Frank Ullrich

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Frank Ullrich
Frank Ullrich zum Auftakt der DDR-Biathlon-Meisterschaften in Zinnwald (1982)
Voller Name Frank Ullrich
Verband Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Deutschland Deutschland
Geburtstag 24. Januar 1958
Geburtsort Trusetal
Karriere
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 9 × Goldmedaille 4 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Bronze 1976 Innsbruck Staffel
Gold 1980 Lake Placid Sprint
Silber 1980 Lake Placid Einzel
Silber 1980 Lake Placid Staffel
 Biathlon-Weltmeisterschaften
Bronze 1977 Vingrom Staffel
Gold 1978 Hochfilzen Sprint
Gold 1978 Hochfilzen Staffel
Silber 1978 Hochfilzen Einzel
Gold 1979 Ruhpolding Sprint
Gold 1979 Ruhpolding Staffel
Gold 1981 Lahti Sprint
Gold 1981 Lahti Staffel
Silber 1981 Lahti Einzel
Gold 1982 Minsk Einzel
Gold 1982 Minsk Staffel
Silber 1982 Minsk Sprint
Gold 1983 Antholz Einzel
Silber 1983 Antholz Staffel
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 1.  1977/78, 1979/80,
1980/81, 1981/82
 

Frank Ullrich (* 24. Januar 1958 in Trusetal) ist ein ehemaliger Biathlet und ehemaliger Bundestrainer der deutschen Herren-Nationalmannschaft im Biathlon. Seit dem Frühjahr 2012 ist er Bundestrainer der Ski-Langläufer. Am 15. März 2015 gab er seinen Rücktritt bekannt. Voraus gegangen war über einen längeren Zeitraum andauernde Kritik von Seiten des DSV, aufgrund der sieglosen Athleten im Langlauf unter Ullrich.

Sportliche Laufbahn

Aktiver Biathlet

Bereits 1967 nahm er an den DDR-Kindermeisterschaften teil. Als Trainer betreute ihn damals Wido Kühne. 1972 wurde Ullrich Sieger in der Staffel und erlangte einen zweiten Platz über 5 km bei der Spartakiade.

Im Jahre 1975 wurde er Juniorenweltmeister in der Staffel. Bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck gewann er mit der 4x7,5-km-Staffel Bronze. 1978 und 1979 wurde er Weltmeister über die 10 km Distanz. Bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid wiederholte er den olympischen Erfolg und errang außerdem über die 20 km Silber und eine Goldmedaille über 10 km. Für diese Erfolge wurde er mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet.[1] 1984 bei der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Sarajevo war er Fahnenträger der DDR-Olympia-Delegation, konnte aber keine weitere Medaille gewinnen. Zum Abschluss seiner Laufbahn erhielt er 1986 den Orden Stern der Völkerfreundschaft in Silber.[2]

Trainer

Frank Ullrich in Ruhpolding 2005

Nach der aktiven Laufbahn, die er nach dem Tod seiner Frau beendete,[3] und einem erfolgreichen Studium an der DHfK wurde Frank Ullrich 1987 Trainer der DDR-Nationalmannschaft und trainierte seit 1998 die deutsche Biathlonmannschaft.

Nach den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano wurde Ullrich Nachfolger von Norbert Baier als Bundestrainer der Herren im Gespann mit Fritz Fischer und holte durch seine Schützlinge seit den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City 4 Gold-, 3 Silber- und 2 Bronzemedaillen. Hinzu kommen etliche Medaillen bei Weltmeisterschaften.

Ullrich beendete nach der Saison 2010 seine Tätigkeit als Bundestrainer der Männer. Er ist seit der Saison 2010/2011 der „Cheftrainer Nachwuchs“ und damit auch verantwortlich für die „Lehrgangsgruppe II“ der deutschen Biathlon-Nationalmannschaft. Im April 2012 wurde bekannt, dass Ullrich Cheftrainer der deutschen Skilangläufer und somit Nachfolger von Jochen Behle wird.[4] Am 15. März 2015 trat er aus diesem Amt zurück.[5]

Doping in der DDR

Als Trainer in der DDR ordnete Ullrich laut Aussagen seiner Sportler die Einnahme des Anabolikums Oral-Turinabol an. 2009 attestierte ihm eine Untersuchungskommission des Deutschen Skiverbandes in Sachen Doping einen "unbewusst gesteuerten Verdrängungsmechanismus".[6][7]

Privatleben

Ullrichs Vater war Kampfrichter im Biathlon. Frank Ullrich ist Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Trusetal.[8]

Literatur

Weblinks

Commons: Frank Ullrich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Neues Deutschland, 22. April 1980, S. 2
  2. Neues Deutschland, 15. Oktober 1986, S. 7
  3. "In meiner Stasi-Akte erkannte ich zwölf Leute" im Hamburger Abendblatt vom 18. Februar 2006
  4. Focus-Online: Ullrich beerbt Behle als Bundestrainer vom 19. April 2012
  5. Skilanglauf-Bundestrainer Ullrich tritt zurück
  6. Die Olympiabewerbung München 2018 und die dunklen Schatten der Vergangenheit Stasi- und Dopingbelastete Altkader im deutschen Wintersport, Deutschlandfunk, 30. Januar 2011
  7. http://www.sueddeutsche.de/sport/doping-im-biathlon-schwere-vorwuerfe-gegen-frank-ullrich-1.410378
  8. Frank Ullrich zum Ehrenbuerger Trusetals ernannt. Abgerufen am 25. April 2008.