„Sido“ – Versionsunterschied

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==== Anfänge bei Royal Bunker, Die Sekte und Wechsel zu Aggro Berlin (1997–2003) ====
==== Anfänge bei Royal Bunker, Die Sekte und Wechsel zu Aggro Berlin (1997–2003) ====
[[Datei:Sido.jpg|miniatur|Sido auf dem Hiphop-Open in Stuttgart (2003)]]
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Würdig begann eigenen Angaben zufolge mit 13 erstmals zu rappen, da er von der Aufmerksamkeit der Mitglieder lokaler Schulbands beeindruckt gewesen sei, aber selbst weder singen noch ein Instrument spielen habe können. Seine ersten Texte rappte er dabei zunächst auf Englisch, wechselte dann aber eigenen Angaben zufolge schnell komplett zu deutschsprachigen Rap.<ref name="16barsInterview2015"/> Ab 1997 trat er wie mehrere andere Berliner [[MC (Musik)|MCs]] häufig bei [[Offenes Mikrofon|Open-Mic]]-[[Jamsession|Session]] der [[Berlin-Kreuzberg|Kreuzberger]] Kellerkneipe [[Royal Bunker]] auf. Zusammen mit seinem Jugendfreund und zeitweiligen Mitbewohner<ref name="allgoodkarriereinterview"/> Bobby Davis, der als [[B-Tight]] auftrat, gründete Würdig als Sido dabei das Rap-Duo ''Royal TS'', wobei Royal für Royal Bunker und TS für Tight und Sido stand. Gleichzeitig gründeten gemeinsam mit ''Royal TS'' [[Rhymin Simon]] und [[Vokalmatador]] die Rap-Crew ''Die Sekte''. Über das aus der gleichnamigen Kellerkneipe entstandene [[Hip-Hop]]-Undergroundlabel ''Royal Bunker'' veröffentlichte Sido 1998 bzw. 2000 mit ''Royal TS'' die Demotapes ''Wissen Flow Talent'' und ''Back in Dissniss'' sowie 1999 das ''Die Sekte''-Demotape ''Sintflows''. Im Juli 2000 trennte sich Die Sekte von Royal Bunker.<ref>[http://www.royalbunker.de/neues/index_002.php die sekte ist nicht mehr bei royal bunker] royalbunker.de, Juli 2000, abgerufen am 5. Februar 2016</ref> Nach späteren Angaben Sidos erfolgte die Trennung wegen Differenzen mit dem Royal Bunker-Geschäftsführer [[Marcus Staiger]], dessen geschäftlicher Hauptaugenmerk nach Ansicht Der Sekte auf der damals ebenfalls bei Royal Bunker unter Vertrag stehenden Rap-Crew [[MOR]] und insbesondere deren Mitglied [[Kool Savas]] gelegen habe.<ref name="16barsInterview2015">[http://www.16bars.de/tv/71728/sido-ueber-seinen-vodka-das-verhaeltnis-zu-kool-savas-hengzt-vi/ sido über seinen Vodka, das Verhältnis zu Kool Savas & “VI” (Video-Interview)] 16bars.de, 31. August 2015, abgerufen am 5. Februar 2016</ref>
Würdig begann eigenen Angaben zufolge mit 13 erstmals zu rappen, da er von der Aufmerksamkeit der Mitglieder lokaler Schulbands beeindruckt gewesen sei, aber selbst weder singen noch ein Instrument spielen habe können. Seine ersten TextSongs trug Sido bei Konzerten und öffentlichen Auftritten zunächst ausschließlich eine verchromte Totenkopfmaske, deren Schädel gleichzeitig an die Form eines Shure Brothers-[[Mikrofon]]s angelehnt war. Diese hatte Aggro Berlins Specter 2002 nach der Idee B-Tights und Sidos entworfen, die dabei von dem US-amerikanischem Rapper [[Ghostface Killah]] inspiriert gewesen dete Sido zusammen mit B-Tight das Label ''[[Sektenmuzik]]'', auf dem alle Mitglieder von ''Die Sekte'' unter Vertrag stehen.

Bei einem Konzert im Berliner Freestyle-Cage ''G-Spot'' wurde Specter, einer der drei zukünftigen Chefs des damals noch nicht existierenden Labels [[Aggro Berlin]], auf Die Sekte aufmerksam.<ref name="allgoodkarriereinterview">[http://allgood.de/features/interviews/ich-wusste-schon-immer-dass-ich-einer-der-besten-texter-deutschlands-werden-kann/ Sido »Ich wusste schon immer, dass ich einer der besten Texter Deutschlands werden kann.«] 3. September 2015, abgerufen am 5. Februar 2016</ref> Gemeinsam mit Halil und Spaiche beschloss Specter daraufhin das Label zu gründen und Die Sekte unter Vertrag zu nehmen. Zum Abschluss der Vertragsverhandlungen trennten sich Vokalmatador und Rhymin Simon jedoch von Der Sekte, da sie ihrerseits Kompromisse hinsichtlich der Kommerzialisierung der gemeinsamen Musik eingehen wollten.<ref name="allgoodkarriereinterview"/> Sido und B-Tight wurden daraufhin als Duo als erste Künstler des Labels Aggro Berlin verpflichtet und benannten sich bald darauf von Royal TS in [[Alles ist die Sekte]], kurz A.i.d.S., um.

==== Solokarriere (2003 bis heute) ====
Nachdem er bereits auf den ersten Labelsamplern von Aggro Berlin mitunter Solosongs, von denen der 2002 auf [[Aggro Ansage Nr. 1]] erschienene ''[[Arschficksong]]'' bis dahin der bekannteste blieb, wurde Sido ab Ende 2003 mit dem ''[[Weihnachtssong|WeihnachtsSong]]'' des Labelsamplers ''[[Aggro Ansage Nr. 3]]'', dessen Musikvideo regelmäßig im deutschen Musikfernsehen gezeigt wurde, von Aggro Berlin gezielt als Solokünstler außerhalb von A.i.d.S. auf dem Markt platziert.<ref>[http://www.rollingstone.de/folge-18-sido-weihnachtssong-343283/ Folge 18: Sido – „Weihnachtssong] rollingstone.de, 19. Dezember 2011, abgerufen am 23. Juni 2015</ref> Beide genannten Lieder standen bald darauf im Fokus des Jugendschutzes. Sowohl der Arschficksong wie auch der WeihnachtsSong wurden wegen [[Misogynie|frauenverachtender]] Inhalte der [[Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien]] zur Prüfung vorgelegt, aber nicht indiziert. Das Video zum ''Arschficksong'' wurde mit der Einschränkung „[[Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft|FSK 16]]“ freigegeben.

Ab Veröffentlichung des WeihachtsSongs trug Sido bei Konzerten und öffentlichen Auftritten zunächst ausschließlich eine verchromte Totenkopfmaske, deren Schädel gleichzeitig an die Form eines Shure Brothers-[[Mikrofon]]s angelehnt war. Diese hatte Aggro Berlins Specter 2002 nach der Idee B-Tights und Sidos entworfen, die dabei von dem US-amerikanischem Rapper [[Ghostface Killah]] inspiriert gewesen waren, der zum Anfang seiner Karriere mit einer Hockeymaske aufgetreten war.<ref name="allgoodkarriereinterview"/> Diese stand ebenso Namenspate für Sidos erstes Soloalbum ''[[Maske (Album)|Maske]]'', das Ende April 2004 veröffentlicht wurde und Platz 3 der deutschen Alben-Charts erreichte. Mitverantwortlich für den Erfolg des Albums war die drei Wochen zuvor erschienene Single
''[[Mein Block]]'', die Sido und Aggro Berlin in der breiten Öffentlichkeit bekannt machte. Der Song beschreibt die (vorgeblich) [[ghetto]]artige soziale Realität in einem Plattenbau der Berliner [[Trabantenstadt]] [[Berlin-Märkisches Viertel|Märkisches Viertel]] („MV“), die als Problemsiedlung bekannt ist. Sidos Album ''Maske'' verkaufte sich über 180.000 Mal und wurde mit einer [[Goldene Schallplatte|Goldenen Schallplatte]] ausgezeichnet. Auf die Albumveröffentlichung folgte die Single ''[[Fuffies im Club]]'', die ebenso wie ''Mein Block'' in den Charts in die Top 20 stiegen. Zudem wurde noch der ''Arschficksong'' (mit leicht zensiertem Video) zum ersten Mal offiziell als Single veröffentlicht, was Sido drei Singles gleichzeitig in den Charts bescherte. Die dritte Single des Albums, ''Mama ist stolz'', ist ein ernst gemeinter Ausdruck der Dankbarkeit Sidos für seine Mutter (''Nur meine Mutter hat immer hinter mir gestanden''), die ihren Text darin selbst einspricht. Anlässlich des [[Bundesvision Song Contest]]s im Februar 2005, bei dem Sido den dritten Platz für Berlin belegte, nahm er während der Performance von ''Mama ist stolz'' erstmals seit 2003 öffentlich seine Maske ab. Dieser Auftritt war der vorläufige Höhepunkt seiner zunehmenden Fernsehpräsenz im Umfeld von [[Stefan Raab]] und dessen [[ProSieben]]-Sendung [[TV total]]. Im März 2005 nahm Sido an der ebenfalls von Raab initiierten [[Wok-WM]] teil.

Im Verlauf seiner Karriere entwickelte sich Sido vom „Untergrund-“ zum „Mainstream-Künstler“. Während seine Fangemeinde deutlich jünger wurde, galt er bei einigen in der Hip-Hop-Szene bald als verhasster „Mainstream-Rapper“. Seinen Auftritt als ''Deine Lieblings Rapper'' zusammen mit ''Harris'' beim Hip-Hop- und [[Reggae]]festival [[Splash (Festival)|Splash!]] 2005 beendete er vorzeitig, da die beiden vom Publikum ausgebuht und mit Gegenständen und Lebensmitteln beworfen wurden. Sämtliche Aggro-Berlin-Künstler traten seither nicht mehr beim Splash-Festival auf.

Nach dem Album ''Maske'', zwei weiteren Labelsamplern, einem Album mit [[Harris (Rapper)|Harris]] als ''Deine Lieblings Rapper'' und diversen Featurings kam Ende 2006 sein zweites Soloalbum ''[[Ich (Album)|Ich]]'' auf den Markt. ''Ich'' wurde nach circa 80.000 Vorbestellungen schon zwei Tage nach Veröffentlichung über 100.000 Mal verkauft und gleichfalls mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Kurze Zeit später, am 20. April 2007, veröffentlichte er ein Album namens ''[[Eine Hand wäscht die Andere (Album)|Eine Hand wäscht die Andere]]'', auf dem einige Features mit Sido von anderen Künstlern zusammengefasst wurden.

Im Frühjahr 2007 gründete Sido zusammen mit B-Tight das Label ''[[Sektenmuzik]]'', auf dem alle Mitglieder von ''Die Sekte'' unter Vertrag stehen.


Sein drittes Soloalbum mit dem Titel ''[[Ich und meine Maske|Ich & meine Maske]]'' erschien Ende Mai 2008, und Sido erreichte damit erstmals [[Liste der Nummer-eins-Hits in Deutschland (2008)|Platz 1]] in den deutschen Albumcharts.
Sein drittes Soloalbum mit dem Titel ''[[Ich und meine Maske|Ich & meine Maske]]'' erschien Ende Mai 2008, und Sido erreichte damit erstmals [[Liste der Nummer-eins-Hits in Deutschland (2008)|Platz 1]] in den deutschen Albumcharts.


Am 30. Oktober 2009 erschien Sidos viertes Soloalbum mit dem Titel '' [[Aggro Berlin (Album)|Aggro Berlin]]''. Die erste Single daraus, ''[[Hey du!]]'', erzählt von Sidos Kindheit in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] und danach in [[West-Berlin]]. Es war das erste Mal, dass Sido seine Ost-Berliner Herkunft öffentlich machte. Als Aushängeschild des West-Labels [[Aggro Berlin]] hatte er daraus lange ein Geheimnis gemacht und verbreitet, er sei inrde lediglich die Single ''Steh wieder auf'' ausgekoppelt, deren Video großes Aufsehen erregte, da sich Sido und Harris in dem Video kreuzigen lassen. Als Grund für diesen Auftritt nannte Sido in einem Interview, er sei eine Art „Jesus“ für die deutsche Rapszene. Immer, wenn etwas an Deutschrap auszusetzen ist, sehe man sein Gesicht als Aufmacher. Gleichzeitig reagierte er damit auf die Indizierung seines Albums [[Maske (Album)|Maske]] und dreier ''Aggro-Ansage''-Alben im Herbst 2005, die allerdings im April 2006 in abgeänderter Version neu erschienen (als ''Maske X'' etc.). Die beiden sind auch als ''De
Am 30. Oktober 2009 erschien Sidos viertes Soloalbum mit dem Titel '' [[Aggro Berlin (Album)|Aggro Berlin]]''. Die erste Single daraus, ''[[Hey du!]]'', erzählt von Sidos Kindheit in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] und danach in [[West-Berlin]]. Es war das erste Mal, dass Sido seine Ost-Berliner Herkunft öffentlich machte. Als Aushängeschild des West-Labels [[Aggro Berlin]] hatte er daraus lange ein Geheimnis gemacht und verbreitet, er sei in [[Berlin-Reinickendorf]] geboren. Im Lied berichtet er, dass es nicht gerade „cool“ war ursprünglich aus dem Osten zu kommen und dass er nicht von seinen Kumpels gehänselt werden wollte. Bei dieser am 16. Oktober 2009 erschienen Single verwendet er den Refrain von ''Marias Lied'' aus [[Linie 1]], der in Berliner Dialekt gesungen ist.<ref name="bz-berlin 2009" />

Ende Januar 2010 gab Sido im „Fontane-Haus“ im [[Berlin-Märkisches Viertel|Märkischen Viertel]], ein Unplugged-Konzert, das von [[MTV]] aufgezeichnet wurde. An dem Konzert wirkten [[Adel Tawil]] von [[Ich + Ich]], [[Kurt Krömer]], die Hip-Hop Formation [[K.I.Z.]] und [[Stephan Remmler]] von [[Trio (Band)|Trio]] mit. Sido ist der siebte deutsche Künstler und nach den [[Die Fantastischen Vier|Fantastischen Vier]] der zweite Hip Hop-Act, der ein [[MTV Unplugged]] machte. Das dazugehörige Album wurde im Mai 2010 veröffentlicht.

Ende 2010 tauchte im Internet ein Lied der unbekannten Punkband ''Fritzl’s Töchter'' auf, das vom Rapper und Sido-Vertrauten Liquit Walker promotet wurde. Schnell wurde die Vermutung laut, beim Sänger der Band handle es sich um Sido selbst. Zudem hatte dieser einige Zeit zuvor bekannt gegeben, mit einer Punkband musizieren zu wollen. Eine Verbindung zu ''Fritzl's Töchter'' wurde jedoch dementiert.<ref>{{Internetquelle |url=http://meinrap.de/2010/10/28/erste-horprobe-von-sidos-punkband/|titel=Erste Hörprobe von Sidos Punkband? |hrsg=MeinRap.de |datum=2010-10-28 |zugriff=2012-11-12}}</ref> Erst Mitte 2012 gab Sido in einem Interview bekannt, Teil der Band zu sein. Obwohl albumreifes Material vorhanden sei, sei vorerst aber keine Veröffentlichung geplant.<ref>{{Internetquelle|url=http://mixeryrawdeluxe.tv/node/11115 |titel=1 Sido - 30-11-80, Mixery-Raw-Deluxe Interview |hrsg=Mixery Raw Deluxe |datum=2013-11-07 |zugriff=2013-11-19}}</ref>

Am 14. Dezember 2012 erschien das Best-Of-Album ''[[Beste (Album)|#Beste]]'', das neben Sidos persönlichen Lieblingsliedern sechs zuvor unveröffentlichte Titel enthält.<ref>{{Internetquelle |url=http://meinrap.de/2012/11/02/sido-beste-tracklist-cover/ |titel=Sido – #Beste (Tracklist & Cover) |datum=2012-11-02 |zugriff=2012-11-12}}</ref> Die Auskopplung ''Bilder im Kopf'' avancierte zu seiner bis dahin erfolgreichsten Single und wurde in Deutschland mit [[Goldene Schallplatte|Platin]] ausgezeichnet. Weiters wurde eine DVD seines „Sido & Friends“-Konzertes vom Juni 2012 in Wien angekündigt. Diese ist bislang allerdings noch nicht erschienen.

Am 18. Oktober 2013 wurde ein Video zu dem Lied ''[[30-11-80 (Lied)|30-11-80]]'' veröffentlicht, dem Titeltrack seines am 29. November erscheinenden Albums. Die Zahlen im Titel stehen für die Geburtsdaten Würdigs. In dem fast elf Minuten langen Track sind neben Sido 18 weitere Künstler vertreten, laut Sido damit fast alle seiner „Lieblingsrapper“.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.focus.de/kultur/vermischtes/sido-sido-versammelt-in-30-11-80-18-kollegen-zum-rap-marathon_aid_1133678.html |titel=Sido versammelt in „30-11-80“ 18 Kollegen zum Rap-Marathon |autor= |werk=Focus |datum=2013-10-18 |zugriff=2015-06-17}}</ref> Zwei Wochen vor der Albumveröffentlichung wurde vorab die Single ''[[Einer dieser Steine]]'', eine Zusammenarbeit mit [[Mark Forster]], veröffentlicht. Am 29. November 2013 wurde zudem ein gleichnamiges Soloalbum veröffentlicht, das bereits in der ersten Verkaufswoche auf Platz 1 der deutschen Albumcharts einstieg. Neben Gastbeiträgen diverser deutscher Rapper waren auf ''30-11-80'' auch [[Helge Schneider]], [[Marius Müller-Westernhagen]] und Mark Forster vertreten.

Am 13. Januar 2014 veröffentlichte Sido das Musikvideo zum Track ''Fühl dich frei'' aus dem Album ''30-11-80'', welcher der Titelsong des Films ''[[Nicht mein Tag]]'' mit [[Axel Stein]] und [[Moritz Bleibtreu]] ist.<ref>{{YouTube|id=cEDhft6B44c|title=Sido - Fühl dich frei (Official Video &#124; Titelsong „Nicht mein Tag“), 13. Januar 2014}}</ref>

Am 14. August 2015 veröffentlichte Sido als zweite Vorabauskopplung aus seinem Album ''VI'' die Single ''[[Astronaut (Sido-Lied)|Astronaut]]'', eine Zusammenarbeit mit dem Sänger [[Andreas Bourani]].<ref>[http://www.mix1-music.de/sido-feat-andreas-bourani/astronaut/ Details zu "Astronaut"] auf mix1.de</ref> Die Single stieg sofort nach Veröffentlichung auf Platz 1 der deutschen Single-Charts ein und ist nach elf Jahren Chartkarriere Sidos erster [[Liste der Nummer-eins-Hits in Deutschland (2015)|Nummer-eins-Hit]] in Deutschland.<ref>''[http://germanchartblog.blogspot.de/2015/08/august-14th-15-sidos-first-1.html Sido's First #1]'' auf germanchartblog am 14. August 2015</ref>

==== Kollaborationsprojekte ====
Zusammen mit dem Rapper Harris vom Berliner Hip-Hop-Duo [[Spezializtz]] bildet Sido das Duo ''[[Deine Lieblings Rapper]]''. Ein Album der beiden erschien im Oktober 2005 über Aggro Berlin und trägt den Namen ''[[Dein Lieblings Album]]''. Aus diesem Album wurde lediglich die Single ''Steh wieder auf'' ausgekoppelt, deren Video großes Aufsehen erregte, da sich Sido und Harris in dem Video kreuzigen lassen. Als Grund für diesen Auftritt nannte Sido in einem Interview, er sei eine Art „Jesus“ für die deutsche Rapszene. Immer, wenn etwas an Deutschrap auszusetzen ist, sehe man sein Gesicht als Aufmacher. Gleichzeitig reagierte er damit auf die Indizierung seines Albums [[Maske (Album)|Maske]] und dreier ''Aggro-Ansage''-Alben im Herbst 2005, die allerdings im April 2006 in abgeänderter Version neu erschienen (als ''Maske X'' etc.). Die beiden sind auch als ''Deine Lieblings Rapper'' auf anderen Alben vertreten und treten oft gemeinsam auf. In nächster Zeit sind keine Projekte der beiden geplant, da sie jeweils an anderen Projekten arbeiten. Allerdings schloss Sido ein zweites ''Deine-Lieblings-Rapper''-Album nicht aus.

Auf der letzten Singleauskopplung des Albums ''A Grand Don't Come for Free'' des britischen Rappers [[The Streets|Mike Skinner]] hat Sido einen Gastauftritt: Die deutsche Veröffentlichung der im Juli 2005 erschienenen Single ''Blinded by the Lights'' enthält eine von Sido und Shizoe eingesungene deutsche Version mit dem Titel ''Geblendet vom Licht''. Ein Remix des Lieds ist auf dem Album ''Ich und meine Maske'' zu finden.

Zusammen mit dem polnischen Rapper Gural nahm Sido das Musikstück ''Te Typy'' auf. Diese erschien 2005 auf dem Album ''Drewnianej Malpy Rock'' des Polen.

Mit [[Stonedeafproduction]] (SDP) sang Sido 2010 ''Ne Leiche'' und 2012 ''Die Nacht von Freitag auf Montag''.

2011 nahm Sido gemeinsam mit [[Bushido (Rapper)|Bushido]] nach langjähriger Feindschaft ein Album mit dem Titel [[23 (Album)|23]] auf. Im Rahmen dessen treten die beiden als Formation ''23'' auf.

=== Fernseh- und Filmkarriere ===
Am 27. Januar 2007 kritisierte Sido bei der Show ''[[Total Request Live|TRL]]'' die Band [[Linkin Park]] und Bandmitglied Mike Shinodas Nebenprojekt [[Fort Minor]].<ref name="Myvideo Linkin Park Beschimpfung" /> Dies sorgte für Aufruhr in den Fangemeinden beider Bands.

Am 3. Mai 2007 moderierte Sido zusammen mit [[Johanna Klum]] und [[Collien Ulmen-Fernandes|Collien Fernandes]] die Verleihung des Musikpreises [[Comet (Musikpreis)|Comet]] in Köln.

Am 29. Mai 2007 hat Sido zusammen mit B-Tight die MTV-Show ''Urban TRL'' moderiert und dabei gleich seine neue Single ''[[Schlechtes Vorbild]]'' präsentiert, die auf Platz 1 gewählt wurde. Bereits 2005 wurde Sido einmal als Moderator von ''TRL'' eingesetzt. In der Show moderierte der Rapper mit Harris, zu Gast war die [[Bloodhound Gang]].

Im selben Jahr war Sido Jurymitglied in der siebten Staffel der Castingshow [[Popstars]].<ref name="dwdl.de 2008" />

Im Jahr 2009 hatte Sido einen Gastauftritt in dem Film [[Männersache]] mit [[Mario Barth]] und [[Dieter Tappert]] in den Hauptrollen. Er stellt sich im Film als Guido vor und rät einem jungen Mann, der mit einer Maske auf dem Kopf an ihm vorbeiläuft, dass er das lassen solle, weil es nicht funktionieren würde.

In dem Reality-Format „Club der bösen Mädchen“ (gesendet in den Pro7-Magazinen [[SAM (Fernsehsendung)|SAM]] und [[taff]]) wirkte Sido in der dritten Staffel (ausgestrahlt im Juni 2009) als Erzieher mit.

Einen Tag vor der [[Bundestagswahl 2009]], am 26. September 2009, zeigte ProSieben, in Zusammenarbeit mit der [[Bundeszentrale für politische Bildung]], die Sendung „Sido geht wählen“. Sido sprach dafür mit Politikern aller [[Fraktion (Bundestag)|Fraktionen]], darunter [[Renate Künast]] von der Partei [[Bündnis 90/Die Grünen]] und [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]-Kanzlerkandidat [[Frank-Walter Steinmeier]], und ließ sich erklären, warum er zur Wahl gehen soll und wofür die einzelnen Politiker und Parteien stehen. Die Sendung wurde für den [[Grimme-Preis]] 2010 nominiert.<ref name="Grimme 2010" /> Eine weitere Nominierung erhielt „Sido geht wählen“ in der Kategorie ''Bestes Dokutainment'' für den [[Deutscher Fernsehpreis|Deutschen Fernsehpreis]].<ref name="Dt. Fernsehpreis 2010" />

Sido gilt überdies als einer der Finanziers der Web-TV-Sendung 51TV mit [[Playboy 51]]. Am 1. August 2010 war er selbst Gast in der zweistündigen Liveshow, in der er auch ein Urlaubsvideo vorstellte und im Duett mit Çalıkıran diverse Raplinien vortrug.<ref name="meinrap.de Playboy"/><ref name="ustream.tv Playboy"/>

Für den [[Österreichischer Rundfunk|ORF]] ist Sido seit Ende 2010 als Juror in diversen Castingshows tätig, so war er Mitglied der Jury in der österreichischen Casting-Show ''[[Helden von morgen]]'' und in der Talentshow ''[[Die große Chance]]''. Zwischen Dezember 2011 und Februar 2012 war die Dokusoap ''[[Blockstars – Sido macht Band]]'' zu sehen, in der Sido mit Jugendlichen aus sozial schwachen Verhältnissen eine Rapgruppe gründete.<ref name="derStandard.at Blockstars"/>

Am 29. Dezember 2011 kam der Film ''[[Blutzbrüdaz]]'' in die Kinos, in dem Sido eine der Hauptrollen spielt. Der Film startete mit rund 130.000 Zuschauern in 257 Kinos innerhalb einer Woche und landete damit auf Platz 6 der deutschen Kinocharts.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.focus.de/kultur/kino_tv/filmstarts/kinocharts-sido-und-b-tight-rappen-in-die-kinocharts_aid_698782.html |titel=Sido und B-Tight rappen in die Kinocharts |werk=Focus |datum=2012-01-02 |zugriff=2015-06-17}}</ref>

Im März 2013 gewann er in der Talksendung [[Absolute Mehrheit (Fernsehsendung)|Absolute Mehrheit]] 300.000 Euro mit Thesen zur Legalisierung von weichen Drogen. Über die Verwendung des Geldes machte er keine Angaben,<ref>http://www.krone.at/Stars-Society/Sido_gewinnt_in_Raabs_Polit-TV-Show_300.000_Euro-Kraeftig_abgecasht-Story-355922</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/panorama/leute/rapper-sido-gewinnt-bei-stefan-raabs-polit-show-absolute-mehrheit-a-890697.html |titel= "Absolute Mehrheit": Rapper Sido räumt in Raabs Polit-Show ab |autor= |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2013-03-25 |zugriff=2015-06-17}}</ref> sein Management erklärte, dass er Spendenempfänger nicht öffentlich benennen würde.<ref>http://top.de/news/87f0-wirbel-sidos-300-000-euro-gewinn-absolute-mehrheit</ref>

2013 war Sido in ''[[Die Spätzünder 2 – Der Himmel soll warten]]'' zu sehen,<ref name="hiphopbiz"/> in der er sich selbst spielt.<ref name="juicebeste"/>

Im Film ''[[Halbe Brüder]]'' des Regisseurs [[Christian Alvart]] aus dem Jahr 2014 übernahm er an der Seite von [[Fahri Yardim]] und [[Tedros Teclebrhan]] eine Hauptrolle.

Am 21. Dezember 2015 spielte Sido ''[[Das Duell um die Geld]]'' bei [[Circus HalliGalli]]. Seine Gegner waren [[Boris Lauterbach|König Boris]], [[Jeannine Michaelsen]], [[Bosse (Musiker)|Axel Bosse]], sowie [[Klaas Heufer-Umlauf]] und [[Joko Winterscheidt]]. Im Februar 2016 ist er Hauptperson in einer der Folgen der Fernsehsendung ''[[In the Box]]''.

=== Sonstiges ===
* Am 15. November 2006 veröffentlichte Sido eine Biografie namens ''Ich will mein Lied zurück''.

* Mitte 2010 eröffnete er in Berlin ein Tattoo-Geschäft mit dem Namen ''Ich und meine Katze''.<ref name="Bild.de Tatoo-Laden" />

* Sido nannte [[Edward Snowden]] einen „modernen Jesus“ und bot ihm Asyl bei sich Zuhause an.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.fnp.de/nachrichten/kultur/Ich-bin-richtig-gut;art679,721644 |titel=„Ich bin richtig gut“ (Interview) |autor= |werk=[[Frankfurter Neue Presse]] |datum=2014-01-03 |zugriff=2015-06-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/rapper-sido-ich-habe-regeln-nie-gemocht |titel=Rapper Sido: Ich habe Regeln nie gemocht |autor= |werk=[[B.Z.]] |datum=2013-11-29 |zugriff=2015-06-17}}</ref>

* Anfang 2013 brachte Sido in Zusammenarbeit mit der belgischen Firma ''On.Earz'' seine Kopfhörer ''Superstarz'' auf den Markt.<ref>http://www.androidpit.de/sido-superstarz-im-test-ein-satz-heisse-ohren</ref>

* 2015 eröffnete Sido in München eine Bar und eine weiteres Tattoo-Geschäft.<ref>http://www.sueddeutsche.de/muenchen/berliner-rapper-sido-taetowiert-jetzt-auch-in-muenchen-1.2615873</ref>

* In Zusammenarbeit mit Burkhard Westerhoff kreierte Sido seinen eigenen Vodka.


== Kontroversen ==
== Kontroversen ==

Version vom 19. Februar 2016, 11:59 Uhr

Sido (bürgerlich Paul Hartmut Würdig; * 30. November 1980 in Ost-Berlin)[1][2] ist ein deutscher Rapper, der zurzeit bei Urban/Universal Music unter Vertrag steht. Sein Künstlername wird von ihm als Abkürzung für „super-intelligentes Drogenopfer“ interpretiert, früher stand es für „Scheiße in dein Ohr“ (eine Zeile Sidos aus dem Royal-TS-Track Terroarr!).[3]

Sido in Frankfurt am Main (2011)

Leben

Sido am Tag der Eröffnung seines eigenen Tattoostudios in Berlin (2010)

Sido ist Sohn einer Sintiza und eines Deutschen, wie er in einigen Interviews (unter anderem mit den Zeitschriften Galore und tip) erklärte. In einem bigFM-Interview sagte Sido, er sei außerdem zu einem Achtel iranischer Herkunft.

Bis zu seinem achten Lebensjahr lebte er mit seiner jüngeren Schwester bei seiner alleinerziehenden Mutter im Ost-Berliner Bezirk Prenzlauer Berg. 1988 wurde der Ausreiseantrag der Mutter genehmigt und sie zog mit den beiden Kindern nach West-Berlin, wo sie kurzzeitig mit Asylbewerbern in einer Notunterkunft im Wedding lebten.[4] Nach neunmonatigem Aufenthalt in Lübeck kehrten sie nach West-Berlin zurück und zogen ins Märkische Viertel, wo Sido die Bettina-von-Arnim-Oberschule besuchte, eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe.

Auf seinen Sohn aus früherer Beziehung spielte Sido bereits 2004 mit Zeilen wie „Ich verwöhn meinen Sohn mit Aggro“ (Aggro Ansage Nr. 4) an, auf seinem zweiten Soloalbum Ich widmete er ihm das Lied Ein Teil von mir. Auf geäußerte Kritik an seinem vermeintlichen musikalischen „Erziehungsstil“ gegenüber einem kleinen Kind entgegnete er, dass sein Sohn Musik der Pop-Rock-Gruppe Juli möge und den Teil der Musik seines Vaters, der von Gewalt handle, nicht zu hören bekomme. Mit der Mutter des gemeinsamen Kindes war er vorübergehend verlobt, die Beziehung brach aber auseinander.

Nach fünf Jahren Beziehung verlobte er sich am 14. Februar 2010 mit der ehemaligen Nu-Pagadi-Sängerin Doreen Steinert, einer Hochzeit kam jedoch im Frühjahr 2012 die Trennung zuvor.[5][6]

Seit Mai 2012 ist er mit der Moderatorin Charlotte Engelhardt liiert, die er wenige Monate später heiratete.[7][8][9] Am 14. August 2013 kam ihr gemeinsamer Sohn zur Welt.

Karriere

Musikalische Karriere

Anfänge bei Royal Bunker, Die Sekte und Wechsel zu Aggro Berlin (1997–2003)

Sido auf dem Hiphop-Open in Stuttgart (2003)

Würdig begann eigenen Angaben zufolge mit 13 erstmals zu rappen, da er von der Aufmerksamkeit der Mitglieder lokaler Schulbands beeindruckt gewesen sei, aber selbst weder singen noch ein Instrument spielen habe können. Seine ersten Texte rappte er dabei zunächst auf Englisch, wechselte dann aber eigenen Angaben zufolge schnell komplett zu deutschsprachigen Rap.[10] Ab 1997 trat er wie mehrere andere Berliner MCs häufig bei Open-Mic-Session der Kreuzberger Kellerkneipe Royal Bunker auf. Zusammen mit seinem Jugendfreund und zeitweiligen Mitbewohner[11] Bobby Davis, der als B-Tight auftrat, gründete Würdig als Sido dabei das Rap-Duo Royal TS, wobei Royal für Royal Bunker und TS für Tight und Sido stand. Gleichzeitig gründeten gemeinsam mit Royal TS Rhymin Simon und Vokalmatador die Rap-Crew Die Sekte. Über das aus der gleichnamigen Kellerkneipe entstandene Hip-Hop-Undergroundlabel Royal Bunker veröffentlichte Sido 1998 bzw. 2000 mit Royal TS die Demotapes Wissen Flow Talent und Back in Dissniss sowie 1999 das Die Sekte-Demotape Sintflows. Im Juli 2000 trennte sich Die Sekte von Royal Bunker.[12] Nach späteren Angaben Sidos erfolgte die Trennung wegen Differenzen mit dem Royal Bunker-Geschäftsführer Marcus Staiger, dessen geschäftlicher Hauptaugenmerk nach Ansicht Der Sekte auf der damals ebenfalls bei Royal Bunker unter Vertrag stehenden Rap-Crew MOR und insbesondere deren Mitglied Kool Savas gelegen habe.[10]

Bei einem Konzert im Berliner Freestyle-Cage G-Spot wurde Specter, einer der drei zukünftigen Chefs des damals noch nicht existierenden Labels Aggro Berlin, auf Die Sekte aufmerksam.[11] Gemeinsam mit Halil und Spaiche beschloss Specter daraufhin das Label zu gründen und Die Sekte unter Vertrag zu nehmen. Zum Abschluss der Vertragsverhandlungen trennten sich Vokalmatador und Rhymin Simon jedoch von Der Sekte, da sie ihrerseits Kompromisse hinsichtlich der Kommerzialisierung der gemeinsamen Musik eingehen wollten.[11] Sido und B-Tight wurden daraufhin als Duo als erste Künstler des Labels Aggro Berlin verpflichtet und benannten sich bald darauf von Royal TS in Alles ist die Sekte, kurz A.i.d.S., um.

Solokarriere (2003 bis heute)

Nachdem er bereits auf den ersten Labelsamplern von Aggro Berlin mitunter Solosongs, von denen der 2002 auf Aggro Ansage Nr. 1 erschienene Arschficksong bis dahin der bekannteste blieb, wurde Sido ab Ende 2003 mit dem WeihnachtsSong des Labelsamplers Aggro Ansage Nr. 3, dessen Musikvideo regelmäßig im deutschen Musikfernsehen gezeigt wurde, von Aggro Berlin gezielt als Solokünstler außerhalb von A.i.d.S. auf dem Markt platziert.[13] Beide genannten Lieder standen bald darauf im Fokus des Jugendschutzes. Sowohl der Arschficksong wie auch der WeihnachtsSong wurden wegen frauenverachtender Inhalte der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien zur Prüfung vorgelegt, aber nicht indiziert. Das Video zum Arschficksong wurde mit der Einschränkung „FSK 16“ freigegeben.

Ab Veröffentlichung des WeihachtsSongs trug Sido bei Konzerten und öffentlichen Auftritten zunächst ausschließlich eine verchromte Totenkopfmaske, deren Schädel gleichzeitig an die Form eines Shure Brothers-Mikrofons angelehnt war. Diese hatte Aggro Berlins Specter 2002 nach der Idee B-Tights und Sidos entworfen, die dabei von dem US-amerikanischem Rapper Ghostface Killah inspiriert gewesen waren, der zum Anfang seiner Karriere mit einer Hockeymaske aufgetreten war.[11] Diese stand ebenso Namenspate für Sidos erstes Soloalbum Maske, das Ende April 2004 veröffentlicht wurde und Platz 3 der deutschen Alben-Charts erreichte. Mitverantwortlich für den Erfolg des Albums war die drei Wochen zuvor erschienene Single Mein Block, die Sido und Aggro Berlin in der breiten Öffentlichkeit bekannt machte. Der Song beschreibt die (vorgeblich) ghettoartige soziale Realität in einem Plattenbau der Berliner Trabantenstadt Märkisches Viertel („MV“), die als Problemsiedlung bekannt ist. Sidos Album Maske verkaufte sich über 180.000 Mal und wurde mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Auf die Albumveröffentlichung folgte die Single Fuffies im Club, die ebenso wie Mein Block in den Charts in die Top 20 stiegen. Zudem wurde noch der Arschficksong (mit leicht zensiertem Video) zum ersten Mal offiziell als Single veröffentlicht, was Sido drei Singles gleichzeitig in den Charts bescherte. Die dritte Single des Albums, Mama ist stolz, ist ein ernst gemeinter Ausdruck der Dankbarkeit Sidos für seine Mutter (Nur meine Mutter hat immer hinter mir gestanden), die ihren Text darin selbst einspricht. Anlässlich des Bundesvision Song Contests im Februar 2005, bei dem Sido den dritten Platz für Berlin belegte, nahm er während der Performance von Mama ist stolz erstmals seit 2003 öffentlich seine Maske ab. Dieser Auftritt war der vorläufige Höhepunkt seiner zunehmenden Fernsehpräsenz im Umfeld von Stefan Raab und dessen ProSieben-Sendung TV total. Im März 2005 nahm Sido an der ebenfalls von Raab initiierten Wok-WM teil.

Im Verlauf seiner Karriere entwickelte sich Sido vom „Untergrund-“ zum „Mainstream-Künstler“. Während seine Fangemeinde deutlich jünger wurde, galt er bei einigen in der Hip-Hop-Szene bald als verhasster „Mainstream-Rapper“. Seinen Auftritt als Deine Lieblings Rapper zusammen mit Harris beim Hip-Hop- und Reggaefestival Splash! 2005 beendete er vorzeitig, da die beiden vom Publikum ausgebuht und mit Gegenständen und Lebensmitteln beworfen wurden. Sämtliche Aggro-Berlin-Künstler traten seither nicht mehr beim Splash-Festival auf.

Nach dem Album Maske, zwei weiteren Labelsamplern, einem Album mit Harris als Deine Lieblings Rapper und diversen Featurings kam Ende 2006 sein zweites Soloalbum Ich auf den Markt. Ich wurde nach circa 80.000 Vorbestellungen schon zwei Tage nach Veröffentlichung über 100.000 Mal verkauft und gleichfalls mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Kurze Zeit später, am 20. April 2007, veröffentlichte er ein Album namens Eine Hand wäscht die Andere, auf dem einige Features mit Sido von anderen Künstlern zusammengefasst wurden.

Im Frühjahr 2007 gründete Sido zusammen mit B-Tight das Label Sektenmuzik, auf dem alle Mitglieder von Die Sekte unter Vertrag stehen.

Sein drittes Soloalbum mit dem Titel Ich & meine Maske erschien Ende Mai 2008, und Sido erreichte damit erstmals Platz 1 in den deutschen Albumcharts.

Am 30. Oktober 2009 erschien Sidos viertes Soloalbum mit dem Titel Aggro Berlin. Die erste Single daraus, Hey du!, erzählt von Sidos Kindheit in der DDR und danach in West-Berlin. Es war das erste Mal, dass Sido seine Ost-Berliner Herkunft öffentlich machte. Als Aushängeschild des West-Labels Aggro Berlin hatte er daraus lange ein Geheimnis gemacht und verbreitet, er sei in Berlin-Reinickendorf geboren. Im Lied berichtet er, dass es nicht gerade „cool“ war ursprünglich aus dem Osten zu kommen und dass er nicht von seinen Kumpels gehänselt werden wollte. Bei dieser am 16. Oktober 2009 erschienen Single verwendet er den Refrain von Marias Lied aus Linie 1, der in Berliner Dialekt gesungen ist.[14]

Ende Januar 2010 gab Sido im „Fontane-Haus“ im Märkischen Viertel, ein Unplugged-Konzert, das von MTV aufgezeichnet wurde. An dem Konzert wirkten Adel Tawil von Ich + Ich, Kurt Krömer, die Hip-Hop Formation K.I.Z. und Stephan Remmler von Trio mit. Sido ist der siebte deutsche Künstler und nach den Fantastischen Vier der zweite Hip Hop-Act, der ein MTV Unplugged machte. Das dazugehörige Album wurde im Mai 2010 veröffentlicht.

Ende 2010 tauchte im Internet ein Lied der unbekannten Punkband Fritzl’s Töchter auf, das vom Rapper und Sido-Vertrauten Liquit Walker promotet wurde. Schnell wurde die Vermutung laut, beim Sänger der Band handle es sich um Sido selbst. Zudem hatte dieser einige Zeit zuvor bekannt gegeben, mit einer Punkband musizieren zu wollen. Eine Verbindung zu Fritzl's Töchter wurde jedoch dementiert.[15] Erst Mitte 2012 gab Sido in einem Interview bekannt, Teil der Band zu sein. Obwohl albumreifes Material vorhanden sei, sei vorerst aber keine Veröffentlichung geplant.[16]

Am 14. Dezember 2012 erschien das Best-Of-Album #Beste, das neben Sidos persönlichen Lieblingsliedern sechs zuvor unveröffentlichte Titel enthält.[17] Die Auskopplung Bilder im Kopf avancierte zu seiner bis dahin erfolgreichsten Single und wurde in Deutschland mit Platin ausgezeichnet. Weiters wurde eine DVD seines „Sido & Friends“-Konzertes vom Juni 2012 in Wien angekündigt. Diese ist bislang allerdings noch nicht erschienen.

Am 18. Oktober 2013 wurde ein Video zu dem Lied 30-11-80 veröffentlicht, dem Titeltrack seines am 29. November erscheinenden Albums. Die Zahlen im Titel stehen für die Geburtsdaten Würdigs. In dem fast elf Minuten langen Track sind neben Sido 18 weitere Künstler vertreten, laut Sido damit fast alle seiner „Lieblingsrapper“.[18] Zwei Wochen vor der Albumveröffentlichung wurde vorab die Single Einer dieser Steine, eine Zusammenarbeit mit Mark Forster, veröffentlicht. Am 29. November 2013 wurde zudem ein gleichnamiges Soloalbum veröffentlicht, das bereits in der ersten Verkaufswoche auf Platz 1 der deutschen Albumcharts einstieg. Neben Gastbeiträgen diverser deutscher Rapper waren auf 30-11-80 auch Helge Schneider, Marius Müller-Westernhagen und Mark Forster vertreten.

Am 13. Januar 2014 veröffentlichte Sido das Musikvideo zum Track Fühl dich frei aus dem Album 30-11-80, welcher der Titelsong des Films Nicht mein Tag mit Axel Stein und Moritz Bleibtreu ist.[19]

Am 14. August 2015 veröffentlichte Sido als zweite Vorabauskopplung aus seinem Album VI die Single Astronaut, eine Zusammenarbeit mit dem Sänger Andreas Bourani.[20] Die Single stieg sofort nach Veröffentlichung auf Platz 1 der deutschen Single-Charts ein und ist nach elf Jahren Chartkarriere Sidos erster Nummer-eins-Hit in Deutschland.[21]

Kollaborationsprojekte

Zusammen mit dem Rapper Harris vom Berliner Hip-Hop-Duo Spezializtz bildet Sido das Duo Deine Lieblings Rapper. Ein Album der beiden erschien im Oktober 2005 über Aggro Berlin und trägt den Namen Dein Lieblings Album. Aus diesem Album wurde lediglich die Single Steh wieder auf ausgekoppelt, deren Video großes Aufsehen erregte, da sich Sido und Harris in dem Video kreuzigen lassen. Als Grund für diesen Auftritt nannte Sido in einem Interview, er sei eine Art „Jesus“ für die deutsche Rapszene. Immer, wenn etwas an Deutschrap auszusetzen ist, sehe man sein Gesicht als Aufmacher. Gleichzeitig reagierte er damit auf die Indizierung seines Albums Maske und dreier Aggro-Ansage-Alben im Herbst 2005, die allerdings im April 2006 in abgeänderter Version neu erschienen (als Maske X etc.). Die beiden sind auch als Deine Lieblings Rapper auf anderen Alben vertreten und treten oft gemeinsam auf. In nächster Zeit sind keine Projekte der beiden geplant, da sie jeweils an anderen Projekten arbeiten. Allerdings schloss Sido ein zweites Deine-Lieblings-Rapper-Album nicht aus.

Auf der letzten Singleauskopplung des Albums A Grand Don't Come for Free des britischen Rappers Mike Skinner hat Sido einen Gastauftritt: Die deutsche Veröffentlichung der im Juli 2005 erschienenen Single Blinded by the Lights enthält eine von Sido und Shizoe eingesungene deutsche Version mit dem Titel Geblendet vom Licht. Ein Remix des Lieds ist auf dem Album Ich und meine Maske zu finden.

Zusammen mit dem polnischen Rapper Gural nahm Sido das Musikstück Te Typy auf. Diese erschien 2005 auf dem Album Drewnianej Malpy Rock des Polen.

Mit Stonedeafproduction (SDP) sang Sido 2010 Ne Leiche und 2012 Die Nacht von Freitag auf Montag.

2011 nahm Sido gemeinsam mit Bushido nach langjähriger Feindschaft ein Album mit dem Titel 23 auf. Im Rahmen dessen treten die beiden als Formation 23 auf.

Fernseh- und Filmkarriere

Am 27. Januar 2007 kritisierte Sido bei der Show TRL die Band Linkin Park und Bandmitglied Mike Shinodas Nebenprojekt Fort Minor.[22] Dies sorgte für Aufruhr in den Fangemeinden beider Bands.

Am 3. Mai 2007 moderierte Sido zusammen mit Johanna Klum und Collien Fernandes die Verleihung des Musikpreises Comet in Köln.

Am 29. Mai 2007 hat Sido zusammen mit B-Tight die MTV-Show Urban TRL moderiert und dabei gleich seine neue Single Schlechtes Vorbild präsentiert, die auf Platz 1 gewählt wurde. Bereits 2005 wurde Sido einmal als Moderator von TRL eingesetzt. In der Show moderierte der Rapper mit Harris, zu Gast war die Bloodhound Gang.

Im selben Jahr war Sido Jurymitglied in der siebten Staffel der Castingshow Popstars.[23]

Im Jahr 2009 hatte Sido einen Gastauftritt in dem Film Männersache mit Mario Barth und Dieter Tappert in den Hauptrollen. Er stellt sich im Film als Guido vor und rät einem jungen Mann, der mit einer Maske auf dem Kopf an ihm vorbeiläuft, dass er das lassen solle, weil es nicht funktionieren würde.

In dem Reality-Format „Club der bösen Mädchen“ (gesendet in den Pro7-Magazinen SAM und taff) wirkte Sido in der dritten Staffel (ausgestrahlt im Juni 2009) als Erzieher mit.

Einen Tag vor der Bundestagswahl 2009, am 26. September 2009, zeigte ProSieben, in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung, die Sendung „Sido geht wählen“. Sido sprach dafür mit Politikern aller Fraktionen, darunter Renate Künast von der Partei Bündnis 90/Die Grünen und SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier, und ließ sich erklären, warum er zur Wahl gehen soll und wofür die einzelnen Politiker und Parteien stehen. Die Sendung wurde für den Grimme-Preis 2010 nominiert.[24] Eine weitere Nominierung erhielt „Sido geht wählen“ in der Kategorie Bestes Dokutainment für den Deutschen Fernsehpreis.[25]

Sido gilt überdies als einer der Finanziers der Web-TV-Sendung 51TV mit Playboy 51. Am 1. August 2010 war er selbst Gast in der zweistündigen Liveshow, in der er auch ein Urlaubsvideo vorstellte und im Duett mit Çalıkıran diverse Raplinien vortrug.[26][27]

Für den ORF ist Sido seit Ende 2010 als Juror in diversen Castingshows tätig, so war er Mitglied der Jury in der österreichischen Casting-Show Helden von morgen und in der Talentshow Die große Chance. Zwischen Dezember 2011 und Februar 2012 war die Dokusoap Blockstars – Sido macht Band zu sehen, in der Sido mit Jugendlichen aus sozial schwachen Verhältnissen eine Rapgruppe gründete.[28]

Am 29. Dezember 2011 kam der Film Blutzbrüdaz in die Kinos, in dem Sido eine der Hauptrollen spielt. Der Film startete mit rund 130.000 Zuschauern in 257 Kinos innerhalb einer Woche und landete damit auf Platz 6 der deutschen Kinocharts.[29]

Im März 2013 gewann er in der Talksendung Absolute Mehrheit 300.000 Euro mit Thesen zur Legalisierung von weichen Drogen. Über die Verwendung des Geldes machte er keine Angaben,[30][31] sein Management erklärte, dass er Spendenempfänger nicht öffentlich benennen würde.[32]

2013 war Sido in Die Spätzünder 2 – Der Himmel soll warten zu sehen,[33] in der er sich selbst spielt.[34]

Im Film Halbe Brüder des Regisseurs Christian Alvart aus dem Jahr 2014 übernahm er an der Seite von Fahri Yardim und Tedros Teclebrhan eine Hauptrolle.

Am 21. Dezember 2015 spielte Sido Das Duell um die Geld bei Circus HalliGalli. Seine Gegner waren König Boris, Jeannine Michaelsen, Axel Bosse, sowie Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt. Im Februar 2016 ist er Hauptperson in einer der Folgen der Fernsehsendung In the Box.

Sonstiges

  • Am 15. November 2006 veröffentlichte Sido eine Biografie namens Ich will mein Lied zurück.
  • Mitte 2010 eröffnete er in Berlin ein Tattoo-Geschäft mit dem Namen Ich und meine Katze.[35]
  • Anfang 2013 brachte Sido in Zusammenarbeit mit der belgischen Firma On.Earz seine Kopfhörer Superstarz auf den Markt.[38]
  • 2015 eröffnete Sido in München eine Bar und eine weiteres Tattoo-Geschäft.[39]
  • In Zusammenarbeit mit Burkhard Westerhoff kreierte Sido seinen eigenen Vodka.

Kontroversen

2004 kam es im Backstage-Bereich des MTV HipHop Open in Stuttgart zu einer Schlägerei zwischen Sido und dem Rapper Azad. Über die weiteren Beteiligten und den genauen Ablauf der Auseinandersetzung gibt es widersprüchliche Angaben. Anlass soll eine von Sido auf der Bühne ausgesprochene sexuelle Beleidigung gegen Azads Mutter gewesen sein.[40]

Am 12. Oktober 2009 wurde ein Verfahren gegen Sido wegen Beleidigung, Bedrohung und Körperverletzung eröffnet. In der Anklage wurde ihm unter anderem vorgeworfen, eine gehbehinderte Frau mit Steinen beworfen zu haben, was Sido jedoch bis zuletzt bestritten hat. Das Verfahren wurde gegen Zahlung von 14.000 Euro eingestellt.[41]

Im September 2011 kam es bei der ORF-Castingshow Die Große Chance zu einem Streit zwischen Sido und dem Kronen Zeitung-Kolumnisten Michael Jeannée. Daraufhin, nachdem Jeannée backstage vor laufender Kamera erklärte: „Der Sido, der gehört vernichtet“,[42] brachte die Kronen Zeitung einen sehr negativen Artikel über den Rapper unter dem Titel „Das Leben des 'ORF-Stars' als einziger Mix aus Kriminalität und Taktlosigkeit“.[43][44][45] Sido ging, aufgrund des Artikels, juristisch gegen die Kronen Zeitung vor, verklagte sie erfolgreich wegen übler Nachrede und auf Schadenersatz in Höhe von 7000 Euro.[46][47]

Im November 2011 sorgte Sido im Rahmen einer Gala in Wien durch die Aussage „Ihr Österreicher habt uns da mal einen rübergeschickt, der uns Ordnung beigebracht hat!“ für einen Eklat. Dies wurde als Anspielung auf Adolf Hitler interpretiert. Einige ORF-Moderatoren, darunter Martina Kaiser und Eberhard Forcher, reagierten mit Empörung auf die Aussagen, zumal Sido vom Österreichischen Rundfunk gefördert wird. ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz erklärte daraufhin: „Der Satz, der während Sidos Bühnenshow gefallen ist, war ausschließlich ironisch gemeint und ein Versuch des Künstlers, die Stimmung auf der Tanzfläche zu heben. Von der überwiegenden Zahl der Anwesenden wurde diese Ironie auch erkannt und daher mit einem Schmunzeln quittiert.“[48][49]

Am 20. Oktober 2012 gab der ORF bekannt, die Zusammenarbeit mit Sido mit sofortiger Wirkung zu beenden. Am Vortag war es im Anschluss an die Liveshow „Die große Chance“ zu einer Auseinandersetzung zwischen dem ORF-Reporter Dominic Heinzl und Sido gekommen, im Zuge derer Sido handgreiflich wurde. Gemäß einem von Heinzl veröffentlichten Videomitschnitt entwickelte sich das Zusammentreffen der beiden Kontrahenten zu einem Streit. Die Konfrontation eskalierte und Sido begann Heinzl daraufhin wüst zu beschimpfen und attackierte ihn schließlich mit einem Faustschlag ins Gesicht, worauf Heinzl zu Boden ging. Am 21. Oktober 2012 entschuldigte sich Sido via Twitter bei Heinzls Mutter für eine im Rahmen der Auseinandersetzung geäußerte Beleidigung.[50][51]

Am 31. Oktober teilte der ORF mit, dass Sido nach einer Woche Pause, wieder Bestandteil der Jury der Sendung Die große Chance sei. Der ORF begründete diese überraschende Entscheidung damit, dass sich beide beteiligten Personen einsichtig ihrer falschen Handlung gezeigt haben, und somit die Wiedereinstellung Sidos als Beispiel für das ideale Ende eines Streites – die Versöhnung und der Neustart – zu sehen ist.[52] In seinem Lied Hier bin Ich Wieder spielt Sido mit der Textzeile „[...] Heinzl macht ne Judorolle. Auf dem Boden, weil er sein Niveau da suchen wollte [...]“ auf den Vorfall an.[53]

Für seine Punktevergabe als Mitglied der deutschen Jury zum Eurovision Song Contest 2014 wurde er aus dem Internet teilweise kritisiert, weil die Jury, der er angehörte, den späteren Gewinner Österreich auf Platz 13 und stattdessen Dänemark auf Platz 1 gesetzt hatte.[54] Sido reagierte mit der Argumentation, es sei nur die Diskussion zulässig, „warum mir die Komposition und die Performance des Herren aus Österreich nicht gefallen hat“. Dies wiederum sei eine „reine Geschmacksfrage“.[55]

Diskografie

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne Quellen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH
2004 Maske
Aggro Berlin (GA)
DE3
Gold
Gold

(29 Wo.)DE
AT46
(7 Wo.)AT
CH79
(3 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 26. April 2004
Verkäufe: + 100.000
2006 Ich
Aggro Berlin (GA)
DE4
Gold
Gold

(32 Wo.)DE
AT21
(15 Wo.)AT
CH18
(28 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 1. Dezember 2006
Verkäufe: + 100.000
2008 Ich und meine Maske
Aggro Berlin (UMG)
DE1
Platin
Platin

(44 Wo.)DE
AT2
Gold
Gold

(26 Wo.)AT
CH2
Platin
Platin

(45 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 30. Mai 2008
Verkäufe: + 240.000
2009 Aggro Berlin
Urban Records (UMG)
DE5
Gold
Gold

(13 Wo.)DE
AT5
(13 Wo.)AT
CH3
(16 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 30. Oktober 2009
Verkäufe: + 100.000
2013 30-11-80
Urban Records (UMG)
DE1
Platin
Platin

(28 Wo.)DE
AT2
Platin
Platin

(26 Wo.)AT
CH1
Gold
Gold

(21 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 29. November 2013
Verkäufe: + 225.000
2015 VI
Urban Records (UMG)
DE3
Platin
Platin

(29 Wo.)DE
AT2
Gold
Gold

(18 Wo.)AT
CH1
Gold
Gold

(33 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 4. September 2015
Verkäufe: + 217.500
2016 Das goldene Album
Urban Records (UMG)
DE2
Gold
Gold

(16 Wo.)DE
AT3
(12 Wo.)AT
CH2
(15 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 18. November 2016
Verkäufe: + 100.000
2019 Ich und keine Maske
Urban Records (UMG)
DE1
Gold
Gold

(64 Wo.)DE
AT1
(59 Wo.)AT
CH2
Gold
Gold

(54 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 26. September 2019
Verkäufe: + 110.000
2022 Paul
Urban Records (UMG)
DE1
(31 Wo.)DE
AT1
(18 Wo.)AT
CH1
(22 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 8. Dezember 2022

Filmografie

Auszeichnungen

1Live Krone

Comet

  • 2004: in der Kategorie Newcomer National
  • 2009: in der Kategorie Bester Song
  • 2010: in der Kategorie Bester Song
  • 2011: in der Kategorie Bester Künstler

ECHO Pop

Bravo Otto

  • 2004: in Gold in der Kategorie Rapper National
  • 2006: in Silber in der Kategorie Bester Rapper National
  • 2007: in Silber in der Kategorie Bester Rapper National

Juice-Awards

  • 2006: Platz 1 in der Kategorie Album National für Ich

Goldenes Tape

  • 2007: für 15 Nummer-1-Platzierungen des Videos Straßenjunge in der MTV-Show Total Request Live

Swiss Music Awards

  • 2009: in der Kategorie Best Album Urban International

MTV Europe Music Awards

  • 2010: in der Kategorie Best German Act
Commons: Sido – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wird sich Paul seiner Charlotte würdig erweisen? Abgerufen am 8. März 2013.
  2. Sophie Albers: Sido über sein Leben. Stern, 5. November 2009, abgerufen am 31. August 2011.
  3. Interview mit Sido. In: Galore. Volume 09. VISIONS Verlag, Juni 2005, S. 63.
  4. Julia Finger: Die Stasi machte Sidos Mutter „verrückt“. Welt Online, 29. Oktober 2009, abgerufen am 5. September 2011.
  5. Sido hat sich mit seiner Freundin verlobt. Welt Online, 31. März 2010, abgerufen am 5. September 2011.
  6. Vor der Hochzeit: Sido macht Schluss. In: Stern. 5. Mai 2012, abgerufen am 17. Juni 2015.
  7. Sido liebt Charlotte Engelhardt (Memento vom 12. Juli 2012 im Internet Archive)Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Webarchiv): "werk; datum; autor"
  8. Rapper Sido und Charlotte Engelhardt haben geheiratet. In: Berliner Morgenpost. 23. Dezember 2012, abgerufen am 17. Juni 2015.
  9. Charlotte Würdig im Baby-Interview. taff-Interview, 27. Februar 2013. 1:48 min: „Wir haben im Juli geheiratet […].“
  10. a b sido über seinen Vodka, das Verhältnis zu Kool Savas & “VI” (Video-Interview) 16bars.de, 31. August 2015, abgerufen am 5. Februar 2016
  11. a b c d Sido »Ich wusste schon immer, dass ich einer der besten Texter Deutschlands werden kann.« 3. September 2015, abgerufen am 5. Februar 2016
  12. die sekte ist nicht mehr bei royal bunker royalbunker.de, Juli 2000, abgerufen am 5. Februar 2016
  13. Folge 18: Sido – „Weihnachtssong rollingstone.de, 19. Dezember 2011, abgerufen am 23. Juni 2015
  14. Sido: Mein Ost-Block. BZ Online, 27. Oktober 2009, abgerufen am 5. September 2011.
  15. Erste Hörprobe von Sidos Punkband? MeinRap.de, 28. Oktober 2010, abgerufen am 12. November 2012.
  16. 1 Sido - 30-11-80, Mixery-Raw-Deluxe Interview. Mixery Raw Deluxe, 7. November 2013, abgerufen am 19. November 2013.
  17. Sido – #Beste (Tracklist & Cover). 2. November 2012, abgerufen am 12. November 2012.
  18. Sido versammelt in „30-11-80“ 18 Kollegen zum Rap-Marathon. In: Focus. 18. Oktober 2013, abgerufen am 17. Juni 2015.
  19. Sido - Fühl dich frei (Official Video | Titelsong „Nicht mein Tag“), 13. Januar 2014 auf YouTube
  20. Details zu "Astronaut" auf mix1.de
  21. Sido's First #1 auf germanchartblog am 14. August 2015
  22. Sido über Linkin Park – sch**** Hopper! (Video) 10. Juni 2011, abgerufen am 24. März 2010 (Ausschnitt aus MTV Masters „Linkin Park“): „Linkin Park ist übelst für'n Arsch egal was sie machen […]“
  23. Uwe Mantel: Sido castet für ProSieben: Neue Jury bei „Popstars“. DWDL.de, 11. Juni 2008, abgerufen am 5. September 2011.
  24. Nominierungen Unterhaltung 2010. Grimme-Institut, abgerufen am 5. September 2011 (Die Nominierte Sendung wurde am 26. September 2009 um 23.00 Uhr zum ersten mal auf Pro7 ausgestrahlt.).
  25. Die Nominierungen 2010. Der deutsche Fernsehpreis, 22. September 2010, abgerufen am 5. September 2011.
  26. Sido bei 51TV mit Playboy 51 und Fiko (Video). meinrap.de, 2. August 2010, abgerufen am 5. September 2011.
  27. playboy51tv: 51TV Zu Gast: SIDO. ustream.tv, 1. August 2010, abgerufen am 5. September 2011.
  28. "Blockstars": Sängerinnen aus dem Stripclub und Sidos Wort ist Gesetz. Der Standard, 15. November 2011, abgerufen am 16. November 2011.
  29. Sido und B-Tight rappen in die Kinocharts. In: Focus. 2. Januar 2012, abgerufen am 17. Juni 2015.
  30. http://www.krone.at/Stars-Society/Sido_gewinnt_in_Raabs_Polit-TV-Show_300.000_Euro-Kraeftig_abgecasht-Story-355922
  31. "Absolute Mehrheit": Rapper Sido räumt in Raabs Polit-Show ab. In: Spiegel Online. 25. März 2013, abgerufen am 17. Juni 2015.
  32. http://top.de/news/87f0-wirbel-sidos-300-000-euro-gewinn-absolute-mehrheit
  33. Jascha Porger: Sido mit einem neuen Film – “Live is Life – Die Spätzünder 2″ (News). HipHop.biz, 3. Dezember 2012, abgerufen am 15. Dezember 2012.
  34. juicemagazintv: Sido – Interview #Beste (JUICE TV). 11. Dezember 2012, abgerufen am 15. Dezember 2012.
  35. Sven Kuschel: Sido eröffnet Tatoo-Laden. Bild.de, 19. Juli 2010, abgerufen am 31. August 2011.
  36. „Ich bin richtig gut“ (Interview). In: Frankfurter Neue Presse. 3. Januar 2014, abgerufen am 17. Juni 2015.
  37. Rapper Sido: Ich habe Regeln nie gemocht. In: B.Z. 29. November 2013, abgerufen am 17. Juni 2015.
  38. http://www.androidpit.de/sido-superstarz-im-test-ein-satz-heisse-ohren
  39. http://www.sueddeutsche.de/muenchen/berliner-rapper-sido-taetowiert-jetzt-auch-in-muenchen-1.2615873
  40. Hip Hop-Open: Azad verprügelt Sido. In: Laut.de. 12. Juli 2004, abgerufen am 17. Juni 2015.
  41. Rapper Sido muss 14.000 Euro zahlen. Spiegel Online, 13. Oktober 2009, abgerufen am 4. September 2011.
  42. Jeannée vs Sido – Die große Chance auf YouTube
  43. ORF zeigt Schlagabtausch zwischen Sido und Jeannée. In: Die Presse. 24. September 2011, abgerufen am 17. Juni 2015.
  44. „Arrogante Scheiße“: Sido beschimpft Jeannée. In: Der Standard. Abgerufen am 17. Juni 2015.
  45. ORF zeigt „Sido gegen Jeannée“, kurier.at (Memento vom 23. September 2011 im Internet Archive)
  46. Sido gewinnt Prozess gegen „Krone“. nachrichten.at, 20. März 2012, abgerufen am 24. Oktober 2012.
  47. Michael Möseneder: Der Rapper, die „Krone“ und die üble Nachrede. In: Der Standard. 20. März 2012, abgerufen am 17. Juni 2015.
  48. SIDO – Anspielung auf Hitler?
  49. Aufregung um Hitler-Sager von Sido
  50. OÖ Nachrichten: Sido schlug Heinzl mit Faust – ORF beendet Zusammenarbeit mit dem Juror, 21. Oktober 2012
  51. „good bye orf1!“ – Sido nimmt Rauswurf gelassen (Memento vom 27. November 2013 im Internet Archive) Kurier am 21. Oktober 2012
  52. Sido bekommt eine zweite Chance (Memento vom 3. November 2012 im Internet Archive), ORF am 31. Oktober 2012
  53. http://www.oe24.at/leute/oesterreich/So-rappt-Sido-gegen-Dominic-Heinzl/121680815
  54. Sido wählte ESC-Star nur auf Platz 13 – Dem Rapper ist Conchita wurst! … warum das Publikum anders wählte, als die Fachjury. In: Bild. 12. Mai 2014, abgerufen am 17. Juni 2015.
  55. Sido verteidigt sein schlechtes Votum für Conchita Wurst. In: Focus. 12. Mai 2014, abgerufen am 17. Juni 2015.