Mercedes-Benz Cars
Mercedes-Benz Cars (MBC) ist das Geschäftsfeld der Daimler AG für die Pkw-Marken Mercedes-Benz und Smart. Bis zur Trennung von Chrysler im Jahre 2007 hieß dieser Bereich Mercedes Car Group (MCG). MBC-Vorstand ist der Daimler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche. Am 5. Februar 2015 wurde auf der Jahrespressekonferenz der Daimler AG für das Jahr 2014 eine Zahl von 1.722.561 verkauften Pkw angegeben, darin enthalten sind rund 92.000 Pkw der Marke Smart. Insgesamt verkaufte der Daimler-Konzern 2,546 Millionen Fahrzeuge im Jahr 2014 (2013: 2,35 Mio.).[1]
Ende 2013 waren von den 274.616 Beschäftigten des Daimler-Konzerns 96.895 im Bereich MBC tätig, davon 85.102 in Deutschland.[1]
Mercedes-Benz Cars verkaufte 2009 insgesamt 1.093.900 Fahrzeuge (davon Smart: 113.900), gefolgt von 1.276.800 im Jahr 2010, darin enthalten sind 94.300 Smart-Pkw. 2011 waren es 1.381.400 Pkw, 1.451.569 Fahrzeuge im Jahr 2012 und 1.565.600 im Jahr 2013 (davon Smart: 99.700 im Jahr 2011; 105.700 im Jahr 2012 und 98.200 im Jahr 2013).[2][3][1]
Land | 2015[4] | 2014[5] | 2013[1] | 2012[3] | 2011[3] | 2010[2] | 2009[2] |
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China | 400.400 | 292.700 | 238.700 | 208.500 | 223.100 | 160.000 | 67.500 |
USA | 359.100 | 344.400 | 318.500 | 299.700 | 250.400 | 220.500 | 203.000 |
Deutschland | 295.700 | 272.500 | 279.900 | 289.900 | 290.700 | 292.900 | 297.800 |
Großbritannien | 154.000 | 127.500 | 114.400 | 101.900 | 85.000 | 81.900 | 74.400 |
Italien | 75.400 | 61.300 | 64.100 | 64.900 | 73.600 | 76.900 | 80.000 |
Japan | 69.400 | 61.300 | 53.700 | 44.600 | 32.500 | 31.200 | 26.700 |
Frankreich | 61.500 | 54.900 | 50.800 | 52.500 | 50.100 | 52.900 | 53.100 |
Südkorea | 46.600 | 35.700 | 24.300 | ?[6] | ?[6] | ?[6] | ?[6] |
Spanien | 43.500 | 33.500 | 25.300 | 22.500 | 24.000 | 30.300 | 28.000 |
Kanada | 41.900 | 36.000 | 33.900 | 32.900 | 30.400 | 29.700 | 27.400 |
Russland | 41.700 | 49.800 | 45.000 | 37.800 | 29.800 | 20.300 | 12.100 |
Belgien | ?[6] | ?[6] | 25.700 | 22.400 | 22.100 | 21.500 | 19.900 |
Australien | 32.300 | 27.400 | ?[6] | ?[6] | ?[6] | ?[6] | ?[6] |
Südafrika | 27.500 | 24.600 | 22.100 | 22.700 | 22.600 | 19.500 |
Eckhard Cordes war vom 1. Oktober 2004 bis zum 31. August 2005 als Vorstandsmitglied mit dem Geschäftsfeld Personenwagen für die Sanierung der damaligen Mercedes Car Group verantwortlich, welche im ersten Quartal 2005 fast eine Milliarde Euro Verlust erzielte. Nach dem angekündigten Ausscheiden von Jürgen Schrempp als Vorstandsvorsitzender legte Cordes dieses Amt nieder, nicht zuletzt da er selbst den Posten des Vorstandsvorsitzenden anstrebte. Sein Nachfolger Dieter Zetsche ist in Personalunion seit dem 1. Januar 2006 auch Vorstandsvorsitzender der Daimler AG.
Jahr | Umsatz | EBIT |
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2010[2] | 53,43 Mrd. € | 4,656 Mrd. € |
2011[7] | 57,41 Mrd. € | 5,192 Mrd. € |
2012[3] | 61,66 Mrd. € | 4,391 Mrd. € |
2013[1] | 64,31 Mrd. € | 4,006 Mrd. € |
2014[5] | 73,58 Mrd. € | 5,853 Mrd. € |
Werke des Geschäftsfeldes Mercedes-Benz Cars
Mercedes-Benz Werk Stuttgart
- Standort: Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart
- Produktionsfläche: 1.056.000 m²
- Fabrikgelände: 2.140.000 m²
- Produkte: Produktion von Motoren, Achsen, Getrieben, Komponenten einschließlich Vorbetrieben, Gießerei und Schmiede
- Mitarbeiter: 18.708 (inkl. Forschung und Entwicklung; Stand: 31. Dezember 2014; Ende 2013: 17.973)
- Stuttgart-Möhringen war bis 2006 Sitz der Konzernzentrale. Es wurde beschlossen, die Zentrale von Stuttgart-Möhringen zurück nach Stuttgart-Untertürkheim zu verlegen. Die Gebäude und das Gelände in Stuttgart-Möhringen wurden 2007 verkauft, wurden aber noch bis 2011 als Alleinmieter genutzt.
- Stuttgart-Untertürkheim ist die Heimat der Entwicklungsabteilungen für Mercedes-Benz-Pkw-Motoren, -Achsen und -Getrieben (Mercedes-Benz Technology Center) sowie für Transporter (Van Technology Center).
- Im Werk Untertürkheim werden seit 1904 Motoren, Getriebe und Achsen produziert und an Produktionswerke in aller Welt versendet.
Zum Werk Untertürkheim gehören insgesamt sieben Standorte:
- Werksgeschichte Werk Untertürkheim
- 1904 Der Firmensitz der Daimler-Motoren-Gesellschaft wird von Cannstatt nach Untertürkheim verlegt und dort die Fahrzeugherstellung weiter geführt.
- 1908 Der erste Mercedes „Kardanwagen“ kommt auf den Markt.
- 1912 Beginn der Nutzfahrzeug-Produktion in Untertürkheim (bis 1921)
- 1916 Die ersten 36 Lehrlinge werden im Werk ausgebildet.
- 1921 Der Dreizackstern im Kreis wird zum Mercedes-Markenzeichen.
- 1924 Als erster Serienwagen mit Kompressor-Motor kommt der vom neuen Daimler-Chefkonstrukteur Ferdinand Porsche entwickelte Mercedes 24/100/140 PS auf den Markt.
- 1926 Die Daimler-Motoren-Gesellschaft fusioniert mit Benz & Cie. zur Daimler-Benz AG. Der Mercedes-Dreizackstern im Benz-Lorbeerkranz wird Markenzeichen für Mercedes-Benz.
- 1928 Auf Mercedes-Benz Typ SS belegen beim Großen Preis von Deutschland am Nürburgring Rudolf Caracciola, Otto Merz und Christian Werner die ersten drei Plätze.
- 1936 Der erste Serien-Pkw mit Dieselmotor Mercedes 260 D wird auf der Berliner Automobil-Ausstellung im Februar 1936 vorgestellt.
- 1939 Beim Großen Preis von Tripolis siegt Hermann Lang vor Caracciola, beide mit dem 1,5 Liter Formel-Rennwagen W165.
- 1945 1.240 Mitarbeiter beginnen im Mai mit dem Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zu rund 60 Prozent zerstörten Werkes.
- 1946 Die Nachkriegsproduktion beginnt mit Kastenwagen, Kranken- und Polizeifahrzeugen auf Basis des Mercedes-Benz 170 V.
- 1952 Die Untertürkheimer Rennsportabteilung entwickelt den 300 SL mit „Flügeltüren“.
- 1959 Mit den Mercedes-Benz W 111 beginnt die Ära der Heckflossen.
- 1963 Der Mercedes-Benz 600 ist das exklusivste Fahrzeug seiner Zeit auf dem Markt.
- 1968 Der einmillionste Fahrzeug-Dieselmotor der Nachkriegszeit verlässt das Stammwerk.
- 1969 Die in Untertürkheim entwickelten Mercedes-Benz C111- Experimentalfahrzeuge mit Wankelmotoren sorgen für Aufsehen.
- bis 1975 Neustrukturierung und Produktionsausweitung durch neue Werkteile
- 1985 Der zehnmillionste Pkw-Motor läuft vom Band. Die tarifliche Wochenarbeitszeit beträgt 38,5 Stunden.
- 1989 Umzug von Teilen der Konzern-Zentralverwaltung nach Stuttgart-Möhringen. Die Leitung der Mercedes-Benz Group behält ihren Sitz in Untertürkheim.
- 1995 Neubau des Werkes für V-Motoren in Bad Cannstatt
- 1997 Neubau und Umgestaltung des Werkes für Reihenmotoren in Untertürkheim
- 1998 Daimler-Benz und die US-amerikanische Chrysler Corp. fusionieren zur DaimlerChrysler AG.
- 2000 Die Jahresproduktion von Motoren überschreitet die Millionengrenze.
- 2002 In den sieben Werkteilen sind rund 21.000 Mitarbeiter beschäftigt. Täglich werden mehr als 4.500 komplette Antriebssysteme produziert.
- 2004 Im 100-jährigen Jubiläumsjahr wird die neue Logistikdrehscheibe „Zentralversand Übersee“ in Hedelfingen und ein neues Ausbildungszentrum in Brühl eingeweiht.
- 2005 Bezug des Van Technology Centers (VTC)
- 2006 Der Sitz der DaimlerChrysler-Zentrale in Deutschland wird von Stuttgart-Möhringen nach Untertürkheim verlegt.
- 2006 Im Mai wird neben dem Werk die Mercedes-Benz Welt eröffnet, die aus dem Mercedes-Benz-Museum und einer Verkaufsniederlassung (Mercedes-Benz-Center) besteht.
- 2007 Nach der im August 2007 abgeschlossenen Trennung von Chrysler wurde auf der Hauptversammlung im Oktober desselben Jahres die Firma mit Sitz Untertürkheim in Daimler AG umbenannt.
- 2007 Das Motorenwerk Bad Cannstatt feiert das zehnjährige Jubiläum.
- 2008 Anlauf der Serienproduktion des neuen Vierzylinder-Dieselmotors OM 651
Die meisten Motoren für Pkw und Transporter sowie alle Getriebe und Achsen für Mercedes-Benz-Pkw werden hier produziert. Auch die Motoren der Formel-1-Wagen und Formel-3-Wagen werden hier entwickelt und getestet.
Mercedes-Benz Werk Sindelfingen
Das 15 km südwestlich von Stuttgart liegende Werk Sindelfingen ist das größte Werk des Konzerns.
- Im Werk befindet sich das zweite „Mercedes-Benz Technology Center“ (PKW-Entwicklungsabteilungen) für Design, Karosserie und Fahrwerk.
- Von 2002 bis 2012 war dort die Maybach-Manufaktur ansässig.
- MBC-Mitarbeiter: 25.513 (Stand 31. Dezember 2014)
- Produktionsfläche: 1.305.557 m²
- Fabrikgelände: 2.955.944 m²
Mercedes-Benz Werk Rastatt
- Personalstand am Standort: 6.489 (Stand 31. Dezember 2014)
- Produktionsfläche: 405.682 m²
- Fabrikgelände: 1.473.000 m²
Das Daimler-Werk in Rastatt war ursprünglich als drittes PKW-Montagewerk neben Sindelfingen und Bremen geplant, als Parallelwerk zu Sindelfingen zur Produktion der damaligen Baureihe W 124. Das Werk war von einer gemeinsamen Projektgruppe aus Daimler-Benz-Vorstand und Gesamtbetriebsrat als moderne, „humane Fabrik“ konzipiert worden, in dem die Bandfertigung auf ein Minimum reduziert und moderne Fertigungsmethoden, wie Boxenfertigung, Mitfahrbänder und Gruppenarbeit zum Einsatz kamen. Im Januar 1992 wurde das Daimler-Benz-PKW-Montagewerk in Rastatt selbständiges Werk. Bis 1996 wurde dort mit knapp 1500 Beschäftigten die Mercedes-Benz E-Klasse für den amerikanischen Markt gebaut. Danach wurde das Werk für ein halbes Jahr geschlossen und komplett für die Produktion der Mercedes-Benz A-Klasse umgebaut. Die modernen „humanen“ Fertigungsmethoden traten dabei zugunsten der klassischen Bandfertigung wieder in den Hintergrund. 1997 kehrten die an die Standorte Sindelfingen, Gaggenau und Wörth entsandten Arbeiter des Werkes Rastatt an ihre ursprüngliche Wirkungsstätte zurück und produzieren dort seitdem die A-Klasse. Im Oktober 1997 geriet dieser Fahrzeugtyp in die Schlagzeilen, da eine A-Klasse beim Elchtest, einem nur in Schweden durchgeführten extremen Brems- und Ausweichmanöver, umkippte, was Änderungen nötig machte. In einer dreimonatigen Auslieferungspause, während der erneut zahlreiche Mitarbeiter in andere Werke abgeordnet waren, wurde die A-Klasse mit modifiziertem Fahrwerk und serienmäßig eingebautem Elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP) verbessert. Die Belegschaft wuchs bis zum Jahr 2001 auf über 5000 Beschäftigte an. Im Jahre 2004 musste die Fläche des Werkes nochmals vergrößert und umgebaut werden, da nun eine zweite Baureihe produziert werden sollte: Die Mercedes-Benz B-Klasse.
Jahr | Fahrzeuge |
---|---|
2011 | 177.572[7] |
2012 | 201.211[3] |
2013 | 286.628[1] |
2014 | 292.784[5] |
Dort werden heute folgende Modelle gefertigt:
Die Fahrzeuge aus dem Werk Rastatt sind daran erkennbar, dass die 11. Stelle ihrer Fahrzeug-Identifizierungsnummer „J“ oder „K“ lautet. Von 1996 bis 2009 fand in den Werkshallen jährlich das SWR3 New Pop Festival statt. Hierzu wurden erst kurz vor dem Beginn der jeweiligen Musikauftritte die Bänder angehalten.
Am 16. November 2012 lief das dreimillionste Fahrzeug vom Band.
Mercedes-Benz Werk Bremen
- Personalstand am Standort: 12.672[5]
- Produktionsfläche: 584.500 m²
- Fabrikgelände: 1.390.000 m²
Das Werk in Bremen ist der größte private Arbeitgeber der Hansestadt und das größte Produktionswerk im Daimler-Verbund. Es befindet sich im östlichen Bremer Stadtteil Sebaldsbrück. Der Standort war ab 1938 von Borgward als Stammwerk gebaut worden und wurde nach dem Konkurs von Borgward von Hanomag für den Bau von leichten Lkw und Baumaschinen übernommen. Daimler-Benz beteiligte sich 1969 an Hanomag-Henschel und übernahm den Fahrzeugbau von Hanomag-Henschel wenig später ganz, wodurch das Werk in den Daimler-Benz-Konzern integriert wurde. Anfangs wurden dort der Harburger Transporter und der Nachfolger Mercedes-Benz T 1 gebaut, später das T-Modell des W 123.
Jahr | Fahrzeuge |
---|---|
2011 | 313.026[7] |
2012 | 316.621[3] |
2013 | 297.406[1] |
2014 | 338.495[5] |
Zurzeit werden in Bremen folgende Klassen gefertigt:
- C-Klasse Limousine
- C-Klasse T-Modell
- C-Klasse Coupé
- E-Klasse Coupé
- E-Klasse Cabriolet
- GLC-Klasse, SUV
- SLC-Klasse
- SL-Klasse
Aufgrund seiner Nähe zu den bundesdeutschen Häfen, vor allem dem PKW-Hauptumschlagplatz Bremerhaven, produziert das Werk Bremen insbesondere auch für den Export nach Übersee.
Mercedes-Benz Werk Berlin
Am 2. Oktober 1902 übernahm die Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) die marode Motorfahrzeug- und Motorenfabrik Berlin AG in Marienfelde. Am Anfang wurden dort noch Boots- und Schiffsmotoren hergestellt. 1905 begann die Produktion von LKW und Bussen; 1907 gefolgt von den ersten motorisierten Feuerwehrfahrzeugen. Während des Ersten Weltkrieges wurde 1917/1918 der erste deutsche Panzer A7V in Marienfelde entwickelt und gefertigt.
Nach der Machtergreifung der NSDAP entwickelte und produzierte Daimler-Benz in Marienfelde den Panzerkampfwagen I. Für die kriegswichtige Produktion der Nachfolgetypen Panzer III und Panzer V ließ der Konzern mehr als 3.700 (Ende 1944) Zwangsarbeiter für sich arbeiten; darunter auch französische, sowjetische und polnische Kriegsgefangene. In Marienfelde existierte von Ende September 1944 bis Mitte April 1945 auch eine Außenstelle des KZ Sachsenhausen.
Heute werden hier PKW-Motoren für Mercedes-Benz gefertigt, unter anderem der V12-Zylinder-Bi-Turbo-Motor M275/M285 für die S-Klasse und vormals den Maybach, der Diesel-Motor für den Smart, seit Mai 2005 der Sechszylinder-Diesel-V-Motor OM642 und von 2005 bis 2010 der V8-Diesel OM629. Der OM 651 wird seit 2007 im Motorenwerk Kölleda gefertigt.
Das Werk Berlin wurde 2011 in der Kategorie „Produktionsnahe Dienstleistungen“ mit dem Green Buddy Award ausgezeichnet.[8] Ende 2014 betrug der Personalstand 2.538 Mitarbeiter.
Mercedes-Benz Werk Hamburg
Das Werk in Hamburg-Harburg (Bostelbek) hat heute keine vollständige Fahrzeugproduktion mehr. Vielmehr werden dort die Achsen, Lenksäulen sowie andere Systemelemente für nahezu alle Modelle der Marke Mercedes-Benz gefertigt. Es handelt sich um das ehemalige Tempo-Werk, das 1965 von Hanomag übernommen worden war. Durch die Übernahme von Hanomag-Henschel kam Daimler-Benz zu Beginn der 1970er Jahre in den Besitz des Werks. Der Standort prägte aufgrund der dort gefertigten Fahrzeuge den Begriff „Harburger Transporter“. Ende 2013 betrug der Personalstand 2.572 Mitarbeiter.
Motorenwerk Kölleda (MDC Power)
Jahr | Beschäftigte | gebaute Motoren |
---|---|---|
2009 | 306 | 238.414 |
2010 | 399 | 351.421 |
2011 | 530 | 474.010 |
2012 | 778 | 638.067 |
2013 | 914 | 795.733 |
2014 | 1.074 | 865.651 |
Das MBC-Tochterunternehmen MDC Power GmbH in Kölleda (Thüringen) stellt verschiedene Verbrennungsmotoren für Mercedes-Benz-Fahrzeuge her. Das Ende 2003 eröffnete Werk fertigte anfangs auch Motoren für Mitsubishi. Die Drei- und Vierzylinder-Ottomotoren in den Hubraumklassen 1,1, 1,3 und 1,5 Liter mit einer Leistungsspanne von 55 bis 80 Kilowatt wurden in die Mitsubishi Colt für den europäischen und japanischen Markt sowie in einige asiatische Varianten des Mitsubishi Lancer eingebaut und bis Mitte 2006 auch für den Smart Forfour und das Colt Cabrio produziert.
Die Produktion des Dreizylinder-Dieselmotors OM 660 für den Smart Fortwo wurde 2007 vom Werk Berlin nach Kölleda verlagert und endete 2013. Seit August 2008 läuft bei MDC Power der Vierzylinder-Dieselmotor OM 651 für die Daimler AG und Drittabnehmer vom Band. Der Vierzylinder-Ottomotor M 270 für die aktuelle A- und B-Klasse sowie die CLA- und GLA-Modelle ist seit 2011 in der Fertigung. Der M 133 für die AMG-Modelle von A-Klasse, CLA und GLA wird dort ebenfalls nach dem AMG-Prinzip „One man - one engine“ (Ein Mann, ein Motor) gebaut. Aktuell wird die Produktionsfläche in etwa verdoppelt, um eine neue Generation von Vierzylinder-Dieselmotoren ab 2015 herstellen zu können.
Mercedes-Benz Werk Kecskemét (Ungarn)
Das Mercedes-Benz Manufacturing Hungary Kft. gehörende Werk Kecskemét in Ungarn bildet mit dem Werk Rastatt einen Produktionsverbund für die Kompaktwagen der Daimler AG. Nach der Standortentscheidung 2008 startete im März 2012 die Fertigung der bereits in Rastatt gebauten B-Klasse (W 246), von der das ungarische Werk in jenem Jahr 41.035 Fahrzeuge baute. Im folgenden Jahr kam die ausschließlich in Ungarn produzierte CLA-Klasse (C 117) hinzu. Das Werk fertigte 2014 insgesamt 150.287 Fahrzeuge beider Baureihen (2013: 109.266).
- Personalstand am Standort: 3.973 (Stand 31. Dezember 2014; 2013: 3.358; 2012: 3.416)
- Produktionsfläche: 250.315 m²
- Fabrikgelände: 1.420.000 m²
Mercedes-Benz Werk Tuscaloosa (Alabama, USA)
Jahr | Fahrzeuge |
---|---|
2011 | 148.092[7] |
2012 | 180.379[3] |
2013 | 185.196[1] |
2014 | 232.662[5] |
Im Werk Tuscaloosa in Vance, Tuscaloosa County, Bundesstaat Alabama, fertigen 3.386 Mitarbeiter (Stand 31. Dezember 2014; Ende 2013: 3.127) von Mercedes-Benz U.S. International folgende Modelle:
Mercedes-Benz Werk East London (Südafrika)
Jahr | Fahrzeuge |
---|---|
2011 | 54.312[7] |
2012 | 60.030[3] |
2013 | 50.287[1] |
2014 | 45.881[5] |
Das Werk East London produziert die Rechtslenkerversionen („RHD“) der C-Klasse (im Wesentlichen für Märkte in Großbritannien, Südafrika und Länder in Asien, z. B. Japan, Thailand, Malaysia). Es produziert seit 2007 auch die C-Klasse für den Export in die USA. Ende 2014 betrug der Personalstand 3.076 Mitarbeiter (Vorjahr: 2.743).
Smart-Werk in Hambach, Lothringen (Frankreich)
Jahr | Fahrzeuge |
---|---|
2011 | 103.635[7] |
2012 | 104.155[3] |
2013 | 98.239[1] |
2014 | 87.195[1] |
Im „Smartville Hambach“ genannten Werk in Frankreich wird der Smart Fortwo produziert. Ende 2014 betrug der Personalstand 863 Mitarbeiter (2013: 822).
Werke des Geschäftsfeldes Mercedes-Benz Vans
Mercedes-Benz Werk Düsseldorf
Das Werk in Düsseldorf-Derendorf produziert Transporter der Daimler-Marken Mercedes-Benz und Freightliner und den VW Crafter. 1958/59 übernahm die damalige Daimler-Benz AG die Auto Union, zu der auch das Werk Düsseldorf gehörte. Anfang der 1950er Jahre konnte das ehemalige Werk II von Rheinmetall aus den 1890er Jahren, nach dem Zweiten Weltkrieg als Rüstungsbetrieb zur Demontage vorgesehen[10], von der Auto Union zunächst mit einem Pachtvertrag genutzt und später ganz übernommen werden. 1964 verkaufte Daimler-Benz die Auto Union an Volkswagen, wobei die Werke Düsseldorf und Vitoria bei Daimler-Benz verblieben. Das Werk prägte den inoffiziellen Namen „Düsseldorfer Transporter“ oder auch DüDo für den dort gefertigten Mercedes-Benz T2.
Jahr | Mitarbeiter |
---|---|
2011 | 6.592[7] |
2012 | 6.537[3] |
2013 | 6.539[1] |
Zurzeit in Düsseldorf produzierte Fahrzeuge:
- Mercedes-Benz Sprinter, Freightliner Sprinter, VW Crafter (Kasten und Kombi). Die offenen Baumuster des Sprinters – Pritschenwagen mit Einfach- oder Doppelkabine und Fahrgestelle für Aufbauhersteller – werden bei der Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH gebaut.
Die Mercedes-Benz und Freightliner Sprinter für den amerikanischen Markt werden komplett in Düsseldorf gefertigt, danach wieder zerlegt und in die USA geliefert, wo sie remontiert werden (SKD). Hintergrund ist unter anderem der hohe Zoll, den die USA auf Nutzfahrzeug-Importe erheben.
Zum Ende des Jahres 2013 betrug der Personalstand im Düsseldorfer Werk 6.571 Mitarbeiter, davon sind 6.539 für den Bereich Mercedes-Benz Vans tätig.
Mercedes-Benz Werk Ludwigsfelde
siehe Hauptartikel Automobilwerke Ludwigsfelde
1936 baute das Tochterunternehmen Daimler-Benz Motoren GmbH in Genshagen (seit 1997 Ortsteil von Ludwigsfelde) ein Werk für Flugmotoren (DB 601/DB 605). Während des Krieges arbeiteten 11.000 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in dem damaligen „Nationalsozialistischen Musterbetrieb“. 1943/44 existierte in der sogenannten „Deutschlandhalle“ ein Außenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück, 1.100 weibliche KZ-Häftlinge wurden zur Zwangsarbeit eingesetzt. Das Flugmotorenwerk wurde am 6. August 1944 bei einem Luftangriff zu großen Teilen zerstört. Die Reste wurden nach dem Zweiten Weltkrieg demontiert.
Ab dem 17. Juli 1965 wurden in Ludwigsfelde LKW vom Typ W50 gefertigt, ab 1987 kam der L60 zum Fertigungsprogramm hinzu, der eigentlich den W50 ablösen sollte.
Bis 1990 wurden 592.078 LKW gefertigt, dann wurde die Produktion auf Grund der geänderten politischen Situation und damit einhergehendem Nachfragerückgang eingestellt.
Am 27. Juni 1990 wurde das VEB-IFA Kombinat Nutzfahrzeuge Ludwigsfelde von der Treuhandanstalt aufgelöst und in eine GmbH umgewandelt, die am 1. Februar 1991 produktionsseitig in der „Nutzfahrzeuge Ludwigsfelde GmbH“ und am 1. März 1991 entwicklungsseitig in der „Entwicklungsgesellschaft Ludwigsfelde“ aufging.
Jahr | Mitarbeiter |
---|---|
2011 | 2.079[7] |
2012 | 2.076[3] |
2013 | 1.933[1] |
Das Werk wurde 1994 als Nutzfahrzeuge Ludwigsfelde GmbH zu 100 % von der Daimler-Benz AG übernommen und gehört heute als „Mercedes-Benz Ludwigsfelde GmbH“ zum Daimler-Konzern Sparte CV (CompactVans). Hier werden folgende Modelle produziert:
- LN2, 1991 bis 1994
- T2, 1991 bis 1996
- Mercedes-Benz Vario, 1996 bis 2013
- Hochdachkombi Vaneo, vom 25. September 2001 bis zum 8. Juli 2005
- Der neue Sprinter (NCV3) sowie der VW Crafter im Segment offene Baumuster (Fahrgestelle und Pritschenfahrzeuge des NCV3/Crafter; sowie Tiefrahmenfahrgestelle des NCV3) ab 2006.
Zum Ende des Jahres 2013 betrug der Personalstand im Werkes Ludwigsfelde 1.933 Mitarbeiter.
Mercedes-Benz Werk Vitoria (Spanien)
Jahr | Mitarbeiter |
---|---|
2011 | 3.321[7] |
2012 | 3.264[3] |
2013 | 3.293[1] |
Die Auto Union baute in Vitoria Anfang der 1950er Jahre das neue Werk der Tochtergesellschaft Industrias del Motor S.A. (IMOSA) und produzierte dort ab 1954 zunächst den DKW-Schnellaster F 89 L. Daimler-Benz übernahm 1958 die Auto Union mit allen Standorten. Als eigene Konstruktion brachte IMOSA 1963 den DKW-IMOSA F 1000 L auf den Markt, der als F 1000 D ab 1964 auch mit einem Mercedes-Dieselmotor angeboten wurde. Beim Verkauf der Auto Union an das Volkswagenwerk behielt Daimler-Benz das spanische Werk, wo u. a. von 1988 bis 1995 der MB 100 und von 1996 bis 2003 die Baureihe W638 (Vito und V-Klasse) produziert wurde. Seit 2003 kommen die Modelle der Baureihe 639 (Vito und Viano) aus Vitoria. Ende 2013 waren dort 3.293 Mitarbeiter tätig.
Montagewerke im Besitz von Dritten
Es existieren weitere PKW-Montagewerke, in denen Mercedes-Fahrzeuge produziert werden. Diese Werke befinden sich jedoch nicht im Mehrheitsbesitz der Daimler AG, sondern werden von lokalen Importeuren und Herstellern einzelner Länder gehalten, teils mit Minderheitsbeteiligung der Daimler AG und zu Teilen personeller Unterstützung (Werksleitung, Qualitätssicherung). Diese finden sich z. B. in Thailand und in China. Teils werden diese Werke aus anderen Daimler-Werken mit Teilen versorgt und führen die Endmontage durch („CKD“-Fahrzeuge). Oft hat diese Aufteilung steuerliche Gründe oder entspricht örtlichen Gesetzeslagen, die den Import von betriebsbereiten Neufahrzeugen hoch besteuern, oder die lokale Gesetzgebung erlaubt keinen Mehrheitsbesitz von Unternehmen in den Händen von Ausländern.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Geschäftsbericht Daimler AG 2013
- ↑ a b c d Geschäftsbericht Daimler AG 2010
- ↑ a b c d e f g h i j k l Geschäftsbericht Daimler AG 2012
- ↑ Geschäftsbericht Daimler AG 2015
- ↑ a b c d e f g Geschäftsbericht Daimler AG 2014
- ↑ a b c d e f g h i j k Im entsprechenden Geschäftsbericht nicht explizit aufgeführt.
- ↑ a b c d e f g h i Geschäftsbericht Daimler AG 2011
- ↑ Green Buddy Award 2011
- ↑ Daimler AG: Geschäftsberichte 2009 bis 2014
- ↑ Auto Union in Düsseldorf – Ein Privatbankier als Finanzier, Mittler und Eigentümer.
Weblinks
- Daimler AG, Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars auf Daimler.com, abgerufen am 4. Februar 2015
- Tests, Modelle und mehr zu „Mercedes-Benz Cars“ auf alle-autos-in.de