3 Plus TV
3 Plus (Marktauftritt 3+) ist ein überregionaler privater Fernsehsender aus der Schweiz, der seit 31. August 2006 auf Sendung ist. Bis zur offiziellen Vorstellung an einer Medienkonferenz am 31. Mai 2006 trug das Projekt den Arbeitstitel Elevator TV. Gründer und Geschäftsführer ist Dominik Kaiser, Programmdirektor ist Torsten Prenter (ehemals RTL 2). Derzeit kann es von etwa 1,7 Millionen Schweizer Haushalten per Kabelanschluss empfangen werden. Am 15. Dezember 2012 startete 3+ sein Programm verschlüsselt über den Satelliten Astra 1KR.
Organisation
Das Programm mit dem Markennamen 3+ wird vom Unternehmen 3 Plus TV Network AG hergestellt, das wiederum der 3 Plus Group AG gehört, der Trägerin der Fernsehkommission.[1] Dem Verwaltungsrat der 3 Plus Group AG gehören an: Dominik Kaiser als Verwaltungsratspräsident sowie Walter Häusermann (ehemals Leiter Finanzcontrolling bei Swatch Group sowie in Führungspositionen bei verschiedenen Unternehmen[2]), Martin Spieler (Chefredaktor der SonntagsZeitung, zuvor der Handelszeitung und COO der Belcom-Gruppe, Miteigentümerin von Tele 24) und seit September 2008 Helmut Thoma (ehemaliger Geschäftsführer von RTLplus Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG).[3] Beim Start beschäftigte der Sender rund 20 Mitarbeiter, mittlerweile sind es 30. Der Sitz des Senders befindet sich in Schlieren bei Zürich, wobei 3 Plus TV keine eigenen Studios unterhält.
Im August 2012 kündigte die 3 Plus Group AG an, im Herbst 2012 ein zweites Programm zu starten. Es ist seit dem 9. Oktober 2012 unter dem Namen „4+“ zunächst ausschließlich für Kunden des Kabelnetzbetreibers UPC Cablecom empfangbar und legt den Programmschwerpunkt auf Blockbuster-Spielfilme. Zielgruppe ist wie bei 3+ das 15- bis 49-jährige Fernsehpublikum.[4]
Seit September 2014 betreibt die 3 Plus Group AG ein drittes Programm namens "5+".
Programm
Der Sender 3+ setzt vor allem auf eingekaufte Serien und Spielfilme. Es wurden bereits Eigenproduktionen ausgestrahlt, aber einige sind immer noch in der Planung und wurden noch nicht produziert, resp. ausgestrahlt (z. T. von eingekauften ausländischen Formaten). Ausserhalb der Hauptsendezeit am Abend wurden überwiegend „Call-in-Programme“ ausgestrahlt, etwa unter den Namen „SwissQuiz“, „Swiss Day Quiz“ und „SwissQuiz 2Night“, die jedoch aus finanziellen Gründen alle in Wien von Mass Response Service produziert wurden, einer 100-prozentigen Tochterfirma der Telekom Austria. Dies erklärt auch die Tatsache, dass relativ oft österreichische Moderatoren eingesetzt wurden. Nach einem Bundesgerichtsentscheid gegen die Produktionsfirma, in der die in dieser Form ausgestrahlte Call-In-Sendung als Widerhandlung gegen das Lotteriegesetz bestätigt wurde,[5][6] wurde die Ausstrahlung des Call-In-Formats Anfang März 2010 eingestellt. Gefüllt wird die entstandene Programmlücke vor allem durch Eigenproduktionen, vorwiegend ältere Staffeln. Anschliessend bot man einer Esoteriksendung diesen Senderaum an, welche bis heute ausgestrahlt wird.
Die Positionierung wird offiziell mit „Unterhalten und unterhaltend informieren“ umschrieben. Im Tagesschnitt erreicht 3+ in der Deutschschweiz einen Zuschaueranteil von 2,7 Prozent (Stand: Mitte 2012).[4] In der von 3 Plus TV als Prime Time definierten Sendezeit von 20.00 Uhr bis 22.29 Uhr erreichte 3+ im zweiten Quartal 2012 in der Zielgruppe (14–49 Jahre) einen Marktanteil von 3,7 Prozent, rückläufig gegenüber dem im Vorjahr erreichten Spitzenwert von 4,1 Prozent.[7]
Medienberichten zufolge lag 3 Plus TV 2007 im Streit mit dem Bundesamt für Kommunikation bezüglich des Informationsauftrags. Während der Sender die Auffassung vertrat, Nachrichten und Wetter könnten gemäss diesem Auftrag auch ausschliesslich auf der Teletext-Schiene bedient werden, betrachtete das BAKOM diese Praxis als gesetzeswidrig.[8] Mittlerweile wurde ein Kompromiss gefunden. Zusätzlich zum Teletext verbreitet 3+ seine Nachrichten als Laufband am unteren Bildrand.
Logo
Das Logo kann als Interpretation der Schweizer Nationalflagge gelesen werden. Das Pluszeichen entspricht dem Schweizerkreuz, und der Würfel spiegelt die quadratische Form der Flagge wider. Der Name 3 Plus ist angelehnt an den früheren, mittlerweile eingestellten Schweizer Privatsender TV3.
Formate
Eigenproduktionen
Aktuelle Eigenproduktionen
- Bauer, ledig, sucht…: Doku-Soap, in der Landwirte eine Lebensgefährtin suchen. Moderatorin der ersten Staffel war Andrea Jansen. Seit der zweiten Staffel moderiert Marco Fritsche. Bisher zehn Staffeln.
- Bumann, der Restauranttester (seit 2009): siehe Daniel Bumann.
- Der Bachelor (Drei Staffeln seit Herbst 2012)
- Die Bachelorette (Schweiz) (Staffel 1 Ende April 2015)
Ehemalige Produktionen
- Superstar – From zero to hero: eine Castingshow ähnlich wie MusicStar (SF 1) und Deutschland sucht den Superstar (RTL) (Herbst 2006)
- Wissen der Welt: Wissensshow mit Peter Wick im Stile von Welt der Wunder (deutsches Original: heute RTL 2, früher ProSieben)
- Supermodel: eine Reality-Dokumentation, welche eine Gruppe von jungen Frauen auf ihrem steinigen Weg zum Supermodel begleitet. (November 2007)
- Upps! Die Schweizer Pannenshow (Herbst 2008): ähnlich Upps! – Die Pannenshow auf Super RTL.
- Sing and Win: Schweizer Version von Sing and Win!.
- Die 10 (Frühling 2010): ähnlich Die 10 … auf RTL.
- Vermisst (2012): ähnlich Vermisst auf RTL.
- Jung, wild & sexy – Baggern, saufen, Party machen: Schweizer Version von Saturday Night Fever – So feiert Österreichs Jugend.
- Mama ich bin schwanger – Teenager werden Mütter (seit November 2010).
- Adieu Heimat – Schweizer wandern aus (seit Mai 2011).
- Wer wird Millionär? (2011, 3 Ausgaben).
- Camping Paradiso Grandioso (Herbst 2011).
- Supernanny (2012): eine Schweizer Version von Die Super Nanny (deutsches Original: RTL).
- Undercover Boss (seit Mai 2012): analog dem deutschen Format
- Mike Shiva (2014):
- Die Bellers (2014):
- Die Bachelorette (Schweiz) (Staffel 1 Ende April 2015)
Weitere
- Spielfilme (Einige davon als Schweizer Erstausstrahlung)
- Doku-Soaps
- ESO.TV (Esoteriksendung)
Serien
Die ausgestrahlten Serien sind grösstenteils aus den USA eingekauft. Das Schwergewicht liegt auf Krimiserien wie beispielsweise die CSI-Serie und werden gegen Abend ausgestrahlt. Zudem findet man auch immer die eine oder andere Sitcom im Programm, welche am späten Nachmittag ausgestrahlt wird.[9]
- 2 Broke Girls
- Anger Management
- Body of Proof
- Bones – Die Knochenjägerin
- Castle
- Cougar Town
- Criminal Intent – Verbrechen im Visier
- Criminal Minds
- Criminal Minds: Team Red
- CSI: Cyber
- CSI: Den Tätern auf der Spur
- CSI: NY
- Detective Laura Diamond
- Die Borgias
- Die Simpsons
- Eleventh Hour – Einsatz in letzter Sekunde
- Ghost Whisperer – Stimmen aus dem Jenseits
- Hawaii Five-0
- Hot in Cleveland
- How I Met Your Mother
- Human Target
- Immer wieder Jim
- In Plain Sight – In der Schusslinie
- King of Queens
- Ladykracher
- Leverage
- Lie to Me
- Meine wilden Töchter
- Modern Family
- Navy CIS
- Navy CIS: L.A.
- NCIS: New Orleans
- New Girl
- Once Upon a Time – Es war einmal…
- Person of Interest
- Psych
- Quantico
- Rizzoli & Isles
- Rookie Blue
- Scrubs – Die Anfänger
- The Big Bang Theory
- The Blacklist
- The Mentalist
- The Walking Dead
- Alles Betty!
- White Collar
- Empire
Quellen
- ↑ Bakom
- ↑ Berufserfahrung von Walter Häusermann
- ↑ Eintrag im Handelsregister des Kantons Nidwalden
- ↑ a b Macher von 3+ lancieren im Herbst weiteren Privatsender, in: Blick.ch vom 2. August 2012
- ↑ Bundesgericht - 6B_775/2009, Urteil vom 18. Februar 2010
- ↑ „6B_775/2009: Widerhandlung gegen Lotteriegesetz durch TV-Gewinnspiele“, swissblawg
- ↑ Mediadaten, auf der Webseite von 3+, abgerufen am 24. August 2012
- ↑ heute-online.ch, 15. Mai 2007
- ↑ http://www.3plus.tv/alle-sendungen