Saarwellingen

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Wappen Deutschlandkarte
Saarwellingen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Saarwellingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 21′ N, 6° 48′ OKoordinaten: 49° 21′ N, 6° 48′ O
Bundesland: Saarland
Landkreis: Saarlouis
Höhe: 210 m ü. NHN
Fläche: 41,67 km2
Einwohner: 13.302 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 319 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 66788 - 66793
Vorwahl: 06838
Kfz-Kennzeichen: SLS
Gemeindeschlüssel: 10 0 44 116
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schlossplatz 1
66793 Saarwellingen
Website: www.saarwellingen.de
Bürgermeister: Michael Philippi (SPD)
Lage der Gemeinde Saarwellingen im Landkreis Saarlouis
KarteFrankreichFrankreichRegionalverband SaarbrückenLandkreis NeunkirchenLandkreis St. WendelLandkreis Merzig-WadernRehlingen-SiersburgWallerfangenÜberherrnDillingen/SaarSaarlouisWadgassenBous (Saar)Ensdorf (Saar)Schwalbach (Saar)SaarwellingenNalbachSchmelz (Saar)Lebach
Karte

Saarwellingen (im örtlichen moselfränkischen Dialekt Wellingen) ist eine saarländische Gemeinde im Landkreis Saarlouis – rund 20 km nordwestlich der Landeshauptstadt Saarbrücken gelegen.

Ortsteile

Ortsteile sind Reisbach, Saarwellingen und Schwarzenholz.

Geschichte

Das Gemeindegebiet der Gemeinde Saarwellingen wurde 1793 von französischen Revolutionstruppen besetzt und wurde, wie später das gesamte linke Rheinufer, Frankreich einverleibt. Nach den Beschlüssen des Wiener Kongresses 1815 kam es zur preußischen Rheinprovinz und wurde mit dieser 1871 Teil des Deutschen Reiches. Vor 1783 gab es eine getrennte Entwicklung der Ortsteile.

Saarwellingen

Ursprünglich war die Herrschaft Saarwellingen Eigengut verschiedener Herren. Im 13. Jahrhundert war der Bann Saarwellingen im Wesentlichen Lehen der Grafschaft Saarbrücken und zu einem geringeren Teil lothringisches Lehen. Erst 1621 trat Lothringen seine Rechte an Nassau-Saarbrücken ab. Belehnt waren die Edelherren von Saarbrücken in den Linien Ettendorf und Dagstuhl. Nach dem Aussterben der Familie fiel Saarwellingen Mitte des 14. Jahrhunderts ebenso wie die Herrschaft Dagstuhl an die Familien der vier Töchter des letzten Besitzers.

Blasiuskirche

Im 16. Jahrhundert besaßen der Graf von Nassau-Saarbrücken nach Einzug der Lehen zweier dieser Familien die Hälfte und die Grafen von Kriechingen (heute Créhange/Moselle) und die Herren von Rollingen (heute Raville/Moselle) je ein Viertel des Ortes Saarwellingen. Der Rollinger Anteil fiel 1550 durch Heirat an die Kriechinger, die 1659 auch den Anteil von Saarbrücken als Erfüllung von gegen die Grafen von Saarbrücken bestehenden Schulden erwarben und Saarwellingen als freie Reichsherrschaft führten.

1689 kam die Herrschaft durch Heirat an die Grafen von Ostfriesland und ebenso 1726 an die Grafen von Wied-Runkel, bei denen sie bis zur Auflösung des Alten Reiches verblieb.

Verwaltet wurde die Herrschaft Saarwellingen von einem Amt in Saarwellingen.

Schwarzenholz

Die Herrschaft Schwarzenholz war im 13. Jahrhundert im Besitz diverser Herren. Bedeutendste Herren waren neben der Abtei Fraulautern, der es gelang immer weitere Anteile zu erwerben bis sie in einem Vergleich am 9. Mai 1765 die vollständige Landeshoheit über das Gebiet der reichsunmittelbaren Herrschaft Schwarzenholz erlangte, die Grafen von Saarbrücken. Neben diesen bedeutenden Herren gab es eine Vielzahl von Familien die kleinere Anteile oder Rechte an der Herrschaft besaßen. So die Vögte von Hunolstein, die ihre Güter 1262 dem Kloster verkauften. Weitere Güter hatten die Herren von Kastel inne, die Teile davon an das Kloster verkauften und andere Teile als Mitgift an die Herren von Lewenstein übertrug. Die Herren von Rathsamhausen und von Lichtenberg verkauften im 16. Jahrhundert dagegen ihre Anteile an die Grafen von Saarbrücken.

Reisbach

Reisbach besteht aus den Ortsteilen Labach und Reisweiler, die bis zur Französischen Revolution unterschiedlichen Territorien zugehörten.

Labach war Teil der Herrschaft Schwarzenholz und teilte deren Geschichte. Reisweiler dagegen war Teil der Grafschaft Saarbrücken.

Mit der Gebietsreform vom 1. April 1937 wurden die beiden ineinander übergehenden Ortschaften Reisweiler und Labach zum neuen Ort 'Reisbach' zusammengelegt.

Nördlich von Labach liegt die Burgstelle der „Alten Burg“.

Gebietsreform

Am 1. Januar 1974 entstand die jetzige Gemeinde Saarwellingen durch den Zusammenschluss von Reisbach, Saarwellingen und Schwarzenholz.[2]

Politik

Kommunalwahl 2014[3]
Wahlbeteiligung: 54,6 % (-5,3 Pp.)
 %
50
40
30
20
10
0
43,8 %
33,3 %
12,6 %
4,6 %
3,6 %
2,2 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+11,3 %p
+5,6 %p
−4,8 %p
−3,4 %p
−2,9 %p
+2,2 %p

Bürgermeister

Gemeinderat

Ergebnisse der Wahl vom 25. Mai 2014:[3][4]

Partei Ergebnis Veränderung Sitze Veränderung
SPD 43,8 % ( + 11,3) 15 ( + 4)
CDU 33,3 % ( + 5,6) 12 ( + 2)
FWG 12,6 % ( – 4,8) 4 ( - 2)
Linke 4,6 % ( - 3,4) 1 ( - 1)
B90/Grüne 3,6 % ( - 3,0) 1 ( - 1)
Piraten 2,2 % ( + 2,2) 2 ( -/-)

Partnerschaften

Saarwellingen unterhält Partnerschaften mit dem französischen Bourbon-Lancy, mit dem niederbayerischen Reisbach und mit dem tschechischen Stochov.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straßenverkehr

Saarwellingen ist durch vier Anschlussstellen der Bundesautobahn 8 (LuxemburgSalzburg) sowie durch die Bundesstraßen 269 (BirkenfeldMetz) und 405, die ihren Ausgang beim Ortsteil Wald nimmt und über Bouzonville nach Thionville führt, an das überregionale Straßennetz, nicht nur nach Deutschland, sondern auch nach Frankreich, Luxemburg und Österreich gut angebunden.

Schienenverkehr

Da die Primstalbahn für den Personenverkehr stillgelegt worden ist, existiert der Bahnhof Saarwellingen nicht mehr. Der Hauptbahnhof Saarlouis und der Bahnhof Dillingen (Saar) sind jedoch mit öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb kürzester Zeit zu erreichen. Ebenso wurde die Straßenbahn in den 1950er Jahren zugunsten des Omnibusverkehrs stillgelegt.

Öffentlicher Personennahverkehr

Das Gemeindegebiet ist durch mehrere Linien der Kreisverkehrsbetriebe gut vernetzt und mit dem Umland verbunden. Hinzu kommen einige Bahnbuslinien. Mehrere Taxiunternehmen sind ortsansässig.

Flughäfen im näheren Umkreis

In einem Radius von 100 km finden sich mehrere Flughäfen, von denen besonders erwähnenswert sind:

Ortsansässige Unternehmen

Die Automobilzulieferer Syncreon, HL Logistics und Facil sowie Saarcoating und DB Schenker betreiben Produktionsstätten im Industriepark. Außerdem haben sich im Gewerbegebiet John die Firma RESA (Schaltanlagenbau), und einige Ford-Zulieferer niedergelassen. Im Industriegebiet Dickenwald hat sich unter anderem ein Werk der Schokoladenfabrik Ludwig (Marken u. a. Trumpf, Schogetten, Mauxion) angesiedelt.

Persönlichkeiten

Ortsansichten

Einzelnachweise

  1. Saarland.de – Amtliche Einwohnerzahlen Stand 31. Dezember 2022 (PDF; 98 kB) (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 807.
  3. a b Gemeindeergebnis Saarwellingen, Endgültiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2014 Auf: www.statistikextern.saarland.de, abgerufen am 23. März 2015
  4. Gemeindeergebnis Wallerfangen, Endgültiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2014, Sitzverteilung Auf: www.statistikextern.saarland.de, abgerufen am 23. März 2015
  5. http://saarautoren.sulb.uni-saarland.de/de/hewener/, abgerufen am 24. Juli 2015.

Literatur

  • Kurt Hoppstädter, Hans-Walter Herrmann (Hrsg), Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes, Band 2: Von der fränkischen Landnahme bis zum Ausbruch der französischen Revolution, 1. Auflage, Saarbrücken, 1977, ISBN 3-921870-00-3

Weblinks

Commons: Saarwellingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Gemeinde Saarwellingen