Gerswalde

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Wappen Deutschlandkarte
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Gerswalde
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Gerswalde hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 10′ N, 13° 46′ OKoordinaten: 53° 10′ N, 13° 46′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Uckermark
Amt: Gerswalde
Höhe: 52 m ü. NHN
Fläche: 97,06 km2
Einwohner: 1486 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17268
Vorwahl: 039887
Kfz-Kennzeichen: UM, ANG, PZ, SDT, TP
Gemeindeschlüssel: 12 0 73 201
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorfmitte 14a
17268 Gerswalde
Website: www.amt-gerswalde.de
Bürgermeister: Ernst Zeiger
Lage der Gemeinde Gerswalde im Landkreis Uckermark
KarteAngermündeBoitzenburger LandBrüssowCarmzow-WallmowCasekowFlieth-StegelitzGartz (Oder)GerswaldeGöritzGramzowGrünowHohenselchow-Groß PinnowLychenMescherinMilmersdorfMittenwaldeNordwestuckermarkOberuckerseePinnowPrenzlauRandowtalSchenkenbergSchönfeldSchwedt/OderTantowTemmen-RingenwaldeTemplinUckerfeldeUckerlandZichowBrandenburg
Karte

Gerswalde ist eine amtsangehörige Gemeinde im Landkreis Uckermark im Norden von Brandenburg (Deutschland). Sie ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Amtes.

Geografie

Die großflächige Gemeinde liegt in der wald- und seenreichen Region Uckermark zwischen den Städten Prenzlau und Templin. Das Gemeindegebiet reicht im Nordosten bis zum Oberuckersee (Ortsteil Fergitz). Das hügelige Gebiet erreicht im Weinberg nahe dem Ortsteil Groß Fredenwalde eine Höhe von 111 m ü. NHN. Die nach dem Ort benannte Gerswalder Staffel ist eine Eisrandlage der letzten Eiszeit (Weichselvereisung). Die kleinen Gräben und Bäche entwässern zum Oberuckersee beziehungsweise zur Ucker.

Haussee
Herrensteiner See

Gemeindegliederung

Haus Waldscheune in Arnimswalde
Wüste Kirche in Berkenlatten
Schloss Gerswalde
Bewohnte Gemeindeteile[2]
Wohnplätze

Geschichte

Im Gebiet um Gerswalde begannen im 11. Jahrhundert Rodungen.

  • Gerswalde wurde 1256 als Gyrswalde urkundlich erstmals an der Handelsstraße von Magdeburg nach Stettin erwähnt.
  • Herrenstein liegt nordöstlich von Templin und wurde 1755 von Otto von Arnim als Molkerei angelegt. 1795 ist der Ort als Pächterei urkundlich erwähnt. 1821 war es dann Vorwerk Herrenstein mit etwa 100 Einwohnern, 1821 waren es 146 Einwohner. Das alte Gutshaus ist noch heute erhalten.[3]
  • Kaakstedt wurde erstmals 1284 als Kocstede urkundlich werwähnt. Die Stadt, so sagt es der Name, stammt von Albertus de Cocstede ab, der hier sesshaft war. Namenforscher vermuten eine Übertragung des Namens von Cochstedt bei Aschersleben[4]. Die Kirche des Ortes stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde im 18. Jahrhundert um einen Turm aus Backstein erweitert wurde. Ursprünglich hatte der Turm eine offene Laterne, die 1971 wegen Baufälligkeit entfernt wurde; 1988 wurde ein ziegelgedecktes Zeltdach errichtet.[5]
  • Willmine entstand 1765, als Fredenwalde geteilt wurde. Der Name kommt von der Frau des Besitzers des Ortes Kurt Friedrich von Arnim, Johanne Wilhelmine geb. von Dargitz.[6]

Am 31. Dezember 2001 wurden die vormals selbstständigen Gemeinden Friedenfelde, Gerswalde, Groß Fredenwalde, Kaakstedt und Krohnhorst zur neuen Gemeinde Gerswalde zusammengefasst.[7]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1875 1 376
1890 1 354
1910 1 294
1925 1 171
1933 1 433
1939 1 349
1946 1 875
1950 1 753
Jahr Einwohner
1964 1 641
1971 1 376
1981 1 268
1985 1 274
1989 1 245
1990 1 235
1991 1 194
1992 1 147
1993 1 116
1994 1 118
Jahr Einwohner
1995 1 086
1996 1 063
1997 1 079
1998 1 059
1999 1 049
2000 1 059
2001 1 956
2002 1 924
2003 1 889
2004 1 844
Jahr Einwohner
2005 1 815
2006 1 763
2007 1 723
2008 1 723
2009 1 680
2010 1 672
2011 1 656
2012 1 637
2013 1 612
2014 1 611
Jahr Einwohner
2015 1 604
2016 1 592
2017 1 568

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[8][9][10]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Gerswalde besteht aus 12 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[11]

  • CDU: 3 Sitze
  • Wählergemeinschaft für die Gemeinde Gerswalde 2 Sitze
  • Aktiv für unser Dorf 2 Sitze
  • Die Linke: 2 Sitze
  • Kameradschaftsverein der Freiwilligen Feuerwehr Gerswalde 1 Sitz
  • Bündnis 90/Die Grünen: 1 Sitz
  • Bürgerforum für Respekt und Toleranz 1 Sitz

Bürgermeister

  • 1998–2003:: Heinz Pullwitt[12]
  • 2003–2008: Oliver Nowatzki[13]
  • seit 2008: Ernst Zeiger[14]

Zeiger wurde in der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 ohne Gegenkandidat mit 82,1 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[15] gewählt.[16]

Sehenswürdigkeiten

Burg Gerswalde
Gutshaus in Friedenfelde
Blick auf Groß Fredenwalde

In der Liste der Baudenkmale in Gerswalde stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

  • Gerswalde besitzt einen Marktplatz mit einer Feldsteinkirche und eine Heimatstube. Sehenswert ist auch die restaurierte Wasserburg Gerswalde, die heute als Jugendheim genutzt wird.
  • Südlich von Gerswalde bei Berkenlatten steht die Wüste Kirche Berkenlatten.
  • Im Ortsteil Friedenfelde befindet sich das Gutshaus Friedenfelde.
  • Im Ortsteil Groß Fredenwalde liegt die vermutlich südlichste bekannte mittelslawische Burganlage (der Wallberg) im deutschen Ostseeraum. Das Dorf zeigt sich heute noch wie ein Gutsdorf (Feldsteinkirche, Gutshaus, Schule, neuerdings Stallmuseum) aus der Zeit vor 1945.
  • Auf dem Weinberg bei Groß Fredenwalde wurden seit 1962 und erneut ab 2012 ein mittelsteinzeitliches Gräberfeld ausgegraben. 2014 wurde die früheste bekannte Kinderbestattung in Mitteleuropa gefunden.

Eine weitere architektonische Sehenswürdigkeit wurde 2013 fertiggestellt. Aus einer alten Schlosserei-Halle von 1987, die Teil der örtlichen LPG war, erbaute der Bauherr und Handwerker Gerhard Schütze mithilfe des Berliner Architekten Thomas Kröger ein "Werkhaus" für die Tischlerei Schützes. Das Haus besteht aus drei Bereichen für einen "Showroom", einen Wohnbereich und eine Werkstatt; aufgrund der ungewöhnlichen Architektur und Materialauswahl wurde das Haus für den Brandenburgischen Baukulturpreis nominiert und fand auch weiteres Medienecho.[17][18]

Verkehr

Gerswalde liegt an den Landesstraßen L 24 zwischen der Gemeinde Boitzenburger Land und dem Angermünder Ortsteil Greiffenberg sowie der L 242, die den Kernort Gerswalde mit dem Gemeindeteil Willmine verbindet. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Pfingstberg an der A 11 BerlinStettin.

Persönlichkeiten

Literatur

Commons: Gerswalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Gerswalde
  3. Märkische Oderzeitung, 2. September 2005, S. 9
  4. Märkische Oderzeitung, 6. September 2005, S. 9
  5. http://www.hugenotten-uckermark.de/Kirchen/17268_Kaakstedt.htm
  6. Märkische Oderzeitung, 9. September 2005, S. 9
  7. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  8. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Uckermark. S. 18–21
  9. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  10. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  11. Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
  12. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Uckermark
  13. Kommunalwahlen 26. Oktober 2003. Bürgermeisterwahlen, S. 34
  14. Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 28. September 2008. Bürgermeisterwahlen, S. 12
  15. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  16. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014
  17. Seite über das Haus beim Brandenburgischen Baukulturpreis 2013 (Memento vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive)
  18. Birgit Ochs: Viel mehr als nur ein Haus (Übertitel: Neue Häuser 2013), in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung online