Elsdorf (Rheinland)

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Wappen Deutschlandkarte
Elsdorf (Rheinland)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Elsdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 56′ N, 6° 34′ OKoordinaten: 50° 56′ N, 6° 34′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Rhein-Erft-Kreis
Höhe: 76 m ü. NHN
Fläche: 66,17 km2
Einwohner: 22.021 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 333 Einwohner je km2
Postleitzahl: 50189
Vorwahlen: 02274, 02271
Kfz-Kennzeichen: BM
Gemeindeschlüssel: 05 3 62 016
Stadtgliederung: 14 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Gladbacher Straße 111
50189 Elsdorf
Website: www.elsdorf.de
Bürgermeister: Andreas Heller (CDU)
Lage der Stadt Elsdorf im Rhein-Erft-Kreis
KarteKölnKreis DürenKreis EuskirchenKreis HeinsbergKreis MettmannLeverkusenRhein-Kreis NeussRhein-Sieg-KreisBedburgBergheimBrühl (Rheinland)Elsdorf (Rheinland)ErftstadtFrechenHürthKerpenPulheimWesseling
Karte
Elsdorf auf der Tranchotkarte von 1806/07

Elsdorf ist eine Stadt im nördlichen Teil des Rhein-Erft-Kreises im Rheinland in Nordrhein-Westfalen.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elsdorf ist eine ländliche Gemeinde mit Stadtrechten 30 Kilometer westlich von Köln zwischen Bergheim und Jülich im Rheinischen Braunkohlerevier.[2] Im Südwesten stößt das Stadtgebiet an den Tagebau Hambach, der große Teile des Stadtgebiets in Anspruch nimmt.[3] Die Ortsteile Etzweiler, Tanneck und die Siedlung Gesolei wurden umgesiedelt. Der Umsiedlungsort ist Neu-Etzweiler. Die ursprünglichen Planungen für den Tagebau Hambach sahen die spätere Erweiterung des Tagebaus bis zur heutigen A 61 vor („Hambach II“). Hier lagern noch heute 2,015 Milliarden m³ Braunkohle. Das ist deutlich mehr als die im Tagebau Garzweiler II (= Frimmersdorf West-West) damals prognostizierten 1,650 Milliarden m³.[4] Für den Abbau wäre jedoch eine Umsiedlung aller Ortsteile notwendig.

Elsdorf grenzt an: die Stadt Bedburg, die Kreisstadt Bergheim, die Kolpingstadt Kerpen (alle im selben Kreisgebiet), an die Gemeinden Merzenich (indirekt), Niederzier (indirekt) und Titz (alle im Kreis Düren).

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(gemeldete Bevölkerung jeweils zum 30. April 2019)[5]

Ortsteil Einwohner
Angelsdorf 2.155
Berrendorf-Wüllenrath 3.499
Elsdorf (mit Desdorf) 6.523
Esch 2.716
Frankeshoven 39
Giesendorf 1.307
Grouven (mit Brockendorf) 640
Heppendorf (mit Stammeln) 1.862
Neu-Etzweiler 607
Niederembt 1.373
Oberembt 1.100
Tollhausen 241
Widdendorf 77
Gesamt 22.139

Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung von Elsdorf von 1975 bis 2016

jeweils zum 31. Dezember

Jahr Einwohner
1975 16.667
1980 17.496
1990 19.944
1995 21.343
1998 21.675
2000 21.692
Jahr Einwohner
2002 21.784
2005 21.674
2008 21.270
2010 21.080
2014 21.337
2016 21.264
Jahr Einwohner
2017 21.539
2018 22.032
2019 22.139
2020 21.745
2022 22.021[6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wurzeln von Elsdorf reichen zurück bis in die Zeit, als das heutige Stadtgebiet von den Franken besiedelt wurde. Ausgrabungen eines fränkischen Gräberfeldes belegen erste Ansiedlungen gegen Ende des 5. Jahrhunderts.

Einer Sage nach stammt der Name Elsdorf von Egilhard (auch Eilhard) ab, einem Abt der Reichsabtei Kornelimünster bei Aachen. Der Überlieferung nach wurde er im Jahr 881 bei einem Normanneneinfall im Wald zwischen Elsdorf und Bergheim erschlagen. Nach der Entwicklung über Egilo-, Egils- und Eilsdorf entstand schließlich der heutige Name Elsdorf.

In der Römerzeit zwischen dem ersten und vierten Jahrhundert nach Christi ist ein römischer Vicus in Elsdorf belegt, der an der Römerstraße von Köln nach Aachen und weiter nach Boulogne-sur-Mer lag, die heute meist als Via Belgica bezeichnet wird. Diese ist gut auf der Tranchotkarte zu erkennen und heute noch gut als Köln-Aachener Straße und weiter nach Osten als Römerstraße nach Grouven (Elsdorf) und Thorr zu verfolgen. Im Bereich des Vicus, dessen Name nicht überliefert ist, mündete eine weitere Römerstraße vom Südwesten kommend spitz auf die Straße nach Köln. An dieser wurden die Umrisse eines gallo-römischen Umgangstempels nachgewiesen, während an der Via Belgica senkrecht zur Straße ausgerichtete bis zu 25 m lange Häuser nachgewiesen wurden.[7]

Seit dem Mittelalter gehörte Elsdorf zum Amt Bergheim im Herzogtum Jülich. Im Jahre 1794 besetzten französische Revolutionstruppen den Ort und Elsdorf kam an die Mairie Esch im Kanton Bergheim im Arrondissement de Cologne im Département de la Roer.

Elsdorf kam 1815 an das Königreich Preußen und an den Kreis Bergheim im Regierungsbezirk Köln.

Die Bahnlinie Neuss – Düren mit dem Bahnhof Elsdorf West wurde 1869 gebaut. Dadurch nahm die Bevölkerung des Ortes stark zu, und Elsdorf stieg zum Mittelpunkt der Orte, die die heutige Stadt bilden, auf.

Direktorenvilla Zuckerfabrik

Emil Pfeifer, sein Sohn Valentin Pfeifer und Eugen Langen errichteten 1870 die erste Zuckerfabrik der Firma Pfeifer & Langen.

Die Gemeinde Heppendorf wurde 1937 mit dem Amt Esch vereinigt, das 1938 in Amt Elsdorf umbenannt wurde.

Während des Zweiten Weltkrieges erfuhren einige Ortsteile in den Abwehrkämpfen des Jahres 1944/45 teils schwere Zerstörungen. Bekannt und durch Fotografien belegt ist, dass die Panzer-Abteilung (Tiger/Fkl) 301 einen ihrer Führungspanzer in Elsdorf verlor (Panzer 201), nachdem dieser zuvor in einem Gefecht einen der wenigen neuen M26 Pershing mit Namen „Fireball“, welcher zur Fronterprobung nach Europa geschickt worden waren, ausgeschaltet hatte. Im Ortsteil Oberempt wurde der erste deutsche Sturmtiger durch die US-amerikanischen Streitkräfte erbeutet. Dieses seltene und sehr schwere Fahrzeug zog eine Aufmerksamkeit der vorrückenden amerikanischen Truppen auf sich[8].

In seiner heutigen Ausdehnung existiert die Gemeinde erst seit der Gebietsreform (vgl. § 8 Köln-Gesetz), in der am 1. Januar 1975 die bis dahin selbständigen Gemeinden Angelsdorf, Elsdorf, Esch, Heppendorf, Niederembt und Oberembt zur Gemeinde Elsdorf zusammengefasst wurden.[9]

Zum 1. Januar 2011 wurde Elsdorf das Stadtrecht verliehen. Damit verbunden waren die Einrichtung eines Jugend- und Bauamtes.[10]

Zu Beginn des Schuljahres 2014/2015 wurde der Schulbetrieb der Elsdorfer Gesamtschule im Schulzentrum Angelsdorf aufgenommen. Der Schulbetrieb in der Realschule und Hauptschule in Elsdorf ist ausgelaufen, sodass seit 2018 nur noch die Gesamtschule als weiterführende Schule besteht. 2021 hat erstmals ein Abiturjahrgang in Elsdorf die Gesamtschule verlassen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sitzverteilung im Stadtrat
     
Insgesamt 36 Sitze
Ratswahl 2020
Wahlbeteiligung: 55,86 % (2014: 46,71 %)
 %
50
40
30
20
10
0
44,89
27,09
9,35
7,21
11,46
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2020
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
+3,10
−7,71
+0,84
+2,76
+1,01

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtrat ist die kommunale Volksvertretung der Stadt Elsdorf. Über die Zusammensetzung entscheiden die Bürger alle fünf Jahre, zuletzt in der Kommunalwahl am 13. September 2020.[11]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der seit 2015 amtierende Bürgermeister Andreas Heller (CDU) wurde bei der letzten Kommunalwahl am 13. September 2020 mit 58,69 % der Stimmen im Amt betätigt.[12]

Wappen, Flagge und Dienstsiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinde Elsdorf ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Köln vom 13. Dezember 1976 das Recht zur Führung eines Wappens verliehen worden; das Wappenführungsrecht besteht kraft Verfügung des Landrats des Rhein-Erft-Kreises vom 18. Oktober 2010 auch für die Stadt Elsdorf fort.

Wappen von Elsdorf
Wappen von Elsdorf
Blasonierung: „In Silber (Weiß) von einem schwarzen Balken geteilt, oben ein wachsender roter Wolfskopf, unten ein Kleeblatt und eine Eichel.“[13]

Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinde Elsdorf ist ferner mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Köln vom 13. Dezember 1976 das Recht zur Führung einer Flagge verliehen worden; auch diese Befugnis besteht nach der Verfügung des Landrats des Rhein-Erft-Kreises vom 18. Oktober 2010 für die Stadt Elsdorf fort.

Hissflagge von Elsdorf
Hissflagge von Elsdorf
Blasonierung: „Grün-Weiß-Grün im Verhältnis 1 : 4 : 1, längsgestreift mit dem zur Stange verschobenen Wappenschild.“[13]

Dienstsiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadt Elsdorf ist kraft Verfügung des Landrats des Rhein-Erft-Kreises als unterer staatlicher Aufsichtsbehörde vom 18. Oktober 2010 das Recht zur Führung eines Dienstsiegels verliehen worden. Das Dienstsiegel trägt das unter Absatz 1 beschriebene Stadtwappen und die Umschrift „Stadt Elsdorf“.[13]

Städtepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elsdorf hat 1990 eine Städtepartnerschaft mit der nordfranzösischen Stadt Bully-les-Mines und der Nachbargemeinde Aix-Noulette (beide im Département Pas-de-Calais) geschlossen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswerte Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Römischer Meilenstein (Replik)
  • Grouven-Brockendorf: Gutskapelle St. Bartholomäus von 1680, nach Kriegsschäden 1950/1956 wiederhergestellt.
  • Heppendorf-Stammeln: Burg Stammeln, rechteckige Burganlage mit Innenhof. Die beiden Flügel des westlichen Winkels mit einem runden und einem rechteckigen Eckturm stammen aus dem späten 16. Jahrhundert
  • Niederembt: Haus Richardshoven, 1099 ist ein Richardus von Emde bezeugt, 1364 ein Godart von Richardshovenm, Viereckanlage einer einstigen Wasserburg, Vierkantturm mit zwei Achsen, drei Geschossen, geschweifter Haube und geschlossener Laterne
  • Niederembt: Weißes Haus, Hochstraße 1, Fachwerkhaus, 17. Jahrhundert
  • Oberembt: Haus 'Zur Löv', Laubenhaus von 1644, ist das einzige erhaltene Laubenhaus im Rhein-Erft-Kreis.
  • Angelsdorf: Katholische Pfarrkirche St. Lucia (1535), 1865 restauriert
  • Angelsdorf: Haus Angelsdorf, Gutshof, 1750, im Westteil Reste aus dem 16. Jahrhundert
  • Berrendorf: Katholische Pfarrkirche St. Michael (1524), 1825 restauriert, 1903 um Querschiff und neuen Chor erweitert, Palmsonntag 2011 nach 4-jähriger Renovierung wieder ganz nutzbar
  • Desdorf (Brachelsburg), um 1700.
  • Elsdorf: katholische Pfarrkirche St.Mariä Geburt: Turm um 1225.
  • Elsdorf: römischer Meilenstein an der Köln-Aachener-Straße, Ecke Eisenbahnstraße.
  • Elsdorf: Kriegsgräberstätte auf dem Waldfriedhof.
  • Elsdorf: Judenfriedhof an der Nußbaumallee, Belegungszeitraum 1847 bis 1935, darin Umbettungen aus den ehemaligen Judenfriedhöfen Glesch und Niederembt auf Grund des Braunkohleabbaus
  • Esch: Katholische Pfarrkirche St.Laurentius, spätgotischer Westturm mit Treppenturm
  • Grouven: Kapelle der hl. Brigida, 1648 erbaut, 1949 durch einen Saalbau erweitert. Hinter dem Altar um zwei Stufen vertieft, ein Fußboden aus hochkant gestellten Tonplättchen mit farbigen Glasuren (Abfallprodukt aus Töpferöfen) in unregelmäßigem Muster
  • Grouven: Burg Grouven, Gutshof um 1500, 1691 und im 19. Jh. ausgebaut.
  • Heppendorf: spätgotische Kirche St. Dionysios mit zweigeschossigem romanischem Westturm aus dem Ende des 12. Jahrhunderts drei Glocken aus den Jahren 1467,1473 und 1490.
  • Neu-Etzweiler: Kapelle St. Hubertus, Das Kruzifix aus dem Jahre 1480 wurde aus der St. Hubertuskirche des nunmehr abgebaggerten alten Etzweiler übernommen.
  • Niederembt: Straße Richtung Esch: Alte Windmühle, Anfang 19. Jh.
  • Oberembt: Katholische Pfarrkirche St. Simon und Judas Thaddäus (Ende 14. Jh. bis Anfang 16. Jahrhundert)
  • Tollhausen: Wegekapelle St.Margaretha, darin Hl. Jakobus, Anfang 16. Jahrhundert Meister Tilmann, Köln
  • Oberembt: In Oberembt befindet sich eine kleine evangelische Kirche, die zur Ev. Kirchengemeinde Kirchherten gehört. Sie wurde 1960 in einer Siedlung errichtet, die nach dem Zweiten Weltkrieg für Flüchtlinge aus den ehemaligen Ostgebieten entstanden ist. Der Glockenturm stammt aus dem Jahr 1970. Heute wird sie noch regelmäßig für Gottesdienste und Frauenkreise genutzt.
  • Terra Nova Speedway: Ehemalige Braunkohle Förderbandstrecke, welche jetzt als Radschnellweg Elsdorf mit Bergheim, Bedburg und Glesch verbindet.

Parks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bei Berrendorf-Wüllenrath und Heppendorf gelegene Sittarder Hof, der der Unternehmerfamilie Pfeifer der Elsdorfer Zuckerfabrik Pfeifer & Langen gehörte, verfügte bis zu seinem endgültigen Abriss im Jahre 2011 über einen sehenswerten Garten und Park. Der Sittarder Hof lag in einer Sicherheitszone, welche um die Abbruchkante des Tagebaus Hambach gebildet wurde, und konnte deshalb nicht erhalten bleiben.

Tagebau-Aussichtspunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einblick in den an Elsdorf angrenzenden Tagebau Hambach bietet sich von:

  • Aussichtspunkt bei Elsdorf-Angelsdorf
  • Aussichtspunkt bei Elsdorf-Giesendorf
  • Forum :terra nova

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elsdorf bietet ein breites Spektrum an Sportarten und Sportstätten. Die größten Erfolge errang die Judoabteilung der ASG Elsdorf (Allgemeine Sportgemeinschaft Elsdorf e. V.) mit dem dreimaligen Gewinn der Deutschen Meisterschaft bei den Damen. Die Tennisabteilung der ASG verfügt über vier Plätze und zwei Beachvolleyballplätze. Die ASG Elsdorf wurde 1967 von den drei Freunden Paul Kohl, Hans Packmohr und Willy Schmitz gegründet.

Resultierend aus jahrelanger erfolgreicher Jugendarbeit in der Basketballabteilung der ASG folgten auf mehrere Kreis- und Vizekreismeistertitel der Aufstieg der U18-Mannschaft in die Oberliga für die Saison 2010/2011.[14]

Die erste Damenmannschaft der Tischtennisfreunde Grün-Weiß Elsdorf spielt in der Oberliga und die erste Herrenmannschaft auf Verbandsebene.

Die drei größten Fußballvereine in der Stadt Elsdorf sind der SC 08 Elsdorf, Rot-Weiß Berrendorf und der FC Grün-Weiß Etzweiler. Weitere Vereine gibt es in Niederembt (Blau-Weiß Niederembt), Oberembt und Heppendorf.

Elsdorf bietet mit einem der größten Freibäder im Rhein-Erft-Kreis ein 27.000 m² großes Bad. Das Bad verfügt über ein 50-Meter Becken, einem 1-, 3-, 5-, 7- und 10-Meter Sprungturm. Zusätzlich über eine Wasserrutsche, ein Nichtschwimmer- und ein Babybecken.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Karneval spielt in Elsdorf wie im gesamten Rheinland eine wichtige Rolle. Die Karnevalsgesellschaft KG Fidelio veranstaltet jedes Jahr am Karnevalssonntag den Umzug („Zuckerwürfelzug“). Durch die Jugendorganisation KaJuJa, die jedes Jahr eine Sitzung mit einheimischen Kräften veranstaltet, wird die Verbindung zur Kirche hergestellt. Zur Stammbesetzung zählt das Zwiegespräch Der Bauer und der Wiener.

Im Sommer werden von der Stadt im Freibad Partys mit DJ und Live-Musik veranstaltet. Rock around the Pool, Freibadfeten und Inklusionstriatlon sind seit einigen Jahren fest etabliert.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schienennetz (Ende 19. Jahrhundert?)
Bahnhof West und Zuckerfabrik in Elsdorf
Bahnhof Ost mit dreischienigen Gleisen
Dampfspeicherlok beim ehem. Kleinbahnhof

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autobahnanschlüsse:

  • A4 Anschlussstelle Elsdorf/Bergheim/Sindorf (8b)
  • A61 Anschlussstelle Bergheim/Elsdorf (18)

Bundesstraßen:

  • B55 (B 55 n)
  • B477 (B 477 n)

Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elsdorf hatte früher zwei Stationen: Kleinbahnhof Elsdorf Ost und Bahnhof Elsdorf West. Eine Schienenverbindung zwischen beiden bestand nicht.

Bahnhof Elsdorf: Am 1. September 1869 wurde Elsdorf an die Strecke Neuss – Düren angebunden. Bis zum 1. Juni 1991 fuhren alle Personenzüge auf der Strecke von Neuss nach Düren. In den 1980er Jahren wurde das Empfangsgebäude abgerissen und durch einen kleinen Unterstand ersetzt. Ab dem 27. Mai 1995 wurde der Personenverkehr im Abschnitt Bedburg – Düren eingestellt, am 31. Dezember des gleichen Jahres der Güterverkehr. Die Stilllegung erfolgte zum 2. Juni 1996. Der Abschnitt Düren – Elsdorf verlief im Bereich des heutigen Braunkohletagebaus Hambach und wurde daher abgebaggert. Der Abschnitt Elsdorf – Bedburg wurde zunächst noch für den Güterverkehr genutzt, später mangels Nachfrage stillgelegt und abgebaut. An der Stelle des damaligen Bahnhofs befindet sich heute ein Parkplatz. Die ehemalige Trasse durch Elsdorf ist heute eine Parkanlage (Naherholungsgebiet) für Radfahrer und Spaziergänger. Ein kleiner Teil ging in den Besitz der Elsdorfer Zuckerfabrik über.

Kleinbahnhof Elsdorf Ost: Der Kleinbahnhof gehörte zur Bergheimer Kreisbahn. Er verfügte von Beginn an über einen eigenen Brunnen und ab 1900 über Telefon. Hier begann die zunächst meterspurige (1000 mm), ab 1903 dreischienig auch normalspurige (1435 mm)Strecke in Richtung Zieverich. Ab 1938 verkehrten täglich sechs Personenzüge, die alle über Zieverich nach Bergheim fuhren. Einige Züge verkehrten über Bergheim hinaus auf der Bahnstrecke Bergheim – Rommerskirchen nach Rommerskirchen oder auf der Zweigstrecke zur Grube Fortuna. Am 28. Mai 1961 wurde der Personenverkehr eingestellt, sechs Jahre später, am 28. Mai 1967 auch der Güterverkehr. Nach langem Leerstand wurde das am Ostende der Eisenbahnstraße gelegene verfallenen Empfangsgebäude verkauft und von 1997 bis 1999 von einem Privatinvestor zum Cafe Dampflok umgebaut. Eine ausgemusterte Dampfspeicherlok der Zuckerfabrik ist dort abgestellt.[15]

Nahverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Elsdorfer Busbahnhof wird von den VRS-Buslinien 915, 937, 941, 950, 988 und SB92 (ab Kerpen Uhlandstr. ohne Umstieg weiter als SB93 bis Wesseling) der REVG bedient, zusätzlich verkehren einzelne Fahrten der AVV-Linie 283 des Rurtalbus.

Linie Betreiber Verlauf
283 Rurtalbus Rödingen – Bettenhoven – Oberembt – Niederembt – Esch – Elsdorf
915 REVG Quadrath-Ichendorf Bf – Ahe – Thorr – Zieverich – Elsdorf – Neu-Etzweiler
937 REVG Schülerverkehr: Oberembt – Frankeshoven – Niederembt – Tollhausen – Esch – Angelsdorf – (Neu-Etzweiler –) Elsdorf – Zieverich – Bergheim
941 REVG Elsdorf Busbf – Giesendorf – Berrendorf – Widdendorf – Heppendorf – Ahe – Sindorf – Horrem Bf
950 REVG Weiden Zentrum (Stadtb.) – Königsdorf Bf – Quadrath-Ichendorf Bf – Kenten – Bergheim Bf – Zieverich – Thorr – Grouven – Berrendorf – Giesendorf – Elsdorf – Angelsdorf – Esch – Niederembt – Frankeshoven – Oberembt – Bettenhoven – Rödingen
988 REVG (Stammeln – Heppendorf – Widdendorf – Grouven – Berrendorf-Wüllenrath – Giesendorf –) Elsdorf – Angelsdorf – Esch – Tollhausen – Oberembt – Frankeshoven – Niederembt – Bedburg Schulzentrum / (Kirdorf – Blerichen – Bedburg Bf)
SB92 REVG Schnellbus: Elsdorf Busbf – Bergheim – Kenten Martinswerk – Quadrath-Ichendorf – Ahe – Sindorf – Kerpen

Eine Busanbindung nach Merzenich oder Düren ist wegen des Hambacher Tagebaus nicht möglich.

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zuckerfabrik in Elsdorf
Früherer Hauptsitz des Matratzen Factory Outlet

Größte Arbeitgeber im Gebiet sind die RWE Power AG und die Zuckerfabrik Pfeifer & Langen. Die Verarbeitung von Zuckerrüben endete 2006, die Produktion von Zuckersondersorten (Zuckerhüte, Kandis, Puder- oder Würfelzucker) in Elsdorf findet weiterhin statt. Bis 2014 hatte der Matratzenhersteller Matratzen Factory Outlet seinen Hauptsitz in Elsdorf.

In Elsdorf hat der Einkaufsverband Back Europ seinen Hauptsitz. Die Bäckerei Schneider, die im gesamten Rhein-Erft-Kreis sowie in Köln und anderen an den Rhein-Erft-Kreis grenzenden Städten ihre Filialen betreibt, hat ihren Hauptsitz ebenfalls in Elsdorf (Gewerbegebiet). Zudem ist das Eiscafé Cucco's seit 1959 ein über den Rhein-Erft-Kreis hinaus bekannter Familienbetrieb in Elsdorf.[16]

Gerichtsbarkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elsdorf gehört zum Amtsgerichtsbezirk Bergheim.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werner Marx (1746–1806), Generalvikar des Erzbischofs von Köln, wurde in Elsdorf geboren.
  • Eugen Langen (1833–1895), Unternehmer, Ingenieur und Erfinder, Mitbegründer der Elsdorfer Zuckerfabrik Pfeifer & Langen. Eine Straße und die Realschule sind nach ihm benannt.
  • Valentin Pfeifer (1837–1909), Zuckerfabrikant, war Mitbegründer der Elsdorfer Zuckerfabrik Pfeifer & Langen. Eine Straße ist nach ihm benannt.
  • Heinrich Wolff (1843–1924), Baumeister der Zuckerfabrik und mehrerer Kirchen In der Umgebung von Elsdorf. Erschloss die ersten Ortsteile
  • Richard Jansen (1878–1941), Architekt
  • Mate Mink-Born (1882–1969), Malerin, wurde als Mathilde Mink in Elsdorf geboren.
  • Josef Becker (1895–1966), Mediziner und Hochschullehrer
  • Richard Mummendey (1900–1978), Buchwissenschaftler und Autor, wurde in Angelsdorf geboren.
  • Josef Heinrichs (1919–1994), Politiker, MdL Nordrhein-Westfalens, wurde in Berrendorf geboren.
  • Peter W. Jansen (1930–2008), Filmkritiker und -publizist, wurde in Elsdorf geboren.
  • Herbert Lepper (1935–2014), Archivar und Historiker
  • Diana Billaudelle (1974–2016), Illustratorin und Grafikerin, lebte in Elsdorf.
  • Andreas Rumler (* 1955), Lyriker, Sachbuchautor, Literaturkritiker, lebt in Elsdorf.
  • Manfred Johannes Junggeburth (* 1956), Journalist und Künstler, wurde in Elsdorf geboren.
  • Nick Hein (* 1984), Judoka, ehemaliger Mixed-Martial-Arts-Kämpfer und Schauspieler, in Elsdorf aufgewachsen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Annaliese Ohm, Albert Verbeek: Die Denkmäler des Rheinlandes 17.Bd. Kreis Bergheim. 3 Bände, Düsseldorf 1971, ISBN 3-508-00186-5.
  • Bernhard Gondorf: Die Burgen der Eifel und ihrer Randgebiete. Ein Lexikon der „festen Häuser“. J. P. Bachem, Köln 1984, ISBN 3-7616-0723-7, S. 66 f. (Berrendorf: Grouven, Desdorf: Brachelsburg, Esch: Fronhof, Niederembt: Richardshoven, Oberemt: Burghügel, Reuschenberg: Burg).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Elsdorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  2. Revierkarte Rheinland mit umgesiedelten Orten, aktuellen Betriebsflächen, Art der Rekultivierung und genehmigten Tagebauerweiterungen 377 kB, abgerufen am 3. April 2010.
  3. LANUV-Grafikkarte der geplanten Seen und Kohlegruben Hambach, Garzweiler und Inden, Stand: 22. Juli 2009, Übersichtskarte des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) zu den Tagebaurestseen Hambach, Garzweiler und Inden (Memento vom 27. September 2009 im Internet Archive)
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/static.illdefined.orgKarte der Braunkohle-Lagerstätten und Tabelle der möglichen Tagebaue mit Angabe der Kohlevorräte aus einer Untersuchung von Rheinbraun und der Landesregierung auf der die Entscheidung für den Tagebau Garzweiler II ( =Frimmersdorf West-West) in den 1980er Jahren basiert (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)
  5. Bevölkerung Elsdorf 2019. (PDF) Stadt Elsdorf, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. August 2019; abgerufen am 12. August 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.elsdorf.de
  6. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  7. Jeanne-Nora Andrikopolou-Strack: Der vicus von Elsdorf. S. 59 ff. In: Landschaftsverband Rheinland – Rheinische Bodendenkmalpflege (Hrsg.): Erlebnisraum Römerstraße – Via Belgica. print'n'press-Verlag Aachen 2008, ISBN 978-3-935522-01-4.
  8. Dennis Vlaminck: Verzweifelter Kampf um den Sturmtiger. In: Kölner Stadtanzeiger. 29. April 2006, abgerufen am 14. Oktober 2022.
  9. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  10. Stadtrechte für Elsdorf (Memento vom 2. Januar 2011 im Internet Archive), Kölner Stadtanzeiger
  11. Ratswahl – Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Elsdorf – Gesamtergebnis. Abgerufen am 6. November 2020.
  12. Bürgermeisterwahl – Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Elsdorf – Gesamtergebnis. Abgerufen am 2. Januar 2023.
  13. a b c § 2 Absatz 1 bis 3. (PDF) In: Hauptsatzung der Stadt Elsdorf (Rhein-Erft-Kreis). 15. Dezember 2010, abgerufen am 3. Januar 2023.
  14. Liga Jugendoberliga 1 U18 männlich (Memento vom 6. Januar 2012 im Internet Archive)
  15. Museumsverein Elsdorf Schaufensterausstellung
  16. Eiscafé Cucco's: Homepage des Eiscafé Cucco's in Elsdorf. 12. Februar 2022, abgerufen am 12. Februar 2022.