Lützow (Mecklenburg)

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Wappen Deutschlandkarte
Lützow (Mecklenburg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Lützow hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 39′ N, 11° 11′ OKoordinaten: 53° 39′ N, 11° 11′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Nordwestmecklenburg
Amt: Lützow-Lübstorf
Höhe: 58 m ü. NHN
Fläche: 24,89 km2
Einwohner: 1569 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner je km2
Postleitzahl: 19209
Vorwahl: 038874
Kfz-Kennzeichen: NWM, GDB, GVM, WIS
Gemeindeschlüssel: 13 0 74 050
Adresse der Amtsverwaltung: Dorfmitte 24
19209 Lützow
Website: www.luetzow-luebstorf.de
Bürgermeister: Gerd Klingenberg
Lage der Gemeinde Lützow im Landkreis Nordwestmecklenburg
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Karte

Lützow ist eine Gemeinde im Süden des Landkreises Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde ist Verwaltungssitz des Amtes Lützow-Lübstorf, dem weitere 15 Gemeinden angehören.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Lützow liegt im Quellgebiet der Schilde in einem Grundmoränengebiet etwa 15 Kilometer westlich von Schwerin. Der Machandelberg südlich von Lützow erreicht eine Höhe von 92 m ü. NN.

Zu Lützow gehören die Ortsteile Bendhof, Kaeselow und Rosenow.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lützow: Das Gut Lützow gehörte seit dem 14. bis ins 17. Jahrhundert der Familie von Lützow.
Seit 1846 gehörte das Gut der Familie von Behr und durch Heirat ab 1866 bis 1945 den Grafen von Bassewitz-Behr. 1876 wurde das neogotische Schloss gebaut. Nach 1945 wurde das Herrenhaus bis 1991 als Betriebsberufsschule der Deutschen Reichsbahn genutzt. Danach stand es einige Jahre leer, bis es 2005 verkauft und von dem neuen Eigentümer denkmalgerecht saniert wurde.

Rosenow wurde bekannt durch ein Scharmützel im Forst von Rosenow, das zwischen Truppen des Lützowschen Freikorps und denen Napoleons stattfand. Dabei fiel am 26. August 1813 der Schriftsteller Theodor Körner. An das Gefecht erinnert seit 1913 das Theodor-Körner-Denkmal von Wilhelm Wandschneider. Körner wurde in Wöbbelin beerdigt.

Kaeselow: Gutshaus Kaeselow wurde um 1860 im Stil der Tudorgotik erbaut. Es gehörte den Familien von Brock (Brook) (bis 1878), Oertzen und von 1902 bis 1945 Both. Am 1. Juli 1950 wurde Kaeselow eingemeindet.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Wahl zur Gemeindevertretung am 26. Mai 2019 ergab sich bei einer Wahlbeteiligung von 57,8 % folgende Sitzeverteilung:[2]

CDU 0Sitz
SPD 0Sitze
FWG 7 Sitze
Einzelbewerber 3 Sitz

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Lützow
Wappen von Lützow
Blasonierung: „Unter grünem Wellenschildhaupt, darin zwei schräg gekreuzte goldene Schwerter, in Gold eine aus dem Unterrand wachsende doppelstämmige grüne Eiche, belegt mit einem goldenen Dreieckschild, darin eine schräg gestellte viersprossige schwarze Sturmleiter.“[3]
Wappenbegründung: In dem Wappen soll das Wellenschildhaupt auf die Lage der Gemeinde im Quellgebiet der Schilde hindeuten. Mit den schräg gekreuzten Schwertern wird erinnert an das Gefecht von Teilen des Lützowschen Freikorps unter der Führung des Majors Adolf Freiherr von Lützow (1782–1834) gegen die Begleitung eines französischen Munitionstransportes bei Rosenow am 26. August 1813, in dem der Adjutant des Majors, der Dichter und Dramatiker Theodor Körner (1791–1813), fiel. Die doppelstämmige Eiche steht zum einen für die so genannte Wundereiche in Lützow, der in überlieferten Legenden wundersame Heilkräfte zugeschrieben werden. Zum anderen verweist sie auf die waldreiche Gegend um Lützow. Der Dreieckschild soll die Verbundenheit der Adelsfamilie von Lützow mit der geschichtlichen Entwicklung des Gutes Lützow zum Ausdruck bringen. Die Sprossen der Leiter symbolisieren von der Anzahl her zugleich die vier Ortsteile der Gemeinde.

Das Wappen und die Flagge wurde von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick gestaltet. Es wurde zusammen mit der Flagge am 15. Dezember 2010 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 334 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flagge ist längs gestreift von Gelb und Grün. Der gelbe Streifen nimmt ein Drittel, der grüne Streifen nimmt zwei Drittel der Höhe des Flaggentuchs ein. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, das der Hälfte der Höhe des gelben Streifens und drei Viertel der Höhe des grünen Streifens übergreifend, das Gemeindewappen. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.[4]

Dienstsiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „GEMEINDE LÜTZOW • LANDKREIS NORDWESTMECKLENBURG“.[4]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Lützow
  • In Lützow befindet sich ein 1876 im neogotisches Schloss mit einem Schlosspark im englischen Parkstil und einer Kapelle. Im Park steht ein vor 1850 errichtetes Mausoleum in neogotischer Form, das über dem Eingang ein Wappenfeld mit einem Bären, dem Wappentier der Familie von Behr, zeigt. Nach 1945 besaß die Deutsche Reichsbahn das Schloss und nutzte es als Sonderschule der Politverwaltung. Die Bahn verkaufte das Schloss 2005. Der neue Eigentümer sanierte das Herrenhaus innen und außen, auch der Park wurde wieder hergerichtet.
  • In Kaeselow steht im Stil der Tudorgotik ein Gutshaus von um 1860.
  • Im Forst des Ortsteils Rosenow steht ein Theodor-Körner-Denkmal.

Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der B 104 gelegen, bietet Lützow einen bequemen Anschluss zu allen wichtigen Städten in der näheren Umgebung. Im 17 Kilometer entfernten Wittenburg besteht Anschluss an die Bundesautobahn 24 (Berlin–Hamburg). Vom Haltepunkt Lützow der Bahnstrecke Schwerin–Rehna fahren im Stundentakt Züge der RB 13 in Richtung Schwerin und Parchim sowie Richtung Gadebusch und Rehna. Die Strecke besteht seit 1897.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg-Henning Graf von Bassewitz-Behr (1900–1949), SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS und der Polizei, Täter des Holocaust, bis zur Enteignung 1945 Besitzer des Gutes Lützow, wurde in Lützow geboren und wuchs dort auf.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lützow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Amt Lützow-Lübstorf – Bekanntmachungen …
  3. Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge - Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 171/172.
  4. a b Hauptsatzung § 1 (PDF; 223 kB).