Dorf Mecklenburg

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Wappen Deutschlandkarte
Dorf Mecklenburg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Dorf Mecklenburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 51′ N, 11° 28′ OKoordinaten: 53° 51′ N, 11° 28′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Nordwestmecklenburg
Amt: Dorf Mecklenburg-Bad Kleinen
Höhe: 40 m ü. NHN
Fläche: 30,06 km2
Einwohner: 3346 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 111 Einwohner je km2
Postleitzahl: 23972
Vorwahl: 03841
Kfz-Kennzeichen: NWM, GDB, GVM, WIS
Gemeindeschlüssel: 13 0 74 019
Adresse der Amtsverwaltung: Am Wehberg 17
23972 Dorf Mecklenburg
Website: www.dorf-mecklenburg.de
Bürgermeister: Torsten Tribukeit (Die Linke)
Lage der Gemeinde Dorf Mecklenburg im Landkreis Nordwestmecklenburg
KarteSchleswig-HolsteinSchleswig-HolsteinSchwerinLandkreis RostockLandkreis RostockLandkreis Ludwigslust-ParchimLandkreis Ludwigslust-ParchimBad KleinenBarnekowBobitzDorf MecklenburgGroß StietenHohen ViechelnLübowMetelsdorfVentschowDragunGadebuschKneeseKrembzMühlen EichsenRögnitzRoggendorf (Mecklenburg)VeelbökenBernstorfGägelowStepenitztalStepenitztalStepenitztalRoggenstorfRütingTestorf-SteinfortUpahlWarnow (bei Grevesmühlen)DamshagenHohenkirchen (Mecklenburg)KalkhorstKlützZierowAlt MetelnBad KleinenBrüsewitzCramonshagenDalberg-WendelstorfGottesgabe (bei Schwerin)Grambow (bei Schwerin)Klein TrebbowLübstorfLützow (Mecklenburg)PerlinPingelshagenPokrentSchildetalSeehof (Mecklenburg)ZickhusenBenz (bei Wismar)BlowatzBoiensdorfHornstorfKrusenhagenNeuburg (Mecklenburg)BibowGlasinJesendorfJesendorfLübberstorfNeuklosterPasseeWarinZüsowZurowCarlow (Mecklenburg)DechowGroß MolzahnHoldorf (Mecklenburg)Königsfeld (Mecklenburg)RehnaRehnaRehnaRiepsSchlagsdorfThandorfUtechtWedendorferseeDassowGrieben (Mecklenburg)LüdersdorfMenzendorfRoduchelstorfSchönberg (Mecklenburg)SelmsdorfSiemz-NiendorfBoltenhagenGrevesmühlenInsel PoelPoelWismar
Karte

Dorf Mecklenburg ist eine Gemeinde im Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern. Die Gemeinde ist der Verwaltungssitz des Amtes Dorf Mecklenburg-Bad Kleinen, dem weitere zehn Gemeinden angehören. Der Ort ist Teil der Metropolregion Hamburg.

Geografie

Die Gemeinde Dorf Mecklenburg liegt zwischen der Hansestadt Wismar und dem Schweriner See, einem der größten deutschen Seen. Im leicht hügeligen Gelände befindet sich hier auch die Nordsee-Ostsee-Wasserscheide nur etwa zehn Kilometer von der Ostsee (Wismarer Bucht) entfernt. An der Gemeinde führt westlich der Wallensteingraben vorbei, der den Schweriner See als einziger Abfluss mit der Ostsee verbindet und von 1577 bis 1582 unter Herzog Ulrich entstand.

Ortsteile

Zu Dorf Mecklenburg gehören die Ortsteile

  • Karow
  • Kletzin
  • Moidentin
  • Olgashof
  • Petersdorf
  • Rambow
  • Rosenthal
  • Rothentor
  • Steffin

Geschichte

Denkmal an der Stelle der früheren Mecklenburg
Dorf Mecklenburg

Die Mecklenburg, die ehemalige Burg der Gemeinde, ist Namensgeber für die gesamte Landschaft Mecklenburg und für das Land Mecklenburg-Vorpommern.

Die Burganlage der slawischen Abodriten wurde bereits 965 in einem Bericht des arabischen Händlers Ibrahim Ibn Jacub als Nakons Burg bezeichnet. Wie bei einer Ausgrabung von 1967 bis 1969 festgestellt wurde, ist sie in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts entstanden.[2] Aus Mikelenburg wurde im Laufe der Zeit Mecklenburg. König Otto III. erwähnte am 10. September 995 erstmals urkundlich die Mecklenburg. Sie wurde allerdings 1256 nach mehreren Zerstörungen wieder abgerissen, das Material wurde für den Bau des Schlosses Fürstenhof in der damals aufblühenden Stadt Wismar am südlichsten Punkt der Ostsee verwendet. Nachdem die Burg 1277 für die Schweriner Fürsten noch einmal aufgebaut worden war, wurde sie 45 Jahre später erneut und endgültig zerstört. Aus der Siedlung der Vorburg entstand in der Mitte des 14. Jahrhunderts das Dorf Mecklenburg. Die jetzige Straße „Am Burgwall“ führt zu dem heute noch sichtbaren Ringwall, der seit den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts als Friedhof genutzt wird.

Gemeinde heute
Kirche in Dorf Mecklenburg
Holländerwindmühle
Pfarrscheune

Die Nähe zur Ostsee, zur alten Hansestadt Wismar und zum Schweriner See, sowie die gute Infrastruktur sind nicht nur für den Tourismus interessant, wovon zwei Gewerbegebiete in der Gemeinde zeugen. Von Kindergarten und Grundschule über eine Realschule mit Hauptschulteil und einem Gymnasium bis hin zu mehreren gastronomischen Einrichtungen, Arztpraxen und modernen Sportstätten hat Dorf Mecklenburg für die umliegenden Gemeinden eine zentrale Funktion übernommen. Das Vereinsleben spiegelt sich unter anderem in einem Blasorchester, einem Chor, dem Anglerverein, dem Sportverein (Mecklenburger SV), einem Schachverein (SC Mecklenburger Springer) sowie dem Heimatverein wider.

Petersdorf gehörte mit den Gütern Bobitz, Groß Krankow, Köchelsdorf, Tressow sowie Reservaten in Quaal und Käselow zum Güterkomplex der Grafen von der Schulenburg. Das eingeschossige Gutshaus Petersdorf ist erhalten.

Rambow wurde 1325 genannt, als Fürst Heinrich II. einen Grundstücksverkauf des Hermann von Rambow genehmigte; die Adelsfamilie wurde 1284 erstmals urkundlich erwähnt.[3] Das Gut war u.a. im Besitz der Familien von Rambow (13./14. Jahrhundert) und von Bülow (1759–1771).

Steffin: Das Gut war seit 1865 Erbpachthof der Familie Ziemsen. Das neoklassizistische, dreigeschossige Gutshaus wurde erneuert.

Politik

Wappen

Blasonierung: „Geteilt von Rot und Gold, oben eine silberne Wallburg mit drei Türmen, unten ein hersehender, goldgekrönter und silberngehörnter schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem roten Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge und in sieben Spitzen abgerissenem Halsfell.“

Wappenerklärung: Die silberne Wallburg in Rot stellt die ehemalige slawische Mecklenburg dar, der Stierkopf in Gold ist dem Wappen des Landes Mecklenburg entnommen, beide Wappenteile weisen auf den Ortsnamen Mecklenburg hin.

Das Wappen wurde von dem Wodorfer Rolf Möller gestaltet, am 21. November 1991 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 7 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Sehenswürdigkeiten

  • Dorfkirche Dorf Mecklenburg als Backsteinbau aus dem 14. Jahrhundert. Innen: Bemalte Kassettendecke (17. Jahrhundert) mit einer Darstellung des Christus mit den törichten und klugen Jungfrauen, Engelköpfe, der Altar von 1622 mit Darstellung des Abendmahls und vier Passionsszenen, eine mit vielen Ornamenten verzierte Kanzel von 1618 sowie der Triumphbalken mit Kreuzigungsgruppe von 1633.
  • Windmühle: Auf dem 43 Meter hohen Rugenberg befindet sich die 1849 erbaute Sockelgeschoss-Holländerwindmühle. Sie beherbergt heute einen Hotel- und Restaurantbetrieb.
  • Kreisagrarmuseum des Landkreises von 1978: Dauerausstellung auf etwa 1000 m² mit Einblick in die Landwirtschaft, Informationen zur Geschichte der Burg und des Ortes, landtechnischer Maschinen und Geräte und im umgesetzten Fachwerkhaus Geschichte des Wallensteingrabens sowie Museumspädagogische Programme, Sonderausstellungen und Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen.[4]
  • Burgwall der ehemaligen Burg Mecklenburg
  • Pfarrhaus von 1767 als Fachwerkhaus und Pfarrscheune von 1701 sowie Predigerwitwenhaus vom um 1760 als Fachwerkbau
  • Alte Dorfschule vom Ende des 19. Jahrhunderts
  • Denkmal für die Opfer der Weltkriege von 1922/1991.
  • Gutshaus Olgashof

Verkehrsanbindung

Dorf Mecklenburg, nur 6 km von Wismar entfernt, ist sehr gut an überregionale Verkehrsnetze angeschlossen. In unmittelbarer Nähe führen die Ostseeautobahn A 20 (LübeckStettin) und das nördliche Teilstück der A 14 (WismarSchwerin) vorbei. Von Süden (aus Richtung Schwerin) und von Norden (aus Richtung Wismar) ist der Ort über die B 106 erreichbar. Die Gemeinde liegt an der Bahnlinie von Wismar nach Schwerin.

Weblinks

Commons: Dorf Mecklenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Joachim Herrmann: Die Slawen in Deutschland. Geschichte und Kultur der Slawischen Stämme westlich von Oder und Neiße vom 6. bis 12. Jahrhundert. Akademie, Berlin 1985 Seite 211
  3. Landeshauptarchiv Schwerin: Genealogische Sammlungen.
  4. www.nordwestmecklenburg.de