Poissy

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Poissy
Poissy (Frankreich)
Poissy (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Île-de-France
Département (Nr.) Yvelines (78)
Arrondissement Saint-Germain-en-Laye
Kanton Poissy
Gemeindeverband Grand Paris Seine et Oise
Koordinaten 48° 56′ N, 2° 3′ OKoordinaten: 48° 56′ N, 2° 3′ O
Höhe 17–171 m
Fläche 13,28 km²
Einwohner 40.016 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 3.013 Einw./km²
Postleitzahl 78300
INSEE-Code
Website www.ville-poissy.fr

Poissy von Süden gesehen
Stiftskirche Notre-Dame

Poissy [pwasi] ist eine französische Gemeinde mit 40.016 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Yvelines in der Region Île-de-France. Sie gehört zum Arrondissement Saint-Germain-en-Laye und ist der Hauptort des Kantons Poissy.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Poissy liegt 32 Kilometer westnordwestlich des Pariser Stadtzentrums an einer der Seineschleifen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Poissy war in der Antike wahrscheinlich ein bescheidenes Fischer- oder Bauerndorf des gallischen Volks der Karnuten, das in den 50er Jahren v. Chr. von Caesar unterworfen wurde. 1928 wurden hier gallo-römische Gräber entdeckt.

Im Frühmittelalter führte der Ort zur Zeit der Merowinger den lateinischen Namen Pinciacum. Zur Zeit der Karolinger bestand hier bereits eine Burg. 862, 864 und 868 hielt Karl der Kahle in dem Ort nationale Versammlungen hoher Würdenträger ab. Im 13. Jahrhundert war Poissy eine Lieblingsresidenz Blankas von Kastilien. Deren Sohn, der spätere König Ludwig IX. der Heilige, wurde 1214 wohl hier geboren. Er ließ in Poissy eine Steinbrücke über die Seine errichten. König Philipp IV. der Schöne, ein Enkel Ludwigs IX., stiftete Anfang des 14. Jahrhunderts das Dominikanerkloster Saint-Louis de Poissy, für dessen Erbauung die alte Burg abgerissen wurde.

In der Anfangsphase des Hundertjährigen Kriegs fiel der englische König Eduard III. im Juli 1346 in die Normandie ein und überschritt auf seinem weiteren Zug am 16. August 1346 die Seine bei Poissy, das er plündern und einäschern ließ.

Vom 3. September bis 14. Oktober 1561 wurde im Refektorium des Dominikanerklosters von Poissy auf Initiative der Katharina von Medici in Anwesenheit ihres Sohns, des minderjährigen Königs Karl IX., ein Religionsgespräch katholischer und protestantischer Theologen, das sog. Kolloquium von Poissy, abgehalten, das zu einer Aussöhnung der Hugenotten und Katholiken Frankreichs führen sollte. Für die protestantische Seite nahm u. a. Théodore de Bèze teil. Diskutiert wurde etwa über die Ansichten zur Abendmahlslehre und zu den Sakramenten. Die Gespräche wurden aber erfolglos abgebrochen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Poissy

Industrie und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Automobilbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Poissy wurden schon in der Frühzeit des Automobilbaus Kraftfahrzeuge gebaut. Firmen wie Automobiles Grégoire (1903–1924), Ouzou (1900–1901) und Soncin (1899–1902) waren frühe Autohersteller in Poissy.

In der Stadt besteht heute noch ein großes Automobilwerk des PSA-Konzerns (Peugeot-Citroën). Das von der Ford Société Anonyme Française (Ford SAF) im Jahre 1940 in Betrieb genommene Werk wurde 1954 an Simca verkauft. Nach Übernahme von Simca durch Chrysler Ende der 1950er Jahre kam das Werk 1978 schließlich in den Besitz der PSA-Gruppe (heute: Stellantis).

Öffentlicher Nahverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Linien der S-Bahn-Strecken RER A und Transilien J ist der Bahnhof Poissy in das Nahverkehrssystem im Großraum Paris eingebunden. Die Züge halten im Zentrum von Paris am Bahnhof Saint-Lazare.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Partnerstadt von Poissy ist die deutsche Stadt Pirmasens in Rheinland-Pfalz.

Krankenhaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes des Yvelines. Flohic Editions, Band 2, Paris 2000, ISBN 2-84234-070-1, S. 677–697.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Poissy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Monuments historiques: Collégiale Notre-Dame
  2. Monuments historiques: Villa Savoye