Ismaning

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Wappen Deutschlandkarte
Ismaning
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ismaning hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 14′ N, 11° 40′ OKoordinaten: 48° 14′ N, 11° 40′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: München
Höhe: 490 m ü. NHN
Fläche: 40,19 km2
Einwohner: 18.062 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 449 Einwohner je km2
Postleitzahl: 85737
Vorwahl: 089
Kfz-Kennzeichen: M, AIB, WOR
Gemeindeschlüssel: 09 1 84 130
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schlossstraße 2
85737 Ismaning
Website: www.ismaning.de
Bürgermeister: Alexander Greulich (SPD)
Lage der Gemeinde Ismaning im Landkreis München
KarteStarnberger SeeLandkreis Bad Tölz-WolfratshausenLandkreis EbersbergLandkreis ErdingLandkreis FreisingLandkreis FürstenfeldbruckLandkreis MiesbachLandkreis RosenheimLandkreis StarnbergLandkreis Weilheim-SchongauLandkreis DachauMünchenForstenrieder ParkGrünwalder ForstBrunnthalHöhenkirchen-SiegertsbrunnPerlacher ForstAschheimAyingBaierbrunnBrunnthalFeldkirchen (Landkreis München)Garching bei MünchenGräfelfingGrasbrunnGrünwaldHaar (bei München)Höhenkirchen-SiegertsbrunnHohenbrunnIsmaningKirchheim bei MünchenNeubibergNeuried (bei München)OberschleißheimOttobrunnPlaneggPullach im IsartalPutzbrunnSauerlachSchäftlarnStraßlach-DinghartingTaufkirchen (bei München)UnterföhringUnterhachingUnterschleißheimOberhaching
Karte

Ismaning ist eine Gemeinde im Norden des Landkreises München im Regierungsbezirk Oberbayern.

Der Ort liegt etwa sieben Kilometer nordöstlich von München auf dem rechten Hochufer der Isar. Die ursprünglich landwirtschaftlich geprägte Gemeinde ist seit Mitte der 1990er Jahre als bedeutender Medienstandort bekannt. Nordöstlich des Ortes befindet sich seit 1932 der Sender Ismaning des Bayerischen Rundfunks. Im Süden befindet sich der Medienpark mit Sport1, dem Gong-Verlag und dem privaten Radiosender Antenne Bayern.

Gemeindegliederung

Die Siedlungsfläche konzentriert sich weitgehend auf den Hauptort Ismaning, der selbst in nicht benannte Ortsteile untergliedert ist. Einziger weiterer Ortsteil der Gemeinde ist die Siedlung Fischerhäuser, die rund fünf Kilometer nördlich des Hauptorts liegt.

Nachbargemeinden

Das Gemeindegebiet grenzt im Norden an die Gemeinden Eching, Hallbergmoos und an den Hallbergmooser Ortsteil Erching (alle drei Landkreis Freising), im Osten an die Gemeinden Moosinning und Finsing (beide Landkreis Erding), im Süden an die Gemeinden Aschheim und Unterföhring (beide Landkreis München) und im Westen an die Stadt Garching bei München (ebenfalls Landkreis München) sowie an die Stadt München.

Ismaning ist Mitglied der Nordallianz, einem informellen Zusammenschluss von acht Kommunen im Norden Münchens.

Geschichte

Ismaning 1699 auf einem Gemälde im Fürstengang Freising
Kupferstich von Michael Wening in Topographia Bavariae um 1700.
  • 1802–1803 beendet die Säkularisation die fast 500-jährige Ära der Freisinger Fürstbischöfe; das Hochstift Freising wird aufgelöst, Ismaning kommt damit zum Kurfürstentum Bayern. Das Schloss und seine Einrichtung werden teilweise zerstört.
  • 1816 übernehmen der Stiefsohn Napoleons, Eugène de Beauharnais, und seine Gattin Auguste Amalie, Tochter des bayerischen Königs Maximilian I., das Ismaninger Schloss und lassen es durch Leo von Klenze klassizistisch umgestalten.
  • 1851 stirbt Auguste Amalie. Das Schloss wechselt mehrmals die Besitzer.
  • 1899–1919: Das Ismaninger Schloss ist Eigentum der Stadt München.
  • 1932: Inbetriebnahme des Senders Ismaning.
  • 1945 26.-28. April: Aufstand der Freiheitsaktion Bayern (FAB)
  • 1983: der schon längst außer Betrieb befindliche hölzerne Sendeturm in Ismaning, der letzte seiner Art in Deutschland, wird wegen Baufälligkeit abgerissen.

Wappen

Das von Otto Hupp entworfene Wappen der Gemeinde Ismaning stammt aus dem Jahr 1929 und steht für die über Jahrhunderte währenden Bindungen zu der Stadt Freising. Im oberen Teil des Schildes ist ein Mohr mit roter Krone zu sehen, der ursprünglich aus dem Wappen des Hochstiftes Freising stammt. Bischof Otto von Freising soll sich das Recht, einen Mohren im Wappen zu tragen, mit seiner Teilnahme am Zweiten Kreuzzug verdient haben. Im unteren Teil des Schildes stehen nebeneinander drei silberne Rauten (Wecken genannt). Sie stammen aus dem Familienwappen des Fürstbischofs Johann Franz Eckher, dem Erbauer von Schloss Ismaning.

Einwohnerentwicklung

Einwohner Ismaning

Ismaning war bis in die 1970er Jahre die einwohnerstärkste Gemeinde im nördlichen Landkreis München, wurde dann aber wegen selbstgesetzter Wachstumszurückhaltung durch Unterschleißheim und Garching übertroffen. Dennoch steigt die Einwohnerzahl stetig.

Jahr Einwohner
2013 16.456
2012 16.126
2011 16.050
2010 15.675
2009 15.519
2008 15.499
2007 15.308
2006 15.224
2005 15.056
2004 14.887
2003 14.638
2003 14.533
2001 14.399
Jahr Einwohner
2000 14.270
1990 13.527
1987 12.464
1980 12.511
1970 12.511
1961 5.960
1960 5.860
1950 4.795
1946 4.460
1939 3.419
1925 2.359
1919 2.402
1910 2.359
1900 1.951

Quellen: Statistik kommunal 2011 (PDF; 1,3 MB)
Gemeinde in Zahlen 2013

Die Siedlungsschwerpunkte lagen ab den 1930er Jahren westlich, ab den 1950er Jahren nördlich des Kerndorfs. Weil hier Siedlungsgrenzen erreicht wurden – im Westen durch das Landschaftsschutzgebiet Isarauen –, verlagerte sich die Ausweisung neuer Wohnflächen in jüngerer Zeit in das östliche Ortsgebiet zwischen Bahnlinie und der Bundesstraße 471.

Politik

Schloss Ismaning, heute Rathaus

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Ismaning umfasst 24 Mitglieder:

Wahl Freie Wähler SPD CSU Grüne
3. März 2002 10 Sitze 6 Sitze 7 Sitze 1 Sitz
2. März 2008 11 Sitze 6 Sitze 5 Sitze 2 Sitze
16. März 2014 7 Sitze 8 Sitze 7 Sitze 2 Sitze

Zu den Mitgliedern des Ismaninger Gemeinderats zählen der Rechtswissenschaftler Bruno Rimmelspacher (SPD) und der Landtagsabgeordnete Nikolaus Kraus (Freie Wähler). Die CSU-Fraktion besteht aus Josef Zettl, Peter Aurnhammer, Petra Apfelbeck, Josef Frey, Alexander Novakovic, Luis Eisenreich und Josef Kienast. Die Fraktion der FWG aus Günter Glasner, Rudi Essigkrug, Wilma Christhaler, Thomas Schweiger, Andreas Sedlmayr, Nikolaus Kraus, Max Kraus. Die SPD-Fraktion besteht aus Alexander Greulich, Luise Stangl, Johanna Hagn, Bruno Rimmelspacher, Andreas Schätz, Arno Helfrich, Rainer Knäusl und Annette Gansmüller-Maluche. Bündnis 90/Die Grünen haben die Mitglieder Volker Bäumer und Irene Holler.

Bürgermeister

In der Kommunalpolitik war Ismaning langjährig durch Bürgermeister Erich Zeitler (SPD) geprägt, der erstmals 1952 in das Amt gewählt wurde und 1990 als dienstältester Bürgermeister Bayerns nach 38 Dienstjahren in den Ruhestand trat. Nachfolger war Michael Sedlmair (Freie Wähler), der bei der Kommunalwahl 2014 nach vier Wahlperioden nicht erneut antrat. 2014 wurde Alexander Greulich (SPD) zum Bürgermeister von Ismaning gewählt, der sich in einer Stichwahl gegen Josef Zettl (CSU) durchsetzen konnte.

Für frühere Bürgermeister oder Gemeindevorsteher von Ismaning siehe: → Liste der Bürgermeister von Ismaning

Landtagswahlen

Ismaning ist bei Landtagswahlen dem Stimmkreis München-Land-Nord (122) zugeordnet. Bei den Landtagswahlen in den Jahren 2003, 2008 und 2014 erhielt die CSU die meisten Gesamtstimmen in Ismaning, blieb aber im Stimmanteil deutlich hinter dem Durchschnitt im Stimmkreis München-Land Nord und dem Landesdurchschnitt zurück. Überdurchschnittlich schnitten die Freien Wähler ab, die von 1990 bis 2014 den Bürgermeister in Ismaning stellten.

Landtagswahl
21. September 2003
Ismaning ggü.
Stimmkreis
ggü.
Bayern
Wahlbeteiligung 63,4 % +2,0 %P +6,3 %P
CSU 48,7 % −6,2 %P −12,0 %P
SPD 22,6 % −1,6 %P +3,0 %P
FW 14,3 % +10,4 %P +10,3 %P
Grüne 9,1 % −0,8 %P +1,4 %P
FDP 2,5 % −1,2 %P −0,1 %P
Landtagswahl
28. September 2008
Ismaning ggü.
Stimmkreis
ggü.
Bayern
Wahlbeteiligung 63,6 % +1,2 %P +5,7 %P
CSU 32,0 % −4,5 %P −11,4 %P
SPD 19,0 % −4,6 %P +0,4 %P
FW 23,5 % +14,7 %P +13,3 %P
Grüne 10,6 % −0,4 %P +1,2 %P
FDP 8,3 % −4,1 %P +0,3 %P
Landtagswahl
15. September 2013
Ismaning ggü.
Stimmkreis
ggü.
Bayern
Wahlbeteiligung 72,9 % +2,9 %P +9,6 %P
CSU 38,3 % −6,2 %P −9,4 %P
SPD 21,5 % −4,2 %P +0,9 %P
FW 21,5 % +13,6 %P +12,5 %P
Grüne 8,6 % −0,7 %P +0,0 %P
FDP 3,4 % -0,9 %P +0,1 %P

Bundestagswahlen

Ismaning ist bei Bundestagswahlen dem Wahlkreis München-Land zugeordnet (im Jahr 2005 Wahlkreisnummer 223, im Jahr 2009 gebietsidentisch Wahlkreisnummer 222). Bei den jüngsten Bundestagswahlen 2005 und 2009 lag beim Anteil der Zweitstimmen in Ismaning die CSU leicht unter dem Landesdurchschnitt in Bayern, FDP und Grüne lagen darüber. Die Wahlbeteiligung liegt in Ismaning regelmäßig deutlich über dem Landesdurchschnitt.

Bundestagswahl
18. September 2005
Ismaning ggü.
Wahlkreis
ggü.
Bayern
Wahlbeteiligung 83,1 % −0,4 %P +5,2 %P
CSU 45,6 % +0,2 %P −3,6 %P
SPD 26,3 % +2,3 %P +0,8 %P
FDP 11,9 % −2,7 %P +2,4 %P
Grüne 10,2 % −0,5 %P +2,3 %P
Linke 2,8 % +0,2 %P −0,6 %P
Bundestagswahl
27. September 2009
Ismaning ggü.
Wahlkreis
ggü.
Bayern
Wahlbeteiligung 79,7 % +0,6 %P +8,1 %P
CSU 40,8 % +1,0 %P −1,7 %P
SPD 16,9 % +0,2 %P +0,1 %P
FDP 16,8 % −2,9 %P +2,1 %P
Grüne 13,2 % +0,5 %P +2,4 %P
Linke 4,8 % +0,3 %P −1,7 %P
Bundestagswahl
22. September 2013
Ismaning ggü.
Wahlkreis
ggü.
Bayern
Wahlbeteiligung 77,7 % +0,2 %P +7,7 %P
CSU 46,9 % +0,0 %P −2,4 %P
SPD 20,9 % +0,4 %P +0,0 %P
FDP 6,5 % −2,0 %P +1,4 %P
Grüne 9,9 % +0,0 %P +1,5 %P
Linke 3,0 % +0,2 %P −0,8 %P

Wirtschaft

Ein Hotel am Seebach in der historischen Ortsmitte von Ismaning

Die Gemeinde war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts von Landwirtschaft und Kleingewerbe geprägt, einzige industrieähnliche Arbeitgeber waren um 1900 eine Papierfabrik am Seebach sowie zwei Ziegeleien und zwei Krautfabriken. Um 1960 war der keramische Produktionsbetrieb Agrob das größte Unternehmen am Ort. Die weitere wirtschaftliche Entwicklung war ab den 1980er Jahren durch die Nähe zur Großstadt München und damit durch die Ansiedlung von Unternehmen aus dem Dienstleistungssegment bestimmt: Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ging zwischen 1979 und 2007 von 115 auf 82 zurück, die heute rund 12.500 Arbeitsplätze im Gemeindegebiet sind zu mehr als zwei Dritteln dem Dienstleistungssektor zuzurechnen. Das ehemalige Agrob-Gelände wurde nach der Produktionseinstellung im Jahr 1990 zu einem Medienzentrum mit Home Shopping Europe, Antenne Bayern, Sport 1, Gong Verlag, Hueber Verlag (zieht wieder nach München)[2]. Zeitweilig war Ismaning auch Sitz der Kirchmedia, der deutschen Apple-Niederlassung und der Fernmeldeschule München.

Für eine Gemeinde ohne klassische Fremdenverkehrsausrichtung weist Ismaning eine ungewöhnlich hohe Zahl von Beherbergungsbetrieben und Gästeübernachtungen auf. Dies erklärt sich aus der Lage auf halbem Weg zwischen Landeshauptstadt und Flughafen, der mit der S-Bahn in weniger als 15 Minuten zu erreichen ist. Im Jahr 2001 wurde ein örtlicher Rekordwert von mehr als 200.000 Übernachtungen gezählt, im Jahr 2009 erzielten die zehn Hotels in Ismaning rund 165.000 Übernachtungen. Die Aufenthaltsdauer pro Gast liegt kontinuierlich bei durchschnittlich rund zwei Tagen.

Das BMW-Testgelände am Speichersee wird ebenfalls häufig mit Ismaning assoziiert, liegt tatsächlich aber auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Aschheim.

Verkehr

Alter Bahnhofsvorplatz

Durch seine Lage im Norden Münchens ist Ismaning gut erschlossen. Die Münchner Innenstadt ist somit ebenso gut zu erreichen wie die Autobahn und der Flughafen München Franz Josef Strauß. Ismaning liegt an der Bahnstrecke München Ost–München Flughafen, der Bundesautobahn 99, den Bundesstraßen B 471, B 388 und B 301, sowie an der Staatsstraße 2053 (Freising–Ismaning–Unterföhring–München).

Die Linie S8 der S-Bahn München verbindet Ismaning im 20-Minuten-Takt mit München (Fahrzeit ins Zentrum etwa 25 Minuten) und dem Flughafen (Fahrzeit etwa 15 Minuten). Die Bahnstrecke München Ost–München Flughafen verläuft im Ortskern von Ismaning in einem Tunnel, der Bahnhof befindet sich dementsprechend ebenfalls im Untergrund. Der Bau erfolgte im Zuge der S-Bahn-Verlängerung zum neuen Münchner Flughafen. Auf dem Tunnel wurde größtenteils ein Grünzug angelegt.

Außerdem verfügt Ismaning über Busverbindungen zur Münchner Studentenstadt Freimann (Bus 231), nach Garching (Bus 230), nach Erding (Bus 531) sowie nach Aschheim und zur Messe München (Bus 228).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche St. Johann Baptist

Viele benachbarte Gemeinden sind als Straßendörfer entstanden und entwickelten kein dominierendes Zentrum (z. B. Unterföhring, Aschheim) oder schufen dies erst in jüngerer Zeit planerisch (z. B. Garching). Dagegen verfügt Ismaning abseits der Durchgangsstraße über eine historisch gewachsene dörfliche Mitte, in der zahlreiche Funktionsgebäude im räumlichen Zusammenhang angesiedelt sind.

Geprägt wird dieses Zentrum von der katholischen Pfarrkirche St. Johann Baptist. Sie liegt zwischen dem nördlich gelegenen Schloss Ismaning (mit Schlosspark und ehemaligen Ökonomiegebäuden) und den südlich angrenzenden Schulhäusern mit Turnhallengebäude, die gemeinsam mit der evangelischen Kirche den großflächigen Schulhof umschließen. Kirchen und Schulgebäude sind moderne Bauten, bis auf die sogenannte „Alte Mädchenschule“ – heute Sitz der Musikschule. Neben der Kirche liegen am Ortsbach Seebach der denkmalgeschützte Gasthof zur Mühle mit Biergarten und altem Baumbestand sowie das Kriegerdenkmal auf dem Kirchplatz und der Pfarrhof, beide ebenfalls in der Bayerischen Denkmalliste aufgeführt.

Weitere denkmalgeschützte oder bekannte Bauwerke und Einrichtungen im Gemeindegebiet sind der 1913 erbaute Wasserturm, der Großsender des Bayerischen Rundfunks für UKW und Mittelwelle rund zwei Kilometer nordöstlich von Ismaning, das Allianz Zentrum für Technik mit seinem hauseigenen „Museum der Missgeschicke“[3] sowie einige historische Gedenksäulen, so der Bildstock für die Opfer des Flugzeugabsturzes vom 25. August 1918, die Pestsäule oder der Gedenkstein für die Opfer des Floßunglücks vom 21. Mai 1907.

Das Hauptgebäude des Schlosses ist heute Sitz der Gemeindeverwaltung, in ehemaligen Ökonomie- und Nebengebäuden sind Museen und Galerien untergebracht: Das Kallmann-Museum am Platz und im Stil einer ehemaligen Orangerie, das Schlossmuseum mit seiner ortshistorischen Ausstellung sowie der Schlosspavillon für wechselnde Kunstausstellungen. Für größere kulturelle Veranstaltungen wird der in den 1980er Jahren nahe der Ortsmitte erbaute „Bürgersaal“ genutzt. Ein kommunales Kulturzentrum mit Gemeindebibliothek und Volkshochschule wurde 2009 in der denkmalgeschützten Seidl-Mühle südlich des Dorfkerns eingerichtet.

Bildungseinrichtungen

In Ismaning gab es im Schuljahr 2009/10 vier Kindergärten, drei Volksschulen (Hauptschule an der Freisinger Straße, Grundschule am Kirchplatz und die 1995 errichtete Grundschule Camerloherstraße) mit rund 760 Schülern und 50 Lehrkräften, eine Freie Waldorfschule mit 440 Schülern und 34 Lehrkräften sowie eine Realschule mit rund 650 Schülern und 40 Lehrkräften. Die Gemeinde ist Mitglied im Schulzweckverband für das Werner-Heisenberg-Gymnasium im benachbarten Garching. Im Jahr 2016 soll das Gymnasium Ismaning den Schulbetrieb aufnehmen.

Historisch ist Schulunterricht in Ismaning erstmals für 1610 dokumentiert, ein erstes reines Schulhaus entstand aber erst 1835 durch Umbau des Benefiziatenhauses südlich der Kirche. Diese erste Schule wurde 1875 um ein Stockwerk erhöht, 1904 um ein weiteres Stockwerk. Bis 1957 diente das Gebäude als Knabenschulhaus, dann wurde es abgerissen und an gleicher Stelle ein neues Mädchenschulhauses mit acht Klassenzimmern errichtet. Es wurde 1967 um sechs zusätzliche Klassenzimmer erweitert und ist heute die Grundschule am Kirchplatz. Ursprünglich war die Mädchenschule ab 1886 mit zwei Zimmern im Schwesternhaus neben der Kirche betrieben worden, ein erstes eigenes Mädchenschulhaus wurde 1912 erbaut (heute Musikschule). Die Knabenschule war 1957 nach dem Abriss des Gebäudes am Kirchplatz in einen Neubau an der Freisinger Straße gezogen, dessen acht Klassenzimmer 1967 durch einen Erweiterungsbau mit neun Klassenzimmern ergänzt wurden. Heute ist dieser Schulkomplex die Hauptschule an der Freisinger Straße in unmittelbarer Nähe der 1977 erbauten Staatlichen Realschule Ismaning.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Therese Risinger: Ismaning – Geschichte eines Dorfes. Ismaning 2004, eine ausführlich recherchierte Dokumentation dieses Ortes.
  • Cornelia Oelwein: Zwischen Goldach und Seebach. Die Geschichte des Goldachhofs und der Mooskultivierung in Ismaning. Verlag Franz Schiermeier, München 2013, ISBN 978-3-943866-22-3.

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. http://www.buchmarkt.de/content/52349-hueber-verlag-zieht-von-ismaning-nach-muenchen-moosach.htm
  3. Museum der Missgeschicke

Weblinks

Commons: Ismaning – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien