Großer Preis von Frankreich 1977

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 Großer Preis von Frankreich 1977
Renndaten
9. von 17 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1977
Streckenprofil
Name: LXIII Grand Prix de France
Datum: 3. Juli 1977
Ort: Dijon-Prenois
Kurs: Stade Automobile de Dijon-Prenois
Länge: 304 km in 80 Runden à 3,8 km

Wetter: sonnig und heiß
Pole-Position
Fahrer: Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:12,21 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:13,75 min
Podium
Erster: Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus
Zweiter: Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham
Dritter: Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren

Der Große Preis von Frankreich 1977 fand am 3. Juli im Stade Automobile de Dijon-Prenois in der Nähe von Dijon statt und war das neunte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1977.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum zweiten Mal nach 1974 fand der französische Grand Prix in Dijon statt. Die Strecke war inzwischen durch das Hinzufügen des als „Parabolique“ bezeichneten Abschnittes um etwa 500 Meter verlängert worden.

Die ursprünglich geplante Premiere des Renault-Teams mit Turbomotor beim Heimrennen musste kurzfristig auf den Großen Preis von Großbritannien verschoben werden, worauf einige französische Zuschauer mit Enttäuschung reagierten. Stattdessen wurde während des Trainings überraschend Surtees-Stammpilot Larry Perkins durch den aufstrebenden französischen Nachwuchsfahrer Patrick Tambay ersetzt.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mario Andretti stellte durch das Erreichen der Pole-Position erneut die Konkurrenzfähigkeit des Lotus 78 unter Beweis, gefolgt von James Hunt, der nach anfänglichen Problemen mit dem inzwischen weiterentwickelten McLaren M26 stetig besser zurechtzukommen schien. Für die zweite Startreihe qualifizierten sich Gunnar Nilsson und John Watson.

Die beiden Führenden in der Weltmeisterschaft, Jody Scheckter und Niki Lauda, fanden sich nach dem Training auf den Plätzen acht und neun wieder.

Da die Rennstrecke trotz der im Vorjahr erfolgten Erweiterung einer der kürzesten Kurse der Saison war, wurde die maximale Starterzahl für das Rennen auf 22 Fahrzeuge begrenzt. Die langsamsten acht der 30 angereisten Piloten konnten sich demzufolge nicht qualifizieren.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

James Hunt ging vom zweiten Startplatz aus in Führung vor John Watson, Jacques Laffite und dem schlecht gestarteten Mario Andretti. In der fünften Runde übernahm Watson die Führung. Bis zur 17. Runde änderte sich an dieser Reihenfolge an der Spitze nichts. Dann überholte Andretti den zweitplatzierten Hunt und holte fortan geringfügig auf Watson auf, dessen Vorsprung von fünf Sekunden nur langsam geringer wurde.

Erst in der letzten Runde ging Andretti an Watson vorbei, als dieser mit Kraftstoffmangel zu kämpfen hatte. Er konnte zwar den zweiten Platz gegen Hunt verteidigen, die Enttäuschung über den knapp verpassten Sieg überwog jedoch. Gunnar Nilsson wurde Vierter vor den beiden Ferrari-Piloten Niki Lauda und Carlos Reutemann.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren 1 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren M26 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
2 Deutschland Jochen Mass McLaren M23
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 3 Schweden Ronnie Peterson Tyrrell P34 G
4 Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 5 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 78 G
6 Schweden Gunnar Nilsson
Vereinigtes Konigreich Martini Racing 7 Vereinigtes Konigreich John Watson Brabham BT45B Alfa Romeo 115-12 3.0 F12 G
8 Deutschland Hans-Joachim Stuck
Vereinigtes Konigreich Hollywood March Racing 9 Brasilien 1968 Alex Ribeiro March 761B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigtes Konigreich Team Rothmans International 10 Sudafrika 1961 Ian Scheckter
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 11 Osterreich Niki Lauda Ferrari 312T2 Ferrari 015 3.0 F12 G
12 Argentinien Carlos Reutemann
Vereinigtes Konigreich Shadow Racing Team 16 Italien Riccardo Patrese Shadow DN8 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
17 Australien Alan Jones
Vereinigtes Konigreich Team Surtees 181 Australien Larry Perkins Surtees TS19 G
Frankreich Patrick Tambay
Vereinigtes Konigreich Beta Team Surtees 19 Italien Vittorio Brambilla
Kanada Walter Wolf Racing 20 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Wolf WR3 G
Vereinigtes Konigreich Team Tissot Ensign with Castrol 22 Schweiz Clay Regazzoni Ensign N177 G
Vereinigtes Konigreich Penthouse Rizla Racing 24 Vereinigtes Konigreich Rupert Keegan Hesketh 308E G
Vereinigtes Konigreich Hesketh Racing 25 Deutschland Harald Ertl
39 Mexiko Héctor Rebaque
Frankreich Ligier Gitanes 26 Frankreich Jacques Laffite Ligier JS7 Matra MS76 3.0 V12 G
Vereinigtes Konigreich Williams Grand Prix Engineering 27 Belgien Patrick Nève March 761 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Brasilien 1968 Copersucar-Fittipaldi 28 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Copersucar FD05 G
Vereinigte Staaten Chesterfield Racing 30 Vereinigte Staaten Brett Lunger McLaren M23 G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich LEC Refrigeration Racing 31 Vereinigtes Konigreich David Purley LEC CRP1 G
Deutschland ATS Racing Team 34 Frankreich Jean-Pierre Jarier Penske PC4 G
Vereinigtes Konigreich Rotary Watches Stanley B.R.M. 35 Schweden Conny Andersson BRM P207 BRM P202 3.0 V12 G
Italien Team Merzario 37 Italien Arturo Merzario March 761B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G

1 Patrick Tambay übernahm im dritten Training am Samstag den Surtees TS19 mit der Startnummer 18 von Larry Perkins.

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:12,21 189,447 km/h 01
02 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:12,73 188,093 km/h 02
03 Schweden Gunnar Nilsson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:12,79 187,938 km/h 03
04 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:12,83 187,835 km/h 04
05 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 1:13,30 186,630 km/h 05
06 Argentinien Carlos Reutemann Italien Ferrari 1:13,36 186,478 km/h 06
07 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:13,41 186,351 km/h 07
08 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf-Ford 1:13,45 186,249 km/h 08
09 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 1:13,52 186,072 km/h 09
10 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:13,56 185,971 km/h 10
11 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:13,61 185,844 km/h 11
12 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:13,66 185,718 km/h 12
13 Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:13,67 185,693 km/h 13
14 Vereinigtes Konigreich Rupert Keegan Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 1:13,71 185,592 km/h 14
15 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:13,87 185,190 km/h 15
16 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:13,90 185,115 km/h 16
17 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:13,92 185,065 km/h 17
18 Italien Arturo Merzario Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:13,92 185,065 km/h 18
19 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigte Staaten Penske-Ford 1:14,17 184,441 km/h 19
20 Sudafrika 1961 Ian Scheckter Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:14,24 184,267 km/h 20
21 Vereinigtes Konigreich David Purley Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich LEC-Ford 1:14,39 183,896 km/h 21
22 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 1:14,45 183,747 km/h 22
DNQ Brasilien 1968 Alex Ribeiro Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:14,60 183,378 km/h
DNQ Belgien Patrick Nève Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:14,74 183,035 km/h
DNQ Vereinigte Staaten Brett Lunger Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:14,83 182,814 km/h
DNQ Deutschland Harald Ertl Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 1:15,06 182,254 km/h
DNQ Australien Larry Perkins Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:15,13 182,084 km/h
DNQ Mexiko Héctor Rebaque Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 1:15,88 180,285 km/h
DNQ Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:16,06 179,858 km/h
DNQ Schweden Conny Andersson Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:16,17 179,598 km/h

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 80 0 1:39:40,13 01 1:13,75
02 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 80 0 + 1,55 04 1:13,88
03 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 80 0 + 33,87 02 1:14,44
04 Schweden Gunnar Nilsson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 80 0 + 1:11,08 03 1:14,12
05 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 80 0 + 1:14,15 09 1:14,87
06 Argentinien Carlos Reutemann Italien Ferrari 79 0 + 1 Runde 06 1:14,87
07 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 79 0 + 1 Runde 16 1:15,06
08 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 78 1 + 2 Runden 05 1:14,98
09 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 78 1 + 2 Runden 07 1:15,24
10 Vereinigtes Konigreich Rupert Keegan Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 78 0 + 2 Runden 14 1:16,25
11 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 77 0 DNF 22 1:15,52 Kraftstoffmangel
12 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 77 2 + 3 Runden 17 1:15,68
13 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 77 2 + 3 Runden 11 1:15,06
Sudafrika 1961 Ian Scheckter Vereinigtes Konigreich March-Ford 69 4 NC 20 1:15,47 nicht gewertet
Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf-Ford 66 0 DNF 08 1:15,38 Reifenschaden
Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 64 1 DNF 13 1:15,54 Kollision
Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 60 0 DNF 10 1:15,21 gebrochene Kardanwelle
Italien Arturo Merzario Vereinigtes Konigreich March-Ford 27 0 DNF 18 1:15,62 Getriebeschaden
Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 21 0 DNF 12 1:15,69 Kollision
Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 06 0 DNF 15 1:16,89 Kupplungsschaden
Vereinigtes Konigreich David Purley Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich LEC-Ford 05 0 DNF 21 1:15,75 Fahrfehler
Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigte Staaten Penske-Ford 04 0 DNF 19 1:16,25 Bremsdefekt

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Osterreich Niki Lauda Ferrari 33
02 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 32
03 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Wolf 32
04 Argentinien Carlos Reutemann Ferrari 28
05 Schweden Gunnar Nilsson Lotus 16
06 Deutschland Jochen Mass McLaren 14
07 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren 13
08 Frankreich Patrick Depailler Tyrrell 10
09 Vereinigtes Konigreich John Watson Brabham 9
10 Frankreich Jacques Laffite Ligier 9
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
11 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Copersucar 8
12 Brasilien 1968 Carlos Pace Brabham 6
13 Schweden Ronnie Peterson Tyrrell 4
14 Italien Vittorio Brambilla Surtees 3
15 Australien Alan Jones Shadow 3
16 Deutschland Hans-Joachim Stuck Brabham 2
17 Schweiz Clay Regazzoni Ensign 1
18 Italien Renzo Zorzi Shadow 1
19 Frankreich Jean-Pierre Jarier Penske 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 50
02 Vereinigtes Konigreich Lotus 43
03 Kanada Wolf 32
04 Vereinigtes Konigreich McLaren 25
05 Vereinigtes Konigreich Brabham 17
06 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 14
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Frankreich Ligier 9
08 Brasilien 1968 Copersucar 8
09 Vereinigtes Konigreich Shadow 4
10 Vereinigtes Konigreich Surtees 3
11 Vereinigtes Konigreich Ensign 1
12 Vereinigte Staaten Penske 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 4. Juli 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 4. Juli 2012)
  3. „WM-Stände“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 4. Juli 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]