„Grenze zwischen Polen und Russland“ – Versionsunterschied

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Version vom 4. Juli 2019, 10:08 Uhr

Polisch-russische Grenze

Die moderne polnisch-russische Grenze ist eine fast geradlinig verlaufende, etwa 232 Kilometer lange Trennung zwischen der Republik Polen (Mitglied der EU) und der Russischen Föderation (Mitglied der GUS), der Oblast Kaliningrad, eine Region, die als Exklave nicht mit dem russischen Festland verbunden ist. Der aktuelle Verlauf wurden in Folge des Zweiten Weltkriegs festgelegt. Im Jahr 2004 wurde sie zur Außengrenze der Europäischen Union, des Schengen-Gebietes und der NATO zur Gemeinschaft Unabhängiger Staaten.

Geschichte

Die Änderungen der Grenze zwischen Polen und Russland lassen sich bis in die frühe Geschichte beider Nationen zurückverfolgen. Einer der frühesten Ereignisse war das Eingreifen des polnischen Königs Bolesław I. in die Kiewer Erbfolgekrieg im Jahr 1018.[1] Nach der Gründung der Königlichen Republik Polen-Litauen erstreckte sich die polnische Ostgrenze, die zum größten Teil mit dem Moskauer Zarenreich (später Russisches Kaiserreich) identisch war, von der Ostsee im Norden bis zum Schwarzen Meer im Süden.[2] In der Zeit der Teilung Polens, die die russischen Grenzen um 480 km nach Westen verlagerte,[3] teilten sich mehrere kleine polnische Staaten wie das Herzogtum Warschau und Kongresspolen eine Grenze mit dem Russischen Reich. Nach dem Ersten Weltkrieg teilte die neue Zweite Polnische Republik eine Grenze mit der Sowjetunion, die während des Polnisch-Sowjetischen Krieges geformt und im Friedensvertrag von Riga an der Linie Dsisna-Dokschyzy-Słucz-Korez-Ostroh-Sbrutsch bestätigt wurde.[4] Diese Grenze war 1407 Kilometer lang.[5] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die neue Grenze zwischen der Volksrepublik Polen und der UdSSR gezogen. Die neue polnisch-sowjetische Grenze war zunächst 1321 Kilometer lang und unterlag einer geringfügigen Änderung den polnisch-sowjetischen Gebietsaustausch von 1951, der die Grenzlänge auf 1244 Kilometer reduzierte.[6][7]

Moderne Grenze

PL
RU
Polen–Russland
Die moderne Grenze zwischen Polen und Russland wird durch eine Reihe von Rechtsdokumenten geregelt, von denen viele aus der Zeit der Volksrepublik Polen und der Sowjetunion stammen, einschließlich des Grenzabkommens zwischen Polen und der UdSSR vom 16. August 1945.[6][8] Während die tatsächliche Grenzlinie nach dem Fall der Sowjetunion unverändert blieb, verwandelte der Zerfall der Sowjetunion in eine Reihe postsowjetischer Staaten die polnisch-sowjetische Grenze in eine polnisch-russische, polnisch-litauische, polnisch-weißrussische und polnisch-ukrainische Grenze. Die polnisch-russischen Grenzen wurden im polnisch-russischen Vertrag von 1992 bestätigt und 1993 ratifiziert 1993.[8]

Die polnisch-russische Grenze ist die zwischen Polen und dem Oblast Kaliningrad Russlands, das eine Exklave ist, die keine inländische Landverbindung zum Rest Russlands hat. Die Grenze ist 232,04 km lang, einschließlich des 22,21 km langen Anteils in der Ostsee, der die Hoheitsgebiete abgrenzt. Der größte Anteil befindet sich in der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Der äußerste Osten befindet sich in der Woiwodschaft Podlachien und der westlichste Abschnitt (an der Weichsel-Nehrung) in der Woiwodschaft Pommern.[9] Die offizielle Festlegung der Grenze wurde am 5. März 1957 mit folgenden Worten beschlossen:

Die Vertragsparteien bestätigen, dass die bestehende Staatsgrenze zwischen der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken und der Volksrepublik Polen im Ostseegebiet, wie sie auf der Berliner Konferenz von 1945 festgelegt wurde, von der Grenzmarke Nr. 1987 abläuft, die an der Kreuzung der Ostsee errichtet wurde die Grenzen der Russischen Sozialistischen Sowjetrepublik (Kaliningrad Region), der Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik und der Polnischen Volksrepublik bei der Abgrenzung der sowjetisch-polnischen Staatsgrenze in den Jahren 1946-1947 in allgemeiner westlicher Richtung, 0,5 Kilometer nördlich der bewohnten Ortschaft Żytkiejmy, 4 km nördlich der bewohnten Ortschaft Gołdap, 0,5 km südlich der bewohnten Ortschaft Krylovo, 3 km südlich der bewohnten Ortschaft Schelesnodoroschny, 2 km südlich der bewohnten Ortschaft Bagrationowsk, 4 km südlich der bewohnten Ortschaft Mamonowo, 7 Kilometer nördlich der bewohnten Ortschaft Braniewo (ehemals Braunsberg) und von dort über das Frische Haff) und die Frische Nehrung bis zu einem Punkt am Westufer dieser Nehrung 3 Kilometer nordöstlich der bewohnten Ortschaft Nowa Karczma (die Entfernungen zwischen den bewohnten Orten und der Grenze sind annähernd).[10]

Als Polen im Jahr 2004 der Europäischen Union beitrat, wurde diese Grenze zu einer Außengrenze der EU mit einem Nicht-EU-Land.[11] Es ist eine der fünf Grenzen, die Russland mit der EU teilt (siehe Außengrenzen der Europäischen Union). 2008 gab es drei zugelassene Straßen-Grenzübergänge zu Polen und drei Bahn-Grenzübergänge (siehe Tabelle).[12][13] Am 24. November 2010, wurde zwischen Grzechotki und Mamonovo der größte Straßenübergang eröffnet.[14] Weitere Übergänge wurden ausgebaut (Perły-Krylovo, Piaski-Baltiysk, Rapa-Ozyorsk), da die EU-Standards von Polen verlangten, mindestens sieben Passagen an dieser Grenze zu betreiben.[12]

Grenzgebiet

Kleiner Grenzverkehr

Da das Gebiet Kaliningrad klein, homogen und eine Exklave innerhalb der Europäischen Union ist, wurde für das gesamte Gebiet im Jahr 2011 der Status eines Grenzgebiets verhandelt, das den Bestimmungen des Kleinen Grenzverkehrs unterlag. Der Vertrag zwischen der Republik Polen und der Russischen Föderation, der im Juli 2012 in Kraft trat, erlaubte den Einwohnern ausgewählter, grenznaher Kreise der Woiwodschaften Ermland-Masuren und Pommern sowie den Einwohnern der gesamten russischen Oblast Kaliningrad, ohne Visum in diejenigen Zonen im Nachbarstaat zu reisen, die von dem Vertrag erfasst werden. Ausreichend war ein Eintrag im Pass (als fälschungegesicherter Aufkleber), der den Einwohnern der Gebiete problemlos ausgestellt wurde.[15] Der Grenzverkehr entwickelte sich lebhaft. Im ersten Quartal 2012 gab es an der polnisch-russischen Grenze den lebhaftesten Verkehr an Grenzen, die Polen mit den Nicht-EU-Ländern teilt (verglichen mit der Grenze zur Ukraine und zu Weißrussland). In diesem Zeitraum waren die Mehrzahl der Grenzüberschreitungen spontane Tagesaufenthale um im Nachbarland einzukaufen. Es waren 45 % der Ausländer, die nach Polen einreisen und 87 % Polen, die nach Russland einreisen. 22 % Ausländer und 7 % Polen überquerten Grenzen zum Zweck des Tourismus und des Transits.[16] Ab 2013 wurde die Einrichtung zusätzlicher Grenzübertrittspunkte in Betracht gezogen.[17] In Folge der von Russland unterstützten Übergriffe in der Ostukraine und der Annexion der Krim, kam es ab 2014 durch schärfere Kontrollen auf Waren die unter Embargos fallen und durch ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis zu deutlichen Störungen des kleinen Grenzverkehrs. Sanktionen, Restriktionen und politische Bedenken behinderten den Grenzverkehr. 2016 hat Polen den kleinen Grenzverkehr ausgesetzt. Für die Einreise ist ein reguläres Visum erforderlich, das schwieriger zu beschaffen, kostenpflichtig und begrenzt gültig ist. Somit wurde die Reisefreiheit auf privilegierte Bürger eingeschränkt.[Anmerkung 1]

+ Auf Gegenseitigkeit wurde den folgenden polnischen Verwaltungsbezirken (Powiat) der gleiche Status gewährt:
 Pommern  Ermland-Masuren Bereiche des kleinen Grenzverkehrs
Powiat Pucki (deutsch Landkreis Putzig)
Gdynia (deutsch Gdingen)
Sopot (deutsch Zoppot)
Danzig (polnisch Gdańsk) Stadt und Landkreis
Nowy Dwór Gdański (deutsch Landkreis Tiegenhof)
Powiat Malborski (deutsch Landkreis Marienburg)
Elbląg Stadt und Landkreis
Powiat Braniewski (deutsch Landkreis Braunsberg)
Powiat Lidzbarski (deutsch Landkreis Heilsberg)
Powiat Bartoszycki (deutsch Landkreis Bartenstein)
Olsztyn (deutsch Allenstein) Stadt und Landkreis
Powiat Kętrzyński (deutsch Landkreis Rastenburg)
Powiat Mrągowski (deutsch Landkreis Sensburg)
Powiat Węgorzewski (deutsch Landkreis Angerburg)
Powiat Giżycki (deutsch Landkreis Lötzen)
Powiat Gołdapski (deutsch Landkreis Goldap)
Powiat Olecki (deutsch Landkreis bis 1928 Marggrabowa – umgangssprachlich auch Oletzko –, 1928–45 Treuburg)

Grenzverlauf

Markante Punkte des Grenzverlaufs (von West nach Ost) f1 Karte mit allen Koordinaten des Grenzverlaufs: OSM
Polen Polen
 Ermland-Masuren
Russland Russland
Kaliningrad Oblast Oblast Kaliningrad
Position
Meer Seegrenze der Hoheitsgebiete Meer
[Anmerkung 2]
54° 36′ 13″ N, 19° 24′ 9″ O
Nowa Karczma (Neukrug), Frische Nehrung,  Pommern Verkehrsverbot Verkehrsverbot
[Anmerkung 3]
[Anmerkung 4]
[18]
Narmeln, „Baltische Nehrung“ (russisch Балтийская коса Baltijskaja Kossa), Rajon Baltijsk (Kreis Pillau) 54° 27′ 26″ N, 19° 38′ 27″ O
Braniewo (Gerlachsdorf),
Powiat Braniewski
204 Bahn
[Anmerkung 5]
597 Mamonowo
(Heiligenbeil, russisch Мамоново)
Stadtkreis Mamonowo
54° 26′ 12″ N, 19° 52′ 25″ O
Gronowo (Grunau),
Powiat Braniewski
D54 Personen- und Güterverkehr Fahrrad
[Anmerkung 6]
A194 54° 26′ 3″ N, 19° 53′ 50″ O
Grenzstation Grzechotki (Rehfeld),
Powiat Braniewski
S22 E28 Personen- und Güterverkehr
[Anmerkung 7]
[Anmerkung 8]
P516 E28 54° 25′ 20″ N, 20° 4′ 8″ O
Jachowo (Hanswalde),
Landgemeinde Lelkowo (Lichtenfeld),
Powiat Braniewski (Kreis Braunsberg)
Verkehrsverbot Verkehrsverbot
[Anmerkung 3]
54° 25′ 7″ N, 20° 6′ 35″ O
Jarzeń (Arnstein, Tiefensee), Landgemeinde Lelkowo, Powiat Braniewski 224 Streckenstillegung
[Anmerkung 9]
224 Kornewo (früher Zinten, russisch Корнево), Rajon Bagrationowsk (Kreis Preußisch Eylau) 54° 24′ 17″ N, 20° 16′ 57″ O
Głębock (Głomno) (Tiefensee), Landgemeinde Lelkowo, Powiat Braniewski DW510 Verkehrsverbot Verkehrsverbot
[Anmerkung 3]
[Anmerkung 10]
510 54° 24′ 15″ N, 20° 17′ 10″ O
Galiny (Gallingen, früher Kreis Preußisch Eylau) Powiat Bartoszycki (Kreis Bartenstein) Verkehrsverbot Verkehrsverbot 27K-116
Bogatowo russisch Богатово früher Rositten; Bornehnen, Rajon Bagrationowsk 54° 23′ 27″ N, 20° 25′ 5″ O
Orsy (Orschen), Gmina Górowo Iławeckie, Powiat Bartoszycki Verkehrsverbot Verkehrsverbot 54° 23′ 11″ N, 20° 27′ 20″ O
Bezledy, Landgemeinde Bartoszyce, Powiat Bartoszycki (Bartenstein) D51 Personen- und Güterverkehr A195 Bagrationowsk (Preußisch Eylau), russisch Багратионовск) 54° 22′ 18″ N, 20° 39′ 37″ O
Streckenstillegung
[Anmerkung 11]
54° 22′ 18″ N, 20° 41′ 53″ O
Stopki (Stolzenfeld), Landgemeinde Sępopol, Powiat Bartoszycki WasserlaufŁynaWasserlauf
(Alle, russisch Лава)
[Anmerkung 12]
Rjabinino (Korwlack, russisch Рябинино), Stadtgemeinde Prawdinsk, Kreis Prawdinsk 54° 21′ 7″ N, 21° 1′ 6″ O
Skandawa (Skandau), Landgemeinde Barciany (Barten), Powiat Kętrzyński (Landkreis Rastenburg) № 353
№ 205
Bahn
[Anmerkung 13]
Schelesnodoroschny (Gerdauen, russisch Железнодорожный), Rajon Prawdinsk 54° 20′ 1″ N, 21° 18′ 12″ O
Michałkowo (Langmichels), Landgemeinde Barciany (Barten), {nowrap|Powiat Kętrzyński}}(Landkreis Rastenburg) DW591 Personen- und Güterverkehr 54° 19′ 59″ N, 21° 18′ 19″ O
Kurkławki, (Korklack) Arklitten, Gmina Barciany (Landgemeinde Barten), Powiat Kętrzyński (Kreis Rastenburg) Streckenstillegung
[Anmerkung 14]
Sori (russisch Зори; ehemals Позегник, Posegnick) Dorfwüstung im Rajon Prawdinsk 54° 19′ 48,8″ N, 21° 20′ 35,3″ O
Brzeźnica (Birkenfeld), Landgemeinde Drengfurth (polnisch Srokowo), Powiat Kętrzyński (Kreis Rastenburg) WasserlaufMasurischer KanalWasserlauf
[Anmerkung 15]
Saretschenskoje (russisch Зареченское (Groß Sobrost), Rajon Prawdinsk (russisch Правдинский район) 54° 19′ 17″ N, 21° 28′ 34″ O
Reuschenfeld (polnisch Ruskie Pole) bzw. Perlswalde (polnisch Perły), Powiat Węgorzewski (Kreis Angerburg) DR 137d Streckenstillegung
[Anmerkung 16]
DR 137d Krylowo (russisch Крылово, (Nordenburg), Rajon Prawdinsk (russisch Правдинский район, (Friedland) 54° 19′ 37″ N, 21° 37′ 7″ O
DK63
Verkehrsverbot Verkehrsverbot
[Anmerkung 17]
[Anmerkung 18]
A186
27K-161
54° 19′ 53″ N, 21° 49′ 34″ O
Ołownik (Launingken, 1938–1945 Sanden), Landgemeinde Budry (Buddern), Powiat Węgorzewski (Kreis Angerburg) DR 119e (1940)
137d (1944)
Streckenstillegung
[Anmerkung 19]
DR 119e (1940)
137d (1944)
Bahnhof Beimuhnen Otradnoje, Rajon Osjorsk (Kreis Angerapp, russisch Озёрский район) 54° 19′ 53″ N, 21° 50′ 8″ O
Zabrost Wielki (Groß Sobrost), Landgemeinde&nbap;Budry, Powiat Węgorzewski Verkehrsverbot Verkehrsverbot Osjorsk (Angerapp), Rajon Osjorsk 54° 20′ 1″ N, 21° 55′ 42″ O
Mieduniszki Małe (Klein Medunischken, 1938–1945 Medunen), Landgemeinde Banie Mazurskie (Benkheim),
Powiat Gołdapski (Kreis Goldap)
WasserlaufAngrapaWasserlauf
(Angerapp,
polnisch Węgorapa,
russisch Анграпа)
[Anmerkung 20]
Ramberg, Rajon Osjorsk 54° 19′ 59,5″ N, 21° 58′ 31,7″ O
Gołdap (Goldap), Powiat Gołdapski D65 Personen- und Güterverkehr 27A-011 Gussew (Gumbinnen, russisch Гусев), Stadtkreis Gussew 54° 20′ 28″ N, 22° 17′ 53″ O
Streckenstillegung
[Anmerkung 21]
Schelesnodoroschnoje (Karczarningken, 1929–1945 Blumenfeld, russisch Железнодорожное) 54° 20′ 27″ N, 22° 18′ 43″ O
Wasserlauf Goldaper See Wasserlauf
(polnisch Jezioro Gołdap,
russisch Озеро Красное)

[Anmerkung 22]
Schuiken (Spechtsboden, russisch Прохладное), 54° 20′ 30″ N, 22° 19′ 10″ O
Żytkiejmy (Werhrkirchen), Powiat Gołdapski Streckenstillegung
[Anmerkung 23]
Budweitschen, (Kirchspiel Szittkehmen) 54° 20′ 27″ N, 22° 18′ 43″ O
Dreiländereck Polen Polen-Litauen Litauen-Russland Russland 54° 21′ 48″ N, 22° 47′ 31″ O
Ostseestrand an der polnisch-russischen Grenze
Markierungen und Warnschilder an der polnischen Seite der Grenze
Durch die polnisch-russische Grenze unterbrochene ehemalige Straße zwischen Rapa (Angerapp, 1938–1945 Kleinangerapp) im polnischen Powiat Gołdapski und Osjorsk (Darkehmen, 1938 Darkeim, 1938–1945 Angerapp) in der russischen Oblast Kaliningrad, 2010
Abgezäunter Ostseestrand an der polnisch-russischen Grenze
Russische Grenzschutzbeamten auf der Halbinsel Baltische Nehrung. Der Grenzaußenposten "Normeln" ist Russlands westlichster Außenposten
Die Grenze zwischen Polen und Königsberg (Russland)

Anmerkungen

  1. Die Bürger von Kaliningrad sind eher westlich ausgerichtet, als die im "Mutterland". Der Grenzverkehr bracht vor allen Dingen deutliche wirtschaftliche Vorteile. Währen die Polen in Kaliningrad tanken und Zigaretten kaufen, haben Russen Interesse an Konsumgütern und Lebensmitteln, die in Polen in breiter Auswahl und deutlich billiger angeboten werden.
  2. Landfernster Punkt der gemeinsamen Seegrenze der Hoheitsgebiete im Küstenmeer.
  3. a b c Die Verbindung über die nach dem 2. Weltkrieg entstandene Grenze wurde unterbrochen.
  4. Der Grenzabschnitt quer zur Nehrung zwischen den beiden Wasserflächen (Ostsee, Frisches Haff) ist nur etwa 850 m lang und damit die kürzeste Landgrenze Polens und Russlands. Der polnische Grenzzaun wird modernisiert im Rahmen der Sicherung der EU-/Schengen-/NATO-Außengrenzen. Derzeit gibt es öfter Grenzverletzungen von Touristen, die mal in Russland ein Foto machen wollen. Da die Russischen Grenzwachen verdeckt beobachten und gelegentlich blitzschnell und unangenehm eingreifen, warnen polnische Schilder vor den Folgen und bei Missachtung werden empfindliche Strafen angedroht. Die russische Sperrlinie besteht aus Markierungen (Grenzpfosten, Verbotsschildern) direkt an der Grenze, meistens verdeckten Posten, einem soliden, elektrisch gesicherten Zaun 280 m und einem weiteren Sperrstreifen 1600 m entfernt. Der gesamte russische Teil der von ihnen genannten Baltischen Nehrung (russisch Балтийская коса) ist Sperrgebiet für Zivilisten. Der westlichste russische Grenzposten ist im ehemaligen Fischerdorf Narmeln stationiert. Aufgrund eines Schreibfehlers nennen die Russen den Ort Normeln (russisch Нормельн = ‚Normal‘) und das Kommando untersteht der Grenzschutzabteilung Königsberg (russisch Кёнигсбергскому погранотряду, nicht Kaliningrad). Schiffsverkehr aus dem Frischen Haff, insbesondere zum Hafen Elbląg, ist nur durch die Passage am russischen Militärhafen Baltijsk (Pillauer Tief) möglich, ein Sicherheitsrisiko. Polen plant die Nehrung mit einem Kanal für Schiffe bis zu 5 m Tiefgang zu durchstechen. Durch die Ereignisse in der Straße von Kertsch erscheint es der PiS-Regierung sinnvoll. Die Baumaßnahmen sind 2019 wegen politischer Differenzen, Kostenexplosion und Umweltauflagen noch in der Anfangsphase.
  5. Eisenbahn-Grenzübergang (eingerichtet für Personen- und Güterverkehr), seit dem 12. Dezember 2015 nur noch selten und ausschließlich im Güterverkehr betriebenen Bahnstrecke Malbork–russische Grenze bei Braniewo mit Verlängerung nach Kaliningrad. Teil der inzwischen größtenteils stillgelegten Bahnstrecke Elbląg–Braniewo, bis 1945 als „Haffuferbahn“ bekannt und der früheren Preußischen Ostbahn. Der Fahrplan vom 1. Juli  1914 sah noch sieben Schnellzugpaare vor, darunter der berühmte Nord-Express und D1 von Berlin und D2 nach Berlin. Die Breitspur, die nach dem Krieg verlegt wurde und zu Sowjetzeiten noch strategische Bedeutung hatte, wurde auf polnischer Seite abgebaut.
  6. Grenzübergang für Passagiere, Fracht (internationale LKW bis 6 Tonnen)
  7. Grenzübergang für Personen- und, Güterverkehr
    • Grzechotki-Mamonowo II. In: Mapa przejść i obiektów Straży Granicznej. Komenda Główna Straży Granicznej, abgerufen am 28. Juni 2019 (polnisch).
  8. Die Polen nennen die Straße Berlinka, da sie ein Teil der ehemaligen Reichsautobahn Berlin–Königsberg war; in Deutschland ist es jetzt die Teilstrecke A11 Berlin – Stettin. Die Grenzübergangsstelle „Grzechotki-Mamonowo II“ ist am 24. November 2010 eröffnet worden.
  9. Stillgelegte Bahnstrecke. Der Bahndamm wurde an der Grenze abgetragen, die Gleise auf russischer Seite demontiert.
  10. Die frühere Reichsstraße 126 (Mehlsack - Zinten) ist an der Grenze beim früheren Kupgallen unterbrochen. Knapp 1 km hinter der Grenze ist die Kaserne des Grenzschutzes des FSB im ehemaligen Gut Kuschen (russisch Квишен) Glomno: Änderungen der Gebietsaufteilung
  11. Die Bahnlinie (Nebenstrecke) № 38 wechselnd Normalspur/Breitspur wurde ab 24, September&nbsp1866 bis 1915 in mehreren Etappen ausgebaut und erweitert. Auch die Spurbreite wurde mehrfach geändert. 1990 wurde die Strecke auf polnischer Seite elektrifiziert. 2000 wurde der Personenverkehr eingestellt und ab Juli 2002 ist die Strecke außer Betrieb.
  12. Auf einer Länge von 190 km (ach anderen Quellen 289 km) fließt die Łyna durch das polnische Masuren und Ermland; weitere 74 km legt sie als Lawa in der Oblast Kaliningrad zurück. Über eine Strecke von 54 Kilometer ist sie schiffbar.
  13. Teilstrecke der Rastenburger Kleinbahnen. Zwei parallel verlaufende Geleise der klassischen Bahnstrecke Malbork–Braniewo, , zum Logistic Terminal Skandawa, Braniewo
  14. Teilstrecke der Rastenburger Kleinbahnen. Trassenreste der einspurigen Schmalspurbahn (750 mm) für Güter-/Personenverkehr seit dem 1. Januar 1917. Im März 1945 demontiert.
  15. Der Bau wurde nur zu 90 % fertiggestellt und nach der Teilung Ostpreußens nie vollendet. Das Kanalbett ist teilweise verlandet und nur in kleinen, grenzfernen Abschnitten noch für Wassersport nutzbar. Von den geplanten 10 Schleusen, wurden nur einige fertig gestellt. Alle Schleusen sind nicht betreibbar, wurden teilweise im Krieg zerstört oder später erodiert. 22 km des 51,7 km langen Kanals liegen in Polen.
  16. Teil der Bahnstrecke Königsberg–Angerburg. Am 1. September 1898 als eingleisige Normalspurbahn für den regelmäßigen Personen-/Güterverkehr eröffnet. Nach 1945 teilweise demontiert und seitdem auf polnischer Seite als unbefestigte Straße, Rad-/Wanderweg genutzt.
  17. Bis 1945 war es die Reichsstraße 131. Sie verlief von Pillau über Königsberg bis nach Arys
  18. Ein Grenzübergang Krylowo/Perły ist projektiert.
  19. Teil der Bahnstrecke Gumbinnen–Angerburg
  20. Grenzüberschreitender Fluss von 169 km, davon 120 km durch Russland. Bemerkenswertes Angelgebiet, in Grenznähe nicht nutzbar für Wassersport.
  21. Teil der Bahnstrecken Gołdap–Nesterow und Toruń–Tschernjachowsk. Am 3. September 1900: Eroffnung der Linie Goldap–Karczarningken (eingleisig, Normalspur). Personen- und Güterverkehr bis 1945, dann wurde die Linie abgebaut. Der polnische Teil der Trasse ist jetzt die Warschauer Straße (polnisch Wczasowa) und Zufahrt zum Sanatorium Wital. Auf dem Streckenabschnitt von Krasnolessje nach Nesterow lief der Verkehr anfangs noch, wurde dann aber nur noch einige Zeit vom Güterverkehr genutzt. Dieser Teil der Strecke ist erhalten. Über eine künftige Nutzung wird nachgedacht.
  22. Der kleinere nördliche Teil des Sees liegt in Russland und trägt den Namen Roter See (russisch Озеро Красное, Osero Krasnoje).
  23. Teil der Bahnstrecke Gumbinnen–Goldap. Am 15. August 1908: Teileröffnung der Linie Botkuny–Rybino (eingleisig, Normalspur). Personen- und Güterverkehr, die in den 1920er Jahren als „Kaiserbahn“ bis nach Goldap (polnisch: Gołdap) weitergebaut wurde. Im Nov./Dez. 1944, dann wurde die Linie demontiert. Ob es strategische Gründe waren (Feind aufhalten) oder zur Materialbeschaffung ist unbekannt. Auf beiden Seiten ist die der Trasse an vielen Stellen noch gut erkennbar und mehrere Brücken existieren noch, sind aber teilweise dem Verfall preisgegeben. Berühmt ist die Eisenbahnbrück von Stańczyki

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Rafał Jaworski: Wyprawa Kijowska Chrobrego. Chwała Oręża Polskiego Nr 2. In: Mówią Wieki. Rzeczpospolita, 5. August 2006, abgerufen am 28. Juni 2019.
  2. Richard C. Frucht: Eastern Europe: An Introduction to the People, Lands, and Culture. ABC-CLIO, 2004, ISBN 978-1-57607-800-6, S. 170 (google.com [abgerufen am 12. September 2012]).
  3. David L. Ransel: Polish Encounters, Russian Identity. Indiana University Press, 2005, ISBN 978-0-253-34588-2, S. 25 (google.com [abgerufen am 12. September 2012]).
  4. Ryski traktat pokojowy - WIEM, darmowa encyklopedia. Portalwiedzy.onet.pl, abgerufen am 12. September 2012 (polnisch).
  5. Polska w cyfrachVorlage:Toter Link/!...nourl (Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018.) [in:] E. Romer Atlas Polski wspolczesnej, 1928Vorlage:Toter Link/!...nourl (Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018.)
  6. a b Tomasz Dubowski: Przyjazna granica niezbędnym elementem wzmacniania stosunków społeczeństw Polski i Rosji. (PDF) Granica polsko–rosyjska jako granica zewnętrzna Unii Europejskiej. Wydział Prawa Uniwersytetu w Białymstok, 2011, abgerufen am 28. Juni 2019 (polnisch).
  7. Andrzej Jezierski: Historia Gospodarcza Polski. Key Text Wydawnictwo, 2003, ISBN 978-83-8725171-0, S. 383 (google.com [abgerufen am 12. September 2012]).
  8. a b Janusz Szymański: Relacje traktatowe z Rosją po przystąpieniu Polski do Unii Europejskiej|hrsg=Wydział Prawa Uniwersytetu w Białymstok
  9. Halina Dmochowska: Mały Rocznik Statystyczny Polski 2012. In: Główny Urząd Statystyczny. 2012, abgerufen am 28. Juni 2019 (polnisch).
    Granice RP. Komenda Główna Straży Granicznej, 23. April 2008, abgerufen am 28. Juni 2019 (polnisch).
  10. Treaty between Russia (USSR) and Poland concerning the Demarcation of the Existing Soviet-Polish State Frontier in the Sector Adjoining the Baltic Sea. (PDF) In: UN Delimitation Treaties Infobase. 5. März 1957, S. 1-3, abgerufen am 28. Juni 2019 (englisch).
  11. Tomasz Dubowski. Kapitel Granica polsko – rosyjska jako granica zewnętrzna Unii Europejskiej . In "PRZYJAZNA GRANICA NIEZBĘDNYM ELEMENTEM WZMACNIANIA STOSUNKÓW SPOŁECZEŃSTW POLSKI I ROSJI", Wydział Prawa Uniwersytetu w Białymstoku, 2011 /BSP_9.pdf]
  12. a b PHP: Powstanie nowe przejście z obwodem kaliningradzkim. wnp.pl | Serwis Logistyka. Transport, logistyka, firmy kurierskie. Logistyka.wnp.pl, 16. April 2008, abgerufen am 28. Juni 2019 (polnisch).
  13. Straż Graniczna - Treść. Strazgraniczna.pl, 13. Mai 2008, abgerufen am 28. Juni 2019 (polnisch).
  14. Agencja Reklamowa GABO: W Grzechotkach ruszyło największe przejście na granicy z Rosją. info.elblag.pl, 8. Dezember 2010, abgerufen am 12. September 2012 (polnisch).
  15. Kleiner Genzverkehr zwischen Polen und der Oblast Kaliningrad
  16. Badanie obrotu towarów i usług na zewnętrznej granicy Unii Europejskiej na terenie Polski w I kwartale 2012 roku. (PDF) In: GŁÓWNY URZĄD STATYSTYCZNY URZĄD STATYSTYCZNY W RZESZOWIE. 23. Mai 2012, abgerufen am 28. Juni 2019 (polnisch).
  17. Eastern approaches Ex-communist Europe. Poland and Kaliningrad: Small Border Traffic. The Economist, 8. Oktober 2013, abgerufen am 28. Juni 2019 (englisch).
  18. Emilia Stawikowska: Plaża inna niż wszystkie. Tu kończy się Polska. 2016, abgerufen am 28. Juni 2019 (polnisch).
    Opis. Krynica Morska.tv, abgerufen am 3. Juli 2019 (polnisch).