Müllrose
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 15′ N, 14° 25′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Oder-Spree | |
Amt: | Schlaubetal | |
Höhe: | 42 m ü. NHN | |
Fläche: | 69,23 km2 | |
Einwohner: | 4705 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 15299 | |
Vorwahl: | 033606 | |
Kfz-Kennzeichen: | LOS, BSK, EH, FW | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 67 336 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Bahnhofstraße 40 15299 Müllrose | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Detlef Meine | |
Lage der Stadt Müllrose im Landkreis Oder-Spree | ||
Müllrose (niedersorbisch: Miłoraz) ist eine amtsangehörige Stadt im Landkreis Oder-Spree im Bundesland Brandenburg (Deutschland). Sie ist Sitz des Amtes Schlaubetal.
Geographie
Müllrose befindet sich am nördlichen Ende des Schlaubetals, einer eiszeitlich entstandenen Schmelzwasserrinne. Der Ort liegt zwischen dem Kleinen und Großen Müllroser See. Die Schlaube mündet hier in den Kleinen Müllroser See. Müllrose gilt als „Tor zum Schlaubetal“ durch seine Nachbarschaft zum Naturpark Schlaubetal mit seinen Naturschutzgebieten, in denen vielfältige sowie seltene Arten der Flora und Fauna vorkommen.
Mit 14 km ist Müllrose sowohl von der südwestlich gelegenen Kreisstadt Beeskow als auch von der nordöstlich gelegenen Stadt Frankfurt (Oder) gleich weit entfernt.
Gemeindegliederung
Die Stadt Müllrose hat keine Ortsteile im Sinne der Kommunalverfassung, sondern „nur“ drei bewohnte Gemeindeteile:[2]
sowie die Wohnplätze Katharinensee und Seeschlösschen.[3]
Geschichte
Müllrose wurde vermutlich um 1260 eine brandenburgisch-markgräfliche Stadt, eine Annahme, welche sich darauf stützt, dass die Bestätigungsurkunde der Stadt vom 15. April 1275 Otto III. als Stadtgründer benennt, welcher 1258 diesen Teil des Lebuser Landes allein besaß, jedoch spätestens 1265, denn die 10 Freijahre der Stadt nach Gründung werden in dieser Urkunde nicht mehr erwähnt, waren also bereits abgelaufen.[4] Die „Gründung“ fand im Rahmen der mittelalterlichen deutschen Ostsiedlung in vormals slawischem Siedlungsgebiet statt.
Im Laufe der Geschichte entwickelte sich der Ort zur Ackerbürgerstadt. Bestimmend im Stadtbild sind heute der sechsstöckige in Backstein ausgeführte Mühlenkomplex der Müllroser Mühle am Müllroser See, die barocke und klassizistische Pfarrkirche von 1747[5] und der Marktplatz. Die Ortsgeschichte ist eng mit der Mühle verbunden.
Ortsname
Der Ortsname wandelte sich im Laufe der Zeit:
- 1275 Molrasen
- 1285 Melraze
- 1373 Mulraze, Melrase
- 1377 Melratze
- 1432 Mölrose, Mülrose, Milrace
- 1444 Melrace, Melrocze, Melrasz und Melracze
- 1448 Melrose
- 1558 Müllroß
- 1770 Müllrose
Alten Urkunden ist zu entnehmen, dass die Einwohner den wendischen Namen der alten Siedlung[6] aus der Zeit vor 1258 offensichtlich übernommen haben. Der Versuch einer Deutung wurde immer wieder vorgenommen und basiert vielleicht auf dem Altsorbischen, der Personenname Milorad steht für „lieb, teuer, froh“.[7] Eine andere Deutung bezieht sich auf die Vokabel „brod, brad“ = „Furt“ und „mel“ für „klein“, danach bedeutet Melrad „kleine (schmale) Furt“.[8]
Mittelalter und Neuzeit
1275 besaß Müllrose urkundlich bereits eine Kirche mit 4 Hufen Land. Zwischen 1275 und 1770 bestand die Burganlage nahe dem Katharinensee unter der Bezeichnung „Häsckenburg“. Namensgeber war der Schultheiss Wilhelm Hase. Weite Teile der Stadt Müllrose und ihre Burg wurden Anfang April 1432 von den Hussiten zerstört.
1444 bis etwa 1665 war Müllrose als adlige Stadt im Besitz derer von Burgsdorff, deren Stammsitz befand sich auf dem Platz des 1774 errichteten Gasthauses „Zur Sonne“. 1571 wurde ein erstes Schulgebäude in den Kirchenbüchern erwähnt. Bis 1754 unterstand Müllrose dem Landesherren bis auf wenige Besitzungen, so kam es zu dem Umstand, dass das Amt Biegen zeitweilig für die Stadt Müllrose zuständig wurde. 1771 wurde nördlich von Müllrose die Kolonie Müllrose durch 8 Pfälzer Familien angelegt. Eingemeindet wurde die Kolonie im Jahr 1907.[9]
Ab 1808 war Müllrose durch die Steinsche Städteordnung wieder selbstständige Stadt. Am 1. Juli 1855 wurde eine öffentliche Sparkasse eröffnet. 1868 erfolgte ein Schulneubau, und 1869 kam es zum Anschluss an das Telegrafennetz. Am 1. Januar 1877 eröffnete die Eisenbahnstation. Im Jahre 1900 wurde im Ort der „Müllroser Anzeiger“ in einer eigenen Buchdruckerei gedruckt, auch heute findet sich eine Druckerei in Müllrose. Die Freiwillige Feuerwehr Müllrose gründete sich im Jahr 1901 und sorgt seitdem für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe. Mit dem Bau der Tuberkulose-Heilstätte verfügte der Ort ab 1907 über ein Sanatorium. Das Heimatmuseum eröffnete 1933. In den Jahren des Zweiten Weltkrieges mussten ausländische Zwangsarbeiter in Müllrose arbeiten. Die Rüstungsbetriebe „Speerlager“ und Organisation „Todt“ hatten Standorte in Müllrose. Zum Kriegsende wurde die Mühle bei Bombenalarmen als Luftschutzbunker genutzt. Am 23. April 1945 wurde mit dem Abzug der Wehrmacht die Kanalbrücke gesprengt. Da sie nicht vollständig zerstört wurde, gelangten am 24. April 1945 die ersten sowjetischen Soldaten nach Müllrose. Die Zerstörungen in der Stadt waren im Verhältnis zu umliegenden Orten gering, nur der Kirchturm erhielt einen Granattreffer, durch welchen die Kirchturmuhr stehen blieb.
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Sitz Amt Schlaubetal
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Sitz Landesbetrieb Forst Müllrose
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Gründung der DDR nahm 1952 der staatliche Forstwirtschaftsbetrieb Frankfurt/Oder seinen Sitz in Müllrose. 1954 wurde die Villa des enteigneten Mühlenbesitzers Schmidt zum Kinderheim „Am See“, diese Einrichtung existierte dort bis 1995.[10] 1955 wurde das Heimatmuseum wieder eröffnet. Ab 1956 konnten sich die Bewohner im neuen Landambulatorium behandeln lassen, dieses wurde 1991 privatisiert. 1962 wurde Kaisermühl, 1972 Biegenbrück und 1974 Dubrow eingemeindet. Das Sanierungsprogramm des Ortskerns startete 1992, der Gewerbepark wurde im gleichen Jahr eingeweiht. Das Amt Schlaubetal wurde 1993 gegründet, und seit dem 14. Juli 2003 ist Müllrose Staatlich anerkannter Erholungsort.
Verwaltungszugehörigkeit
- bis 1947 Landkreis Lebus (Provinz Brandenburg)
- 1947–1950 Landkreis Lebus (Land Brandenburg)
- 1950–1952 Kreis Frankfurt (Oder) (Land Brandenburg)
- 1952–1961 Kreis Fürstenberg (Bezirk Frankfurt (Oder))
- 1961–1990 Kreis Eisenhüttenstadt-Land (Bezirk Frankfurt (Oder))
- 1990–1993 Landkreis Eisenhüttenstadt (Land Brandenburg)
- seit 1993 Landkreis Oder-Spree (Land Brandenburg)
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres[11][12], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Müllrose besteht aus 14 Mitgliedern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister.[13] Nach der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 sind die Sitze folgendermaßen verteilt:[14]
Partei / Liste | Sitze |
PWM* | 5 |
SPD | 3 |
Die Linke | 3 |
CDU | 1 |
AFD | 1 |
FDP | 1 |
* Parteiunabhängige Wählergemeinschaft Müllrose
Da Detlef Meine zum Bürgermeister gewählt wurde, bleiben die beiden Sitze unbesetzt, die aufgrund seiner Stimmenzahl auf ihn als Einzelbewerber zur Stadtverordnetenversammlung entfallen waren.
Bürgermeister
Bürgermeister ist Detlef Meine. Er wurde als Einzelbewerber in der Stichwahl am 15. Juni 2014 mit 72,6 Prozent der gültigen Stimmen (Wahlbeteiligung 40,2 Prozent) für eine Amtszeit von fünf Jahren[15] gewählt.[16]
Wappen
Das Wappen wurde am 11. Mai 2004 genehmigt.
Blasonierung: „In Silber ein gold-bewehrter roter Adler über einem aus dem unteren Schildrand wachsenden gold-bewehrten roten Hirsch.“[17]
Das Wappen wurde von Uwe Reipert neu gestaltet, als Vorlage diente das älteste überlieferte Siegel der Stadt Müllrose aus dem Jahre 1551. Es zeigt den Schild mit brandenburgischem Adler, darunter einen wachsenden Hirsch,[18]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Bauwerke
Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Müllrose und Liste der Bodendenkmale in Müllrose mit den in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmalen.
- Evangelische Kirche Müllrose
Die 1275 erstmals im gotischen Stil erbaute Hallenkirche wurde 1747 von Grund auf erneuert und barockisiert. Der Kanzelaltar stammt aus dem Barock, die Orgel aus dem Jahre 1772.
- Gut Zeisigberg
1907 im Stadtforst als Lungenheilstätte von der Berliner Ortskrankenkasse eingeweiht. Die Baumeister und Architekten Hakenholz & Brandes aus Hannover übernahmen Elemente des Jugendstil. 1974 war der Gebäudekomplex bereits Feierabend- und Pflegeheim, 1989 wurde das Hauptgebäude saniert. 1993 übernahm die Entwicklungsgesellschaft für Gesundheit und Soziales die Einrichtung. Auf dem 33 ha großen Gelände existiert ein alter Kleintierfriedhof, auf welchem die einstigen Patienten Tiere beerdigten, welche auf dem Gut gestorben waren. Heute steht das Gut Zeisigberg für eine diversifizierte Nutzung (Wohnen, Freizeit, Altenpflegeheim, Tiergehege, Kindertagesstätte und 4 ha Landwirtschaft).
Frühe Wassermühle am Müllroser See, die 1275 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Sie ist die älteste, nachweisbare Mühle im Schlaubetal, die sich zur industriellen Großmühle entwickelte. 1992 wurde sie als „Oderland – Mühlenwerke Müllrose“ privatisiert und stellt die größte noch produzierende Getreidemühle im östlichen Brandenburg dar.
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Kirchturm 1976, verfallen und noch mit Einschusslöchern aus dem Zweiten Weltkrieg
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Renovierter Kirchturm heute
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Gut Zeisigberg
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Ziegelfassade der Mühle
Geschichtsdenkmale
- Gefallenendenkmal für die Feldzüge 1866 und 1870/71 auf dem Marktplatz
- Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges an der Seeallee
- Mahnmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges auf dem Neuen Friedhof
- Gedenkanlage für gefallene Sowjetsoldaten an der Seeallee, das Kasernengelände[19] der GSSD wurde renaturiert.
- Ernst-Thälmann-Denkmal von 1986 im Park gleichen Namens an der Beeskower Straße zur Erinnerung an den im KZ Buchenwald ermordeten Vorsitzenden der KPD. Der Park war bis zu seiner Schließung 1887 der alte Kirchhof am See. Die letzte Bestattung war die der alten Mühlenmeisterfrau Dorothea Schmidt (1887). Erwähnt wurde der mit Kanzel und Sitzplätzen ausgestattete Friedhof bereits 1600, belegt wurde er bis 1866.
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Gefallenendenkmal für die Feldzüge 1866 und 1870/71
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Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs
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Mahnmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs
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Ehrenmal für gefallene Sowjetsoldaten
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Ernst-Thälmann-Denkmal
Museum
Im Heimatmuseum finden sich auf etwa 150 m² Ausstellungsfläche Exponate zur Ur- und Frühgeschichte des Ortes und der Umgebung bis zur Wende 1990.[20] Eine Besonderheit ist die Sammlung restaurierter historischer Kutschen, unter anderem die letzte Postkutsche Müllroses, welche 1888 zwischen Beeskow und Müllrose verkehrte und ein Coupé, mit welchem 1945 Deutsche aus den heute polnischen Gebieten östlich von Oder und Lausitzer Neiße auf der Flucht nach Müllrose kamen. Der ehemalige Leichenwagen, genutzt bis Anfang der 1960er Jahre, ist ebenfalls zu sehen. Exponate zur Müllroser Mühle und zu den beiden Kofferfabriken geben neben anderen Ausstellungsstücken einen Einblick in das Handwerk.
Im hölzernen Schlauchturm des Feuerwehrhauses hängte man bis etwa 1964 die Feuerwehrschläuche nach den Einsätzen zum Trocknen auf. Um das Gebäude zu erhalten, wurde vom Herbst 2003 bis Frühjahr 2004 eine vollständige Sanierung durchgeführt. Die Eröffnung als Zweigstelle des Heimatmuseums erfolgte am 23. Oktober 2005. Der Besucher findet neben anderen Gerätschaften eine Handdruckspritze der Freiwilligen Feuerwehr Müllrose von 1913. Ein altes Löschfahrzeug TLF 16 S4000 befindet sich seit 1994 als Dauerleihgabe im Feuerwehrmuseum Eisenhüttenstadt. Daneben befindet sich eine Ausstellung über Schiffer und Schiffsbauer.[21]
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Heimatmuseum und Haus des Gastes
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Remise mit Kutschenausstellung
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Handdruckspritze der Feuerwehr Müllrose aus dem Jahre 1913
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Gedenktafel für die Gefallenen der Feuerwehr 1914–1918 am Feuerwehrhaus
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Historisches Feuerwehrhaus mit Schlauchturm, 1925 erbaut
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Eiche in Kaisermühl, gepflanzt 2. Mai 1872
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„Kurfürsteneiche“ in Biegenbrück
Natur
- „Kurfürsteneiche“ in Müllrose-Kaisermühl, gepflanzt anlässlich der Kanaleinweihung 1668
- „Kurfürsteneiche“ in Biegenbrück
- Naturschutzgebiet Müllroser See
Tourismus
In Müllrose und Umgebung gibt es folgende touristische Möglichkeiten:
- Naturpark Schlaubetal
- Europaradweg R1 durch Anschluss an weitere Radwege
- Oder-Neiße-Radweg
- Oder-Spree-Dahme-Radweg
- Mönchsradtour von Müllrose am Oder-Spree-Kanal und Friedrich-Wilhelm-Kanal entlang nach Groß Lindow. Durch die Oderauen nach Eisenhüttenstadt, auf dem Oder-Neiße-Radweg zur Oder-Neiße-Mündung, weiter nach Schwerzko an der Dorche bis nach Neuzelle und durch den Naturpark Schlaubetal zurück nach Müllrose.
- Schlaubetaltour über 61 km von Müllrose über Mixdorf – Dammendorf - Chossewitz – Siehdichum – Schernsdorf zurück nach Müllrose.
Es gibt einige kleinere Radstrecken, die zu den Mühlen der Region und zu sehenswerten Dorfkirchen der Umgebung führen. Das Heidereiterei- und Forstmuseum Dammendorf bietet einen Einblick in 500 Jahre Forstgeschichte der Region.
Für Wanderer gibt es Wanderwege und ausgewiesene Lehrpfade, wie den Naturerlebnislehrpfad Müllrose, der auch für Rollstuhlfahrer geeignet ist. Weitere Lehrpfade in der Umgebung sind der Eisvogelpfad in Pohlitz, der forsthistorische Waldlehrpfad und Wanderreitstützpunkt Dammendorf, der geomorphologischer Lehrpfad Bremsdorf und der behindertengerechte Christophorus Lehrpfad Ragower Mühle Siehdichum. Die Wanderwege sind markiert und zwischen 1,6 und 60 km lang.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Müllrose war immer ein Ort, welcher um die Mühle herum Handwerk und Gewerbe blühen ließ. Heute bietet unter anderem der Gewerbepark auf 15,6 ha zahlreichen Unternehmen einen verkehrsgünstig gelegenen Standort mit einer schnellen Anbindung in das Nachbarland Polen. So findet sich hier ein Traditionsunternehmen wie die Orgelbaufirma Sauer ebenso, wie Baufirmen, Tischler und Metallverarbeiter, eine Firma für Rehabilitationstechnik und Orthopädietechnik oder ein Reha-Zentrum.
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Bahnhofsgebäude
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Kanal mit Brücke, die alte wurde im Zweiten Weltkrieg gesprengt.
Verkehr
Müllrose ist über die Anschlussstelle Müllrose der Bundesautobahn 12 etwa 10 km nordwestlich der Stadt zu erreichen. Die B 87 bindet den Ort in Richtung Leipzig und Frankfurt (Oder) direkt an.
Der Bahnhof Müllrose liegt an der von der NEB befahrenen Bahnstrecke Königs Wusterhausen – Beeskow – Frankfurt (Oder) und wird von der Regionalbahnlinie RB 36 bedient. Das Bahnhofsgebäude wurde 2003 hinsichtlich Bahnsteigausstattung, Wegeleitsystem und Wetterschutz erneuert.
Mehrere Buslinien verbinden die Stadt mit der umliegenden Region.
Schifffahrtsverkehr von und nach Müllrose ist mit Fahrgastschiffen und privaten Booten möglich.
Öffentliche Einrichtungen
- Freiwillige Feuerwehr Müllrose, gegründet am 13. Mai 1901 von den Mitgliedern des Turnvereins „Eiche“. Der Ehrenname „Hermann Trebbin“ wurde der Feuerwehr 1986 verliehen. Seit 1990 gehört ihr eine Jugendfeuerwehr an und ist sie Stützpunktfeuerwehr. Durch den Zusammenschluss der Gemeinden untersteht sie dem Amt Schlaubetal und ist mit modernen Fahrzeugen ausgerüstet.
- DRK Wasserwacht
- Johanniter-Unfall-Hilfe
Bildung
- Grundschule Hermann Trebbin
- Oberschule Schlaubetal
- Kita „Schlaubespatzen“
- Kita „Am Zeisigberg“
- Waldschule „Am Rogge-Busch“
- Erlebnisimkerei in Kaisermühl
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Grundschule „Hermann Trebbin“
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Oberschule „Schlaubetal“
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Kita „Schlaubespatzen“
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Kita „Am Zeisigberg“
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Waldschule „Am Rogge-Busch“
Vereine
Musik
- Müllroser Musikverein e. V.
- Volkschor Müllrose e. V.
Ab dem 31. Mai finden alle 14 Tage die Müllroser Promenadenkonzerte. Eröffnet wird die Musiksaison Ende Mai/Anfang Juni mit der Serenade am See.
Sport
- Schützengilde Müllrose 1837/1990 e. V.
- Müllroser Sportverein 1898 e. V.
- Müllroser Anglerverein 1949 e. V.
- Radsportverein Schlaubetal Müllrose 1997 e. V.
- Sportverein Paintball Sport Oderland e. V.
- HSG Schlaubetal e. V. (Handball)
- Radsportverein Schlaubetal Müllrose e. V.
Persönlichkeiten
- Rudolf Kürbis (1829–1913), Leiter einer Zigarrenfabrik, Schriftsteller
- Max Schmidt (1869–1953), Mühlenbesitzer, königlich-preußischer Kommerzienrat
- Johannes Aisch (1871–1939), Pfarrer, Bienenzüchter, Fachschriftsteller, Schriftleiter der Märkische Bienen-Zeitung
- Ludwig Lessen (1873–1943), Lyriker und Journalist
- Hermann Trebbin (1881–1954), Lehrer, Heimatforscher und Schriftsteller
Literatur
- Wilhelm Riehl (Hrsg.): Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Berlin 1861, S. 377–378.
- Hermann Trebbin: Müllrose – Aus den Schicksalen und Kämpfen einer märkischen Landstadt, Nachdruck der Ausgabe von 1934. Hrsg.: Stadt Müllrose, Verlag Die Furt, Jacobsdorf 2003. ISBN 978-3-933416-45-2
- Johannes Schultze: Forschungen zur brandenburgischen und preussischen Geschichte, Berlin, 1964. Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin beim Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, 13
- Wilfried Selenz, Jörg Becken: Von der Lungenheilstätte Müllrose 1907 zum Gut Zeisigberg 2007. Schlaubetal-Druck Kühl, Mai 2007
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Müllrose vom 14. April 2009 PDF
- ↑ Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg: Stadt Müllrose
- ↑ Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Leipzig, ab 1910 Städtegründung der Markgrafen Johann I. und Otto III. Selbstverlag d. Vereins f. Gesch. d. Mark Brandenburg (Hermann Krabbo, Georg Winter, Berlin 1955)
- ↑ Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts oder geographisch-historischstatistische Beschreibung der Provinz Brandenburg. 3 Bände, Brandenburg 1854–1856, Band 3.
- ↑ Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts oder geographisch-historischstatistische Beschreibung der Provinz Brandenburg. 3 Bände, Brandenburg 1854–1856, Band 3, S.197
- ↑ Cornelia Willich: Brandenburgisches Namenbuch, Teil 8. Die Ortsnamen des Landes Lebus. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1994, S. 111 f.
- ↑ Prof. Dr. Otto Mann, Ordinarius für deutsche Sprache und Literatur
- ↑ Cornelia Willich: Die Ortsnamen des Landes Lebus. Mit einem siedlungsgeschichtlichen Beitrag von Rolf Barthel. (= Brandenburgisches Namenbuch. Bd. 8 gleichzeitig Berliner Beiträge zur Namenforschung Bd. 9) Weimar 1994, ISBN 3-7400-0918-7
- ↑ Abschied von einem Haus mit Geschichte. In: MOZ, 15. April 2006
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oder-Spree. S. 18–21
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg nach kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden 1991 bis 2014
- ↑ http://amt-schlaubetal.de/index.php?id=61
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
- ↑ § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl vom 15. Juni 2014
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ G. Mirow: Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde des Kreises Lebus in Müncheberg, Heft 3, 1913, S. 74
- ↑ Autobiografie von Sigitas Parulskis: Drei Sekunden Himmel. Claassen, 2009, ISBN 978-3-546-00448-0.
- ↑ Thalia Gigerenzer: Gedächtnislabore. Wie Heimatmuseen in Ostdeutschland an die DDR erinnern. Be.bra-Wissenschafts-Verlag, Berlin 2013. ISBN 978-3-95410-018-7. Darin S. 67–80: Müllrose: Das brüchige Geschichtsbild Ostdeutschlands.
- ↑ Silvia Fichtner: An Geschichte der Schifffahrt erinnern. In: MOZ, 27. Oktober 2004