1999 Deluxe

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1999 Deluxe
Studioalbum von Prince

Veröffent-
lichung(en)

29. November 2019

Aufnahme

November 1981 – Januar 1983

Label(s) NPG Records / Warner Bros. Records

Format(e)

Fünffach-CD-Album + DVD, 10-LP-Boxset + DVD, Download

Genre(s)

Contemporary R&B, Elektronische Tanzmusik, Funk, Pop, Rock, Rockabilly

Titel (Anzahl)

65 (ohne DVD)
1. CD – 11 (Remastered Album)
2. CD – 18 (Promo Mixes & B-Sides)
3. CD – 13 (Vault, Part 1)
4. CD – 11 (Vault, Part 2)
5. CD – 12 (Live in Detroit – November 30, 1982)
DVD – 12

Länge

353:13 (ohne DVD)
1. CD – 70:23 (Remastered Album)
2. CD – 78:00 (Promo Mixes & B-Sides)
3. CD – 66:49 (Vault, Part 1)
4. CD – 64:40 (Vault, Part 2)
5. CD – 73:21 (Live in Detroit – November 30, 1982)
DVD – 68:29

Besetzung Alle Songs wurden von Prince produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen. Folgende Personen ergänzten die Aufnahmen:[1][2]
  • Dez Dickerson – Backing Vocals und Gitarre in If It’ll Make U Happy
  • Morris Day – Schlagzeug in Bold Generation, International Lover (Take 1, Live in Studio)
  • Abmischung in allen Songs auf Vault, Part 1 außer in Bold Generation, If It’ll Make U Happy, zudem Abmischung auf Vault, Part 2 in Can’t Stop This Feeling I Got, No Call U, Purple Music, Teacher, Teacher, Yah, You Know – Niko Bolas
  • zweiter Toningenieur – Don Batts

Produktion

Prince
Archiv-Produzent / A&R: Michael Howe

Studio(s)

Kiowa Trail Home Studio (Chanhassen)
Sunset Sound Studio (Los Angeles)

Chronologie
Originals
(2019)
1999 Deluxe Sign o’ the Times Deluxe
(2020)
Singleauskopplung
keine

1999 Deluxe ist eine überarbeitete Neuauflage von Prince’ füntem Studioalbum 1999, die postum am 29. November 2019 bei dem Label NPG Records / Warner Bros. Records erschien. Die Neuauflage ist unter anderem in der „Super Deluxe Edition“ als Fünffach-CD-Album mit 65 Songs erhältlich, die Prince im Zeitraum von 1981 bis 1983 aufgenommen hatte; 24 dieser Songs sind zuvor unveröffentlichte Studioversionen.

Außerdem ist ein Livekonzert vom 30. November 1982 aus dem Masonic Temple in Detroit von der 1999-Tour zu hören. Die „Super Deluxe Edition“ enthält zusätzlich eine Live-DVD von einem 1999-Konzert am 29. Dezember 1982 im The Summit in Houston in Texas.

Die Musik der zuvor unveröffentlichten Songs zählt zu den Genres Contemporary R&B, Elektronische Tanzmusik, Funk, Pop, Rock und Rockabilly, die Songtexte handeln von Liebe, Spiritualität, Sex und Wollust. Als Gastmusiker wirken Lisa Coleman und Morris Day von The Time mit. Musikkritiker bewerteten 1999 Deluxe hervorragend.

Das kommerziell erfolgreiche Album 1999 erschien ursprünglich im Oktober 1982 als Doppelalbum; alle Songs wurden im Jahr 2019 digital nachbearbeitet und sind auf der Neuauflage zu hören. In den internationalen Hitparaden wurde 1999 Deluxe nicht separat gelistet; die Verkaufszahlen wurden zum Original-Album hinzugefügt, sodass dieses als „Wiedereinstieg“ geführt wurde.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Original-Album stellte Prince am 14. August 1982 im Tonstudio Sunset Sound in Los Angeles in Kalifornien fertig und wurde am 27. Oktober 1982 als Doppelalbum auf Schallplatte von dem Musiklabel Warner Bros. Records herausgebracht. 1999 gehört mit Purple Rain und Diamonds and Pearls zu Prince’ drei kommerziell erfolgreichsten Alben in seiner Karriere. Am 10. September 2019 kündigte The Prince Estate („Der Prince-Nachlass“) an, Ende November eine überarbeitete Ausgabe vom Album 1999 veröffentlichen zu wollen.[3]

Aufnahmen Vault, Part 1 (November 1981 bis April 1982)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Januar 1981 wohnte Prince in einem Haus in Chanhassen in Minnesota, in dem er ein Heimstudio mit Namen Kiowa Trail Home Studio installierte. Dort nahm er vermutlich im November 1981 die beiden Songs Feel U Up und Irresistible Bitch auf, die er direkt hintereinander einspielte. Die Versionen auf 1999 Deluxe waren zuvor unveröffentlicht, aber überarbeitete Versionen brachte Prince später heraus. Das exakte Aufnahmedatum der beiden Songs Money Don’t Grow on Trees und Vagina ist der Öffentlichkeit ebenfalls nicht bekannt, aber er spielte beide Stücke im Kiowa Trail Home Studio ein, wahrscheinlich auch im November 1981. Vagina platzierte er ursprünglich auf dem Debütalbum seines Nebenprojekts The Hookers, eine von ihm gegründete Girlgroup, die er später in Vanity 6 umbenannte. Den Song veröffentlichte Prince letztendlich aber nicht.[4] Rearrange nahm er am 8. Dezember 1981 in Los Angeles in Kalifornien im Tonstudio Sunset Sound auf, das er zuvor gemietet hatte.[5]

Während einer dreiwöchigen Pause seiner Controversy-Tour mietete Prince erneut das Sunset Sound und spielte am 11. Januar 1982 die beiden Songs Bold Generation und You’re All I Want ein; Bold Generation platzierte er ursprünglich auf dem Album What Time Is It? von The Time, strich es aber später von der Tracklist. Am 14. Januar nahm er International Lover (Take 1, Live in Studio) auf, am 15. Januar das Instrumentalstück Colleen und am 19. Januar Turn It Up. Nach Ende der Controversy-Tour arbeitete Prince wieder im Sunset Sound und spielte am 6. April 1982 das Stück If It’ll Make U Happy ein, am 26. April How Come U Don’t Call Me Anymore? (Take 2, Live in Studio) und zwei Tage später Something in the Water (Does Note Compute) (Original Version).[6]

Aufnahmen Vault, Part 2 (Mai 1982 bis Januar 1983)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mai 1982 nahm Prince drei Songs auf; Delirious (Full Length) am 9. Mai im Sunset Sound und Possessed (1982 Version) am 15. Mai im Kiowa Trail Home Studio; eine überarbeitete Version ist auf dem Album Purple Rain Deluxe (2017) zu finden, die Prince im März 1984 aufgenommen hatte.[7] Außerdem nahm er am 22. Mai 1982 Purple Music im Kiowa Trail Home Studio auf. Zu Lebzeiten veröffentlichte er das Stück zwar nicht, spielte es aber regelmäßig auf seiner letzten Tournee im Jahr 2016 mit Namen „Piano & A Microphone“, wobei er es in Welcome 2 the Freedom Galaxy umbenannte.

Vier weitere Songs spielte Prince im Sommer 1982 ein; Yah, You Know am 5. Juni im Kiowa Trail Home Studio, Moonbeam Levels am 6. Juli im Sunset Sound und No Call U am 23. Juli 1982 wieder im Kiowa Trail Home Studio.[6][8] Zudem nahm er im Sommer 1982 mit Do Yourself a Favor einen weiteren Song im Kiowa Trail Home Studio auf, der auf dem Stück If You See Me basiert. Dieses hatte er als 17-jähriger bereits am 4. Dezember 1975 in den Cookhouse Studios in Minneapolis aufgenommen. Damals arbeitete Prince als Studiomusiker für den Musiker Pepé Willie (* 22. Juli 1948) und spielte Gitarre für die von Willie gegründete Band mit Namen 94 East.[9]

Die drei Songs Can’t Stop This Feeling I Got, Don’t Let Him Fool Ya und Teacher Teacher nahm Prince alle im Herbst 1982 im Kiowa Trail Home Studio auf, wobei das jeweilige Aufnahmedatum öffentlich aber nicht bekannt ist. Das Stück Teacher, Teacher bot er der US-amerikanischen Rockband The Three O’Clock an, die es aber ablehnten.[6]

Im Januar 1983 legte Prince eine vierwöchige Pause seiner laufenden 1999-Tour ein und nahm das Medley Lady Cab Driver / I Wanna Be Your Lover / Head / Little Red Corvette (Tour Demo) auf, das er gezielt als Intro für den zweiten Abschnitt seiner Tournee ab dem 1. Februar 1983 einspielte.[10]

Gestaltung des Covers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die „Super Deluxe Edition“ besteht aus fünf CDs und einer DVD, die sich jeweils in separat aufklappbaren Papphüllen befinden. Die insgesamt sechs Papphüllen besitzen jeweils ein eigenes Cover und sind zusammen in einer CD-Box integriert.

Das Booklet besteht aus 52 Seiten und die Liner Notes sind von David Fricke – Musikjournalist des US-Magazins Rolling Stone, Andrea Swensson – Radiomoderatorin in Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota), Duff McKagan – Bassist von Guns n’ Roses sowie von Prince-Autor Duane Tudahl verfasst worden.

Außerdem sind im Booklet Prince’ handgeschriebene Liedtexte zu den meisten Songs auf 1999 Deluxe abgedruckt sowie Bilder von den analogen Bandspulen im Archiv zu sehen. Die Fotos von Prince machte der aus Minneapolis stammende Fotograf Allen Beaulieu (* 1952), der Ende der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre mit dem Musiker zusammenarbeitete.

Musik und Text[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Musik von 1999 Deluxe ist eine stilistische Kombination aus den Musikgenres Contemporary R&B, Funk, Pop, Rock und Rockabilly. Zudem setzt Prince auf dem Album Synthesizer und das Linn LM-1 als Drumcomputer ein, womit er in Musikgenres wie Electro Funk und Elektronische Tanzmusik vordringt. Außerdem sind auf dem Album Balladen zu hören. Neben seinem charakteristischen Falsettgesang benutzt Prince auf dem Album auch tiefere Stimmlagen. In den Liedtexten widmet sich Prince den Themen Liebe, Spiritualität, Sex und Wollust. Als Gastsängerin ist unter anderem Lisa Coleman zu hören.

Vault, Part 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden Songs Feel U Up und Irresistible Bitch nahm Prince direkt hintereinander auf und verschmelzen ineinander, eine Pause zwischen beiden Songs ist nicht vorhanden. Der Beat und der Rhythmus beider Stücke ähnelt, wobei Feel U Up nicht so funky wie die zuvor veröffentlichte Version wirkt. Irresistible Bitch erinnert zuweilen an das Genre Elektronische Popmusik und den Liedtext singt Prince in einer heiser wirkenden Stimmlage. Die Liedtexte beider Songs weichen dezent von den zuvor veröffentlichten Versionen ab.[6][11] Money Don’t Grow on Trees ist aus dem Bereich Pop und R&B. Im Liedtext wird Prince von seiner Mutter dazu animiert, hart zu arbeiten, weil „Geld nicht auf Bäumen wächst“. Deswegen soll er von „9 bis 17 Uhr“ arbeiten, es sei denn, er könne „wie Fred Astaire tanzen“, was aber nicht der Fall ist.

Vagina ist aus dem Bereich Rock, Prince’ Gitarrenspiel dominiert, das von Handclaps begleitet wird. Der Liedtext beschäftigt sich mit einer Protagonistin, die „Vagina“ heißt und „Halbjunge, Halbmädchen – das Beste aus beiden Welten“ ist. Über den von Prince im Falsett gesungenen Song sagte Toningenieur David Z. Rivkin (* 1953), dessen jüngerer Bruder Bobby Schlagzeuger in Prince’ Band war, folgendes: „Es war nicht einmal suggestiv, es war ein obszönes Lied“. Ursprünglich gab Prince Denise Katrina Matthews den Künstlernamen „Vagina“, als er sie als Sängerin für Vanity 6 engagierte. Doch Matthews lehnte diesen Namen ab und wählte stattdessen Vanity (dt. Eitelkeit) als Pseudonym aus.[12]

Den R&B- und Rocksong Rearrange verglich Toningenieurin Susan Rogers mit dem Stück Purple Music; es sei kein „herausragender“ Song und ähnele Purple Music, nur „viel kürzer“. Im Liedtext des gitarrenlastigen Songs vertritt Prince die Meinung, man sollte im Leben offen für Veränderungen sein, „wenn du etwas erreichen willst“. 1988 kreierte Prince einen Remix, der aber nicht veröffentlicht wurde.[13]

Bold Generation ist dem Genre Funk zuzuordnen. Ende 1989 überarbeitete Prince den Song und nannte ihn New Power Generation, den er auf seinem Album Graffiti Bridge (1990) veröffentlichte. Morris Day von The Time spielte bei dem Stück Schlagzeug ein. Das gitarrenlastige Instrumentalstück Colleen benannte Prince nach dem zweiten Vornamen seiner damaligen Toningenieurin Peggy McCreary. Die Wahl des Titelnamens war eine spontane Entscheidung von ihm. Erst als McCreary den ursprünglich namenlosen Song für das Archiv dokumentieren wollte, fragte sie Prince, wie das Stück heiße. Daraufhin wollte er ihren zweiten Vornamen wissen und sagte: „Nenn’ es ‘Colleen’“. Gemäß McCreary sei der Song nie fertig geworden und besaß niemals einen Liedtext.[14]

Wie bei Bold Generation spielte Morris Day auch bei der R&B-Ballade International Lover (Take 1, Live in Studio) Schlagzeug ein, das im Song prominent im Vordergrund steht. Im Gegensatz zu der Version von 1982 singt Prince die Ballade nicht im Falsett und zuweilen entsteht der Eindruck, bei der Aufnahme handle es sich um ein Rehearsal. Turn It Up ist eine schnelle von Rockabilly beeinflusste Nummer, bestehend aus einem einfachen Beat, erzeugt von Drumcomputer und Synthesizer-Bass. Außerdem fügte Prince high-pitched Synthesizerspiel hinzu. Er singt vorwiegend im Falsett und im sexuell anzüglichen Liedtext vergleicht Prince seinen Körper mit einem Radio; er fleht seine Geliebte „zu kommen“ an und mit seinen „Bedienungselemente“ zu spielen: „Dreh es auf, dreh es auf, Baby, arbeite mit mir wie ein Radio“, lautet der Refrain. Turn It Up erinnert zuweilen an Delirious, weswegen Prince sich dazu entschlossen haben könnte, zu Lebzeiten den Song nicht veröffentlicht zu haben.[13]

You’re All I Want ist ein schneller auf Blues und im Rockabilly-Stil basierender Rocksong. Prince’ Gitarrenspiel steht im Vordergrund und das Stück ähnelt Horny Toad (1983), der B-Seite von der Single Delirious. Prince singt ausschließlich im Falsett und trägt ein immer wiederkehrendes Motiv vor, das als Lead-Synthesizer-Linie für Horny Toad dient. Zudem erinnert das Gitarren-Arrangement und das Schlagzeugspiel von You’re All I Want an den Song Jack U Off (1982), den Prince auf seinem Album Controversy veröffentlichte. You’re All I Want nahm Prince am 11. Januar 1982 auf, dem Geburtstag seiner ihm damals assistierenden Toningenieurin Peggy McCreary. Sie war nicht begeistert, dass er ausgerechnet an ihrem Geburtstag Songs aufnehmen wollte. Nach zwölf Stunden Arbeit erstellte sie für Prince eine Kompaktkassette mit dem Song. Er stand in der Tür, warf ihr die Kassette zu und sagte „Happy Birthday“. Im Nachhinein meinte McCreeary: „Ich habe einen unveröffentlichten Prince-Song. Für ihn war das eines der größten Geschenke, die er mir je geben konnte. Damals wollte ich meinen Geburtstag frei haben“. Prince habe niemals gefragt, ob sie den Song mochte. „So war er eben“, sagte sie. Später überarbeitete Prince den Song und benannte ihn 1991 in U’re All I Want und 2000 in U’re All Eye Want um.[12][15]

Something in the Water (Does Note Compute) (Original Version) enthält im Gegensatz zu der zuvor veröffentlichten Version Klavierspiel von Prince und einen prominenten E-Bass, sowie andere Stimmlagen. Durch sein Klavierspiel ist der Song mehr in Richtung Soul einzusortieren und besitzt zusätzliche Instrumentalmusik.[11] If It’ll Make U Happy ist aus dem Bereich Popmusik und besitzt Einflüsse aus dem Genre Reggae. Drei Akkorde wiederholen sich durchweg und ein Synthesizer-Bass spielt drei Noten von Anfang bis Ende. Im Liedtext bedauert Prince, seine Freundin verlassen zu haben. Doch wenn sie zu ihm zurückkehren würde, ist er bereit, sein Leben zu ändern und beruhigt sie mit „Ich liebe dich wirklich, Baby, egal was deine Freunde sagen“.[16]

Der ebenfalls in einer anderen Version zuvor veröffentlichte Song How Come U Don’t Call Me Anymore? (Take 2, Live in Studio) ist eine Ballade, die Prince ausschließlich auf dem Klavier spielt. Der Song nimmt um eine wiederholte Folge von vier Akkorden Gestalt an, wobei ein kurzer Refrain hinzugefügt wird. Prince’ mehrspurige Gesangsharmonie im Refrain erzeugt eine Gospel-ähnliche Stimmung. Im Liedtext schildert er eine für ihn typische Situation; er ist noch immer in eine Frau verliebt, die ihn aber verlassen hat. Einen Grund zur Trennung gab es aus seiner Sicht nicht, was die missliche Lage für ihn umso ungerechter und seine Treue ergreifender macht. Gegen Ende des Songs fällt Prince auf die Knie und fleht, die Frau soll zu ihm zurückkehren, was er mit klagenden Kommentaren wie „warum um alles in der Welt kannst du nicht einfach den Telefonhörer abnehmen?“ und es kostet lediglich einen „lausiger Cent“ untermauert.[17]

Vault, Part 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vergleich zu Possessed (1983 Version), 2017 auf Purple Rain Deluxe veröffentlicht, wirkt die Version Possessed (1982 Version) melodischer. Der Song ist ebenfalls aus den Genres Elektronische Tanzmusik und Electro Funk und besitzt ein Synthesizer-Leitmotiv, das immer wiederkehrt. Der Liedtext ist identisch und handelt, für Prince in den 1980er Jahren typisch, von einem Mädchen; er ist von ihr besessen („possessed“) und kann ihr nicht widerstehen.[18] Die zwei Minuten längere Version von Delirious (Full Length) ist im Wesentlichen identisch mit der im Jahr 1982 veröffentlichten Albumversion; Einflüsse von Rockabilly sind zu hören.

Purple Music ist eine monotone Up-tempo-Nummer, basierend auf einem Linn LM-1-Drumcomputer sowie auf einem Synthesizer-Bass. Eine abgehackt gespielte Rhythmusgitarre verleiht der von Synthesizern dominierten Textur Würze. Den Begriff „Purple Music“ benutzt Prince als Metapher für seine eigene Musik und der Liedtext besitzt eine Anti-Drogen-Message; er vergleicht seine Musik mit der Wirkung von Drogen und singt im Refrain: „Don’t need no reefer, don’t need cocaine. Purple Music does the same to my brain, and I’m high, so high“ („Ich brauche keinen Joint, kein Kokain. Purple Music macht dasselbe mit meinem Gehirn, und ich bin high, so high“). Prince’ Stimme ist elektronisch manipuliert, um den Eindruck zu erwecken, er sei von seiner Musik tatsächlich high geworden.[13]

Das Stück Yah, You Know bezeichnete Saxofonist Eric Leeds als „einen niedlichen, aber kitschigen mid-tempo-Song“ und Toningenieurin Susan Rogers (* 1956) beschrieb es als „schneller, funky Jam“. Außerdem meinte sie, die Ausdrucksweise „Yah, You Know“ würden Leute immer dann sagen, „wenn sie darüber nachdachten, wie toll sie waren“.[19] Moonbeam Levels ist ein melodischer mid-tempo-Song aus dem Genre Rockmusik. Für Prince typisch schildert er den zuweilen spirituell angehauchten Liedtext aus der Sichtweise eines männlichen Protagonisten; dieser hat seine Freundin in einem „Regensturm“ verloren, was für ihn schmerzhaft und traurig war. Von daher wünscht er sich, ihm sollten „Mondstrahl Ebenen“ geschickt werden, damit er „einen besseren Platz zum Sterben“ finden kann. Inmitten des Liedtext lässt Prince dem Protagonisten aber eine Wendung zukommen; er möchte „all die guten Dinge wiederholen, die er schon einmal getan hat“ und „für die perfekte Liebe kämpfen“. Am Ende des Songs beschließt der Protagonist, nicht sterben zu wollen. 1992 komponierte Prince den Song 3 Chains o’ Gold, der zum Teil auf Strophen von Moonbeam Levels basiert.[20] 3 Chains o’ Gold ist auf seinem Album Love Symbol zu finden.

Der aus dem Genre Rockabilly stammende Song No Call U erinnert zuweilen an Turn It Up; Synthesizer-Bass und Drumcomputer dominieren den Song. Im Liedtext wartet Prince auf den Telefonanruf eines Mädchens, damit sie ihm bestätigt, er ist für sie der Einzige Mann im Leben. Unter anderem singt er: „Mein Körper will dich anrufen, aber mein Ego sagt, ich muss widerstehen“. Die Textzeile „call your ass up on the phone“ ist auch im Song Irresistible Bitch vorhanden. Prince nahm auch eine Version mit dem Gesang von Jill Jones auf, die aber nicht veröffentlicht wurde.[13]

Die um knapp zwei Minuten kürzere Version von Can’t Stop This Feeling I Got unterscheidet sich von der auf Graffiti Bridge (1990); Schlagzeugspiel und Synthesizer stehen im Vordergrund und der Liedtext weicht zuweilen von der Graffiti-Bridge-Version ab. Der Song Do Yourself a Favor stammt aus dem Bereich Popmusik. Im Liedtext trifft Prince in einem Lokal zufällig seine Ex-Freundin und möchte ihr mit seinem Geld imponieren. Als beide miteinander liiert waren, hatte er kein Geld, aber „das ist jetzt alles anders“. Außerdem enthält der Liedtext eine von Prince humorvoll gesprochene Passage, in der er einen alten Mann mimt; seine Stimme als alter Mann wird als „Jamie-Starr-Stimme“ bezeichnet – Jamie Starr war Anfang der 1980er Jahre ein Pseudonym von Prince, was er damals aber absichtlich dementierte.[11]

Der aus dem Genre Funk stammende Song Don’t Let Him Fool Ya basiert auf einem Arrangement fokussiert auf E-Bass und Schlagzeug, verziert mit Keyboards und Rhythmusgitarre. Prince singt in dem für ihn typischen Falsettgesang. Im Liedtext wird eine Frau vor einem Mann gewarnt, der nach ihr giert.[16] Das Stück Teacher, Teacher stammt aus dem Genre Popmusik und besitzt eine markante Melodie. Den zuweilen anzüglichen Liedtext singt Prince aus der Perspektive einer Frau und schildert, wie ein Lehrer ein Schulmädchen begehrt. Der Lehrer bietet ihr bessere Noten als Gegenleistung für Sex an, aber sie interessiert sich nicht mehr dafür und sagt ihm: „Warum sollte ich mich an jemanden gewöhnen, der nicht da ist?“ 1985 überarbeite Prince den Song und komponierte eine Version mit Wendy Melvoin und Lisa Coleman, die Gesang und einen Sitar-ähnlichen Klang beisteuerten, sodass eine psychedelische-Version entstanden ist, die aber nicht veröffentlicht wurde.[13]

Das Medley Lady Cab Driver / I Wanna Be Your Lover / Head / Little Red Corvette (Tour Demo) komponierte Prince gezielt als Intro für seine 1999-Tour, das er aber nur einmal am 1. Februar 1983 in Lakeland im Lakeland Civic Center präsentierte. Im Gegensatz zu den anderen Konzerten der 1999-Tour fielen die Kritiken zu diesem Konzert überwiegend negativ aus, weswegen Prince sich dazu entschlossen haben könnte, das Medley nicht mehr auf den folgenden 49 Konzerten zu spielen.[10] Das Medley besteht aus einem Zusammenschnitt der jeweiligen Songs, wobei I Wanna Be Your Lover auf dem Album Prince (1979) zu finden ist und Head auf Dirty Mind (1980).

Titelliste und Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Remastered Album / Promo Mixes & B-Sides

# Titel Disc Dauer Original-Tonträger
CD-1/1 1999 Remastered Album 6:13 1982: 1999
CD-1/2 Little Red Corvette Remastered Album 5:03 1982: 1999
CD-1/3 Delirious Remastered Album 3:59 1982: 1999
CD-1/4 Let’s Pretend We’re Married Remastered Album 7:19 1982: 1999
CD-1/5 D.M.S.R. Remastered Album 8:17 1982: 1999
CD-1/6 Automatic Remastered Album 9:26 1982: 1999
CD-1/7 Something in the Water (Does Not Compute) Remastered Album 4:01 1982: 1999
CD-1/8 Free Remastered Album 5:07 1982: 1999
CD-1/9 Lady Cab Driver Remastered Album 8:17 1982: 1999
CD-1/10 All the Critics Love U in New York Remastered Album 5:57 1982: 1999
CD-1/11 International Lover Remastered Album 6:37 1982: 1999
CD-2/1 1999 (7" Stereo Edit) Promo Mixes & B-Sides 3:36 1982: Vinyl-Single
CD-2/2 1999 (7" Mono Promo-Only Edit) Promo Mixes & B-Sides 3:35 1982: B-Seite von 1999 (7" Stereo Edit) (Promo-Single)
CD-2/3 Free (Promo-Only Edit) Promo Mixes & B-Sides 4:35 1982: B-Seite von 1999 (Promo-Maxisingle)
CD-2/4 How Come U Don’t Call Me Anymore? Promo Mixes & B-Sides 3:54 1982: B-Seite von 1999
CD-2/5 Little Red Corvette (7" Edit) Promo Mixes & B-Sides 3:08 1983: Vinyl-Single
CD-2/6 All the Critics Love U in New York (7" Edit) Promo Mixes & B-Sides 3:15 1983: B-Seite von Little Red Corvette (US-Single)
CD-2/7 Lady Cab Driver (7" Edit) Promo Mixes & B-Sides 5:05 1983: B-Seite von Little Red Corvette (UK-Single)
CD-2/8 Little Red Corvette (Dance Remix Promo-Only Edit) Promo Mixes & B-Sides 4:33 1983: B-Seite von Little Red Corvette (Edit) (Promo-Single)
CD-2/9 Little Red Corvette (Special Dance Mix) Promo Mixes & B-Sides 8:30 1983: Vinyl-Maxisingle
CD-2/10 Delirious (7" Edit) Promo Mixes & B-Sides 2:38 1983: Vinyl-Single
CD-2/11 Horny Toad Promo Mixes & B-Sides 2:13 1983: B-Seite von Delirious
CD-2/12 Automatic (7" Edit) Promo Mixes & B-Sides 3:39 1983: Vinyl-Single
CD-2/13 Automatic (Video Version) Promo Mixes & B-Sides 8:20 1983: Musikvideo von Automatic
CD-2/14 Let’s Pretend We’re Married (7" Edit) Promo Mixes & B-Sides 3:44 1983: Vinyl-Single
CD-2/15 Let’s Pretend We’re Married (7" Mono Promo-Only Edit) Promo Mixes & B-Sides 3:43 1983: B-Seite von Let’s Pretend We’re Married (7" Edit) (Promo-Single)
CD-2/16 Irresistible Bitch Promo Mixes & B-Sides 4:13 1983: B-Seite von Let’s Pretend We’re Married
CD-2/17 Let’s Pretend We’re Married (Video Version) Promo Mixes & B-Sides 4:02 1983: Musikvideo von Let’s Pretend We’re Married
CD-2/18 D.M.S.R. (Edit) Promo Mixes & B-Sides 5:05 1984: Soundtrack von Lockere Geschäfte
Spieldauer: 148:23 min.
Autor aller Songs ist Prince

Am 29. November 2019 erschien 1999 Deluxe und damit 37 Jahre nach dem Original-Album am 27. Oktober 1982.[21] Die Neuauflage ist in verschiedenen Ausgaben erhältlich; beispielsweise als „Super Deluxe Edition“ (5 CDs + DVD oder 10 LPs + DVD), als „Deluxe Edition“ (Doppel-CD oder 4 LPs) und als „Remastered Edition“ (CD oder Doppel-LP).

Die 10 LPs sind nicht, wie bei The Prince Estate sonst üblich, in lilafarbenem Vinyl erhältlich; lediglich das „Remastered Album“ der Doppel-LP kann separat in lilafarbenem Vinyl bestellt werden. Ferner enthält das Boxset einen Flyer mit einem Code, um 1999 Deluxe kostenlos herunterladen zu können.

Das „Remastered Album“ enthält die elf Songs des Original-Albums, die im Jahr 2019 digital nachbearbeitet wurden. Die CD „Promo Mixes & B-Sides“ enthält 18 Tracks, die sich aus Promo-Tonträger und B-Seiten zusammensetzen. Acht Songs wurden zuvor bereits auf CD veröffentlicht; 1984 wurde D.M.S.R. (Edit) auf dem Soundtrack der US-Filmkomödie Risky Business (Lockere Geschäfte) platziert, die 6 Songs 1999 (7" Stereo Edit), How Come U Don’t Call Me Anymore?, Little Red Corvette (7" Edit), Delirious (7" Edit), Horny Toad und Irresistible Bitch sind beispielsweise auf der Greatest-Hits-Kompilation The Hits/The B-Sides (1993) zu finden und die Maxi-Single von Little Red Corvette (Special Dance Mix) wurde 2006 auf Ultimate veröffentlicht.

Vault, Part 1 / Vault, Part 2

# Titel Dauer Disc
CD-3/1 Feel U Up 6:41 Vault, Part 1
CD-3/2 Irresistible Bitch 4:39 Vault, Part 1
CD-3/3 Money Don’t Grow on Trees 4:19 Vault, Part 1
CD-3/4 Vagina 3:28 Vault, Part 1
CD-3/5 Rearrange 6:11 Vault, Part 1
CD-3/6 Bold Generation 5:53 Vault, Part 1
CD-3/7 Colleen (Instrumental) 5:29 Vault, Part 1
CD-3/8 International Lover (Take 1, Live in Studio) 7:19 Vault, Part 1
CD-3/9 Turn It Up 5:23 Vault, Part 1
CD-3/10 You’re All I Want 3:00 Vault, Part 1
CD-3/11 Something in the Water (Does Note Compute) (Original Version) 3:59 Vault, Part 1
CD-3/12 If It’ll Make U Happy 4:11 Vault, Part 1
CD-3/13 How Come U Don’t Call Me Anymore? (Take 2, Live in Studio) 6:11 Vault, Part 1
CD-4/1 Possessed (1982 Version) 8:47 Vault, Part 2
CD-4/2 Delirious (Full Length) 5:59 Vault, Part 2
CD-4/3 Purple Music 10:58 Vault, Part 2
CD-4/4 Yah, You Know 3:10 Vault, Part 2
CD-4/5 Moonbeam Levels 4:22 Vault, Part 2
CD-4/6 No Call U 4:29 Vault, Part 2
CD-4/7 Can’t Stop This Feeling I Got 2:40 Vault, Part 2
CD-4/8 Do Yourself a Favor 9:00 Vault, Part 2
CD-4/9 Don’t Let Him Fool Ya 4:34 Vault, Part 2
CD-4/10 Teacher, Teacher 3:36 Vault, Part 2
CD-4/11 Lady Cab Driver / I Wanna Be Your Lover / Head / Little Red Corvette (Tour Demo) 6:59 Vault, Part 2
Spieldauer: 131:29 min.
Autor aller Songs ist Prince

Neun der 24 Songs waren zuvor in anderen Versionen erschienen; die drei Tracks Delirious, International Lover und Something in the Water (Does Note Compute) platzierte Prince auf dem 1999-Album, das Stück How Come U Don’t Call Me Anymore? dient als B-Seite von der im September 1982 veröffentlichten Single 1999, zudem ist es auf dem im März 1996 herausgebrachten Soundtrack von Girl 6 zu finden. Irresistible Bitch ist die B-Seite von der im November 1983 ausgekoppelten Single Let’s Pretend We’re Married und Possessed konnte erstmals auf der VHS Prince and the Revolution: Live im Juli 1985 gehört werden. Außerdem wurde postum eine Studioversion auf Purple Rain Deluxe (2017) platziert. Feel U Up dient als B-Seite von der im August 1989 veröffentlichten Single Partyman aus dem Album Batman. Eine überarbeitete Version von Can’t Stop This Feeling I Got veröffentlichte Prince im August 1990 auf seinem Album Graffiti Bridge. Das Stück Moonbeam Levels wurde bereits auf der Greatest-Hits-Kompilation 4Ever im Jahr 2016 postum herausgebracht.

Live in Detroit – November 30, 1982[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Masonic Temple in Detroit, 2007
# Titel Dauer Original-Tonträger
1 Controversy 5:41 1981: Controversy
2 Let’s Work 5:26 1981: Controversy
3 Little Red Corvette 4:17 1982: 1999
4 Do Me, Baby 7:18 1981: Controversy
5 Head 4:12 1980: Dirty Mind
6 Uptown 2:54 1980: Dirty Mind
7 Interlude 2:15 2019: 1999 Deluxe
8 How Come U Don’t Call Me Anymore? 7:03 1982: B-Seite von 1999
9 Automatic 7:02 1982: 1999
10 International Lover 8:40 1982: 1999
11 1999 10:24 1982: 1999
12 D.M.S.R. 8:02 1982: 1999
Spieldauer: 64:40 min.
Autor aller Songs ist Prince

Die 1999-Tour begann am 11. November 1982 im Soldiers and Sailors Memorial Auditorium in Chattanooga in Tennessee und endete am 10. April 1983 im UIC-Pavilion in Chicago in Illinois.[22] Die Tournee fand ausschließlich in den USA statt, umfasste 88 Konzerte und spielte zehn Millionen US-Dollar (damals ungefähr 25 Millionen DM) ein.[23]

Das Konzert Live in Detroit – November 30, 1982 gab Prince am 30. November 1982 im Masonic Temple in Detroit in Michigan und war mit 4.322 Zuschauern ausverkauft. Es war das 15. der 88 Konzerte. Track 7 Interlude ist ein Interlude, also ein musikalisches Zwischenspiel, das Lisa Coleman auf dem Keyboard spielt.

DVD: Live in Houston – December 29, 1982[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

# Titel Dauer Original-Tonträger
1 Controversy 4:54 1981: Controversy
2 Let’s Work 5:27 1981: Controversy
3 Do Me, Baby 6:35 1981: Controversy
4 D.M.S.R. 4:26 1982: 1999
5 Keyboard Interlude 3:39 2019: 1999 Deluxe
6 Piano Improvisation 1:38 2019: 1999 Deluxe
7 How Come U Don’t Call Me Anymore? 8:14 1982: B-Seite von 1999
8 Lady Cab Driver 3:02 1982: 1999
9 Automatic 5:44 1982: 1999
10 International Lover 9:50 1982: 1999
11 1999 8:08 1982: 1999
12 Head 6:02 1980: Dirty Mind
Spieldauer: 73:21 min.
Autor aller Songs ist Prince

Zusätzlich zu den fünf CDs enthält die „Super Deluxe Edition“ die DVD Live in Houston – December 29, 1982. Dieses Konzert gab Prince am 29. Dezember 1982 im The Summit in Houston in Texas, das er ebenfalls im Rahmen seiner 1999-Tour absolvierte. Es war das 34. der 88 Konzerte und war mit 11.000 Zuschauern ausverkauft.

The Summit, seit 2004 als Lakewood Church Central Campus bekannt

Track 5 Keyboard Interlude ist das von Lisa Coleman auf dem Keyboard gespielte Stück, das auf Live in Detroit – November 30, 1982 nur mit Interlude betitelt ist. Track 6 Piano Improvastion dient als Intro für den nachfolgenden Song How Come U Don’t Call Me Anymore? und wird von Prince auf dem Klavier gespielt. Die Setlist der Live-DVD ist repräsentativ für die 1999-Tour.

Prince’ Begleitband bestand während der 1999-Tour aus folgenden sechs Mitgliedern:[24]

  • Bobby Z. (* 9. Januar 1956 als Robert B. Rivkin) – Backing Vocals, Schlagzeug
  • Brown Mark (* 8. März 1962 als Mark Brown) – Backing Vocals, E-Bass
  • Dez Dickerson (* 7. August 1955 als Desmond D’andrea Dickerson) – Backing Vocals, Gitarre
  • Dr. Fink (* 8. Februar 1958 als Matthew Robert Fink) – Backing Vocals, Keyboard
  • Jill Jones (* 11. Juli 1962) – Backing Vocals im Song 1999
  • Lisa Coleman (* 17. August 1960) – Backing Vocals, Keyboard

Nach Ende der 1999-Tour verließ Dez Dickerson die Band, der von Prince durch Wendy Melvoin ersetzt wurde. Die vier Musiker Bobby Z., Brown Mark, Dr. Fink und Lisa Coleman waren damals wie heute Mitglieder von The Revolution. Jill Jones arbeitete im Laufe der Jahre bis 1989 immer wieder mit Prince zusammen, nahm aber an keinen weiteren Tourneen des Musikers teil.

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren 1982 und 1983 wurden folgende fünf Singles veröffentlicht; 1999, Automatic, Delirious, Let’s Pretend We’re Married und Little Red Corvette. 2019 wurden von 1999 Deluxe keine Singles produziert, aber zwei Songs konnten bereits vor der Albumveröffentlichung bei verschiedenen Musikstreaming-Anbietern heruntergeladen werden: am 11. Oktober 2019 International Lover (Take 1, Live in Studio) und am 8. November 2019 Don’t Let Him Fool Ya.

Musikvideos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis auf Delirious existieren zu den Singleauskopplungen Musikvideos, im Jahr 2019 wurde nur zu Don’t Let Him Fool Ya ein Video produziert. Dieses zeigt lediglich das Albumcover als Standbild, aber mit dem Original-Aufkleber vom Masterband als Don’t Let Him Fool You, datiert vom 28. Juni 1985. Ob Prince an diesem Tag weitere Arbeiten an dem Stück getätigt hatte, ist in der Öffentlichkeit nicht bekannt.

Coverversionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von allen Stücken des Original-Albums aus dem Jahr 1982, inklusive der B-Seiten How Come U Don’t Call Me Anymore? und Irresistible Bitch, wurde mindestens eine Coverversion produziert, die Musiker auf einem ihrer jeweiligen Studioalben veröffentlichten. Von den zuvor unveröffentlichten Songs auf 1999 Deluxe sind keine Coverversionen bekannt.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Presse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Professionelle Bewertungen
Durchschnittsbewertung
Quelle Bewertung
Metacritic[25] 100 %
Weitere Bewertungen
Quelle Bewertung
American Songwriter[26] SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
Pitchfork Media[27] SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
Record Collector[28] SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
Rolling Stone (DE)[29] SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
Rolling Stone (USA)[30] SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol

Die Neuauflage wurde von Musikkritikern ähnlich hoch gelobt wie das Originalalbum im Jahr 1982 und Prince’ Live-Qualitäten wurden als hervorragend bezeichnet. Die Website Metacritic errechnete die höchstmögliche Durchschnittsbewertung von 100 %, basierend auf acht Rezensionen englischsprachiger Medien.[25]

Paul A. Thompson von Pitchfork Media verteilte mit zehn Punkten die Höchstanzahl. Auf der CD Promo Mixes & B-Sides sei eine Vielzahl der Songs „wirklich essentiell“, wie beispielsweise das „kurze, lebhafte“ Stück Horny Toad und die Klavierballade How Come U Don’t Call Me Anymore?. Die zuvor unveröffentlichten Tracks wie „das schimmernde“ Money Don’t Grow on Trees oder Rearrange, den Prince gesanglich munter vortrage und dazu „zackig“ E-Gitarre spiele, hob Thompson besonders lobend hervor. Die CD Live in Detroit – November 30, 1982 „strotzt vor der Energie, die Prince routinemäßig auf die Bühne brachte.“ Als Fazit schrieb Thompson, das Fünffach-Album liefere das ab, was Boxsets „so gut wie nie tun: den Nervenkitzel der Entdeckung, das Gefühl, dass ein wirklich großartiger Song endlich frei ist“.[27]

Hal Horowitz von dem auf Songwriter spezialisierten US-Magazin American Songwriter gab mit fünf Punkten ebenfalls die Höchstanzahl. Das „ausgedehnte“ Fünffach-Album sammle „wahrscheinlich das gesamte Material“ aus den Jahren 1981 bis 1982 und zeige nicht nur, wie produktiv Prince gewesen sei, sondern auch seine „konsequente Kreativität“. Die zweite CD Promo Mixes & B-Sides enthalte seltene B-Seiten, wie das „hyper-dynamische“ Horny Toad und den Song How Come U Don’t Call Me Anymore?, der einer von seinen „emotionalsten Vocals“ besitze. Gemäß Horowitz könnten die beiden CDs Vault, Part 1 und Vault, Part 2 die „aufschlussreichsten und interessantesten“ sein; bei den drei Tracks Feel U Up, You’re All that I Want und Vagina sei Prince „eindeutig in einer verspielten, sexy Stimmung“ gewesen. Die beiden Livekonzerte fingen seine Energie und Intensität ein. Es überrasche aber nicht, dass auf der Neuauflage „viele Wiederholungen“ existierten; beispielsweise könne man den Song 1999 in fünf unterschiedlichen Versionen hören. Meist würden Songs „etwa dreimal dupliziert“, doch „im Sinne der Vollständigkeit ist es ermutigend zu wissen, dass dies letztendlich alles unter einem Titel zusammengefasst“ wurde. Abschließend meinte Horowitz, alle Tracks auf 1999 Deluxe, egal ob als Studio- oder Liveaufnahme, „bewahren die Kraft und magnetische, manische Dynamik, die vor fast vier Jahrzehnten die Aufmerksamkeit auf sich zog und die nie besser klang“.[26]

Jason Draper von dem britischen Musikmagazin Record Collector gab ebenfalls die Höchstanzahl von fünf Sternen. Die Neuauflage beschrieb er als „druckvollen Remaster, das schon lange überfällig war“ und das Konzert auf der Live-CD sei „zum Glück jetzt erhältlich“. Den Song Vagina bezeichnete er als „einer der bemerkenswertesten Studio-Outtakes“, zudem hob Draper die Versionen von How Come U Don’t Call Me Anymore? (Take 2, Live in Studio) und International Lover (Take 1, Live in Studio) besonders lobend hervor. Letztendlich gebe es bei den zuvor unveröffentlichten Tracks „nichts zu beanstanden“.[28]

Sassan Niasseri von der deutschen Ausgabe des Musikmagazins Rolling Stone gab mit viereinhalb von fünf Sternen fast die Höchstanzahl. Auf der Neuauflage seien viele von den zuvor unveröffentlichten Songs „derart gut“, dass Prince sie später als Album-Tracks oder für Nebenprojekte noch „verwenden oder zumindest einplanen konnte“, wie beispielsweise Bold Generation, Can’t Stop This Feeling I Got und Feel U Up. Die CD Promo Mixes & B-Sides bezeichnete Niasseri aber als „Platzverschwendung!“ und vertrat die Meinung, man hätte Tracks wie Extraloveable, Lust U Always oder die Klavier-Demo-Version von Raspberry Beret, die Prince alle im Jahr 1982 aufgenommen hatte, platzieren sollen. Dagegen seien die Liveaufnahmen „von unschätzbarem Wert“, was die DVD Live in Houston – December 29, 1982 dokumentiere.[29]

Kory Grow von dem US-Musikmagazin Rolling Stone gab ebenfalls viereinhalb von fünf Sternen. Zwar sei Purple Rain (1984) Prince’ meistverkauftes und „wohl bestes Album, aber 1999 war sein wichtigstes“. Die Neuauflage kombiniere das Originalalbum mit zwei zusätzlichen CDs sowie mit „elektrisierenden Liveaufnahmen aus dieser Zeit“ – es sei „wie ein alternatives Universum für das Album“. Die Keyboard-Linie in Feel U Up klinge wie eine Erweiterung des „Synthie-Meisterwerks“ D.M.S.R. und die Versionen von International Lover (Take 1, Live in Studio) und How Come U Don’t Call Me Anymore? (Take 2, Live in Studio) beschrieb Grow als „atemberaubend“, genau wie Prince’ Gitarrensolo in Rearrange. Das Stück Can’t Stop This Feeling I Got sei ein Rocksong mit Farfisa-Orgel-Akzent, und in If It’ll Make U Happy experimentiere er sogar mit dem Genre Reggae. Den Titelnamen „Vagina“ bezeichnete Grow zwar als „bedauerlich“, den Song an sich aber als „Gitarren-Rocker“, der jedoch „perfekt“ in die Dirty Mind (1980) oder Controversy (1981) Ära gepasst hätte. 1999 Deluxe enthalte aber auch Tracks wie Possessed (1982 Version), von denen Prince-Fans „schon lange gelesen, aber nie gehört haben“, und in Purple Music singe Prince „als einer der ersten Male“ über seine Lieblingsfarbe Lila. Zwar sei keiner der Bonussongs besser als die auf dem Originalalbum platzierten Songs, aber sie repräsentierten seine damalige „Neugier“, neue und andere Ideen auszuprobieren, „musikalische Themen, die er in den folgenden Jahrzehnten noch erforschen würde“, schrieb Grow. Die Neuauflage stelle „nicht nur das Genie von Prince“ dar, „sondern auch die Breite seiner damaligen Brillanz“.[30]

Charts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Original-Album von 1982 bis 2018

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[31] (— Wo.)
 Österreich (Ö3)[32] (— Wo.)
 Schweiz (IFPI)[33]51 (3 Wo.)3
 Vereinigtes Königreich (OCC)[34]28 (25 Wo.)25
 Vereinigte Staaten (Billboard)[35]7 (162 Wo.)162

Wiedereinstieg durch 1999 Deluxe im Jahr 2019

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[31]37 (1 Wo.)1
 Österreich (Ö3)[32]72 (1 Wo.)1
 Schweiz (IFPI)[33]26 (1 Wo.)1
 Vereinigtes Königreich (OCC)[34]46 (1 Wo.)1
 Vereinigte Staaten (Billboard)[35]45 (1 Wo.)1

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die „Super Deluxe Edition“ wurde bei den Grammy Awards 2021 in der Kategorie „Best Historical Album“ nominiert, den Preis erhielt aber Fred Rogers für das Album It’s Such a Good Feeling: The Best of Mister Rogers.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arthur Lizie: Prince FAQ: All That’s Left to Know About the Purple Reign. Backbeat Books, Guilford (Connecticut) 2020, ISBN 978-1-61713-670-2.
  • Benoît Clerc: Prince – Alle Songs: Die Geschichten hinter den Tracks. Delius Klasing Verlag; 1. Auflage 2023, ISBN 978-3-667-12537-8.
  • Duane Tudahl: Prince and the Purple Rain Era Studio Sessions 1983 and 1984 (Expanded Edition). Rowman & Littlefield, London 2018, ISBN 978-1-5381-1462-9.
  • Jason Draper: Prince – Life & Times (Revised & Updated Edition). Chartwell Books, New York 2016, ISBN 978-0-7858-3497-7.
  • Matt Thorne: Prince – Die Biografie. Edel Germany GmbH, Hamburg 2017, ISBN 978-3-8419-0523-9.
  • Per Nilsen: DanceMusicSexRomance – Prince: The First Decade. Firefly Publishing, London 1999, ISBN 0-946719-23-3.
  • Uptown: The Vault – The Definitive Guide to the Musical World of Prince. Nilsen Publishing, Linköping 2004, ISBN 91-631-5482-X.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Begleitheft der CD 1999 Super Deluxe Edition von Prince, Warner Bros. Records / NPG Records, 2019
  2. Nilsen (1999), S. 279.
  3. Chris Eggertsen: Prince ‘1999’ Reissue to Feature 35 Unheard Songs. In: billboard.com. 9. Oktober 2019, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch).
  4. Nilsen (1999), S. 263.
  5. Nilsen (1999), S. 261–262.
  6. a b c d Nilsen (1999), S. 262.
  7. Tudahl (2018), S. 84.
  8. Tudahl (2018), S. 81.
  9. Nilsen (1999), S. 259.
  10. a b Lizie (2020), S. 319.
  11. a b c Uptown (2004), S. 663.
  12. a b Uptown (2004), S. 520.
  13. a b c d e Uptown (2004), S. 519.
  14. Clerc (2023), S. 592.
  15. Clerc (2023), S. 594.
  16. a b Uptown (2004), S. 518.
  17. Uptown (2004), S. 428.
  18. Uptown (2004), S. 431.
  19. Uptown (2004), S. 20.
  20. Nilsen (1999), S. 101.
  21. Lizie (2020), S. 318.
  22. Uptown (2004), S. 37.
  23. Tudahl (2018), S. 61.
  24. Uptown (2004), S. 38.
  25. a b 1999 (Super Deluxe Edition) by Prince. In: Metacritic. 2023, abgerufen am 4. März 2023 (englisch).
  26. a b Hal Horowitz: ‘1999-Super Deluxe’ Showcases All Things Prince. In: americansongwriter.com. 2. Dezember 2019, abgerufen am 4. März 2023 (englisch).
  27. a b Paul A. Thompson: 1999 – Prince 2019. In: pitchfork.com. 2. Dezember 2019, abgerufen am 4. März 2023 (englisch).
  28. a b Jason Draper: 1999: Super Deluxe Edition – Prince. In: recordcollectormag.com. 26. November 2019, abgerufen am 4. März 2023 (englisch).
  29. a b Sassan Niasseri: Prince – 1999. In: rollingstone.de. 27. November 2019, abgerufen am 4. März 2023.
  30. a b Kory Grow: Prince’s ‘1999’ Box Set Contains Incredible Alternate Universe of Unreleased Songs. In: rollingstone.com. 26. November 2019, abgerufen am 4. März 2023 (englisch).
  31. a b Prince. offiziellecharts.de, abgerufen am 22. Juli 2022.
  32. a b Prince. austriancharts.at, abgerufen am 22. Juli 2022.
  33. a b Prince. hitparade.ch, abgerufen am 22. Juli 2022.
  34. a b Prince. officialcharts.com, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch).
  35. a b Prince – Chart History. billboard.com, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch).