Liste der Viertausender in den Alpen

1 Mont Blanc, 2 Piz Bernina, 3 Barre des Écrins, 4 Dufourspitze, 5 Finsteraarhorn, 6 Gran Paradiso, 7 Grand Combin, 8 Dom, 9 Matterhorn, 10 Aletschhorn, 11 Weisshorn, 12 Weissmies
Diese Liste der Viertausender der Alpen enthält alle 82 eigenständigen, durch die Alpinismusvereinigung UIAA definierten Alpen-Gipfel über 4000 Meter Höhe.[1] Sie befinden sich, mit Ausnahme des Piz Bernina, in den Westalpen und auf dem Staatsgebiet der Länder Frankreich, Italien und Schweiz.
Weitere 46 Erhebungen über 4000 Meter sind als Nebengipfel einzustufen. Zusammen mit den Nebengipfeln kommt man auf 128 Viertausender.
Statistisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Auf dem Staatsgebiet von Frankreich befinden sich 26 Viertausender, auf italienischem Staatsgebiet 35 und in der Schweiz 48; 55 der Gipfel sind vollständig in einem Staatsgebiet, über die restlichen 27 verläuft die Staatsgrenze.
- Laut UIAA gehören 41 Viertausender zu den Walliser Alpen, siehe auch Liste der Viertausender in den Walliser Alpen.
- Der höchste Berg der Alpen ist der Mont Blanc (4810 m), gefolgt vom Mont Blanc de Courmayeur (4748 m) und der Dufourspitze (4634 m). Les Droites sind genau 4000 m hoch.
- Die größte Schartenhöhe weisen neben dem Mont Blanc mit 4697 m das Finsteraarhorn mit 2280 m und der Piz Bernina mit 2234 m auf.
- Bei der Dominanz steht der Mont Blanc mit 2812 km erneut an der Spitze. Ihm folgen Piz Bernina (138 km) und Barre des Écrins (107 km).
- Bereits im 18. Jahrhundert bestiegen wurden Dôme du Goûter (1784) und Mont Blanc (1786).
- Der slowenische Bergsteiger Miha Valič bestieg als Erster alle 82 Viertausender der Alpen hintereinander. Er benötigte für die Marathonbesteigung 102 Tage, vom 27. Dezember 2006 bis 7. April 2007.[2]
Viertausender[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hauptgipfel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Durch Anklicken des Symbols im Tabellenkopf sind die jeweiligen Spalten sortierbar.
Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Rang: Rang, den der Gipfel unter den Viertausendern einnimmt
- Bild: Bild des Berges
- Gipfel: Name des Gipfels
- Höhe: Höhe des Berges in Metern
- Gebirge: Gebirgsgruppe, in der der Berg liegt. Es fehlt eine Einteilung der Ostalpen, weshalb eine einheitliche Zuordnung nicht möglich ist.
- Land: Gibt die Staatszugehörigkeit des Gipfels an
- Dominanz: Die Dominanz beschreibt den Radius des Gebietes, das der Berg überragt, angegeben in Kilometern mit Bezugspunkt.
- Schartenhöhe: Die Schartenhöhe ist die Höhendifferenz zwischen Gipfelhöhe und der höchstgelegenen Einschartung, bis zu der man mindestens absteigen muss, um einen höheren Gipfel zu erreichen. Angegeben in Metern mit Bezugspunkt.
- Erstbesteigung: Namen der Erstbesteiger mit Datum; ein leeres Feld bedeutet, dass der Erstbesteiger oder das Datum nicht mehr nachvollzogen werden können.
Über manche Angaben besteht nicht überall Einigkeit. Vor allem bei Grenzgipfeln können Höhenangaben einige Meter differieren.
Definition und Kriterien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
An der Definition beteiligten sich die Alpenvereine Club Alpin Français, Club Alpino Italiano und Schweizer Alpen-Club. Dabei wurden Gipfel als Erhebung mit Höhenunterschied zur Oberfläche, auf der sie sich befinden, nach drei Hauptkriterien untersucht: Topographie, Morphologie und Alpinismus. Für die Topographie wurde als Durchschnittswert eine Schartenhöhe von 30 Meter ermittelt, der als Grenzwert anzunehmen war. Dieser Wert gibt an, wie weit man von dem Gipfel mindestens absteigen muss, um auf einen höheren Gipfel zu gelangen. Für kleinere Erhebungen, deren Schartenhöhe als grenzwertig einzustufen oder zu gering ist, wird überprüft, inwiefern ihre Gesamtstruktur und ihr Aussehen eine Einordnung als eigenständigen Gipfel zulassen. Als Bergsteigervereinigung unterzog die Kommission die fraglichen Gipfel auch einer Prüfung nach alpinistischen Kriterien, wie die Bedeutung der Erhebung für den Alpinismus oder eine bedeutende Historie.
In die Liste aufgenommen wurden alle Gipfel, deren Schartenhöhe mehr als 30 Meter beträgt. Ebenfalls aufgenommen wurden einige Gipfel, die das topographische Kriterium nicht bestehen.
- Der Mont Blanc de Courmayeur wurde trotz kleinerer Schartenhöhe aufgenommen, weil er 600 Meter Luftlinie vom Mont Blanc entfernt ist und sowohl morphologisch und alpinistisch bedeutsam erscheint.
- Gleiches gilt für den Grand Pilier d’Angle, der sich aus der Schulter des Mont Blanc de Courmayeur erhebt.
- Von den Aiguilles du Diable und Grandes Jorasses wurden alle Gipfel über 4000 Meter aufgenommen, weil sie im Alpinismus eine große Rolle spielen und sich als Zacken morphologisch deutlich abheben.
- Vom Breithorn wurden alle fünf Gipfel aufgenommen, da ihre Schartenhöhe bereits genügt und sie auch weit genug voneinander entfernt sind, um als eigenständig zu gelten.
Nebengipfel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Neben den oben aufgeführten Gipfeln gibt es weitere 46 Erhebungen, die den Kriterien nicht entsprechen und als Nebengipfel einzustufen sind. Sie wurden von der UIAA in eine erweiterte Liste aufgenommen.
- Rochers de la Tournette (Mont Blanc, 4677 m)
- Dunantspitze (4632 m)
- Grenzgipfel (4618 m)
- La Petite Bosse (Mont Blanc, 4547 m)
- La Grande Bosse (Mont Blanc, 4513 m)
- Matterhorn-Italienergipfel (4476 m)
- Großer Gendarm (Dom, 4468 m)
- Aiguille de la Belle Etoile (Mont Blanc, 4354 m)
- Großer Gendarm (Weisshorn, 4331)
- Pointe Mieulet (Mont Maudit, 4287)
- Liskamm-Nase (4272 m)
- Pointe Bayeux (Dôme du Goûter, 4258 m)
- Pointe E (Mont Blanc du Tacul, 4247 m)
- Aiguille du Croissant (Grand Combin, 4243 m)
- Pic Tyndall (Matterhorn, 4241 m)
- Picco Muzio (Matterhorn, 4187 m)
- Entdeckungsfels (Liskamm, 4178 m)
- Balmenhorn (4167 m)
- Alphubel-Südgipfel (4166 m)
- La Corne (Dent d’Hérens, 4148 m)
- Pointe Burnaby (Bishorn, 4135 m)
- Alphubel-Nordostgipfel (4128 m)
- Alphubel-Nordgipfel (4116 m)
- Großer Gendarm (Rimpfischhorn, 4108 m)
- Pointe Süd-Ost (Aiguille Blanche de Peuterey, 4107 m)
- Pointe de'l Androsace (Mont Maudit, 4107 m)
- Pointe Nord-West (Aiguille Blanche de Peuterey, 4104 m)
- Großer Gendarm (Dent Blanche, 4097 m)
- Felikhorn (Liskamm, 4093 m)
- Großer Gendarm (Lenzspitze, 4091 m)
- Wengen-Jungfrau (4089 m)
- Süd-Ost Gendarm (Combin de la Tsessette, 4088 m)
- Pic Lory (Barre des Écrins, 4086 m)
- Gendarme Crochu (Dent d’Hérens, 4075 m)
- Pilier du Diable (Aiguilles du Diable, 4067 m)
- Terzo pilastro del Col Maudit (4064 m)
- Pointe Bravais (Dôme du Goûter, 4057 m)
- Pic Eccles (Mont Blanc, 4041 m)
- L'Epaule (Dent d’Hérens, 4040 m)
- Gendarme de Col Maudit (4032 m)
- Pointe Eveline (Aiguille du Jardin, 4026 m)
- Il Roc (Gran Paradiso, 4026 m)
- Pointe Croux (Aiguille Verte, 4023 m)
- La Spedla (Piz Bernina, 4020 m)
- L'Epaule (Zinalrothorn 4017 m)
- Piton des Italien (Dôme du Goûter, 4003 m)
Liste nach Gebirge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gebirge | Anzahl der Viertausender | Prozentualer Anteil | Maximale Höhe (m) |
---|---|---|---|
Mont-Blanc-Gruppe | 28 | 34 % | 4810 |
Monte-Rosa-Massiv | 9 | 11 % | 4634 |
Mischabelgruppe | 11 | 13 % | 4545 |
Liskamm | 2 | 2 % | 4527 |
Weisshorngruppe | 4 | 5 % | 4505 |
Walliser Alpen | 3 | 4 % | 4478 |
Grand Combin | 3 | 4 % | 4314 |
Berner Alpen | 9 | 11 % | 4274 |
Zwillinge | 2 | 2 % | 4223 |
Breithorn | 5 | 6 % | 4164 |
Pelvoux | 2 | 2 % | 4102 |
Grajische Alpen | 1 | 1 % | 4061 |
Berninagruppe | 1 | 1 % | 4049 |
Weissmiesgruppe | 2 | 2 % | 4017 |
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Viertausender der Alpen
- Die Viertausender der Schweiz
- Topographische Karte Frankreichs mit angrenzenden Gebieten
- Topographische Karte der Schweiz mit angrenzenden Gebieten
Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Die Höhe über dem Fels beträgt 4.792m, jedoch variiert die tatsächliche Höhe des Gipfels eis- und schneebedingt um 15 bis 20m. Die letzte Messung im Jahre 2013 ergab 4810,02 m Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 29. März 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Die Zugehörigkeit ist umstritten. Während Frankreich den höchsten Punkt allein seinem Staatsgebiet zurechnet, wird von Italien die Auffassung vertreten, die Grenze verliefe über den Gipfel. Vgl. Grenzverlauf auf dem Mont Blanc.
- ↑ Bezieht sich auf den Elbrus, den nächsthöheren Berg, der mit einem Abstieg auf diese Höhenlage (108 Meter über dem Meer) erreicht werden kann.
- ↑ Annahmen gehen jedoch davon aus, dass der Gipfel bereits 1854 oder früher im Jahr 1855 durch James Ramsay in Begleitung von Bergführern erreicht wurde.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Die Viertausender der Alpen – Offizielles UIAA-Verzeichnis. UIAA-Bulletin Nr. 145, März 1994 (PDF; 633 kB)
- ↑ Erik Lambert: 4000m winter alps marathon completed in 102 days. In: alpinist.com. 16. April 2007, abgerufen am 29. Juli 2021 (englisch).
- ↑ a b Peakbagger. Abgerufen am 27. Mai 2009.
- ↑ Alpengipfel & Erstbesteiger. Abgerufen am 27. Mai 2009.
- ↑ Chronik zur Mont-Blanc-Region. Abgerufen am 26. Mai 2009.
- ↑ Swisstopo
- ↑ a b c d e f g h i j k l Hartmut Bielefeldt: Viertausender der Alpen. Abgerufen am 26. Mai 2009.
- ↑ a b c d e ALPIN-Tourenbuch: Hochtour: Mont Blanc Du Tacul. Abgerufen am 27. Mai 2009.