„Deutschland beim Eurovision Song Contest“ – Versionsunterschied

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Version vom 19. Mai 2010, 21:25 Uhr

Bilanz

Flagge Deutschlands
Teilnehmende Rundfunkanstalt
Das Erste
Erste Teilnahme
1956
Anzahl der Teilnahmen
53
Höchste Platzierung
1 (1982)
Höchste Punktzahl
161 (1982)
Niedrigste Punktzahl
0 (1964,1965)
Punkteschnitt (seit erstem Beitrag)
49,20
Punkteschnitt pro abstimmendem Land im 12-Punkte-System
2,82

Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte Deutschlands als Teilnehmer am Eurovision Song Contest.

Liste der Beiträge

  • Siege sind grün, letzte Plätze rot und Jahre ohne Finalteilnahme gelb gekennzeichnet.
Jahr Interpret Titel
(Musik/Text)
Platz Punkte Charts
(D)[1]
1956 Walter Andreas Schwarz Im Wartesaal zum großen Glück
(Walter Andreas Schwarz)
1956 Freddy Quinn So geht das jede Nacht
(Lotar Olias/Peter Moesser)
1957 Margot Hielscher Telefon, Telefon
(Friedrich Meyer/Ralph Maria Siegel)
04/10 8
1958 Margot Hielscher Für zwei Groschen Musik
(Friedrich Meyer/Fred Rauch, Walter Brandin)
07/10 5
1959 Alice und Ellen Kessler Heute abend wolln wir tanzen geh'n
(Helmut Zander/Astrid Voltmann)
08/11 5
1960 Wyn Hoop Bonne nuit, ma Chérie
(Franz Josef Breuer/Kurt Schwabach)
04/13 11 44
1961 Lale Andersen Einmal sehen wir uns wieder
(Rudolf Maluck/Ernst Bader)
13/16 3 30
1962 Conny Froboess Zwei kleine Italiener
(Christian Bruhn/Georg Buschor)
06/16 9 1
1963 Heidi Brühl Marcel
(Charly Niessen)
09/16 05 36
1964 Nora Nova Man gewöhnt sich so schnell an das Schöne
(Rudi von der Dovenmühle/Niels Nobach)
13/16 0
1965 Ulla Wiesner Paradies, wo bist Du?
(Barbara Kist, Hans Blum)
15/18 0
1966 Margot Eskens Die Zeiger der Uhr
(Walter Dobschinski/Hans Bradtke)
10/18 7
1967 Inge Brück Anouschka
(Hans Blum)
08/17 7
1968 Wencke Myhre Ein Hoch der Liebe
(Horst Jankowski/Carl J. Schäuble)
06/17 11 18
1969 Siw Malmkvist Primaballerina
(Hans Blum)
09/16 8 13
1970 Katja Ebstein Wunder gibt es immer wieder
(Christian Bruhn/Günther Loose)
03/12 12 16
1971 Katja Ebstein Diese Welt
(Dieter Zimmermann/Fred Jay)
03/18 100 16
1972 Mary Roos Nur die Liebe läßt uns leben
(Joachim Heider/Joachim Relin)
03/18 107 17
1973 Gitte Junger Tag
(Günther-Eric Thöner/Stephan Lego)
08/17 85 19
1974 Cindy & Bert Die Sommermelodie
(Werner Scharfenberger/Kurt Feltz)
14/17 3
1975 Joy Fleming Ein Lied kann eine Brücke sein
(Reiner Pietsch/Michael Holm)
17/19 15 32
1976 Les Humphries Singers Sing Sang Song
(Ralph Siegel/Kurt Hertha)
15/18 12 45
1977 Silver Convention Telegram
(Sylvester Levai/Michael Kunze)
08/18 55 27
1978 Ireen Sheer Feuer
(Jean Frankfurter/John Möring)
06/20 84 39
1979 Dschinghis Khan Dschinghis Khan
(Ralph Siegel/Bernd Meinunger)
04/19 86 1
1980 Katja Ebstein Theater
(Ralph Siegel/Bernd Meinunger)
02/19 128 11
1981 Lena Valaitis Johnny Blue
(Ralph Siegel/Bernd Meinunger)
02/20 132 9
1982 Nicole Ein bißchen Frieden
(Ralph Siegel/Bernd Meinunger)
01/18 161 1
1983 Hoffmann & Hoffmann Rücksicht
(Michael Reinecke/Volker Lechtenbrink)
05/20 94 8
1984 Mary Roos Aufrecht geh’n
(Michael Reinecke/Michael Kunze)
13/19 34 56
1985 Wind Für alle
(Hanne Haller)
02/19 105 18
1986 Ingrid Peters Über die Brücke gehen
(Hans Blum)
08/20 62 45
1987 Wind Laß' die Sonne in Dein Herz
(Ralph Siegel/Bernd Meinunger)
02/22 141 20
1988 Maxi & Chris Garden Lied für einen Freund
(Ralph Siegel/Bernd Meinunger)
14/21 48 29
1989 Nino de Angelo Flieger
(Dieter Bohlen/Joachim Horn-Benges)
14/22 46 13
1990 Chris Kempers &
Daniel Kovac
Frei zu leben
(Ralph Siegel/Michael Kunze)
09/22 60 51
1991 Atlantis 2000 Dieser Traum darf niemals sterben
(Alfons Weindorf/Helmut Frey)
18/22 10
1992 Wind Träume sind für alle da
(Ralph Siegel/Bernd Meinunger)
16/23 27 59
1993 Münchener Freiheit Viel zu weit
(Stefan Zauner)
18/25 18 53
1994 Mekado Wir geben 'ne Party
(Ralph Siegel/Bernd Meinunger)
03/25 128 100
1995 Stone & Stone Verliebt in Dich
(Cheyenne Stone)
23/23 1
1996 Leon Blauer Planet
(Hanne Haller)
nicht qualifiziert
1997 Bianca Shomburg Zeit
(Ralph Siegel/Bernd Meinunger)
18/25 22 91
1998 Guildo Horn Guildo hat euch lieb
(Stefan Raab)
07/25 86 4
1999 Sürpriz Reise nach Jerusalem/Küdüs’e seyahat
(Ralph Siegel/Cihan 'Chicco' Özden, Deniz Filizmen, Bernd Meinunger)
03/23 140
2000 Stefan Raab Wadde hadde dudde da?
(Stefan Raab)
05/24 96 2
2001 Michelle Wer Liebe lebt
(Gino Trovatello, Matthias Stingl/Eva Richter, Mary Applegate)
08/23 66 32
2002 Corinna May I can’t live without music
(Ralph Siegel/Bernd Meinunger)
21/24 17 72
2003 Lou Let’s get happy
(Ralph Siegel/Bernd Meinunger)
12/26 53
2004 Max Mutzke Can’t wait until tonight
(Stefan Raab)
08/24 93 1
2005 Gracia Run & hide
(David Brandes, Jane Tempest/Bernd Meinunger (als 'John O'Flynn'))
24/24 04 20
2006 Texas Lightning No no never
(Jane Comerford)
15/24 36 1
2007 Roger Cicero Frauen regier’n die Welt
(Matthias Hass/Frank Ramond)
19/24 49 7
2008 No Angels Disappear
(Remee, Hanne Sørvaag, Thomas Troelsen)
23/25 14 4
2009 Alex Swings Oscar Sings! Miss Kiss Kiss Bang
(Alex Christensen, Steffen Häfelinger)
20/25 35 20
2010 Lena Meyer-Landrut Satellite
(Julie Frost, John Gordon)
/ 1

Regelmäßigkeit der Teilnahme

Deutschland nimmt seit dem ersten Eurovision Song Contest 1956 am Wettbewerb teil und war mit 53 Teilnahmen von 54 Contests am häufigsten dabei. Der einzige Wettbewerb ohne deutsche Beteiligung fand 1996 statt, als der Sänger Leon die interne Qualifikationsrunde nicht überstand. Dennoch ist Deutschland das einzige Land, das zu jedem Wettbewerb einen Beitrag eingereicht hat, bedingt dadurch, dass es eines der Großen 4 (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien) ist und daher automatisch für die Finalrunde qualifiziert ist.

Erfolge im Wettbewerb

Deutschland konnte bisher nur einmal den Eurovision Song Contest gewinnen, nämlich 1982 mit der Sängerin Nicole und dem Beitrag Ein bißchen Frieden, der von Ralph Siegel komponiert wurde. Vier deutsche Beiträge erreichten den zweiten Platz (1980, 1981, 1985 und 1987), fünf Beiträge den dritten Platz (1970, 1971, 1972, 1994 und 1999). Insgesamt erreichten 31 der 52 Beiträge eine Platzierung unter den ersten zehn, wobei die Platzierungen aus dem Jahre 1956 nicht bekannt sind und eine solche Platzierung in den frühen Jahren des Wettbewerbs nicht zwangsläufig eine gute Platzierung widerspiegelt. Berücksichtigt man die Teilnehmerzahl der jeweiligen Jahrgänge, so landeten 27 Beiträge, also die Mehrheit in der 'ersten Hälfte'.

Andererseits erreichte Deutschland sechs Mal den letzten Platz (1964, 1965, 1974, 1995, 2005 und 2008), 1964 und 1965 sogar mit null Punkten. Festzuhalten ist, dass die letzten Plätze 1964, 1965 und 1974 jeweils mit drei weiteren Ländern geteilt wurden und der drittletzte Platz 2008 ebenfalls punktgleich mit den beiden letztplatzierten erreicht wurde. Seit 2005 gibt es Halbfinale als Vorqualifikation, Deutschland startet aber direkt im Finale, somit stellt das Ergebnis keinen Vergleich zu den im Halbfinale ausgeschiedenen Beiträgen dar.

Kommerzielle Erfolge

Viele deutsche Beiträge wurden nationale Hits. Insgesamt erreichten 39 der 48 Beiträge seit 1960 (seitdem zuverlässige Angaben vorhanden sind) die deutschen Singlecharts, darunter zwölf Top-10-Hits, von denen wiederum sechs den ersten Platz erreichten (Zwei kleine Italiener 1962, Dschinghis Khan 1979, Ein bißchen Frieden 1982, Can't wait until tonight 2004, No no never 2006 und Satellite 2010). Zwei kleine Italiener von Conny Froboess ist bislang der deutsche Wettbewerbsbeitrag, der sich am meisten verkaufte. Auf Platz zwei folgt Texas Lightning mit No no never.

Der einzige deutsche Sieger im Wettbewerb, Ein bißchen Frieden, war auch international ein Verkaufsschlager und erreichte in mehreren Ländern den ersten Platz in den Charts, darunter in Großbritannien und Irland. Auch andere deutsche Beiträge waren international erfolgreich, so zum Beispiel Can't wait until tonight, das in Österreich den ersten Platz erreichte und No no never, das sowohl in der Schweiz als auch in Österreich die Top 10 erreichte.

Sprachen

Sprachlich gesehen war Deutschland in drei Fällen ein Pionier im Wettbewerb: 1957 stellte man den ersten Beitrag, der einige Worte in nicht-Landessprachen enthielt (einige Grußworte während Margot Hielschers Telefongespräch), 1960 das erste Land mit einem Liedtitel in einer fremden Sprache (Bonne nuit, ma Chérie) und 1961 das erste Land, das einen ganzen Refrain seines Beitrages in einer fremden Sprache singen ließ (Lale Andersen sang den letzten Refrain von Einmal sehen wir uns wieder auf französisch). Auch bei anderen Gelegenheiten wurde deutsch mit anderen Sprachen gemischt, meistens Englisch (1975, 1976, 2000, 2001 und 2007 sowie der nicht qualifizierte Beitrag 1996) sowie 2004 mit Türkisch und 1999 mit Englisch, Türkisch und Hebräisch.

Viele deutsche Beiträge wurden in anderen Sprachen aufgenommen, die meisten davon in Englisch. Nicole nahm ihren Siegertitel 1982 in sieben weiteren sowie einigen gemischten Fassungen auf, was einen Rekord für einen Siegertitel darstellt. Andere Beiträge wurden auch in weiteren Sprachen aufgenommen, so sangen unter anderem die drei Skandinavierinnen Siw Malmkvist, Wencke Myhre und Gitte ihre Beiträge auch in ihren Landessprachen Schwedisch, Norwegisch und Dänisch ein. Zwei Beiträge wurden von den Originalinterpreten sogar auf japanisch eingesungen, nämlich Freddy Quinns So geht das jede Nacht 1956 und Katja Ebsteins Wunder gibt es immer wieder 1970. [2]

Vorentscheidungen

In den meisten Fällen wurden die deutschen Beiträge in Vorentscheidungen gewählt, die bis einschließlich 1992 den Titel Ein Lied für… (ergänzt durch den Namen der Gastgeberstadt) trugen. 1959, 1966 bis 1968, 1974, 1977, 1993 bis 1995 sowie 2009 wurden die deutschen Beiträge von der ARD ohne Publikumsabstimmung ausgewählt, 1978 wurde der Vorentscheid nur im Radio ausgetragen.

Bis 1971 und von 1973 bis 1977 führte der „Hessische Rundfunk“ den nationalen Vorentscheid bzw. die Direktnominierungen durch, 1972 und 1991 war es der Sender Freies Berlin, 1978 der Südwestfunk, von 1979 bis 1990 der Bayerische Rundfunk und von 1992 bis 1995 der Mitteldeutsche Rundfunk; seither ist es der Norddeutsche Rundfunk.

Für mehr Informationen siehe Hauptartikel Deutsche Vorausscheidungen zum Eurovision Song Contest

Verschiedenes

  • 2005 erhielt Deutschland in der Finalrunde genau vier Punkte, zwei aus Monaco und zwei aus Moldawien. Kurioserweise waren genau diese beiden Länder die einzigen, die nicht per Televoting, sondern per Jury abgestimmt haben.
  • Auch 2008 bekam Deutschland nur aus zwei Ländern Punkte (aus Bulgarien 12 P. und aus der Schweiz 2 P.). Die außergewöhnlich hohe Punktzahl aus Bulgarien hat ihren Grund in der Tatsache, dass No-Angels-Sängerin Lucy Diakowska aus diesem Land stammt und dort sehr bekannt ist.[3]
  • Deutschland vergab seit 1975 durchschnittlich am meisten Punkte an die Türkei (9,8). Seit Einführung des Televotings hat Deutschland der Türkei jedes Mal 10 oder 12 Punkte gegeben – mit zwei Ausnahmen: 2001 vergab Deutschland sieben Punkte, 2002 nicht einen einzigen Punkt für die Türkei.
  • Die meisten Punkte hat Deutschland seit 1975 durchschnittlich von der Schweiz erhalten, nämlich 7,3.
  • 1982, beim ersten und einzigen Sieg, erhielt Deutschland aus 14 der 17 anderen Länder 12, 10 oder 8 Punkte. Lediglich aus den Nachbarländern Luxemburg, Österreich und den Niederlanden gab es keinen, einen bzw. sechs Punkte.
  • Deutschland ist das einzige Land, das dreimal hintereinander den dritten Platz erreichte (1970–1972) sowie das Land, das am häufigsten auf dem achten Platz landete (1959, 1967, 1977, 1986, 2001 und 2004).

Belege

  1. http://www.charts-surfer.de/
  2. http://www.diggiloo.net/?de
  3. Hat uns nur Bulgarien lieb?

Literatur

  • Jan Feddersen: Ein Lied kann eine Brücke sein, Hoffmann und Campe, 2002



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