Arft

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Wappen Deutschlandkarte
Arft
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Arft hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 23′ N, 7° 5′ OKoordinaten: 50° 23′ N, 7° 5′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mayen-Koblenz
Verbandsgemeinde: Vordereifel
Höhe: 550 m ü. NHN
Fläche: 5,83 km2
Einwohner: 247 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56729
Vorwahl: 02655
Kfz-Kennzeichen: MYK, MY
Gemeindeschlüssel: 07 1 37 006
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Kelberger Straße 26
56727 Mayen
Website: www.arft.eu
Ortsbürgermeister: vakant (geschäftsführernd: Markus Thiel, 1. Beigeordneter)
Lage der Ortsgemeinde Arft im Landkreis Mayen-Koblenz
Karte

Arft ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Vordereifel an, die ihren Verwaltungssitz in Mayen hat.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt nordwestlich von Mayen zwischen Laacher See und Nürburgring in der Nähe der Hohen Acht, der höchsten Erhebung der Eifel.

In Arft entspringt der Arfter Bach, einer der beiden Quellflüsse der Nette. Höchster Punkt ist der Raßberg mit 668 m ü. NHN, an dessen Fuße sich ein Skigebiet mit Skilift und 500 m langer Piste befindet.

Außer dem namengebenden Ort gibt es den kleineren Ortsteil Netterhöfe.[2] Arft grenzt (im Uhrzeigersinn) an die Ortsgemeinden Hohenleimbach, Kempenich (beide Landkreis Ahrweiler), Weibern, Langscheid, Langenfeld, Acht, Siebenbach und (mit einem schmalen Streifen) Kaltenborn (Landkreis Ahrweiler).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arft gehörte zum Kirchspiel Langenfeld und mit diesem bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Kurfürstentum Trier. Nach 1792 hatten französische Revolutionstruppen das sogenannte Linke Rheinufer eingenommen. Nach der Einführung der französischen Verwaltungsstrukturen gehörte Arft von 1798 bis 1814 zum Kanton Virneburg im Rhein-Mosel-Departement. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen kam die Region zum Königreich Preußen. Arft gehörte zur Bürgermeisterei Virneburg im 1816 errichteten Kreis Adenau des Regierungsbezirks Koblenz und von 1822 an zur Rheinprovinz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Arft, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

Jahr Einwohner
1815 141
1835 226
1871 229
1905 293
1939 291
1950 264
1961 246
Jahr Einwohner
1970 284
1987 254
1997 292
2005 297
2011 269
2017 246
2022 247[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Arft besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[4]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Amt ist derzeit vakant. Lothar Waldorf wurde 2019 nach fünfjähriger Unterbrechung erneut Ortsbürgermeister von Arft. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 55,36 % für fünf Jahre gewählt worden.[5][6] Waldorf legte das Ehrenamt jedoch zum 30. Juni 2023 vorzeitig nieder.[7] Für den 24. September 2023 ist daher eine Neuwahl angesetzt.[8]

In der Wahlperiode 2014 bis 2019 hatte Carlo Groß das Amt ausgeübt.[9]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Arft
Wappen von Arft
Blasonierung: „In Gold unter vier balkenweise gestellten roten Rauten ein blauer Dreipass mit Dreiblättern.“
Wappenbegründung: Die vier Rauten deuten auf das Wappen der Grafen von Virneburg hin, der Dreipass auf die Schutzpatrone der Kapelle.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arft gehört kirchlich zur katholischen Gemeinde Langenfeld (Eifel). Die Kapelle in Arft ist der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht und wurde 1959 erbaut.

Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Traumpfad

Durch die Gemarkung Arft führen zwei als Traumpfad prämierte Wanderwege, die kombiniert werden können.

Ein Wanderziel bietet die unter Naturschutz stehende Bergheide mit ihrer Vielfalt an Gräsern und Sträuchern. Der prämierte Bergheidenweg führt über die Wacholderheide und durch Kiefernhaine; Teile des Weges auch entlang der Nette und des Selbachs. Schwierigkeitsgrad: leicht – Länge 10,3 km – Start/Ende: Parkplatz unterhalb des Raßberg.

Als weiteres Ziel für Wanderer ist der Dr.-Heinrich-Menke-Park, eines der Naturschutzgebiete des Landkreises Mayen-Koblenz. Naturfreunde schätzen seine Wacholderheide, die vom Wacholderweg[10] touristisch erschlossen wird, der auf 8,8 km Länge auch durch die benachbarten Wacholderschutzgebiete Heidbüchel, Raßberg, Büschberg, Wolfsberg und Wabelsberg (Nachbargemeinde Langscheid) führt.

Die Europäische Kommission unterstützt (zusammen mit dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt und Forsten und der Umweltstiftung des Kreises Mayen-Koblenz) Maßnahmen des Naturschutzes auf ausgewählten Wacholderheiden der Osteifel. Teile des LIFE-Projektes betreffen auch die oben genannten Schutzgebiete.

Naturschutzgebiete

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Arft – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 39 (PDF; 3,3 MB).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 15. September 2022.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 15. September 2022.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 8. Februar 2020 (siehe Vordereifel, Verbandsgemeinde, dritte Ergebniszeile).
  6. Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates. In: Mitteilungsblatt Vordereifel, Ausgabe 26/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 8. Februar 2020.
  7. Markus Thiel: Verabschiedung. In: Mitteilungsblatt Vordereifel, Ausgabe 27/2023. Linus Wittich Medien GmbH, höhr-Grenzhausen, abgerufen am 11. August 2023.
  8. Jörg Holzem: Bekanntmachung des Tages der Wahl der/des Ortsbürgermeisterin/Ortsbürgermeisters und über die Einreichung von Wahlvorschlägen. In: Mitteilungsblatt Vordereifel, Ausgabe 29/2023. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 14. Juli 2023, abgerufen am 11. August 2023.
  9. Elvira Bell M Arft: Carlo Groß zum neuen Arfter Ortsbürgermeister ernannt. In: Rhein-Zeitung. 4. Juli 2014, abgerufen am 8. Februar 2020.
  10. Wacholderweg