Lörzweiler

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Wappen Deutschlandkarte
Lörzweiler
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Lörzweiler hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 54′ N, 8° 18′ OKoordinaten: 49° 54′ N, 8° 18′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Verbandsgemeinde: Bodenheim
Höhe: 154 m ü. NHN
Fläche: 5,76 km2
Einwohner: 2334 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 405 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55296
Vorwahl: 06138
Kfz-Kennzeichen: MZ, BIN
Gemeindeschlüssel: 07 3 39 034
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Dollesplatz 1
55294 Bodenheim
Website: www.loerzweiler.de
Ortsbürgermeister: Steffan Haub (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Lörzweiler im Landkreis Mainz-Bingen
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Karte
Katholische Pfarrkirche St. Michael

Lörzweiler ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bodenheim an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weinbaugemeinde zeichnet sich insbesondere durch ihre Weine der Großlagen Mainzer St. Alban und Niersteiner Gutes Domtal mit ihren Einzellagen Ölgild, Königstuhl und Hohberg aus. Lörzweiler grenzt an Bodenheim, Gau-Bischofsheim, Harxheim und Mommenheim. Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz liegt ca. 10 Kilometer nördlich der Gemeinde.

In der südlichen Gemarkung erhebt sich der 175,8 m ü. NHN[2] hohe Königsstuhl, auch Königstuhl genannt, auf dem am 8. September 1024 angeblich Konrad II. zum König gewählt wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lörzweiler wurde erstmals im Jahr 825 als Lorenzevillare urkundlich erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten blieb der Ort unter der Herrschaft des Erzstifts Mainz. 1444 wurde das Adelsgeschlecht Hund von Saulheim mit der Lehnsherrschaft über Lörzweiler betraut; dieses ging im 17. Jahrhundert an die Freiherren von Hettersdorf über.[3]

Nach den Jahren der französischen Besatzung gehörte die Gemeinde ab 1835 zum Landkreis Mainz, der 1969 aufgelöst wurde. Seitdem gehört Lörzweiler zum Landkreis Mainz-Bingen, 1972 wurde es mit anderen umliegenden Gemeinden Teil der neu gebildeten Verbandsgemeinde Bodenheim.[4]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Lörzweiler besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD CDU GRÜNE FWG Gesamt
2019[5] 4 5 2 5 16 Sitze
2014 5 5 1 5 16 Sitze
2009 7 5 4 16 Sitze
2004 6 6 4 16 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Lörzweiler e. V.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister ist Steffan Haub (CDU). Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 konnte er sich mit einem Stimmenanteil von 50,42 % knapp durchsetzen und ist damit Nachfolger von Michael Christ, der nicht mehr angetreten war.[6]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Lörzweiler
Wappen von Lörzweiler
Blasonierung: „In Silber ein fünfblättriges bewurzeltes schwarzes Lindenbäumchen mit grüner Blattäderung.“[7]
Wappenbegründung: Das Wappen geht auf die Freiherren von Hettersdorf zurück, die einstigen Lehnsherren von Lörzweiler, welche um 1700 das Erbe der Hund von Saulheim angetreten hatten.

Es wurde am 11. August 1955 durch das Ministerium des Inneren in Mainz genehmigt.

Gemeindepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partnergemeinde ist die französische Gemeinde Époisses.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aussichtsturm am Lörzweiler Königstuhl

Südöstlich des Ortes wurde im Juli 2015 der Aussichtsturm „Lörzweiler Königstuhl“ eingeweiht, der einen guten Rundblick über die Umgebung bietet.[8]

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Kirchweihfest begeht die Gemeinde jährlich am Wochenende nach Christi Himmelfahrt.
  • Ab dem ersten Freitag im Juli wird vier Tage lang das „Weinfest am Königstuhl“ gefeiert.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1896 bis 1985 (im Güterverkehr bis 1989) war Lörzweiler über den Bahnhof von Harxheim an den Schienenverkehr der heute stillgelegten Bahnstrecke Bodenheim–Alzey angebunden. Der ursprünglich als „Harxheim (Rheinh.)“ bezeichnete Bahnhof wurde zum 1. April 1910 in „Harxheim-Lörzweiler“ umbenannt.[9] Heute befahren die MVG-Buslinie 69 und die KRN-Buslinien 660, 662 und 667 Lörzweiler und binden die Gemeinde damit an die Städte Mainz und Alzey sowie umliegende Gemeinden im Landkreis Mainz-Bingen an.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dem autobiographischen Roman Der Lügner schildert Ewald Gauer in vielen kleinen, unterhaltsamen Episoden, wie er seine Kindheit im Lörzweiler der 1960er Jahre verbracht hat.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lörzweiler – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
  3. Geschichtliches auf der Seite der Gemeinde Lörzweiler
  4. Chronik der Verbandsgemeinde Bodenheim (PDF)
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 29. September 2019 (siehe Bodenheim, Verbandsgemeinde, vierte Ergebniszeile).
  7. Wappenbeschreibung auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bodenheim
  8. Turm am Königstuhl in Lörzweiler wird eingeweiht (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) In: Allgemeine Zeitung. 3. Juli 2015.
  9. Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 19. März 1910, Nr. 11. Bekanntmachung Nr. 201, S. 103.