Polizeipräsidium München

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Polizeipräsidium München

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Staatliche Ebene Bayern
Stellung Polizeipräsidium als Landesoberbehörde
Aufsichtsbehörde Bayerisches Staatsministerium des Innern
Hauptsitz München
Behördenleitung PPr Hubertus Andrä
Bedienstete 6800
Netzauftritt www.polizei.bayern.de/muenchen

Das Polizeipräsidium München ist das für die Stadt München, für den Landkreis München und für einen kleinen Teil des Landkreises Starnberg zuständige Polizeipräsidium der Landespolizei Bayerns.

Das Polizeipräsidium München ist Teil der Bayerischen Polizei mit Dienstsitz in München. Der Zuständigkeitsbereich umfasst etwa 1000 km² mit 1,7 Mio. Einwohnern.

Organisation

Polizeipräsidium München, Ettstr. 2–4
Portal des Polizeipräsidiums

Insgesamt stehen rund 6000 Polizeibeamte bereit, davon verrichten etwa 1100 Beamte ihren Dienst bei der Kriminalpolizei. Außer den Beamten gibt es weitere rund 800 Angestellte.

Interne Organisation

In der Abteilung Einsatz werden grundsätzliche Fragen der Organisation und des Dienstbetriebes geregelt. Zudem werden hier Einsätze geplant und gesteuert sowie Strategien entwickelt. Drei regionale Abschnitte, gegliedert in Mitte, Ost und West mit insgesamt 24 zugeordneten Polizeiinspektionen, sind mit Schutzpolizeiaufgaben und der Bearbeitung der kleinen und mittleren Kriminalität betraut. Für spezielle Verkehrsaufgaben ist der Abschnitt Verkehr zuständig. Ihm nachgeordnet sind Dienststellen für die Bearbeitung von Verkehrsanzeigen, die Aufnahme schwerer Verkehrsunfälle sowie sog. Unfallfluchten, die Überwachung des fließenden Verkehrs, sowie eine Dienststelle für Verkehrserziehung und Verkehrsaufklärung.

Sonderdienststellen wie beispielsweise das SEK Südbayern, drei Einsatzhundertschaften sowie eine Diensthunde- und eine Reiterstaffel sind unter der Polizeiinspektion Spezialeinheiten und dem Abschnitt Ergänzungsdienste zusammengefasst.

Dem Abschnitt Kriminalpolizei sind deliktsorientiert Kriminalfachdezernate und Kommissariate zugeordnet. Ihnen obliegt die Verhütung, Verfolgung und Aufklärung von Straftaten.

Die Einsatzzentrale in der Ettstraße arbeitet mit einem zentralen Einsatzleit- und Unterstützungssystem (ZEUS), das seit 1996 in Betrieb ist und zu den leistungsfähigsten seiner Art in der Bundesrepublik gehört. Im Jahr 2009 gingen bei der Polizeieinsatzzentrale insgesamt 558.592 Notrufe ein, aufgrund dessen 264.432 Einsätze erfolgten.[1]

Es gibt vier Fahndungs- und Kontrollgruppen (FKG). Das Polizeipräsidium München betreibt für Bayern die Landesinformationsstelle für Sporteinsätze (LIS-Bayern).

Dem Polizeipräsidenten nachgeordnet sind das Präsidialbüro, der Zentrale Psychologische Dienst der Bayerischen Polizei und die drei Abteilungen Einsatz, Personal und Versorgung. Während das Präsidialbüro mit Grundsatz- und Rechtsfragen (PB 2) sowie der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (PB 1) bis hin zur Besucherbetreuung befasst ist, sind die anderen Organisationseinheiten folgendermaßen unterteilt:

Allgemeine Aufbauorganisation

(gekürzt)

  • Abteilung Personal
    • Beamtenrecht, Personalhaushalt (P 1a)
    • Dienstpostenbesetzung, Personalwerbung (P 1b)
    • Tarifrecht (P 2)
    • Rechtsangelegenheiten und Früherkennung (P 3)
  • Abteilung Versorgung
  • Abschnitt Mitte
    • Polizeiinspektion 11
    • Polizeiinspektion 12
    • Polizeiinspektion 13
    • Polizeiinspektion 14
    • Polizeiinspektion 15
    • Polizeiinspektion 16
    • Polizeiinspektion 17 (nur während des Oktoberfestes)
  • Abschnitt Ost
    • Polizeiinspektion 21
    • Polizeiinspektion 22
    • Polizeiinspektion 23
    • Polizeiinspektion 24
    • Polizeiinspektion 25
    • Polizeiinspektion 26
    • Polizeiinspektion 27
    • Polizeiinspektion 28
    • Polizeiinspektion 29
    • Polizeiinspektion 31
    • Polizeiinspektion 32
  • Abschnitt West
    • Polizeiinspektion 41
    • Polizeiinspektion 42
    • Polizeiinspektion 43
    • Polizeiinspektion 44
    • Polizeiinspektion 45
    • Polizeiinspektion 46
    • Polizeiinspektion 47
    • Polizeiinspektion 48
  • Abschnitt Ergänzungsdienste
    • Polizeiinspektion ED 1 (Einsatzhundertschaft)
    • Polizeiinspektion ED 2 (Einsatzhundertschaft)
    • Polizeiinspektion ED 3 (Unterstützungskommando)
    • Polizeiinspektion ED 4 (Reiterstaffel)
    • Polizeiinspektion ED 5 (Hundestaffel)
    • Polizeiinspektion ED 6 (Haftanstalt, Präsidiumswache)
    • Polizeiinspektion ED 7 (Waffen/Sprengstoff)
    • Polizeiinspektion ED 8 (Kraftfahrdienst)
  • Abschnitt Verkehr
  • Abschnitt Kriminalpolizei
  • Polizeiinspektion Spezialeinheiten[13]

Besondere Aufbauorganisationen

  • Mehrere BAO, Sokos und Arbeitsgemeinschaften

Leitung

Das Polizeipräsidium München wird seit 2. Juli 2013 von Polizeipräsident Hubertus Andrä geleitet.[15] Sein Vertreter ist Polizeivizepräsident Werner Feiler, der zugleich Leiter der Abteilung Einsatz ist. Vorgänger Andräs war Wilhelm Schmidbauer, der nach zehnjähriger Amtszeit zum 1. Juli 2013 als Landespolizeipräsident ins Bayerische Staatsministerium des Innern wechselte.[16] Wiederum dessen Vorgänger, Roland Koller, hatte von 1988 bis 2003 amtiert und wurde dann zum Staatssekretär bei der Niedersächsischen Landesregierung ernannt.[17][18]

Gebäude

Das Hauptgebäude befindet sich in der Ettstraße 2–4 in einem ehemaligen großen Kloster (Augustinereremiten) in der Altstadt. Das Dienstgebäude beherbergt unter anderem das Büro des Polizeipräsidenten, das Präsidialbüro, die Abteilung Einsatz, zahlreiche Kommissariate, die Haftanstalt, das Schnellgericht des AG München mit zwei Ermittlungsrichtern und einem Staatsanwalt sowie Büros der städtischen Jugendhilfe. Eine große Außenstelle befindet sich im Dienstgebäude Tegernseer Landstraße 210 (Stadtteil Obergiesing), wo unter anderem die Abteilungen Personal und Versorgung angesiedelt sind. Nicht nur die Polizeiinspektionen, sondern auch einige andere Dienststellen sind über das Stadtgebiet verteilt.

Die Dienststellen der Stadtpolizei München und der Polizeien der Anliegergemeinden wurden am 1. Oktober 1975 in das Polizeipräsidium München überführt, das zeitgleich verstaatlicht wurde; innerhalb der Bayerischen Polizei war dies die letzte Eingliederung.

Geschichte

Mit Befehl vom 21. Januar 1946 wurden in den Ländern der amerikanischen Besatzungszone "Landpolizei(en) auf Basis des Landes" errichtet. Dem "Präsidium der Landpolizei von Bayern" mit Dienst-, Wirtschafts- und Kriminalabteilung wurde die "Chefdienststelle Oberbayern" (der Vorgänger des heutigen Präsidiums) unmittelbar nachgeordnet. Dem gegenüber stand die kommunale Stadtpolizei München mit Ihrer Zuständigkeit für das Stadtgebiet.

Ärmelabzeichen der Stadtpolizei, ca. 1960

Der Münchner Polizeipräsident Manfred Schreiber entwickelte in den 1960er Jahren die „Münchner Linie“. Massenproteste und Unruhen sollten möglichst im Vorfeld unterbunden werden. Sollte dies nicht gelingen, wollte man auf psychologische Überzeugungstaktik setzen. Gefordert waren größere Gelassenheit gegenüber unkonventionellem Verhalten der Jugendlichen und Verzicht auf spektakuläre Gewalteinsätze. Da Schreiber die Schwabinger Krawalle für ein „massenpsychotisches Ereignis“ hielt, räumte er der Polizeipsychologie erstmals beratende Funktion in Führungs- und Einsatzfragen ein. Neben dem Polizeipsychologischen Dienst institutionalisierte er auch eine mobile Pressestelle zur Öffentlichkeitsarbeit.[19]

1970 war Schreiber als Ordnungsbeauftragter des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland mit der Wahrnehmung aller zivilen Sicherheitsaufgaben zur Vorbereitung und Durchführung der XX. Olympischen Sommerspiele München betraut worden. Bei der Geiselnahme von München am 5. September 1972 nahm eine Gruppe des „Schwarzen September“ 11 Sportler der israelischen Olympiadelegation als Geiseln und tötete zu Beginn dieser Aktion zwei der Sportler. Eine Befreiungsaktion auf dem Bundeswehrflughafen Fürstenfeldbruck entwickelte sich aufgrund der völlig unzulänglichen Planung und der fehlenden Qualifikationen der eingesetzten Beamten zum totalen Fiasko. Alle israelischen Geiseln, die meisten der Geiselnehmer und ein Polizist wurden dabei getötet. Die Einsatztaktik der Sicherheitskräfte wurde später massiv kritisiert.[20]

Im Jahr 1970 hatte bereits die Umstrukturierung der staatlichen Polizeien in regionale Schutzbereiche begonnen. Es wurden Polizeidirektionen für die einzelnen Bereiche gebildet, die den heute noch sieben bestehenden Präsidien unterstehen. Ziel dieser Neuorganisation war es, Schutz-, Verkehrs- und Kriminalpolizei in einer Ebene zusammenzufassen und leistungsstärkere Organisationseinheiten einzurichten. 1972 wurde die Landpolizei offiziell in Landespolizei umbenannt.[21] Am 1. Oktober 1975 wurde die Bayerische Polizei endgültig verstaatlicht; an diesem Tag wurde als letzte Gemeindepolizei die Stadtpolizei München in das Polizeipräsidium München eingegliedert.[21]

Im Jahr 2005 wurden die regionalen Schutzbereiche umstrukturiert. Es wurde auf die Ebene der Polizeidirektionen verzichtet, die Arbeit (vor allem die der Einsatzzentrale) der Polizeidirektionen übernahmen nun das Polizeipräsidium sowie die Polizeiinspektionen.

Innerhalb des örtlichen Zuständigkeitsbereiches des Polizeipräsidiums München befindet sich der Sitz des Bayerischen Landeskriminalamts sowie die Bundespolizeidirektion München[22]; das Präsidium der im Jahr 1998 aufgelösten Bayerischen Grenzpolizei hatte seinen Dienstsitz in München.

Das Polizeipräsidium München hatte 2014 eine Aufklärungsquote von 62,7 %. Im Präsidiumsbereich wurden im Jahr 2014 insgesamt 122.626 Straftaten verfolgt, was etwa ein Fünftel aller Straftaten in Bayern entspricht. Im Vergleich zur hohen Kriminalstatistik von Metropolen in ganz Europa belegt München allerdings einen Spitzenplatz und gilt laut dem langjährigen Oberbürgermeister Christian Ude „als sicherste Großstadt Europas“.[23]

Ereignisse

Zwischenfälle

In den Jahren 1998 und 1999 kam es zu einer Serie von Zwischenfällen innerhalb der Münchner Polizei, welche die Medien als „Skandalserie“ bezeichneten.[27][28] Zu diesen Vorfällen zählten unter anderem:

  • Auf dem Oktoberfest kam es zu Übergriffen gegenüber Besuchern durch Beamte der sog. "Wies´n-Wache". Gegen vier Beamte wurde Anklage erhoben. Zum endgültigen Abschluss kam das Verfahren erst nach über vier Jahren mit einer Bewährungsstrafe gegen zwei Beamte und Freispruch für die zwei anderen.[29]
  • Während eines Einsatzes gab eine Polizeibeamtin der PI 12 in Notwehr zwei Schüsse auf eine geistig verwirrte und mit einem Messer auf sie zukommende Person ab, wobei durch eine austretende Kugel auch der dahinterstehende Bruder der Person tödlich getroffen wurde.[30] Dieser Vorfall führte zur Einführung einer neuen Munition mit Mannstoppwirkung.[31]
  • Zwei stark alkoholisierte Beamte der Polizeiinspektion 31 gaben nach ihrem Dienst im Aufenthaltsraum insgesamt 34 Schüsse auf in der Dienststelle aufgehängte Plakate und Fotos des Dienststellenleiters ab. Dieser Vorfall führte zu einem Alkoholverbot auf Dienststellen.[32]
  • Silvia Braun, eine 22-jährige Beamtin der Polizeiinspektion 14, beging 1999 mit ihrer Dienstwaffe Suizid. Die Mutter der Toten erhob Mobbing-Vorwürfe. Eine Untersuchungskommission kam zu dem Ergebnis, dass "es Hinweise für gewisse Mängel bei der Dienststelle und Fehlverhaltensweisen eines Beamten gebe - der Suizid allerdings war dadurch nicht verursacht".[33] (der Fall bildete die Vorlage für den Spielfilm Auf schmalem Grat mit Ann-Kathrin Kramer in der Hauptrolle).
  • 1999 wurde gegen fünf Beamte der Polizeiinspektion Ottobrunn wegen des Verdachts des Rauschgifthandels, Strafvereitelung und Schleusertätigkeit (Unterstützung der illegale Einreise von Table-Dancerinnen) ermittelt.[34]

Aufgrund dieser Vorfälle und einer Parlamentarischen Anfrage im Bayerischen Landtag durch die Landtagsfraktion der Grünen[35] kündigte der damalige bayerische Innenminister Günther Beckstein Reformen und einen Neun-Punkte-Katalog an.[34]

2011 geriet der damalige Münchner Polizeipräsident Wilhelm Schmidbauer in die Kritik, nachdem bekannt geworden war, dass er sich im August 2007 von Saif al-Arab al-Gaddafi, einem Sohn des libyschen Ex-Staatschefs Muammar al-Gaddafi, in das Münchner 5-Sterne-Hotel Bayerischer Hof zum Essen hatte einladen lassen. Die Bayerischen Grünen warfen Schmidbauer vor, dass die vermeintlich guten Beziehungen Saif Gaddafis zum Polizeipräsidium etwas mit der Einstellung zahlreicher gegen ihn anhängiger Ermittlungsverfahren zu tun hatte.[36][37] Schmidbauer verteidigte sein Verhalten, da es sich um eine offizielle Einladung der libyschen Botschaft handelte, er Gaddafi junior die Grundregeln des deutschen Rechtsstaats erklären wollte und es auch kein Freundschaftstreffen gewesen sei, da Saif Gaddafi verärgert über die Ablehnung seiner Forderung nach Polizeischutz und einem Waffenschein war.[38]

Im Januar 2013 hielten mehrere Beamte eine 23-jährige, gefesselte Münchnerin fest, während ein weiterer Beamter sie mit Faustschlägen ins Gesicht krankenhausreif schlug. Der Vorfall erregte Aufmerksamkeit, als Schmidbauer das Opfer beschuldigte und das Verhalten der Beamten als "aus seiner Sicht konsequent" bezeichnete.[39] Die Staatsanwaltschaft München I erhob nach Abschluss der Ermittlungen Anklage gegen den betroffen Polizeibeamten, da sie davon ausgeht, dass der Beamte der Festgenommenen - während sie bereits gefesselt war - "ohne Rechtfertigung" in der Haftzelle mindestens einen "intensiven Faustschlag" ins Gesicht versetzt hatte.[40]

Ausbildungsseminar Sonderprogramm München

Das Ausbildungsseminar Sonderprogramm München (AS SoPro) ist eine Dienststelle der Bayerischen Bereitschaftspolizei, die personell hauptsächlich aus Beamten des PPM auf Abordnungsbasis besteht. Es bildet Polizeivollzugsbeamte für die Laufbahn des mittleren Dienstes aus. Im September 2005 wurde der 1029. Beamte im SoPro ausgebildet. Die Ausbildung findet in der VI. Bereitschaftspolizeiabteilung in Dachau statt. Bis 2002 befand sich die Dienststelle auf dem Areal der I. Bereitschaftspolizeiabteilung in München-Ramersdorf. Früher waren die bayerischen Altanwärterlehrgänge keineswegs nur auf München beschränkt. Seit dem Jahre 2001 mussten sich die Beamten dazu verpflichten, ihr Leben lang dem PPM anzugehören; eine Regelung, die aufgrund von Protesten der Berufsverbände auf eine zehnjährige Verweildauer modifiziert wurde.

Besonderheiten

Der Ausbildungsgang weist folgende, im gesamten Bundesgebiet einmalige Besonderheiten auf:

  • Der Grundsatz der Zuständigkeit der BBPol für die Ausbildung der Polizeibeamten wird durchbrochen.
  • Die Ausbildungsdauer ist erheblich verkürzt; sie beträgt statt 2 ½ Jahre nur 20 Monate, wobei die Ausbildungsinhalte dieselben sind.
  • Die Kosten für die Ausbildung gehen nicht zu Lasten des Budgets der Bayerischen Bereitschaftspolizei, sondern zu Lasten des Polizeipräsidiums München.
  • Die Einstellungsvoraussetzungen sind in Bezug auf das Lebensalter different: Statt eines Höchstalters von 25 sind es hier 35 Jahre.
  • Wachdienste u. ä. sowie Einsätze aller Art entfallen im Gegensatz zu den BiA/BiE bei der BePo.
  • Ein Großteil der Polizeimeisteranwärter des SoPro verfügen über eine mehrjährige Berufserfahrung außerhalb der Polizei.

Sonstiges

Dienstgebäude Tegernseer Landstr. 210 (früher Reichs­zeug­meisterei, dann McGraw-Kaserne)

Die Polizeifahrzeuge sind durchweg mit Funkmeldesystemen versehen, was bei der Bayerischen Polizei einmalig ist. Die Stadtverwaltung München stellt keinen kommunalen Ordnungsdienst, weswegen das PPM als Länderpolizei Ortsrecht (Öffentlich-rechtliche Satzungen) gemäß Art. 2 Abs. 4 PAG durchsetzt. Die Stadt gewährt hierfür keinen Kostenersatz. Der Polizeiverband weist den größten Anteil an nicht-ortsansässigen Beamten auf; die Mehrzahl stammt nicht aus dem Einzugsgebiet München, sondern ist bayernweit beheimatet. Wegen der sehr hohen Lebenshaltungskosten wird eine sogenannte Ballungsraumzulage in Höhe von 75 € gewährt, sofern ein Hauptwohnsitz in der Region begründet worden ist. Dieser eher geringe Kaufkraftausgleich in der Alimentation wurde im Frühjahr 2007 nach einer Klage der Deutschen Polizeigewerkschaft höchstrichterlich überprüft. Die Klage hatte jedoch keinen Erfolg.

Der Münchner Polizeipräsident Manfred Schreiber stellte in den 1960er Jahren die sogenannte „Münchner Linie“ als Handlungsmaxime auf, wonach kleine Verstöße großzügig, und bedeutende Verstöße umso vehementer verfolgt werden sollen.

Der Hamburger Innensenator Udo Nagel war von 1987 bis 2001 beim Polizeipräsidium München und hier lange Jahre als Leiter des Dezernat 11 (Tötungsdelikte u. a.) und zuletzt als Leiter der Abteilung für Verbrechensbekämpfung tätig.

Der Polizeipräsident Münchens ist in der Besoldungsgruppe B 6 eingereiht.

Bayernweit einmalig ist der ungewöhnliche Dienstbereich der Polizeiinspektion 46 - Planegg, welcher trotz − sonst verbindlicher − Landkreisgrenzen sowohl Teile des Landkreises München sowie des Landkreises Starnberg (Krailling und Stockdorf) umfasst, womit Zuständigkeiten von zwei verschiedenen Landratsämtern, Amtsgerichten und Staatsanwaltschaften gegeben sind. Demgegenüber wird das eigentlich zu Krailling gehörende Pentenried und das Industriegebiet KIM (Kraillinger Innovationsmeile) wiederum vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord betreut.

Verbandsabzeichen als Brusttaschenanhänger

Am 14. Oktober 2001 feierte der Chor der Polizei München unter Leitung von Max Eberl sein 90-jähriges Bestehen bei einer festlichen Matinée im Prinzregententheater. Aus diesem Anlass erhielt der Chor die Orlando di Lasso-Medaille, der höchsten Auszeichnung des Cäcilien-Verbandes.

Seit Herbst 2006 gibt es einen Höheren Beamten vom Dienst (HvD), diesem sind die drei Außendienstleider (ADL) der regionalen Abschnitte unterstellt. Alle ADL sowie der HvD sind rund um die Uhr einsatzbereit.

Die offizielle Mitarbeiterzeitung ist die quartalsweise erscheinende „Ettstraße“ und besteht seit der Nachkriegszeit (ursprünglich: „Dienstliche Nachrichten des Polizeipräsidiums München und Referats 11 / Amt für öffentliche Ordnung“).

Seit September 2014 nutzt das Polizeipräsidium München zur Öffentlichkeitsarbeit Facebook und Twitter.[41]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Polizeipräsidium München – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. tz.de: Die Polizei ist alarmiert: Immer weniger Notrufe, abgerufen am 22. April 2014
  2. https://www.polizei.bayern.de/muenchen/wir/organisation/dienststellen/index.html/58967
  3. https://www.polizei.bayern.de/muenchen/wir/organisation/dienststellen/index.html/58970
  4. https://www.polizei.bayern.de/muenchen/wir/organisation/dienststellen/index.html/58971
  5. https://www.polizei.bayern.de/muenchen/wir/organisation/dienststellen/index.html/58972
  6. https://www.polizei.bayern.de/muenchen/wir/organisation/dienststellen/index.html/58973
  7. https://www.polizei.bayern.de/muenchen/wir/organisation/dienststellen/index.html/58974
  8. https://www.polizei.bayern.de/muenchen/wir/organisation/dienststellen/index.html/58975
  9. https://www.polizei.bayern.de/muenchen/wir/organisation/dienststellen/index.html/58977
  10. https://www.polizei.bayern.de/muenchen/wir/organisation/dienststellen/index.html/58980
  11. https://www.polizei.bayern.de/muenchen/wir/organisation/dienststellen/index.html/58981
  12. https://www.polizei.bayern.de/muenchen/wir/organisation/dienststellen/index.html/187673
  13. https://www.polizei.bayern.de/muenchen/wir/organisation/dienststellen/index.html/58957
  14. https://www.polizei.bayern.de/muenchen/wir/organisation/dienststellen/index.html/2135
  15. Pressemitteilung: Hubertus Andrä neuer Münchner Polizeipräsident.
  16. http://www.stmi.bayern.de/med/pressemitteilungen/pressearchiv/2013/53/index.php
  17. http://www.merkur-online.de/lokales/nachrichten/polizeipraesident-geht-politik-131701.html
  18. http://ipa-muenchen.de/chronik/2003.htm
  19. Martin Winter: Polizeiphilosophie und Protest policing in der Bundesrepublik Deutschland – von 1960 bis zur staatlichen Einheit 1990. In: Hans-Jürgen Lange (Hrsg.): Staat, Demokratie und Innere Sicherheit in Deutschland. Leske & Budrich, Opladen 2000, S. 207.
  20. Matthias Dahlke: Demokratischer Staat und transnationaler Terrorismus. Drei Wege zur Unnachgiebigkeit in Westeuropa 1972–1975. Oldenbourg, München 2011, S. 68.
  21. a b www.polizei.bayern.de „Polizeilicher Einzeldienst in Bayern: Von der Landpolizei zur Landespolizei“
  22. https://www.verwaltungsservice.bayern.de/dokumente/behoerde/4004479807163
  23. "Die wohl sicherste Stadt Europas", Die Welt, 17. April 2012
  24. Wir sind in einer Falle: Die Unruhen in Esslingen, München und Hannover, DER SPIEGEL 18/1968
  25. Keine Reue nach brutalem Überfall. In: Focus, 23. Dezember 2007; Verprügelter Rentner – Das war Hass auf Leben. In: Spiegel Online, 31. Dezember 2007; U-Bahn-Schläger droht Ausweisung. In: Süddeutsche Zeitung, 14. April 2011.
  26. Mordversuch in München – Jugendliche auf Schlägertour. In: Süddeutsche Zeitung, 2. Juli 2009.
  27. Wolfgang Krach, Georg Mascolo: Wie in einem Nazi-Film. In: Der Spiegel. Nr. 38, 1999 (online).
  28. Das organisierte Erbrechen; in: Focus vom 22. März 1999, Heft 12/1999
  29. Wiesn-Skandal: Gericht degradiert Prügelpolizisten; in: Münchner Merkur Online vom 29. April 2003
  30. Süddeutsche Zeitung vom 30. November 1998
  31. Ein Schuss - Zwei Tote; in Focus Online vom 7. Dezember 1998
  32. Süddeutsche Zeitung vom 30. Juli 1999
  33. Süddeutsche Zeitung vom 6. April 1999 und vom 9. April 1999
  34. a b Drogenskandal bei der Münchener Polizei; in: Welt Online vom 18. März 1999
  35. Interpellation zur Skandalserie bei der Bayerischen Polizei (PDF; 415 kB); in: Drucksachen des Bayerischen Landtages, Nr. 14/3794
  36. Mampf statt Kampf mit Schmidbauer; in: Abendzeitung München vom 8. Juni 2011
  37. Die Akte Gaddafi; in: Süddeutsche Zeitung Online, 2. April 2011
  38. Abendessen mit Gaddafi-Sohn: „Es war kein Freundschaftstreffen“. Bernd Kastner und Christian Rost. In: Süddeutsche Zeitung Online, 9. Juni 2011
  39. Polizeipräsident nennt Faustschlag konsequent; in: www.sueddeutsche.de vom 15. Februar 2013
  40. http://www.spiegel.de/panorama/justiz/anklage-erhoben-polizist-schlaegt-frau-mit-faust-ins-gesicht-a-901050.html
  41. Die Münchner Polizei wird in Sozialen Netzwerken aktiv. In: polizei.bayern.de. 19. Januar 2016, abgerufen am 13. Februar 2016.

Koordinaten: 48° 8′ 20″ N, 11° 34′ 16″ O