd-Nord-Bahn. In: Jahrbuch der Bayerischen Denkmalpflege, Ausg. 34, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.), Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 1980, OCLC 916331346, S. 357–384.
  44. Günter Dippold: 1846: Erster Lokdampf in Lichtenfels. In: Obermain-Tagblatt, 30. August 2016, auf: obermain.de
  45. Handschriftliches Protokoll, unterzeichnet durch David Bamberger, datiert 1. September 1881. Zitat: „Die jüdische Gemeinde von Mitwitz hat sich aufgelöst, nachdem vor etwa sechs Jahren fast alle weggezogen sind. In den letzten drei Jahren bin ich als einziges Mitglied der früheren Gemeinde übrig geblieben.“ In: Schloss- und Familienarchiv der Freiherren von Würtzburg zu Mitwitz, Staatsarchiv Bamberg. Zitiert nach: Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, H. O. Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8, S. 12.
  46. Gebrüder [Philipp & Fritz] Bamberger, Lichtenfels, Niederlagebau, Laufzeit: 1888. In: Bayerisches Staatsarchiv Bamberg, Signatur: StABa, Bezirksamt/Landratsamt Lichtenfels, Baugenehmigungsakten (K 14 Baupl.) 1888/157.
  47. D. Bamberger, Lichtenfels, Schwefelkammerbau, Laufzeit: 1890. In: Bayerisches Staatsarchiv Bamberg, Signatur: StABa, Bezirksamt/Landratsamt Lichtenfels, Baugenehmigungsakten (K 14 Baupl.) 1890/122.
  48. Gebrüder [Philipp & Fritz] Bamberger, Lichtenfels, Lagerhallebau; Laufzeit: 1891. In: Bayerisches Staatsarchiv Bamberg, Signatur: StABa, Bezirksamt/Landratsamt Lichtenfels, Baugenehmigungsakten (K 14 Baupl.) 1891/114.
  49. D. Bamberger, Lichtenfels, Lagerhallebau; Laufzeit: 1895. In: Bayerisches Staatsarchiv Bamberg, Signatur: StABa, Bezirksamt/Landratsamt Lichtenfels, Baugenehmigungsakten (K 14 Baupl.) 1895/49.
  50. D. Bamberger, Lichtenfels, Lagerhausbau; Laufzeit: 1899. In: Bayerisches Staatsarchiv Bamberg, Signatur: StABa, Bezirksamt/Landratsamt Lichtenfels, Baugenehmigungsakten (K 14 Baupl.) 1899/40.
  51. D. Bamberger, Palmkorbwarenfabrik, Lichtenfels, Lichtenfels, Lagerhausneubau; Laufzeit: 1910. In: Bayerisches Staatsarchiv Bamberg, Signatur: StABa, Bezirksamt/Landratsamt Lichtenfels, Baugenehmigungsakten (K 14 Baupl.) 1910/253.
  52. D. Bamberger, Lichtenfels, Burgberg, Lagerhalle; Laufzeit: 1912. In: Bayerisches Staatsarchiv Bamberg, Signatur: StABa, Bezirksamt/Landratsamt Lichtenfels, Baugenehmigungsakten (K 14 Baupl.) 1912/89.
  53. D. Bamberger, Lichtenfels, Lager; Laufzeit: 1913. In: Bayerisches Staatsarchiv Bamberg, Signatur: StABa, Bezirksamt/Landratsamt Lichtenfels, Baugenehmigungsakten (K 14 Baupl.) 1913/171.
  54. D. Bamberger, Lichtenfels, Burgberg, Abbruchzimmer der alten Scheune und Errichtung eines neuen Lagerschuppens; Laufzeit: 1923. In: Bayerisches Staatsarchiv Bamberg, Signatur: StABa, Bezirksamt/Landratsamt Lichtenfels, Baugenehmigungsakten (K 14 Baupl.) 1923/19.
  55. D. Bamberger, Lichtenfels, baulich: Burgberg, Lagerhalle; Laufzeit: 1928. In: Bayerisches Staatsarchiv Bamberg, Signatur: StABa, Bezirksamt/Landratsamt Lichtenfels, Baugenehmigungsakten (K 14 Baupl.) 1928/136.
  56. D. Bamberger, Lichtenfels, Weidensiederei; Laufzeit: 1917. In: Bayerisches Staatsarchiv Bamberg, Signatur: StABa, Bezirksamt/Landratsamt Lichtenfels, Baugenehmigungsakten (K 14 Baupl.) 1917/17.
  57. Leipziger Messe (Hrsg.): MM wie Mustermesse. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2021, ISBN 978-3-96311-587-5.
  58. Messe Leipzig als Mustermesse bis zum 1. Wk. In: Deutsches Online-Museum für Public Relations. auf: pr-museum.de
  59. Dr. Siegmund Schilder: Mustermessen und Ausstellungswesen. In: Weltwirtschaftliches Archiv. 22. Bd. (1925), Institut für Weltwirtschaft, Kiel 1925, OCLC 310965911, S. 201–210.
  60. K. E. Mössner: Die Mustermesse, ihre begrifflichen Grundlagen, allgemeinen Probleme und geschichtliche Entwicklung. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. Lucius & Lucius, Stuttgart 1956.
  61. a b Claude P. Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, ISBN 0-9653827-0-2, S. 13.
  62. a b c Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, H. O. Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8, S. 26, 30.
  63. Rechnung D. Bamberger Nr. 35076 vom 23. November 1937 an die Firma Richard Fürst in Kirn. Der vorgedruckte Briefkopf listet von D. Bamberger geführte Konten bei der Reichsbank-Filiale in Bamberg sowie bei der Post in Nürnberg, Brüssel, Prag und Zürich.
  64. Rechnung D. Bamberger Nr. 23293 vom 29. August 1938 an die Firma Erich Knauer in Weidhausen. Der vorgedruckte Briefkopf listet von D. Bamberger geführte Konten bei der Reichsbank-Filiale in Bamberg sowie bei der Post in Nürnberg, Brüssel, Prag und Zürich.
  65. Tim Birkner: Lichtenfels: Günter Dippold stellt Otto Bamberger-Villa vor. In: Obermain-Tagblatt, 21. November 2019, auf: obermain.de
  66. Lichtenfels (Oberfranken/Bayern), auf: jüdische-gemeinden.de
  67. Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, Verlag H. O. Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8, S. 18–21.
  68. Bericht des Bezirksamts Lichtenfels vom 31. Dezember 1929. In: Staatsarchiv Bamberg, Signatur K3 Präs.reg., Nr. 1879.
  69. Bericht des Bezirksamts Lichtenfels vom 29. Juni 1924. In: Staatsarchiv Bamberg, Signatur K3 Präs.reg., Nr. 1857.
  70. Prof. Dr. Günter Dippold: Grundzüge der Industriegeschichte im Raum Lichtenfels (PDF-Datei; 2,4 MB). In: Frankenland – Zeitschrift für fränkische Geschichte, Kunst und Kultur, Nr. 57 (2005). S. 169–181 (Zitatstelle: S. 177).
  71. a b Alfred David Bamberger (geboren am 18. August 1890 in Lichtenfels, Oberfranken; gestorben am 22. März 1956 in Irvington, Essex County, New Jersey) nahm als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil und wurde 1917 mit dem bayerischen Militärverdienstorden dekoriert. Ab 1920 lebte er in Coburgs Bahnhofstraße 38 (NS-Zeit: Adolf-Hitler-Straße 38). Im Familienunternehmen D. Bamberger (DBL) war er für den Fuhrpark und das Spiel- und Bastelsortiment verantwortlich. Er heiratete Regina „Regi“ Schwarzhaupt (geboren am 13. April 1898 in Straubing, Niederbayern; gestorben am 23. März 1950 in Newark, New Jersey), eine Tochter des Joseph Schwarzhaupt (geboren am 30. November 1869 in Regensburg; gestorben am 30. Oktober 1940 in Nottinghamshire, England) und dessen Ehefrau Emma Mayer (geboren am 10. Januar 1878 in Frankfurt am Main; gestorben am 5. Dezember 1955 in New York City). Joseph Schwarzhaupt war neben seinen Brüdern Mitinhaber einer in Franken und Bayern bestehenden Kette von Einzelhandelsgeschäften, die beispielsweise in Nürnberg, Regensburg und München renommierte Bekleidungshäuser unter dem Namen Modewarenhaus Emanuel Schwarzhaupt betrieb. Alfred Bamberger emigrierte zusammen mit seiner Ehefrau und den gemeinsamen Kindern Rudolf „Rudi“ (geboren am 24. Januar 1923 in Coburg; gestorben am 17. Februar 1984 in Summit, Union County, New Jersey) und Gertrude „Traudl“ (geboren am 30. November 1926 in Coburg; gestorben am 28. Juni 1979 in Memphis, Tennessee) am 12. Dezember 1939 von Southampton aus mit der S.S. Veendam der Holland-America Line nach New York City, wo die Familie am 22. Dezember 1939 eintraf. Alfred Bamberger konnte dank eines Affidavits seines bereits 1886 ausgewanderten Onkels Gustav „Gus“ Bamberger (1864–1943) in die Vereinigten Staaten emigrieren und lebte dort in Irvington, New Jersey. In Newark gründete er 1946 ein Unternehmen, die Atlantic Cotton Felt Corporation. Alfred D. Bamberger und seine Ehefrau wurden auf dem King Solomon Cemetery in Clifton, New Jersey, beigesetzt. – Zitiert nach: Adreßbuch der Stadt Coburg, Ausgabe 1934, Verlag des Coburger Adreßbuches – Tageblatthaus Coburg, 1. Teil, Einwohner-Verzeichnis, S. 8, Spalte 1 (Bamberger, Alfred, Kaufmann, Mitinh. der Fa. D. Bamberger, Lichtenfels, Tel. 2671, P Nbg. 24699, Adolf-Hitler-Straße 38 I.); Straßen- und Häuser-Verzeichnis, Adolf-Hitler-Straße 38 I. + Adolf-Hitler-Straße 40, S. 5, Spalte 2. – Zitiert nach: Adreßbuch der Stadt Coburg, Ausgabe 1937, Verlag des Coburger Adreßbuches – Tageblatthaus Coburg, 1. Teil, Einwohner-Verzeichnis, S. 7, Spalte 1 (Bamberger, Alfred, Kaufmann, Mitinh. der Fa. D. Bamberger, Lichtenfels, Tel. 2671, P Nbg. 24699, Adolf-Hitler-Straße 38 I.) – Zitiert nach: List or Manifest of Alien Passengers for the United States Immigrant Inspector at Port of Arrival, List 17, S.S. Veendam, Passengers Sailing from Southampton, 12th December 1939. Arriving Port of New York N. Y. December 22nd, 1939. No. 16, 17, 18 and 19, Alfred, Regina, Rudolf and Gertrude Bamberger, Coburg, heading to Cleveland, Ohio. – Zitiert nach: Dr. Herbert Loebl OBE: The Holocaust – 1800 Years in the Making. Exemplified since ca. 1030 by the Experience of the Jewish Community of Bamberg in Franconia. A course of 9 lectures. Department of Religious Studies, University of Newcastle upon Tyne, Winter Term 1989. Selbstverlag, Newcastle upon Tyne 1989, OCLC 630421121. Darin nicht enthalten: Chapter IV The Bamberger Families of Burgkunstadt and Mitwitz, unvollendet, unveröffentlicht, S. 66.
  72. Dr. Herbert Loebl OBE: The Holocaust – 1800 Years in the Making. Exemplified since ca. 1030 by the Experience of the Jewish Community of Bamberg in Franconia. A course of 9 lectures. Department of Religious Studies, University of Newcastle upon Tyne, Winter Term 1989. Selbstverlag, Newcastle upon Tyne 1989, OCLC 630421121. Darin nicht enthalten: Chapter IV – The Bamberger Families of Burgkunstadt and Mitwitz, unvollendet, unveröffentlicht, S. 66.
  73. Bamberger, Alfred, Kaufmann, Mitinh. der Fa. D. Bamberger, Lichtenfels, Tel. 2671, P Nbg. 24699, Adolf-Hitler-Straße 38 I. In: Adreßbuch der Stadt Coburg, Ausgabe 1934, Verlag des Coburger Adreßbuches – Tageblatthaus Coburg, 1. Teil, Einwohner-Verzeichnis, S. 8, Spalte 1; Straßen- und Häuser-Verzeichnis, Adolf-Hitler-Straße 38 I. + Adolf-Hitler-Straße 40, S. 5, Spalte 2.
  74. Bamberger, Alfred, Kaufmann, Mitinh. der Fa. D. Bamberger, Lichtenfels, Tel. 2671, P Nbg. 24699, Adolf-Hitler-Straße 38 I. In: Adreßbuch der Stadt Coburg, Ausgabe 1937, Verlag des Coburger Adreßbuches – Tageblatthaus Coburg, 1. Teil, Einwohner-Verzeichnis, S. 7, Spalte 1.
  75. Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993, S. 16.
  76. Claude P. Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, ISBN 0-9653827-0-2, S. 12.
  77. Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993, S. 18. Zitat: „Frequently he [Otto Bamberger] arrived home with the latest wooden puzzle – colorful odd shaped pieces which could be fitted into a box or take on various shapes – and test them out on me or my sister.“
  78. Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, H. O. Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8, S. 29.
  79. Claude P. Bamberger: Breaking the Mold – A Memoir. C. Bamberger Molding Compounds Corp., Carlstadt, New Jersey, USA, 1996, ISBN 0-9653827-0-2, S. 11.
  80. Dr. Herbert Loebl OBE: The Holocaust – 1800 Years in the Making. Exemplified since ca. 1030 by the Experience of the Jewish Community of Bamberg in Franconia. A course of 9 lectures. Department of Religious Studies, University of Newcastle upon Tyne, Winter Term 1989. Selbstverlag, Newcastle upon Tyne 1989, OCLC 630421121. Darin nicht enthalten: Chapter IV – The Bamberger Families of Burgkunstadt and Mitwitz, unvollendet, unveröffentlicht, S. 69.
  81. Faksimile eines Schreibens der Firma D. Bamberger Lichtenfels im Auftrag des Otto Bamberger vom 18. Januar 1927 an die Staatliche Hochschule für Handwerk und Baukunst, Weimar. In: Claude P. Bamberger: History of a Family – The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Selbstverlag, Tenafly, New Jersey, USA, 1993, S. 47.
  82. Manuell verfasstes Schreiben des Otto Bamberger vom 5. November 1926 an Bauhaus-Möbeldesigner Erich Dieckmann. In: Hauptstaatsarchiv Weimar.
  83. Erich Dieckmann 1896–1944, siehe dort: 1930/31, auf: design-museum.de
  84. Justus Bier: Ein neues Möbelbuch. In: Die Form – Zeitschrift für gestaltende Arbeit, 7. Jahr, Heft 6, 15. Juni 1932, S. 200, auf: uni-heidelberg.de
  85. Tim Benton: Rezension des deutschsprachigen Ausstellungskataloges von Alexander von Vegesack: Erich Dieckmann – Praktiker der Avantgarde. Möbelbau 1921–1933. Vitra Design Museum, Weil am Rhein 1990, ISBN 3-9802539-1-0. In: Journal of Design History, Vol. 4, No. 1 (1991), Design History Society (Hrsg.), Oxford University Press, Oxford, UK, S. 54–57.
  86. Bamberger, Otto, Korrespondenz mit Erich Dieckmann und Otto Bartning. In: Hauptstaatsarchiv Weimar, Bestandssignatur: 6-33-9010.
  87. Dr. Katja Schneider: Erich Dieckmann. Bemerkungen zu Leben und Werk. In: Prof. Dr. Anita Bach, Alexander von Vegesack: Erich Dieckmann – Praktiker der Avantgarde: Möbelbau 1921–1933. Bauhaus Weimar, Bauhochschule Weimar, Burg Giebichenstein, Katalog zur Ausstellung 13. Juni – 30. September 1990, Vitra Design Museum, 1990, ISBN 3-9802539-1-0, S. 9–28.
  88. Arbeitslose in Deutschland 1921–1932 in Millionen. In: Deutsches Historisches Museum, auf: lemo.de
  89. Anzahl der Arbeitslosen in der Weimarer Republik in den Jahren 1926 bis 1935. Statistisches Reichsamt, auf: statista.com
  90. Dr. Angela Dolgner: Erich Dieckmann. Vom ›Burg‹-Lehrer zum Referenten für das deutsche Kunstgewerbe. In: Prof. Dr. Anita Bach, Alexander von Vegesack: Erich Dieckmann – Praktiker der Avantgarde: Möbelbau 1921–1933. Bauhaus Weimar, Bauhochschule Weimar, Burg Giebichenstein, Ausstellung 13. Juni – 30. September 1990, Vitra Design Museum, Weil am Rhein 1990, ISBN 3-9802539-1-0, S. 41.
  91. Cebaso, Ohrdruf, Deutschland. In: Vitra Design Museum, auf: design-museum.de
  92. Dr. Katja Schneider: Kurzbiographie. In: Prof. Dr. Anita Bach, Alexander von Vegesack: Erich Dieckmann – Praktiker der Avantgarde: Möbelbau 1921–1933. Bauhaus Weimar, Bauhochschule Weimar, Burg Giebichenstein. Katalog zur Ausstellung 13. Juni – 30. September 1990, Vitra Design Museum, 1990, ISBN 3-9802539-1-0, S. 109.
  93. Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung. In: Deutsches Historisches Museum, auf: dhm.de
  94. Etablierung der NS-Herrschaft. In: Deutsches Historisches Museum, auf: dhm.de – Zitat: „Die von Göring in Preußen aufgestellten Hilfspolizeiverbände aus 50.000 Angehörige der Sturmabteilung (SA), der Schutzstaffel (SS) sowie des »Stahlhelms« versahen ihre Uniformen mit einer »amtlichen« weißen Armbinde und nahmen bis Ende April 1933 ca. 25.000 Regimegegner in »Schutzhaft«.“
  95. Klaus Bamberger: Aus der Geschichte der Familie Bamberger. Kindheitserinnerungen an Lichtenfels (= Kleine CHW-Schriften, Colloquium Historicum Wirsbergense, Heft 2; Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte, Sonderheft 3), hrsg. v. Stadtarchiv Lichtenfels, H. O. Schulze, Lichtenfels 2005, ISBN 3-87735-177-8, S. 39–40.
  96. Faksimile des maschinenschriftlichen Manuskripts einer Grabrede auf Otto Bamberger, Baden-Baden, 22. September 1933, ohne Autorenangabe [Freundeskreis des Otto Bamberger]. In: Nachlass der Henriette Bamberger, im Besitz von Claude P. und Mo-Li Bamberger, Tenafly, New Jersey, USA.
  97. Sterbebucheintrag des Otto Bamberger; übermittelt durch das Stadtarchiv Baden-Baden, Claudia Falk, am 8. August 2019.
  98. Faksimile eines Verzeichnisses ehemals in jüdischem Besitz befindlicher Kraftfahrzeuge, ausgestellt vom Bezirksamt Lichtenfels, erster Datumseintrag 19. Dezember 1938, letzter Datumseintrag 13. Juni 1939. In: 13 Führerscheine – dreizehn jüdische Schicksale, Scrapbook zur gleichnamigen Ausstellung. Projekt des P-Seminars 2-pg Geschichte des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels unter Leitung von Studiendirektor Manfred Brösamle-Lambrecht, Schuljahr 2017/18, 2., korr. und erw. Auflage, Lichtenfels, 2019, PDF-Datei, S. 100.
  99. Gräber-Verzeichnis des Jüdischen Friedhofes Lichtenfels, 1840–1941, handschriftlich, undatiert. In: Stadtarchiv Lichtenfels, Signatur 063/6.
  100. Prof. Dr. Günter Dippold: Die jüdischen Friedhöfe in der Umgebung von Burgkunstadt. In: Josef Motschmann, Dr. Siegfried Rudolph: »Guter Ort« über dem Maintal – Der jüdische Friedhof bei Burgkunstadt (= CHW-Monographien, Band 1). Hrsg. Colloquium Historicum Wirsbergense (CHW), H. O. Schulze, Lichtenfels 1999, ISBN 3-87735-146-8, S. 136–142.
  101. Ludwig Bamberger gründete in den Vereinigten Staaten einen Mailorder-Versandhandel, bei dem ihn seine Ehefrau Thea und seine Tochter Annegret unterstützten.
  102. Fritz Bamberger, auf: muenchen.de
  103. Fritz und Emilie Ida Bamberger, geb. Kaumheimer, hatten sich für eine Emigration als bereits zu alt eingeschätzt. Sie waren in der ersten Hälfte des Jahres 1939 von Lichtenfels nach München verzogen, weil sie hofften, in der Großstadt (der „Hauptstadt der Bewegung“) durch die dortige jüdische Gemeinde besser gegen nationalsozialistische Anfeindungen abgeschirmt zu sein als in der viel kleineren Stadt Lichtenfels; ein Trugschluss. – Zitiert nach: Claude P. Bamberger: History of a Family. The Bambergers of Mitwitz and Lichtenfels 1770–1992. Claude P. Bamberger International (Hrsg.) Carlstadt, New Jersey, USA, 1993, S. 14, 28.
  104. Im Münchner Stadtadreßbuch 1941 – Adreßbuch der Hauptstadt der Bewegung München mit Umgebung, 91. Ausgabe, nach dem Stand von Ende September 1940, Adreßbuchverlag der Industrie- und Handelskammer München, war Fritz Bamberger nicht verzeichnet.
  105. Im Münchner Stadtadreßbuch 1943 – Adreßbuch der Hauptstadt der Bewegung München mit Umgebung, 93. Ausgabe, nach dem Stand von Ende Dezember 1942, Adreßbuchverlag der Industrie- und Handelskammer München, war Fritz Bamberger nicht verzeichnet.
  106. Emilie (Milly) Bamberger, geb. Kaumheimer, auf: muenchen.de
  107. Fritz Bamberger. In: Yad Vashem – The World Holocaust Remembrance Center, auf: yadvashem.org
  108. Bamberger, Fritz. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945, auf: bundesarchiv.de
  109. Fritz Bamberger. In: United States Holocaust Memorial Museum, auf: ushmm.org
  110. Emilie Ida Bamberger. In: Yad Vashem – The World Holocaust Remembrance Center, auf: yadvashem.org
  111. Bamberger, Emilie Ida. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945, auf: bundesarchiv.de
  112. Emilie Bamberger. In: United States Holocaust Memorial Museum, auf: ushmm.org