Fürstenberg/Havel

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Wappen Deutschlandkarte
Fürstenberg/Havel
Deutschlandkarte, Position der Stadt Fürstenberg/Havel hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 11′ N, 13° 9′ OKoordinaten: 53° 11′ N, 13° 9′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Oberhavel
Höhe: 55 m ü. NHN
Fläche: 213,85 km2
Einwohner: 5739 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 27 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16798
Vorwahlen: 033093 (Ortsteile abweichend)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: OHV
Gemeindeschlüssel: 12 0 65 084
Stadtgliederung: Kerngebiet (ortsteilfrei), 8 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
16798 Fürstenberg/Havel
Website: www.fuerstenberg-havel.de
Bürgermeister: Robert Philipp
Lage der Stadt Fürstenberg/Havel im Landkreis Oberhavel
KarteFürstenberg/HavelZehdenickLiebenwaldeOranienburgMühlenbecker LandGlienicke/NordbahnBirkenwerderHohen NeuendorfHohen NeuendorfHennigsdorfLeegebruchVeltenOberkrämerKremmenLöwenberger LandGranseeGranseeSchönermarkSonnenbergGroßwoltersdorfStechlinGroßwoltersdorfBerlinMecklenburg-VorpommernMecklenburg-Vorpommern
Karte

Fürstenberg/Havel ist eine Stadt an der Oberhavel und liegt im Norden Brandenburgs. Wegen der Vielzahl an Seen und Flüssen und Bächen, die die Stadt prägen, führt Fürstenberg auch die Zusatzbezeichnung Wasserstadt.[2]

Das herzogliche Schloss von Architekt Julius Löwe, die Stadtkirche von Friedrich Wilhelm Buttel und weitere Baudenkmale sind markante Wahrzeichen des Mecklenburg-Strelitzschen Erbes. Die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück erinnert an die Opfer des Konzentrationslagers Ravensbrück in der Zeit des Nationalsozialismus. Der Tourismus ist dank der Lage im Neustrelitzer Kleinseenland seit der Eröffnung der Berliner Nordbahn 1878 ein bedeutender Wirtschaftszweig der Stadt. Durch den Ortskern führt die vielbefahrene Bundesstraße 96 auf der Verbindung BerlinMecklenburgische SeenplatteOstseeküste.

Fürstenberg gehört überwiegend zum Naturraum des Neustrelitzer Kleinseenlandes. Im Südosten hat die Stadt Anteil am Naturraum der Granseer Platte. Das Gebiet Fürstenbergs wird von Westen nach Südosten von der Havel durchflossen. Größte Seen sind der Stolpsee (3,7 km²) am Rand der Himmelpforter Heide und der Thymensee (1,1 km²). Der Große Wentowsee (2,8 km²) gehört teilweise zum Stadtgebiet. Das Stadtzentrum wird von Baalensee, Röblinsee und Schwedtsee umschlossen und von der Havel in vier Läufen durchflossen. Der südliche Schifffahrtskanal und der Iserdiek genannte nördliche Havellauf begrenzen den Großen Werder, jene Insel, auf der die ursprüngliche Stadtsiedlung entstand.

Fürstenberg grenzt im Norden an die Gemeinden Godendorf und Wokuhl-Dabelow in Mecklenburg-Vorpommern, im Osten an die Städte Lychen und Templin im Landkreis Uckermark, im Süden an die Städte Zehdenick und Gransee und an die Gemeinden Großwoltersdorf und Stechlin sowie im Westen an die Stadt Wesenberg und die Gemeinde Priepert in Mecklenburg-Vorpommern.[3]

Stadtgliederung

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Fürstenberg gliedert sich in ein ortsteilfreies Kerngebiet sowie in acht Ortsteile, die aus den im Jahr 2003 eingegliederten Gemeinden gebildet wurden. Innerhalb von Kerngebiet und Ortsteilen sind neun bewohnte Gemeindeteile und 16 Wohnplätze ausgewiesen. Das Kerngebiet besteht in seinem nördlichen Teil aus dem Gebiet der 1950 eingegliederten brandenburgischen Gemeinde Ravensbrück und in seinem südlichen Teil aus dem ursprünglichen, bis 1950 mecklenburgischen Stadtgebiet von Fürstenberg. Die ehemalige Grenze zwischen Ravensbrück und dem ursprünglichen Fürstenberg verläuft vom Röblinsee entlang der Forststraße zum Schwedtsee.[4]

Gebiet/Ortsteil[5] Einwohner[6]
(2019)
Fläche in km²[6]
(2019)
Bewohnte
Gemeindeteile[7]
Wohnplätze[7]
Kerngebiet
(ortsteilfrei)
3957 61,63 Drögen
Forsthaus Altthymen
Neuthymen
Ravensbrück
Röblinsee-Siedlung
Tiefenbrunn
Altthymen 0112 09,01 Bartelshof
Dahmshöhe
Barsdorf 0108 19,50 Qualzow
Blumenow 0181 13,50 Boltenhof
Bredereiche 0595 22,67 Fünfruten
Grenzschleuse
Morgenland
Himmelpfort 0448 29,66 Kastaven
Pian
Woblitz
Steinförde 0128 22,68 Großmenow
Kleinmenow
Schönhorn
Steinhavelmühle
Tornow 0181 27,16 Neubau
Neutornow
Ringsleben
Zootzen 0195 06,74 Buchengarten
Regelsdorf

Vor- und Frühgeschichte

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Das Zentrum der heutigen Stadt Fürstenberg war bereits vor rund 3000 Jahren besiedelt; dies zeigen Keramikscherben, die im Jahre 2008 bei archäologischen Grabungen im Bereich der Burg gefunden wurden. Slawische Funde im Stadtgebiet sowie südöstlich der Stadt auf dem Siggelkamp verweisen auf eine vordeutsche slawische Besiedlung dieses siedlungstopographisch günstigen Geländes.

Südflügel der Alten Burg

Fürstenberg selbst wurde erstmals 1287 in Zusammenhang mit einer Stiftung für die Kirche und 1318 als Stadt erwähnt. Die askanischen Markgrafen von Brandenburg nahmen in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts das Fürstenberger Gebiet in Besitz. Sie ließen eine Burg, die 1333 zum ersten Mal erwähnt wurde, als vorgeschobenen Stützpunkt errichten. In deren Schutz entstand eine deutsche Ansiedlung, die 1305 als „Vorstenberge“ und 1318 als „Vorstenberch“ erwähnt wird. Die mittelniederdeutsche Form „vörste“/„vürste“ bedeutet allerdings nicht nur „Fürst“ im heutigen Sinne, sondern allgemein „Herrscher“, aber auch „vorderste“, „äußerste“. Willich bevorzugte in ihrer namenkundlichen Untersuchung jedoch die Deutung als „Berg des Fürsten“.[8]

Mit dieser günstig am schiffbaren Oberlauf der Havel gelegenen Siedlung schlossen die Markgrafen zum einen die geographische Lücke zwischen ihrer Anfang des 13. Jahrhunderts erworbenen Herrschaft Stargard und Ländereien auf dem Barnim, die sie gleichzeitig mit einer Nord-Süd gerichteten Straße verbanden; zum anderen fassten sie damit im ursprünglich slawisch besiedelten Fürstenberg Fuß. Die Entstehungszeit der Burg mit Grenzschutzfunktion ist bis heute ebenso wenig geklärt wie die Entstehungszeit der Stadt oder die Anlage der Stadtbefestigung. Die Stadtbefestigung umschließt dabei die Siedlung am Fuß der am Nordausgang der Stadt gelegenen Burg und zieht mit einem kreisförmigen Grundriss von etwa 400 Metern Durchmesser entlang einer Nord-Süd gerichteten Hauptstraße; das übliche Gitterschema der Kolonisationsstädte ist dabei nicht streng eingehalten. Die Lage der im 19. Jahrhundert beräumten Stadtmauer ist noch in den Flurbezeichnungen „In den Wällen“, „Wallstraße“ und „Wallgasse“ bezeugt.

Die ursprünglichen zwei Stadteingänge, das im Norden in Richtung Strelitz gelegene „Strelitzer Tor“ und das im Süden in Richtung Zehdenick (bzw. Berlin) gelegene „Zehdenicker Tor“ (bzw. „Berliner Tor“) sind nicht mehr erhalten. Die militärtopographisch günstige Lage der Stadt – an drei Seiten von Seen und der Havel umgeben – erlaubte die Absicherung im Westen lediglich über einen Palisadenzaun, der in Höhe der Bahnhofstraße mit einem Schlagbaum – dem „Mühlentor“ – versehen war. Gesicherte archäologische Erkenntnisse zur Stadtbefestigung und deren Bebauungsumfeld liegen bisher nicht vor. Bei beiden Toren – dem „Strelitzer Tor“ und dem „Zehdenicker Tor“ – handelte es sich um in Fachwerkbauweise mit Überhaus gefertigte Tore, die u. a. als Zollstation dienten.

Reitersiegel von 1349 des Otto von Dewitz, Graf von Fürstenberg

Fürstenberg kam 1348 mit dem Fürstenberger Werder in die Hände der Herren von Mecklenburg und wurde dessen Hauptort. Diese belehnten Otto und Ulrich von Dewitz mit den Ämtern Fürstenberg/Havel und Strelitz. Als Kaiser Karl IV. in demselben Jahr die Herrschaft Mecklenburg zum Reichslehen erhob, wurden Otto und Ulrich vom Kaiser mit dem Titel Grafen von Fürstenberg („greve tho Vorstenberghe“) in den Grafenstand erhoben.[9] Da die Herren von Dewitz in den Rügischen Erbfolgekriegen den Herzögen von Pommern im Kampf gegen Mecklenburg beistanden, wurden ihre mecklenburgischen Lehen eingezogen. Die gräfliche Würde wurde erst im Jahr 1363 nach der Ansiedlung in Pommern abgelegt.[10] Fürstenberg wurde Landstadt in Mecklenburg und als solche Teil der Städte im Stargardschen Kreis, die bis 1918 auf mecklenburgischen Landtagen der 1523 vereinten Stände vertreten waren.

Im Dreißigjährigen Krieg fanden um Fürstenberg Kämpfe unter Beteiligung schwedischer Truppen statt. Bei archäologischen Grabungen im Umfeld der Burg Fürstenberg wurde 2008 ein auf das Jahr 1638 datierter, aus Münzen und Schmuck bestehender Goldschatz gefunden. Die Münzen, deren jüngste eine Prägung von 1633 war, stammen aus Pommern, Holland, England, Spanien, Venedig und aus dem arabischen Raum. 1638 stellte dieser Goldschatz den Gegenwert eines Rittergutes dar, umgerechnet auf die heutige Zeit betrüge sein Wert etwa 600.000 €.

Durch den Hamburger Vergleich von 1701 wurde Fürstenberg Teil von Mecklenburg-Strelitz.

Industrialisierung und Moderne

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Stadtkirche Fürstenberg

Im Jahr 1845 wurde die das Stadtbild seitdem dominierende Stadtkirche Fürstenberg unter Anleitung des Mecklenburg-Strelitzschen Hofbaumeisters Friedrich Wilhelm Buttel erbaut.

Im 20. Jahrhundert erlebte Fürstenberg einen industriellen Aufschwung. 1877 erhielt die Stadt ihren Bahnhof an der Berliner Nordbahn. Aufgrund der landschaftlich reizvollen Lage und in Verbindung mit dem zunehmenden Fremdenverkehr entwickelte sich die Stadt zum Luftkurort. Ab 1879 bestand das Amtsgericht Fürstenberg/Havel.

In der Zeit des Nationalsozialismus befand sich seit 1941/42 im mecklenburgischen Fürstenberg die Sicherheitspolizeischule Drögen, in der Angehörige der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) und der Kriminalpolizei ausgebildet wurden. Im Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurden hier Verdächtigte verhört. Die Sicherheitspolizeischule bildete zugleich ein Außenlager des KZ Ravensbrück, das 1938/39 in der unmittelbar nördlich angrenzenden brandenburgischen Gemeinde Ravensbrück errichtet worden war.

1945 wurde Fürstenberg von der Roten Armee eingenommen. Zum 1. Juli 1950 wurde die Stadt zusammen mit den übrigen Gemeinden des Fürstenberger Werders aus dem Land Mecklenburg in das Land Brandenburg umgegliedert und dem Landkreis Templin zugeordnet.[11] Am 15. Oktober 1950 wurde die Gemeinde Ravensbrück mit 1078 Einwohnern nach Fürstenberg eingemeindet. Anschließend sollte die Stadt zum mahnenden Andenken an das ehemalige Frauenkonzentrationslager in Fürstenberg-Ravensbrück oder Ravensbrück umbenannt werden. Nach Protesten in der Stadt wurde 1951 auf eine Umbenennung schließlich verzichtet.[12] Seit der Verwaltungsreform von 1952 gehörte Fürstenberg zum Kreis Gransee im Bezirk Potsdam. 1959 wurde in einem Teilbereich des ehemaligen Konzentrationslagers die Nationale Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück eröffnet.

In der Zeit des Kalten Krieges war Fürstenberg Standort verschiedener Verbände der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. 1958/59 waren in der Stadt mit Kernwaffen bestückte Mittelstreckenraketen des Typs R-5M mit einer Reichweite von 1.200 Kilometern stationiert.[13] Um 1989/90 war Fürstenberg Standort der 2. Garde-Panzerarmee, der 3. Garde-Spezialaufklärungsbrigade, der 118. Brigade Materielle Sicherstellung, des 5. Nachrichtenregiments, des 60. Motorisierten Schützenregiments und des 52. Funktechnisches Bataillons.[14]

Mit der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 wurde Fürstenberg Teil des neugebildeten Landes Brandenburg. Die Stadt wurde seit dem 21. Juli 1992 durch das Amt Fürstenberg verwaltet und gehört seit 1993 zum Landkreis Oberhavel. Die Verbände der ehemals sowjetischen, nunmehr russischen Streitkräfte wurden 1993/94 abgezogen.

Am 26. Oktober 2003 wurde das Amt Fürstenberg aufgelöst und die Gemeinden Altthymen, Barsdorf, Blumenow, Bredereiche, Himmelpfort, Steinförde, Tornow und Zootzen wurden nach Fürstenberg eingemeindet.[15]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1875 1 596
1890 1 896
1910 1 837
1925 3 293
1933 4 374
1939 5 089
Jahr Einwohner
1946 6 601
1950 6 183
1964 6 095
1971 5 984
1981 5 499
1985 5 417
Jahr Einwohner
1990 5 179
1995 4 892
2000 4.697
2005 6 716
2010 6 257
2015 5 854
Jahr Einwohner
2020 5 782
2021 5 781
2022 5 816

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[16][17][18], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Stadtverordnetenversammlung

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Rathaus am Marktplatz

Die Stadtverordnetenversammlung von Fürstenberg besteht aus 18 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis (mit Sitzvergleich 2019):[19]

Partei / Wählergruppe Sitze
2019[20]
Sitze
2024
Stimmenanteil
2024
CDU 4 4 24,9 %
Allianz für Fürstenberg und Ortsteile 3 1 6,3 %
AfD 3 5 25,3 %
PRO Fürstenberg 2 1 08,1 %
Die Linke 2 1 07,2 %
SPD / FDP 1 1 04,8 %
Bündnis 90/Die Grünen 1 1 03,1 %
Tierschutzpartei 1 1 03,6 %
Einzelbewerberin Ina Kuhlmann 1 1 03,2 %
Die Heimat (vormals NPD) 1 0 00,0 %
GO 1 1 06,0 %
Vielfalt 1 1 05,9 %
  • 1998–2003: Gudrun Appel[21]
  • seit 2003: Robert Philipp[22]

Philipp wurde am 1. September 2019 mit 55,9 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von acht Jahren[23] gewählt.[24]

Wappen von Fürstenberg
Wappen von Fürstenberg
Blasonierung: „In Rot ein silberner Frauenarm mit einer um den Unterarm geschlungenen silbernen Schleife und einem goldenen Ring in der Hand.“[25]
Wappenbegründung: Ein Stadtsiegel aus dem Jahre der Ersterwähnung ist nicht erhalten. Mit Sicherheit aber führte die Stadt 1361 ein Siegel, das 1532 erneuert wurde, als Herzog Albrecht VII. den Rat beauftragte, „ein ehrlich Siegel zu unserer Stadt Nutz und Wohlfahrt“ machen zu lassen. Das Wappenbild zeigt den sogenannten „Stargarder Arm“, der an die Herrschaftszeit Heinrichs II. von Mecklenburg erinnert. Er verlieh Fürstenberg das Siegelzeichen zum Andenken an seine Gemahlin, die brandenburgische Markgrafentochter Beatrix, die 1292 von ihrem Vater das Land Stargard als Wittum erhielt.

„Die Flagge ist Blau - Gelb (1:1) gestreift und mittig mit dem Stadtwappen belegt.“

Das Dienstsiegel zeigt das Landeswappen mit der Umschrift STADT FÜRSTENBERG/HAVEL • LANDKREIS OBERHAVEL.

Städtepartnerschaften

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Partnerstadt von Fürstenberg ist Geldern in Nordrhein-Westfalen.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

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Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

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Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück mit der Skulptur Tragende

Am Rand des Geländes des ehemaligen Konzentrationslagers Ravensbrück wurde 1959 die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück eingeweiht und später mehrfach erweitert. Seit 1993 wird sie von der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten getragen. Sie gehört zu den Gedenkstätten von nationaler und internationaler Bedeutung in Deutschland.

Ostfassade des Schlosses Fürstenberg
Ruine der Klosterkirche Himmelpfort mit der Pfarrkirche im Ostteil

Auf einer Insel nördlich des Altstadtkerns befindet sich das barocke Schloss Fürstenberg, das zwischen 1741 und 1752 nach Plänen des Baumeisters Christoph Julius Löwe als Witwensitz für eine mecklenburgische Herzogin errichtet wurde. Später diente es unter anderem als Sanatorium, Krankenhaus und Pflegeheim. Nach seit 2004 bestehendem Leerstand verkaufte die Stadt Fürstenberg im Jahr 2006 das Schloss, es soll ein Wellnesshotel darin entstehen. Seitdem fanden mehrere Teilsanierungen statt.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind:

  • Ruine des Klosters Himmelpfort mit Dorfkirche und Ruine des Brauhauses
  • Weihnachtspostamt im Haus des Gastes in Himmelpfort
  • Evangelische Stadtkirche am Marktplatz, 1845 vom Mecklenburg-Strelitzer Hofbaumeister Friedrich Wilhelm Buttel im neogotischen Stil erbaut
  • Wasserburg Fürstenberg, ältestes Bauwerk der Stadt. Von den alten Gebäuden der Burg sind nur noch der Ost-, der Süd- und teilweise der Westflügel erhalten. Das derzeit leerstehende Gebäude ist baulich in einem schlechten Zustand und nicht zu besichtigen.
  • Eisenbahnfähre Fürstenberg, Zehdenicker Straße, technisches Denkmal, einzige selbstfahrende Eisenbahnflussfähre Deutschlands und Europas im Fährbecken Süd mit Gleisanlage, Lokschuppen und Fähr-Diesellokomotive sowie gegenüber liegendem Fährbecken Nord. Die Fähre ist nicht in Betrieb. Die Besichtigung und das Betreten des Fährgeländes ist jederzeit möglich.
  • Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges mit Figur des Bildhauers Hans Dammann
  • Sowjetisches Ehrenmal im Park am Bahnhof
  • Wasserskulptur Vereisen – Schieben – Tauen – Fließen – Versickern, Denkmal für die landschaftsprägende Kraft der Eiszeit, von Hans-Oiseau Kalkmann und Jens Kalkmann im Rahmen der 41. Kontakt-Kunst-Aktion im Jahr 2000 vor dem Rathaus mit Beteiligung der Bevölkerung erstellt
  • Industrieruine Behrnsche Mühle, ehemalige Dampfmühle des Betriebs Behrns. Nachdem ein Brand 1911 die ursprünglichen Produktionsstätten in der Bahnhofstraße vernichtet hatte, ließ Willy Behrns ab 1912 direkt am Röblinsee eine neue Anlage errichten.[26] Ab 1957 war die Anlage der VEB Kraftfuttermischwerk (KFM).[27] Aktuell existieren Pläne, die Anlage in ein Wohnquartier umzubauen. Das Projekt heißt Hafencity Fürstenberg.[28]

In der Liste der Baudenkmale in Fürstenberg/Havel sowie in der Liste der Bodendenkmale in Fürstenberg/Havel stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Bau- bzw. Bodendenkmale.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Schleuse Himmelpfort zwischen Stolpsee und Haussee

Durch Fürstenberg führt von Norden nach Süden die Bundesstraße 96 zwischen Neustrelitz und Gransee. Der Bau einer Ortsumfahrung wurde im Bundesverkehrswegeplan 2030 als vordringlicher Bedarf eingestuft.[29] Die Landesstraße L 15 zwischen Rheinsberg und Lychen führt ebenfalls durch die Stadt.

Der Bahnhof Fürstenberg (Havel) liegt an der Berliner Nordbahn, die von Zügen der Regional-Express-Linie RE 5 Rostock / StralsundOranienburgBerlin Südkreuz bedient wird. Das Empfangsgebäude befindet sich in Privatbesitz.[30] Seit dem Frühjahr 2017 ist das Bahnhofsensemble denkmalgeschützt, wozu auch der bestehende Mittelbahnsteig gehört.[31] Die 1996 stillgelegte Bahnstrecke Britz–Fürstenberg wird teilweise als Fahrraddraisinenstrecke genutzt. Sie war damals die erste ihrer Art in Deutschland.

Der Radfernweg Berlin–Kopenhagen durchquert die Stadt auf der Strecke Bredereiche–Himmelpfort–Ravensbrück–Fürstenberg–Steinförde.[32]

Die Stadt liegt an der Oberen Havel-Wasserstraße. Bei Himmelpfort zweigt die Nebenstrecke der Lychener Gewässer ab. Die Verbindung zur Hauptstrecke der Oberen Havel-Wasserstraße wird durch die Schleuse Himmelpfort schiffbar gehalten.

Die Stadt Fürstenberg/Havel ist Schulträger für die „Drei-Seen-Grundschule“ im Stadtgebiet und die Kleine Grundschule „An der Mühle“ im Ortsteil Bredereiche. Das nächstgelegene Gymnasium, in dem das Abitur in der 13. Klasse abgelegt werden kann, ist das „Strittmatter-Gymnasium“ in Gransee.[33]

Die Kulturstiftung Sibirien ist eine international tätige ethnologische Forschungseinrichtung und ein Verlag, deren Arbeit auch Bezüge zur Stadt Fürstenberg haben, z. B. die Forschung mit Zeitzeugen des KZ Ravensbrück.[34][35]

Persönlichkeiten

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Gedenktafel für Heinrich Schliemann

Söhne und Töchter der Stadt

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Mit Fürstenberg verbundene Persönlichkeiten

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1862 fiel bei Fürstenberg ein 10,5 Kilogramm schwerer Meteorit vom Typ eines H4-Chondriten. Nach dem Fundort, dem Gut Menow, wurde er unter dem Namen „Menow“ registriert.[36] Überreste der Menow-Meteoriten befinden sich in mehreren Museen der Welt, zum Beispiel in Kalkutta und London.[37]

  • Florian von Buttlar; Stefanie Endlich; Annette Leo: Fürstenberg-Drögen – Schichten eines verlassenen Ortes. (= Reihe Deutsche Vergangenheit; Band 106). Edition Hentrich, 1994. ISBN 3-89468-116-0.
  • Birgit Haupt; Hanne Walter; Waltraut Meinow (Hrsg.): Fürstenberg an der Havel – Wasserstadt mit Geschichte(n). Von der besetzten Garnisonstadt zur Touristenidylle. Regia, Cottbus 2005. ISBN 3-937899-51-0.
  • Kurt Neis: Fürstenberg/Havel. Eine Perle ohne Glanz? – Erinnerungen und Betrachtungen aus der Zeit von 1946 bis zur Gegenwart 2012. Text- und Bildband, Selbstverlag, Strausberg 2012.
  • Wolfgang Jacobeit; Wolfgang Stegemann (Hrsg.): Fürstenberg/Havel – Ravensbrück.
Band 1: Von den Anfängen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Hentrich & Hentrich Verlag, Berlin 1998. ISBN 978-3-933471-13-0.
Band 2: Wechselnde Machtverhältnisse im 20. Jahrhundert. Hentrich & Hentrich Verlag, Berlin 2004. ISBN 978-3-933471-42-0.
Band 3: Auf dem Weg ins 21. Jahrhundert. Hentrich & Hentrich Verlag, Berlin 2011. ISBN 978-3-941450-26-4.
  • Das Rheinsberg-Fürstenberger Seengebiet (= Werte unserer Heimat. Band 25). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1974.
Commons: Fürstenberg/Havel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Mitteilung des Innenministeriums Brandenburg (Memento des Originals vom 10. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mi.brandenburg.de (PDF)
  3. Geofachdaten. Grenzen. Verwaltungsgrenzen. In: brandenburg-viewer. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg, abgerufen am 4. September 2014.
  4. Geofachdaten. Historische Daten. Deutsches Reich (1902–48). In: brandenburg-viewer. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg, abgerufen am 4. September 2014.
  5. Hauptsatzung der Stadt Fürstenberg/Havel vom 19. 12. 2008 veröffentlicht im Amtsblatt für die Stadt Fürstenberg/Havel Nr. 1 / Woche 4 22. Januar 2009 (Memento des Originals vom 2. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fuerstenberg-havel.de (PDF; 80 kB)
  6. a b Zahlen und Fakten zu Fürstenberg/Havel. Stadt Fürstenberg/Havel, abgerufen am 17. August 2020.
  7. a b Stadt Fürstenberg/Havel. (Memento des Originals vom 1. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg
  8. Willich, Cornelia: Ortsnamen in Mecklenburg-Strelitz. In: Mecklenburg-Strelitz. Beiträge zur Geschichte einer Region, Bd. 2 (2002), S. 6–23, hier S. 19.
  9. J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch, VI. Band, 10. Abteilung; Ausgestorbener Mecklenburgischer Adel; Verfasser: G.A. von Mülverstedt; Publikation: Nürnberg: Bauer & Raspe, 1902, S. 35, Tafel 19
  10. Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 2, Seite 469.
  11. II lit. b Nr. 1 Verordnung zur Durchführung des Gesetzes vom 28. Juni 1950 über die Änderung der Grenzen der Länder. Vom 13. Juli 1950. Provisorische Regierung der Deutschen Demokratischen Republik.
  12. Wolfgang Blöß: Umbruch und Namen. Ortsnamenpolitik in Brandenburg 1945–1952. In: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands. Band 55, 2009, ISBN 978-3-598-23204-6, S. 166–230, hier: 218 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  13. Geheimoperation Fürstenberg. In: Der Spiegel. Nr. 3, 2000 (online).
  14. Standortdatenbank der Nationalen Volksarmee, der Grenztruppen der DDR und der sowjetischen (russischen) Streitkräfte in der DDR. Militärgeschichtliches Forschungsamt, abgerufen am 6. September 2014.
  15. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberhavel (= Beitrag zur Statistik. Band 19.7). Potsdam 2006, S. 26 (statistik-berlin-brandenburg.de [PDF; 300 kB]).
  16. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberhavel. S. 14–17
  17. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  18. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  19. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  20. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  21. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Oberhavel (Memento vom 4. April 2018 im Internet Archive)
  22. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen (PDF) S. 27
  23. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  24. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 1. September 2019
  25. Karlheinz Blaschke, Gerhard Kehrer, Heinz Machatscheck: Lexikon – Städte und Wappen der Deutschen Demokratischen Republik. Hrsg.: Heinz Göschel. 1. Auflage. VEB Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1979, S. 137/138.
  26. Wolfgang Stegemann: Fürstenberg, Havel – Ravensbrück. In: Beiträge zur Kulturgeschichte einer Region zwischen Brandenburg und Mecklenburg. 1. Auflage. 1. Von den Anfängen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Hentrich & Hentrich, Treetz 1999, ISBN 3-933471-13-3, S. 107–111.
  27. Evamaria Engel, Harald Engler, Erich Keyser: Städtebuch Brandenburg und Berlin. In: Deutsches Städtebuch : Handbuch städtischer Geschichte / im Auftr. der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit Unterstützung des Deutschen Städtetages hrsg. von Erich Keyser. Nr. 2. Kohlhammer, Stuttgart 2000, ISBN 3-17-015388-9, S. 195.
  28. MOZ.de: Wassertourismus: Hafencity-Projekt bekommt allmählich Strukturen. 18. Mai 2020, abgerufen am 24. September 2023.
  29. Bundesverkehrswegeplan 2030 (Memento des Originals vom 24. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.verkehrsforum.de (PDF) S. 99
  30. Fürstenberg: Wie sich ein Berliner den Traum vom eigenen Bahnhof erfüllte. In: Berliner Zeitung, 13. Juli 2016
  31. Matthias Henke: Neuplanung der Gleise bis Frühjahr 2018. In: MOZ. 30. September 2017 (moz.de).
  32. Zehdenick–Fürstenberg | Berlin–Kopenhagen. Abgerufen am 14. Mai 2017.
  33. Stadt Fürstenberg/Havel, abgerufen am 16. Februar 2020
  34. "Weitere Arbeitsbereiche", aufgerufen am 14. Februar 2020
  35. "Das Ravensbrücker Männerlager und die Geschichte des polnischen Häftlings Jan Błaszczyk, Vortrag und Gespräch in deutscher und polnischer Sprache (…) Veranstalterin: Kulturstiftung Sibirien, Fürstenberg" (Memento des Originals vom 12. Februar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stiftung-bg.de, aufgerufen am 14. Februar 2020
  36. Menow. Meteoritical Bulletin, abgerufen am 7. Juni 2020.
  37. Thomas Witzke: Meteorite aus Deutschland. strahlen.org, abgerufen am 7. Juni 2020.